10. Sud mit einigen Verbesserungen
- butascratch
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10. Sud mit einigen Verbesserungen
Nachdem ich letztes Jahr etwa um diese Jahreszeit angefangen habe, mich theoretisch mit dem Brauen auseinanderzusetzen und ich am Freitag mein mittlerweile 10. Bier gebraut habe, dachte ich, es wird mal wieder Zeit für eine bebilderte Braudoku.
Angefangen habe ich vor etwas weniger als einem Jahr ja mit der "Minimalausrüstung", alter Einkochtopf, bereits geschrotetes Malz, Gärführung mit eingefrorenen Flaschen im leeren Schrank, etc., womit dann auch diese Braudoku meines ersten Sudes zustande kam: viewtopic.php?f=10&t=9385&p=141667#p141667
Seitdem hat sich meine Brauanlage ein wenig vergrößert, sodass ich auch meinen Fortschritt mit der Dokumentation etwas zeigen möchte
Gebraut wurde dieses Mal ein pseudo-untergäriges Schwarzbier und zwar mit einer Notti in dritter Führung, der ich das untergärig sein in zwei vorausgehenden Suden "anerzogen" habe (ein Märzen bei 14-16° und ein Kellerbier bei 12-14°), der Gedanke war hier, einfach mal zu versuchen, inwiefern sich Hefen an solche Umstände gewöhnen können.
Das Rezept sah so aus:
21 Liter, 12,5°P, 25 IBU, Farbe 85 EBC
Schüttung:
4100g Pilsner Malz
730g Münchner Malz
260g CaraFa II (Zugabe zur Verzuckerungsrast)
150g CaraHell
Rasten:
Einmaischen 60°
1. Rast 57° 5 Minuten
2. Rast 63° 45 Minuten
3. Rast 72° 25 Minuten
Abmaischen 78°
Hopfen(80min Kochzeit):
11,4 g Herkules (80min)
14g Hallertauer Mittelfrüh (20min)
14g Hallertauer Mittelfrüh (5min)
Gärkeller:
Notti in dritter Führung
Angestellt bei 9°, dann langsam kommen lassen auf 12°, gegen Ende der Gärung Diacetylrast bei 16° für zwei, drei Tage.
Los ging es dann morgens um 8.00 mit Schroten, dazu habe ich mir im Verlauf des letzten Jahres ein Victoria Malzmühle zugelegt und sie fest auf einem Brett installiert und mit einem Scheibenwischermotor automatisiert. Das Schrotbild der Victoria ist meines Erachtens in Ordnung, etwas fein vielleicht, aber ich habe keine Läuterprobleme, deshalb stört mich das nicht. Während die Mühle das Malz schrotete, wärmte ich im Proficook, der mittlerweile mein Maischbottich ist, den Hauptguss auf. Eine weitere Verbesserung stellt mein erst kürzlich vervollständigtes selbstgebautes Rührwerk dar. Diese durchmischt die Maische extrem gut, die Temperaturunterschiede waren innerhalb des Topfes, egal wo ich gemessen habe, niemals höher als 0,2°C, außerdem brauche ich jetzt nicht mehr die ganze Zeit neben dem Einkocher zu stehen und zu rühren, sodass während der Maltoserast noch Zeit war ein anderes Bauprojekt von mir fortzusetzen: Nach 15 Minuten Verzuckerungsrast war die Maische dann Iodnormal und ich konnte sie umschöpfen in den Läuterbottich (der leider immer noch aus einer Kühlbox besteht, das wird wohl der nächste Teil der Anlage, der verbessert werden wird). Seltsam war beim Läutern dieses Mal, dass ein Teil des Trebers am Anfang nicht absinken wollte, sondern oben aufschwamm .
Nach dem ersten Mal Nachguss geben blieb er dann aber brav liegen und ich konnte in Ruhe weiter läutern. Zum Aufheizen zum Hopfenkochen und zur Unterstützung zum wallenden Kochen verwende ich mittlerweile einen Tauchsieder. Die Eiswürfelbad-Kühlmethode habe ich mittlerweile gegen einen selbstgebauten Eintauchkühler aus Edelstahlwellrohr getauscht und bin damit auch sehr zufrieden.
Diesen koche ich zur Desinfektion zusammen mit dem Schwanenhals die letzten 10 Minuten mit. Danach kühlte ich mittels des Eintauchkühlers die Würze auf 20 Grad und versenkte 2 Liter eingefrorenes Wasser in der Würze, um schnellstmöglich auf die Anstelltemperatur zu kommen.
Das Gärfass kam dann in den mit einem Inkbird gesteuerten Kühlschrank, zuerst bei 9°, dann langsam auf 12°ansteigend, nach bereits 12 Stunden kam die Notti sichtbar an. Jetzt heißt es warten, sobald es an die Flaschenabfüllung geht, melde ich mich hier wieder
Liebe Grüße,
Jonathan
(edit: Bilder gedreht)
Angefangen habe ich vor etwas weniger als einem Jahr ja mit der "Minimalausrüstung", alter Einkochtopf, bereits geschrotetes Malz, Gärführung mit eingefrorenen Flaschen im leeren Schrank, etc., womit dann auch diese Braudoku meines ersten Sudes zustande kam: viewtopic.php?f=10&t=9385&p=141667#p141667
Seitdem hat sich meine Brauanlage ein wenig vergrößert, sodass ich auch meinen Fortschritt mit der Dokumentation etwas zeigen möchte
Gebraut wurde dieses Mal ein pseudo-untergäriges Schwarzbier und zwar mit einer Notti in dritter Führung, der ich das untergärig sein in zwei vorausgehenden Suden "anerzogen" habe (ein Märzen bei 14-16° und ein Kellerbier bei 12-14°), der Gedanke war hier, einfach mal zu versuchen, inwiefern sich Hefen an solche Umstände gewöhnen können.
Das Rezept sah so aus:
21 Liter, 12,5°P, 25 IBU, Farbe 85 EBC
Schüttung:
4100g Pilsner Malz
730g Münchner Malz
260g CaraFa II (Zugabe zur Verzuckerungsrast)
150g CaraHell
Rasten:
Einmaischen 60°
1. Rast 57° 5 Minuten
2. Rast 63° 45 Minuten
3. Rast 72° 25 Minuten
Abmaischen 78°
Hopfen(80min Kochzeit):
11,4 g Herkules (80min)
14g Hallertauer Mittelfrüh (20min)
14g Hallertauer Mittelfrüh (5min)
Gärkeller:
Notti in dritter Führung
Angestellt bei 9°, dann langsam kommen lassen auf 12°, gegen Ende der Gärung Diacetylrast bei 16° für zwei, drei Tage.
Los ging es dann morgens um 8.00 mit Schroten, dazu habe ich mir im Verlauf des letzten Jahres ein Victoria Malzmühle zugelegt und sie fest auf einem Brett installiert und mit einem Scheibenwischermotor automatisiert. Das Schrotbild der Victoria ist meines Erachtens in Ordnung, etwas fein vielleicht, aber ich habe keine Läuterprobleme, deshalb stört mich das nicht. Während die Mühle das Malz schrotete, wärmte ich im Proficook, der mittlerweile mein Maischbottich ist, den Hauptguss auf. Eine weitere Verbesserung stellt mein erst kürzlich vervollständigtes selbstgebautes Rührwerk dar. Diese durchmischt die Maische extrem gut, die Temperaturunterschiede waren innerhalb des Topfes, egal wo ich gemessen habe, niemals höher als 0,2°C, außerdem brauche ich jetzt nicht mehr die ganze Zeit neben dem Einkocher zu stehen und zu rühren, sodass während der Maltoserast noch Zeit war ein anderes Bauprojekt von mir fortzusetzen: Nach 15 Minuten Verzuckerungsrast war die Maische dann Iodnormal und ich konnte sie umschöpfen in den Läuterbottich (der leider immer noch aus einer Kühlbox besteht, das wird wohl der nächste Teil der Anlage, der verbessert werden wird). Seltsam war beim Läutern dieses Mal, dass ein Teil des Trebers am Anfang nicht absinken wollte, sondern oben aufschwamm .
Nach dem ersten Mal Nachguss geben blieb er dann aber brav liegen und ich konnte in Ruhe weiter läutern. Zum Aufheizen zum Hopfenkochen und zur Unterstützung zum wallenden Kochen verwende ich mittlerweile einen Tauchsieder. Die Eiswürfelbad-Kühlmethode habe ich mittlerweile gegen einen selbstgebauten Eintauchkühler aus Edelstahlwellrohr getauscht und bin damit auch sehr zufrieden.
Diesen koche ich zur Desinfektion zusammen mit dem Schwanenhals die letzten 10 Minuten mit. Danach kühlte ich mittels des Eintauchkühlers die Würze auf 20 Grad und versenkte 2 Liter eingefrorenes Wasser in der Würze, um schnellstmöglich auf die Anstelltemperatur zu kommen.
Das Gärfass kam dann in den mit einem Inkbird gesteuerten Kühlschrank, zuerst bei 9°, dann langsam auf 12°ansteigend, nach bereits 12 Stunden kam die Notti sichtbar an. Jetzt heißt es warten, sobald es an die Flaschenabfüllung geht, melde ich mich hier wieder
Liebe Grüße,
Jonathan
(edit: Bilder gedreht)
Zuletzt geändert von butascratch am Montag 13. März 2017, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
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- Michael Wendt
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Schön bebildert! Und: toller Deckel für den PC. Kannst mir auch einen machen, Rührwerk bau ich selber ein
Gelungenen Sud wünscht
Michael
Gelungenen Sud wünscht
Michael
„Ah, das schmeckt wie ein richtiges Vierzehnzwanziger“
Meine Anlage: viewtopic.php?f=20&t=12052
Meine Vorstellung: viewtopic.php?f=50&t=11885
Haus, Auto und Frau zeig ich nicht.
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Das ist einfach nur ein Kreis mit 40cm Durchmesser und Ohren dran, das kriegst hinMichael Wendt hat geschrieben:Schön bebildert! Und: toller Deckel für den PC. Kannst mir auch einen machen, Rührwerk bau ich selber ein
Gelungenen Sud wünscht
Michael
Aber ich finde auch, dass das den PC etwas aufwertet, ganz im Gegensatz zu der "Isolierung", das ist noch etwas verbesserungswürdig
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Hallo Jonathan,
schöne Doku! Hast Du für die Notti wirklich eine Anstelltemperatur von 9°C gehabt? Das ist doch weit unterhalb der empfohlenen Temperaturspanne für diese Hefe!
schöne Doku! Hast Du für die Notti wirklich eine Anstelltemperatur von 9°C gehabt? Das ist doch weit unterhalb der empfohlenen Temperaturspanne für diese Hefe!
Gruß LotharDanach kühlte ich mittels des Eintauchkühlers die Würze auf 20 Grad und versenkte 2 Liter eingefrorenes Wasser in der Würze, um schnellstmöglich auf die Anstelltemperatur zu kommen.
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- Michael Wendt
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Schau mal in meiner Anlagenvorstellung (Link in Signatur). Ich habe die Steba-Manschette. Passt auch auf den PC, trotz seitlichem Ablasshahn. Sieht schick aus, finde ich, und macht einen guten Eindruck. Nach dem Maischen im PC kann ich sie zudem um meinen Hopfen-Koch-Topf schnallen. Ich habe aber keinen Vergleich, wie gut sie dämmt. Kostet irgendwas bei 25 Euro.butascratch hat geschrieben: ganz im Gegensatz zu der "Isolierung", das ist noch etwas verbesserungswürdig
Gruß
Michael
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Wie weiter oben beschrieben habe ich der Notti das "angewöhnt" mit zwei vorausgehenden Suden, in denen ich mich kleinschrittig der Gärtemperatur dieses Sudes angenähert habe.Bitter hat geschrieben:Hallo Jonathan,
schöne Doku! Hast Du für die Notti wirklich eine Anstelltemperatur von 9°C gehabt? Das ist doch weit unterhalb der empfohlenen Temperaturspanne für diese Hefe!
Gruß LotharDanach kühlte ich mittels des Eintauchkühlers die Würze auf 20 Grad und versenkte 2 Liter eingefrorenes Wasser in der Würze, um schnellstmöglich auf die Anstelltemperatur zu kommen.
Das Gärfass kam dann in den mit einem Inkbird gesteuerten Kühlschrank, zuerst bei 9°, dann langsam auf 12°ansteigend, nach bereits 12 Stunden kam die Notti sichtbar an.
Scheint auch funktioniert zu haben, denn trotz der 9° hat die Notti innerhalb von 12 Stunden sichtlich losgelegt und nach 24 Stunden hatte sie schon dick Kräusen drauf
Ich habe dafür extra die Notti genommen, da die ja wohl auch eh recht tief benutzt werden kann.
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- butascratch
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Das ist tatsächlich gleich viel besser.Michael Wendt hat geschrieben:Schau mal in meiner Anlagenvorstellung (Link in Signatur). Ich habe die Steba-Manschette. Passt auch auf den PC, trotz seitlichem Ablasshahn. Sieht schick aus, finde ich, und macht einen guten Eindruck. Nach dem Maischen im PC kann ich sie zudem um meinen Hopfen-Koch-Topf schnallen. Ich habe aber keinen Vergleich, wie gut sie dämmt. Kostet irgendwas bei 25 Euro.butascratch hat geschrieben: ganz im Gegensatz zu der "Isolierung", das ist noch etwas verbesserungswürdig
Gruß
Michael
Schwanke noch zwischen der Thermomanschette und Armaflex
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
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- butascratch
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Re: 10. Sud mit einigen Verbesserungen
Hier ist das Ergebnis des Brautags:
Vom Aroma her merkt man eine leichte Hopfennote, ganz dezente Kelleraromen sind auch vorhanden. Dazu im Vordergrund die starke Malzigkeit, macht Lust auf den ersten Schluck.
Im Antrunk fein perlend, das Bier ist schön vollmundig, malzig, aber die Hopfen- und Röstbittere bieten einen angenehmen Gegenpol.
Röstaromen sind ganz leicht spürbar, aber mir gefällt das sehr gut, ich bin alles in allem sehr zufrieden und das Feedback ist bisher auch sehr positiv (kaum aus der Kaltreifung sind schon 1 1/2 Kästen weg)
Der Schaum ist leicht grobporig, hält aber trotzdem schön lange. Vom Aroma her merkt man eine leichte Hopfennote, ganz dezente Kelleraromen sind auch vorhanden. Dazu im Vordergrund die starke Malzigkeit, macht Lust auf den ersten Schluck.
Im Antrunk fein perlend, das Bier ist schön vollmundig, malzig, aber die Hopfen- und Röstbittere bieten einen angenehmen Gegenpol.
Röstaromen sind ganz leicht spürbar, aber mir gefällt das sehr gut, ich bin alles in allem sehr zufrieden und das Feedback ist bisher auch sehr positiv (kaum aus der Kaltreifung sind schon 1 1/2 Kästen weg)
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
- babyl. Sprichwort
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