3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeignet

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
Antworten
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeignet

#1

Beitrag von Marcus_OL »

Hallo zusammen,

da ich selbst total gerne in den Braudokus stöbere, setze ich meine mal dazu.
Die ein oder andere Idee konnte ich hier schon mit umsetzen, danke an alle dafür.

Brautag 20.05., Rezept aus dem Buch "Bier selbst gebraut" - allerdings habe ich mir das zeigen lassen
und so direkt übernommen, daher das Gekritzel und unvollständige Berechnen der Hopfengabe :Grübel

Rezept (untergärig) für ca. 20l
3900g Pilsner Malz
400g Caramalz Hell
55g Aromahopfen 6% (musste ich umrechnen, da meine 10,4% hat)
zwei Hopfengaben
Stammwürze 11,5 %, Hopfenbittere 44 EBU, Abfüllzeitpunkt 3,2%

Hier meine Berrechnung
IMG_0500.jpg
Mein Zubehör (36Liter Topf HG, 17 Liter Topf NG, Gäreimer Standard inkl. Mattmill Blech usw)
IMG_0502.jpg
Mein neuer Hockerkocher :thumbup
IMG_0503.jpg
Los geht es, Einmaischen bei 40 Grad - 30 Minuten halten
IMG_0507.jpg
schön einpacken :Bigsmile
IMG_0509.jpg
In der Zwischenzeit bereite ich die Speise Flaschen vor, ausspülen und mit Gebissreiniger einweichen lassen (berrechnet mit fabier)
IMG_0518.jpg
Danach wieder Zunder und Einleitung der 1. Rast bei 66 Grad (90 Minuten)
IMG_0511.jpg
Bei 66 Grad also wieder fein einpacken
IMG_0513.jpg
Daneben baue ich den Gäreimer für das Läutern auf und bereite den Nachguss vor (steht in der Küche auf dem Herd)
IMG_0516.jpg
Das ist auch gleichzeitig eine tolle Gelegenheit, um zu prüfen das der Hahn vom Gäreimer auch zu ist :thumbsup
IMG_0517.jpg
Nach der ersten Rast gehe ich auf 76 Grad und bereite das Läutern vor, sieht dann so aus
IMG_0523.png
IMG_0526.jpg
Schön vorsicht einfüllen und dann die Läuterruhe von ca. 20 Minuten
IMG_0527.jpg
Den Nebenguss habe ich auch schon auf 76 Grad daneben gestellt, kann also los gehen
die ersten drei bis vier Liter lasse ich vorlaufen und fülle sie oben mit einer Schöpfkelle wieder drauf.
Möglichst wenig plätschern lassen
IMG_0530.jpg
Dann lasse ich laufen, damit es möglichst wenig plätschert, habe ich diesen kleinen tollen Brauhelfer
IMG_0534.jpg
Wenn oben im Gäreimer die ersten Inseln zu sehen sind, kommen 13 Liter Nachguss drauf, schön vorsichtig
mit der Schöpfkelle auffüllen
Konnte ich leider nicht fotografieren, mir fehlt ein dritter Arm :Smile
IMG_0536.jpg
Nach dem Läutern (knappe 45 Minuten, also alles ganz in Ruhe) kommt das Hopfenkochen
Vor dem Erreichen der Kochtemperatur, schöpfe ich den Eiweißbruch von Oben ab.
Sieht dann so aus:
IMG_0544.jpg
Dann nach fünf Minuten kochend, erste Hopfengabe (26g)

90 Minuten offen kochen lassen, fünf Minuten vor Kochenende letzte Hopfengabe (6g)
IMG_0550.jpg
Danach kommt das Hopfenseihen, ganz simpel in den sauberen Gäreimer mit einem Filter
IMG_0554.jpg
Wenn alles aus dem Topf umgefüllt ist, fülle ich die Speise in die sauberen und vorgeheizten Flaschen
direkt hinlegen, damit sich das verschließt und direkt in den Kühlschrank damit
IMG_0556.jpg
Alles in den Keller und am nächsten Tag (Würze ist dann bei 17 Grad angekommen)
stelle ich die Stammwürze ein (am Vortag ca. 15l Wasser abgekocht und mit in den Keller gestellt)
Spindel für 20Grad geeignet, Umrechung mit fabier, hier sind es dann 11,8 Grad Plato
IMG_0567.jpg
So, nun die Hefe anfüttern mit 100ml Würze und nem Schuss heißem Wasser - also
rehydrieren lt. Packungsanleitung
IMG_0574.jpg
Einrühren der Hefe, etwas Sauerstoff mit reinrühren
IMG_0577.jpg
Deckel drauf und nach ca. 8 Stunden ist die Hefe hoffentlich angekommen.
IMG_0578.jpg
Jetzt lasse ich das locker 14-16 Tage im Keller bei 12,5 Grad gären, inkl. Diacetylrast :thumbsup


Bei Fragen usw :Greets

LG
Marcus
Zuletzt geändert von Marcus_OL am Montag 22. Mai 2017, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#2

Beitrag von raistlin »

Schöne Doku. Sieht ganz gut aus. Mir sind aber 2 Dinge aufgefallen.
1 Packet Trockenhefe ist für untergäriges Pils zu wenig. 2 Packete sollten es schon sein.
Hast du die Hefe bei 17 Grad eingerührt? Besser bei 10 Grad beigeben und dann auf 12 Grad kommen lassen. Wie ist die Temperatur in deinem Keller? Wenn du dort 12,5 Grad hast, werden es bei aktiver Gärung auch leicht 2-3 Grad mehr. Das wird dann zu einer geschmacklichen Veränderung führen und ist zu warm für ein untergäriges Bier. Eigentlich ist ein Pils für Anfänger nicht gut geeignet. Am besten gelingt das mit einer temperaturgesteuerten Gärung. Ansonsten siehts gut aus.

Gruß
Benutzeravatar
M0ps
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 434
Registriert: Montag 9. Januar 2017, 20:55

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#3

Beitrag von M0ps »

Tolle Doku! :thumbup Jetzt hab ich echt Lust auf ein schönes Pilz :Angel

Ich finds ja am einfachsten und sichersten die Speise direkt einzufrieren - allerdings in Plastikflaschen :achtung

Für mein erstes Untergäriges werde ich aber auf den Winter warten müssen...
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#4

Beitrag von raistlin »

Der Gärbereich wird meistens vernachlässigt. Gerade für die 20l Klasse kostet ein kleiner gebrauchter Kühlschrank und eine Temperatursteuerung wie die von Inbird sehr wenig. Man ist dann sehr frei in seinem Vorhaben. Man hat ja selten von Natur aus die passende Temperatur. Selbst bei obergärigem Bier nicht. Ich wills nicht mehr missen.

Ich glaub, selbst wenn ich nur einen Lagerkühlschrank hätte, würde ich die Flaschen für 5 Tage warm stellen und den Kühlschrank für die Gärung nutzen.

Gruß
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19403
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#5

Beitrag von Boludo »

44 IBU sind aber knackig bei der Stammwürze.
Hoffentlich passt Dein Wasser, sonst kann das ziemlich unangenehm bitter werden.
So, nun die Hefe anfüttern mit 100ml Würze und etwas heißem Wasser - also
Dehydrieren lt. Packung
Wie heiß war denn das Wasser? Hast Du die Temperatur gemessen?
Abfüllzeitpunkt 3,2%
Den kannst du schon mal getrost vergessen. Kennst du das da schon?
viewtopic.php?f=7&t=212&view=unread#unread


Stefan
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10456
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#6

Beitrag von gulp »

Schöne Doku, aber mir ist schon einiges aufgefallen, was noch verbesserungswürdig wäre. Aber du hast dir so viel Mühe gemacht, da will ich es dir nicht vermiesen.

Also Gutes Gelingen!

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#7

Beitrag von Marcus_OL »

Na vermiesen kann man mir das eigentlich nicht, bin ja hier weil ich verbessern möchte.

Keine Frage, ich bin blutiger Anfänger, es ist ja eher als Ermutigung für andere Anfänger gedacht,
die gar nicht wissen, was man so braucht und wie der grobe Ablauf ist.

Und was am wichtigsten ist, mir schmeckt mein erstes Pils, (dass jetzt erst knapp drei Wochen in der Flasche ist),
jetzt schon so gut, dass für mich gar kein Zweifel besteht auf dem richtigen Weg zu sein.

Klar kenne ich die "Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen" - die habe ich fast auswendig gelernt.
Das erste Pils hat 22 Tage im Gäreimer verbracht und war weit unter dem vorgeschlagenen Abfüllzeitpunkt.
Es ist ja auch nur ein Anhaltspunkt, (zumindest habe ich es so verstanden) und wollte das halt mit dokumentieren.

Leider gibt der Keller nur 12 Grad Umgebungstemperatur her, mir ist klar das da noch Potential besteht,
aber so verkehrt hat es bisher nicht geschmeckt. Geht grob Richtung Flens/Jever.

Für die Hefe habe ich 100ml Würze entnommen (die ja bei ca. 17 Grad war) und mit nem Schuss heißem Wasser auf 27 Grad gebracht.
Dann Hefe eingerührt und 30Minuten gewartet, bis sich die Hefe schon ordentlich ausgeweitet hat.
Ich hätte noch warten können, um die Würze auf 12,5 Grad runter zu kriegen, wollte aber doch flott die Hefe reinbekommen,
da es ja schon knapp 12 Std. so im Keller stand.

Danke &
LG
:Greets
Benutzeravatar
Michael Wendt
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 403
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2016, 23:11
Wohnort: Hoya

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#8

Beitrag von Michael Wendt »

gulp hat geschrieben:Schöne Doku, aber mir ist schon einiges aufgefallen, was noch verbesserungswürdig wäre. Aber du hast dir so viel Mühe gemacht, da will ich es dir nicht vermiesen
Ich glaube, das hast du aber gerade gemacht, also das Vermiesen. Dann lass uns doch lieber anhand deiner Vorschläge lernen. Das Forum ist ja gerade so gut, weil hier eine deutliche Ansprache gepflegt wird.

@Marcus: Schön bebilderte, ausführliche Doku. Ich empfehle auch einen Gärschrank, also Kühlschrank und Inkbird - einfacher geht's nicht.

Gruß
Michael
„Ah, das schmeckt wie ein richtiges Vierzehnzwanziger“

Meine Anlage: viewtopic.php?f=20&t=12052
Meine Vorstellung: viewtopic.php?f=50&t=11885
Haus, Auto und Frau zeig ich nicht.
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#9

Beitrag von Marcus_OL »

Ach so, und die Bilder / Doku wie ich abgefüllt habe, lasse ich dann mal lieber noch liegen..
Das ist genug Haue für den Anfang :Greets :Drink
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#10

Beitrag von raistlin »

Ach Quatsch. Das waren ja nur ein paar Verbesserungsvorschläge. Du scheinst dich sehr gut vorbereitet zu haben und die Bilder sehen super aus.
Aber vor allem scheint dir dein Bier zu schmecken. Wenn das der Fall ist, ist alle andere eh wurscht. :-) :Drink
Benutzeravatar
Beerbrouer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1012
Registriert: Freitag 23. November 2012, 18:29
Wohnort: Radevormwald

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#11

Beitrag von Beerbrouer »

Ich liebe Braudokus. Danke dafür!

Auch von mir ein paar Kleinigkeiten:

- Die Speise würde ich nicht über den Hahn ablassen. Den solltest du jetzt unbedingt gut säubern und desinfizieren
- Offene Schuhe, wenn da oben die Suppe kocht, würde ich vermeiden
- Klugscheißmodus: die (Trocken-) Hefe ist bereits dehydriert

Aber sonst: weiter so!

Viel Erfolg!

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
Benutzeravatar
Beerbrouer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1012
Registriert: Freitag 23. November 2012, 18:29
Wohnort: Radevormwald

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#12

Beitrag von Beerbrouer »

Marcus_OL hat geschrieben: Das ist genug Haue für den Anfang :Greets :Drink
Nene, konstruktive und gutgemeinte Kritik ist das. Besser, als wenn es allen egal ist!

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
Benutzeravatar
gulp
Moderator
Moderator
Beiträge: 10456
Registriert: Montag 20. Juli 2009, 21:57
Wohnort: Nürnberg
Kontaktdaten:

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#13

Beitrag von gulp »

Michael Wendt hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Schöne Doku, aber mir ist schon einiges aufgefallen, was noch verbesserungswürdig wäre. Aber du hast dir so viel Mühe gemacht, da will ich es dir nicht vermiesen
Ich glaube, das hast du aber gerade gemacht, also das Vermiesen. Dann lass uns doch lieber anhand deiner Vorschläge lernen. Das Forum ist ja gerade so gut, weil hier eine deutliche Ansprache gepflegt wird.

Gruß
Michael
Na vermiesen kann man mir das eigentlich nicht, bin ja hier weil ich verbessern möchte.
Vorschläge:

- Sauerstoffeintrag im Heißbereich vermeiden!
- Caramalz für ein "Norddeutsches Pilsener" weglassen.
- die richtige Hefe verwenden, mit einer tschechischen Trockenhefe wird das kein "Norddeutsches Pilsener" .
- Gärtemperatur nicht über 10°.

Gut, das reicht erst mal.

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
Benutzeravatar
Beerbrouer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1012
Registriert: Freitag 23. November 2012, 18:29
Wohnort: Radevormwald

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#14

Beitrag von Beerbrouer »

Wobei ich mich immer noch frage, welche Trockenhefe dafür geeignet ist. Am ehesten wohl noch die S-189?

Gruß

Gerald
Die Würze des Bieres ist unantastbar!
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#15

Beitrag von Marcus_OL »

Danke für die Schubser in die richtige Richtung!

Super Tipp mit dem Kühlschrank, wäre ich nämlich von alleine nicht drauf gekommen.
Dabei habe ich hier einen Getränke-Kühlschrank stehen, da passt sogar so ein Gäreimer rein..

Allerdings habe ich mich anhand der Kellertemperatur von der Anleitung der Hefe verführen lassen,
dort steht optimale Gärtemperatur bei 12-14 Grad - und ich so: Bingo!

Ja es muss rehydrieren heißen, war bloß ein Test ob hier jemand aufpasst :Bigsmile

Bei dem Caramalz habe ich mich an das Rezept gehalten. Erst war ich auch so - häh? Aber dann
hatte ich den Artikel aus dem Braumagazin über Caramalze gelesen und fand einen Einsatz von 5-10%
nicht verwerflich. Aber, nächstes Mal lasse ich das Caramalz weg und werde mich langsam an mein perfektes Pils
ran brauen.

Gibt noch viele Verbesserungs-Wünsche um noch mehr rausholen zu können, aber alles zu seiner Zeit.
Mit Familie & Co. ist das Budget doch eher schmal gehalten und so war es eben für mich das,
was ich am... Ach, ihr wisst was ich meine

LG
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#16

Beitrag von raistlin »

Ich glaube der Inkbird kostet so 30-40Euro. Den Sensor friemelst du an ein Stück Styropor, so das er zwischen Stypropor und Gäreimerwand liegt. In das Styropor machst du eine kleine Kuhle für den Sensor. Ich klebe das ganze dann mit Gewebeklebeband an den Gäreimer. Tür vom Kühlschrank zu. Das Kabel kann man einfach zwischen der Türdichtung durchführen. Macht nichts. Fertig.

Den Artikel im Braumagazin bezüglich der Caramalze fand ich auch erstaunlich. Spricht gegen das meiste, was hier geraten wird. Ich fand allerdings in meinen Suden auch nie einen riesigen Unterschied, wenn ich 5 oder 10% Cara genommen habe. Den Anteil der Basismalze, z.B. viel Münchener fand ich da wesentlich prägender.

Gruß
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#17

Beitrag von Marcus_OL »

@Gerald: Wie fülle ich denn die Speise ab, wenn nicht über den Hahn? Klar, jage danach noch mal Desinfektions-Spray durch, aber ich komme gerade nicht drauf..

Danke
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#18

Beitrag von raistlin »

Du fängst sie einfach beim Einfüllen in den Gärbehälter ab.

Gruß
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#19

Beitrag von Marcus_OL »

@raistlin
Danke dir für den Hinweis. Ich hatte jetzt noch ein Greisinger GHT liegen, mit Tauchfühler und Umgebungsfühler,
allerdings stimmte was nicht und der liegt jetzt beim Hersteller zur Kontrolle.
Da habe ich wohl auf´s falsche Pferd gesetzt, denn der ist "nur" für den Brauvorgang selbst zu gebrauchen, danach
hilft er nicht viel. Der Inkbird kommt mit auf die Liste der Weihnachtswünsche
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#20

Beitrag von Marcus_OL »

Puh, das wird schwierig, denn das schießt ja unten unkontrolliert aus dem Filter, oder bin ich jetzt komplett quer?
Mit nem desinfizierten Messbecher in die Flaschen füllen?
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#21

Beitrag von raistlin »

Wie Peter schon schrieb, plätscherst du am besten nicht so viel rum. Du drehst einen anständigen Whirlpool an. Nach 15-20 min lässt du die Würze durch einen Silikonschlauch in den Gärbottich. Das läuft dann sehr klar, der Schmodder hat sich am Boden in einem Trubkegel gesammelt. Mit dem Schlauch kannst du auch Speise entnehmen. Den letzten Rest lässt du durch einen Monofilamentfilter laufen. Bei nicht übermäßig gehopften Bieren filtere ich gar nicht. Während der Gärung setzt sich der Schmodder auch noch ab.
Wenn du im Kühlschrank gärst, kannst du die Temperatur nach Abschluss der Gärung noch mal runterregeln. Meiner Kühlt bis 1Grad runter. Das nennt man Cold Crash. Da setzt sich dann noch mehr ab und man bekommt klareres Bier.

Du kannst dir die Entnahme der Speise auch sparen und für die Nachgärung mit einer Dosierhilfe Haushaltszucker verwenden. Ist einfacher und macht geschmacklich nichts aus.

Gruß
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#22

Beitrag von Marcus_OL »

Ja ok, jetzt habe ich es verstanden. Allerdings sind wir da wieder beim Thema "Budget".
Denn z.Zt. kann ich nur mit dem Zubehör arbeiten, das ich habe. Und dafür bräuchte ich doch
einen Auslaufhahn am Kochtopf, oder?
Und äh, hier ich bin Handwerklich total unbegabt und kenne auch niemanden der das kann..
(Dafür kann ich lecker kochen oder am Rechner basteln. Oder Bier trinken)

Aber wegen der Hefe muss ich nochmal nachfragen..
Warum ist eine Hefe aus Belgien (S-189) besser für das Norddeutsche Pils, als eine aus Tschechien?
raistlin
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 335
Registriert: Samstag 19. September 2015, 07:30
Wohnort: Neuss

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#23

Beitrag von raistlin »

Du kannst das mit einem Stufenbohrer aus dem Baumarkt erledigen.
Die sehen so aus.
https://www.amazon.de/dp/B06XW6NG4Q/ref ... ords=metal

Wenn du ein schlankes Nordeutsches Pils willst, ist eine tschechische Pilshefe nicht super passend. Aber dein Rezept ging ja mit dem Caramalz eh eher in die Richtung tschechisches Pils.

Ansonsten 100% Pilsener Malz für die Schüttung.
Viele nutzen fürs Pils die Fermentis W34/70. 2 Päckchen auf 20l.

Gruß
Zuletzt geändert von raistlin am Dienstag 23. Mai 2017, 00:26, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#24

Beitrag von Marcus_OL »

Boah, eure Geduld mit den ganzen Frischlingen hier! Super!

Mein Plan, war ein Pils in Richtung Jever zu brauen - denn bis vor einigen Monaten war ich Jever-Fan durch und durch.
Sollte nicht unbedingt ein Klon werden, aber so die grobe Richtung. Das ich jetzt ganz woanders gelandet bin,
auch nicht schlecht - denn es schmeckt bisher!
Das mit der Hefe werde ich beim nächsten Brautermin umsetzen und auch die anderen Hinweise, soweit ich kann - danke nochmal an alle!
Benutzeravatar
afri
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5867
Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#25

Beitrag von afri »

Löblich, dass hier noch mit Speise carbonisiert wird. Aber auch ich vertrete die Meinung, dass sie eingefroren in Kunststoff besser aufgehoben ist. So bist du unabhängiger, wenn's doch mal eine oder zwei Wochen länger dauert mit der Abfüllung. Ansonsten weiter so, gefällt mir.

Ich nehme (Einweg)-PET-Flaschen, die sind günstig zu haben und schnell in Pfand eingelöst, wenn sie doch mal zu sehr verschmutzt sind, so dass eine Reinigung nicht mehr wirtschaftlich erscheint. Außerdem gehen sie nicht schnell kaputt. Vor dem Einfrieren eindrücken, zuschrauben, dann hat man Ausdehnungsvolumen für das "Speiseeis".
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Benutzeravatar
Humulus
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 281
Registriert: Donnerstag 2. März 2017, 10:16
Wohnort: Dortmund

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeigne

#26

Beitrag von Humulus »

Ich habe mittlerweile für die Speiseabfüllung gute Erfahrungen mit meinen Silikonflaschen gemacht. z.B:

https://www.amazon.de/gp/product/B01HG0 ... UTF8&psc=1

Du kannst die Speise direkt heiß abfüllen und in denselben Flaschen einfrieren. Außerdem kannst du sie zum Reinigen auskochen.
Benutzeravatar
Marcus_OL
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 26. April 2017, 20:17
Wohnort: Oldenburg

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeignet

#27

Beitrag von Marcus_OL »

So..
Ich wollte hier mal eine Rückmeldung geben, was denn aus meinem Sud geworden ist.
Abfüllzeitpunkt war der 16.06.

(also 26 Tage im Gäreimer, bei 13 Grad inkl. zwei Tage Diacetylrast bei Raumtemp.)

bei 3,2 Grad Plato (der sich nach einer Woche nicht mehr geändert hatte..)

Es waren auch fast keine Schlieren / Bläschen mehr auf dem Sud zu sehen und ich habe
tatsächlich NICHT zwischendurch am Eimer rumgefummelt :Greets

(Aber so verkehrt fand ich den Anhaltspunkt für die Grad Plato im Rezept jetzt nicht, also für den Anfänger)
IMG_0765.JPG
Abgefüllt wurde in 0,5l Flensburger Bügelflaschen

Speise (leider da noch falsch berechnet, etwas zu viel für ein Pils, aber alles im grünen Bereich und leider noch
aus dem Kühlschrank und nicht aus der Eistruhe) in einem neuen,
desinfizierten Gäreimer vorgelegt, das Jungbier darauf geschlaucht.

Kurz gewartet und mit einer desinfizierten Schaumkelle leicht durchgerührt und dann mit dem Abfüllröhrchen in die
sauberen Flaschen gefüllt.
1,5 Wochen bei Raumtemp. (ja ich weiß jetzt ist zu wenig) die Kohlensäure gebunden und dann im Kühlschrank eingelagert.
SO sieht das Ergebnis bereits aus:
(war zu neugierig wie es schmeckt und muss ja auch Qualitätskontrolle machen usw.)
IMG_0885.JPG
Und es schmeckt jetzt schon ganz hervorragend!
Also noch einmal vielen Dank an alle für die Hinweise!
Ich habe hier eine Menge dazu gelernt und die letzten Sude sind dahingehend "gepimpt". Danke!

Gruß
Marcus
Benutzeravatar
flying
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13293
Registriert: Donnerstag 14. August 2008, 18:44

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeignet

#28

Beitrag von flying »

Warum ist eine Hefe aus Belgien (S-189) besser für das Norddeutsche Pils, als eine aus Tschechien?
Die S-189 ist/war die Stammhefe der ehemaligen Hürlimann Brauerei/Schweiz. Die wurde früher auch schon als Presshefe in alle Welt verschickt. Ihren Ursprung hat sie, wie die tschechischen Hefen auch (oder die Norddeutschen), in Bayern.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
haefner
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 996
Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 09:06

Re: 3. Sud - Norddeutsches Pilsner, gut für Anfänger geeignet

#29

Beitrag von haefner »

So wie Du hier das Bier fotografiert hast, würde man es am liebsten gleich trinken :). Zum Glück habe ich gerade diesen Thread durchgelesen, sonst wäre mir nicht aufgefallen, dass ich aus Versehen für meinen Sud am Samstag nur eine Hefepackung der 34/70 gekauft habe. Gleich mal nachbestellen..

Wie viel Co² ist denn drin? Finde in einem Pils macht sich etwas mehr auch ganz gut.
Antworten