Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
Antworten
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#1

Beitrag von Mystic-G »

Moin allerseits.
Vorhin habe ich meinen 15. Sud im Einkocher gebraut und hatte diesmal lust ein paar Fotos zu schiessen und euch hier meine Vorgehensweise zu zeigen.
Gerne nehme ich von alten Hasen Tipps&Tricks entgegen um hier und da vielleicht noch etwas zu optimieren (sonst mach ich ewigs die gleichen Fehler)
Vorab vielleicht noch folgende Infos:
Ich braue Bier einfach weil es mir Spass macht und nicht weil ich eine Laborarbeit machen möchte, darum nehme ich meist den Weg des geringsten Aufwandes, auch wenn das vielleicht nicht grad wie ausm lehrbuch ist.
Beim Beschaffen der Ausrüstung habe ich vorallem aufs Budget geschaut (Gebrauchtware kaufen) und getreu dem Motto eingekauft: sowenig wie möglich aber soviel wie nötig.

Also, es soll heut ein SNPA werden, habe lange genug davon gelesen wie toll das Bier sein soll, jetzt will ichs selber wissen.

Brauprotokoll habe ich früher eins benutzt jedoch meistens die hälfte gar nicht ausgefüllt.
Mit dem Einkocher braut man ja sowieso nicht zweimal dasselbe, auch wenn man das gleiche Rezeptblatt vor sich hat.
Darum mache ich mir jetzt einfach nur die nötigsten Notizen aufs Rezeptblatt. Muss reichen.
20171209_120942.jpg
Das Brauwasser behandle ich nicht besonders, warum und wieso nicht kann man hier nachlesen.
Aufgrund lobender Geschmacksrückmeldungen von langjährigen Heimbrauern verschneide ich unser Hahnenburger 50:50 mit einem sorgfältig ausgewählten Discounter Wasser. d.h. 9L (6Pack) Discounter und den Rest ausm Hahn.

Begonnen habe ich heut um 06:30 mit dem Ziel genau dann einzumaischen wenn die Familie am Frühstückstisch sitzt.
Gesagt getan, die Damen waren um 07:15 aufgestanden und das Brauwasser hat um diese Zeit seine 70°C einmaischtemperatur erreicht.
Vom Einmaischen habe ich jetzt kein Foto, dazu hat mir eine Hand gefehlt.
Das Maischesetting sieht bei mir so aus:
20171209_074352.jpg
Rühren tu ich mit dem groben Holzlöffel etwa alle 15 Minuten.
Nach dem Einmaischen hatte ich just 68°C d.h. 1°C mehr als aufm Rezept.
Dieses Grad schwindet aber bereits beim ersten Rühren nach 15 Minuten dahin, dann habe ich 67°C
Nochmals eine Viertelstunde später sinds dann trotz Isolation nur noch 66° drum heize ich nach 30 Minuten Maischen meist 2-3 Minuten nach.
Das reicht dann für die restlichen 30 Minuten.
Lecker Maische:
20171209_081929.jpg
Bei der Jodprobe bin ich noch sehr unsicher...
meistens sieht man bei mir nur ganz am Anfang beim Maischen eine Verfärbung, 45-60Minuten habe ich nie mehr was entdeckt.
Kann mir da jemand sagen was ich falsch mache?

1EL Würze plus 1 Tropfen Jod rein und dunkel ists: (ist ja klar bei dunklem Jod)
20171209_080931.jpg
Etwas verrühren und man sieht nix mehr: (Ist das jetzt Jodnormal oder nicht?)
20171209_080946.jpg
Dann die Vorbereitung zum Abmaischen:
20171209_080536.jpg
Der Wasserkocher rechts brauche ich zum vorlegen von 1.5L heissem Wasser in den Läuterbottich (Lufteinschluss unter dem Gitter vermeiden und Läuterbottich vorheizen)

Für den Nachguss habe ich einen 12L Topf aufm Herd.
Die meisten Rezepte die ich braue brauchen meist so um die 18L Hauptguss und 12L Nachguss (+/-2L). Also perfekt für mein Setting.

Zum Läutern stell ich den Läuterbottich auf einen Schemel.
Früher habe ich noch 2-3x den Einkocher herumgehievt, habe aber dann schnell davon Wind bekommen dass das üble Unglücke provozieren kann.
20171209_085120.jpg
Nach dem Umschöpfen gibts noch ca. 10-15min läuterruhe (Zeit zum Einkocher reinigen, diese Vorgehensweise habe ich hier im Forum gelernt, vielen Dank dafür)
Die Würze lief heute bereits nach 1-2 Liter klar wie Eistee, so hat mans gerne.
(Das war beim letzten Fruitpunch Rezept leider nicht der Fall, diese lief gar nie klar, und auch das Bier scheint jetzt wie ein NEIPA zu sein...)
20171209_085738.jpg
20171209_090007.jpg
20171209_090121.jpg
Sobald die ersten Liter im Topf sind wird bereits wieder geheizt.
Ich achte auch sehr darauf, dass meine Würze nicht allzusehr runterplätschert, sondern lasse sie schön am Topfrand runter rieseln.
Ich lasse mir auch Zeit beim Läutern und schaue, dass der Schlauch am Hahn nie ganz voll ist, um den bekannten Sog am Treberkuchen zu vermeiden.

Herrlich klare Brühe:
20171209_090311.jpg
Den Nachguss gibts bei mir aufn Deckel, Super Tipp ausm Forum.
Früher hab ich da noch mit der Kelle rumgepanscht was aber nie so richtig funktioniert hat
20171209_090856.jpg
Schöner Treberkuchen, zieht sich nix zusammen, ganz anders als beim Weizenbock im Oktober...
20171209_091227.jpg
Bei den Läutertemperaturen bin ich etwas unsicher...
Ich maische bei 78°C ab. Schöpfe dann die Maische um und diese hat dann während der Läuterruhe nur noch 75°C
Ist das sehr schlecht, oder was lässt sich dagegen machen?
Man sollte meines Wissens ja nicht bis auf 80°C hoch weil man dann sonst Enzyme zerstört?
wie kann ich den Temperatursturz von 3°C sonst wie vermeiden? Läuterbottich wird ja bereits mit heissem Wasser vorgewärmt.

Und auch während dem Nachguss werfen sinkt mein Nachgusswasser auf etwa 70°C runter.
Habt ihr das während dem gesamten Läutern auf der Flamme zum warmhalten?
Geht bei mir eben nicht so gut, weil ich links vom Einkocher läutere und die Platte rechts davon ist, darum muss ich den Nachgusstopf umsetzen.

Um dem Weck beim Heizen etwas beine zu machen, verwende ich noch den altbekannten Turbo-Zauberstab:
20171209_090831.jpg
Der bringt jedoch die Sicherung in der Mietswohnung ziemlich an den Anschlag, während dieser Zeit läuft dann nämlich:

Der Weck
Der Tauchsieder
Der Dampfabzug
Die Kochnischen Lampe

Alle weiteren Wohnungslampen und auch die Musik muss währenddessen abgeschaltet werden, sonst fliegt die Sicherung raus.
Und das tut sie ab und zu auch sogar bei den obigen 3 Geräten.

Das ist bei meinem Weck "Wallend Kochen", mehr liegt leider nicht drin, reicht das aus oder muss ich da was machen?
20171209_093133.jpg
Während dem Kochen wird der Treber eingesackt für Nachbars Kühe:
20171209_094354.jpg
Vor jeder Hopfengabe entferne ich den Bruch obenauf, da sich sonst der Hopfen nicht schön verteilt, sondern nur am Schlurz kleben bleibt
Vorher:
20171209_095416.jpg
Nacher:
20171209_100149.jpg
Hopfengabe:
20171209_100210.jpg
So ists doch schön:
20171209_100311.jpg
die heutige Hopfung:
(wenns schon Schweizer Bio Hopfen gibt, dann nehme ich doch gerne diesen.
Auch wenn er ein paar Euro mehr kostet, den Schweizer Hopfenbauer will man doch bei seinem Schaffen unterstützen.)
20171209_100536.jpg
Oxi-Action:
20171209_101333.jpg
Die letzten 10 Minuten kocht die Kühlspirale mit:
20171209_102413.jpg
Nach flame out wird sofort auf 80°C heruntergekühlt und die Spirale dann in den Gärbottich umgesetzt.

Den Whirlpool lass ich meistens um die 10-15 Minuten stehen, wovon er aber meist nur 5 Minuten dreht.
Heute bekommt der Whirlpool auch eine Hopfung. Hierzu meine Frage: wie lange muss denn der Hopfen im Whirlpool sein um sein Wirken zu entfalten? Wenn man aber den Whirlpool macht damit sich der Hopfen am Kegel sammelt, warum schmeisst man da noch Hopfen rein der dann ja nur am Boden rumliegt? Nützt das wirklich was?
20171209_103505.jpg
Dann das abseihen durch das Elefantenkondom:
20171209_104614.jpg
20171209_104616.jpg
Schöner Trubkegel:
20171209_104921.jpg
20171209_104947.jpg
Würze belüften:
20171209_110207.jpg
Ab in den Gärkühlschrank, dort habe ich seit neustem einen prozessorlüfter mit einem Led-Trafo zusammengeschlossen, damit mir das einen hauch von Luftzirkulation im Kühlschrank gibt. Der Lüfter ist wie der Kühler am Inkbird angeschlossen und bläst nur wenn gekühlt wird.
20171209_111615.jpg
20171209_111627.jpg
Nach dem Putzen gibts einen Teller Bolo-Teigaffen aus der Mikro und das heutige Adventskalenderbier
Nordic-Märzen aus der Wacken Brauerei
20171209_111825.jpg
So, das wars von mir für heut.
Gerne nehme ich eure Tipps entgegen oder Warnungen wenn ich irgendwo etwas föllig falsch mache.
ich hoffe ihr müsst die Fragen welche mir wichtig sind, nicht allzusehr im Text zusammensuchen.

Gruss
Mystic-G(abriel) aus dem verschneiten Berner Seeland
Zuletzt geändert von Mystic-G am Samstag 9. Dezember 2017, 13:19, insgesamt 4-mal geändert.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
Kurt
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4363
Registriert: Dienstag 2. September 2003, 18:36
Wohnort: Ulm

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#2

Beitrag von Kurt »

Die Jodprobe habe ich in meinem Brauerleben vielleicht 5-10 mal gemacht - meistens zur Anschauung für Gäste. Bei den heutigen Malzen ist die meiner Meinung nach obsolet. Einzige Ausnahme sind evtl. Biere mit mehr als 20% Rohfrucht, die kein Lambic werden sollen ;)
Benutzeravatar
grüner Drache
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1210
Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 09:14
Wohnort: Geilenkirchen

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#3

Beitrag von grüner Drache »

Hallo!

Die Stärke in Der Maische wird blitzartig Schwarz, manchmal kann man auch so feine "Verästelungen" erkennen.
Das Jod selber ist ja auch Dunkel, deswegen schwierig was zu erkennen.
Bei Dir sieht es nich nach Stärke aus.
Schöne Doku...
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
fg100
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1859
Registriert: Sonntag 5. August 2012, 00:05

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#4

Beitrag von fg100 »

Schöne Doku. Genau so kann man mit einfacher Grundausstattung brauen. Mehr braucht man absolut nicht.

Temperaturabfall durch Umschöpfen in den Läuferbottich ist doch vollkommen passend und i.O.
Wenn du so etwa 10% Flüssigkeit beim Kochen verdampfst dann passt das mit dem "wallenden" Kochen. Heißt ja nicht "sprudelndes" Kochen.

Zwei Sachen würde ich aber ändern.
Einerseits beim Kochen lieber einen Liter weniger im Topf haben. Das ist nicht lustig wenn das überkocht. Bei etwas weniger Fühlhöhe ist es einfach entspannender.
Zweitens würde ich den Filter beim Hopfenseihern nicht so hoch hängen, sondern ihn bis zum Boden des Gärberhälters geben und den Schlauch auch bis zum Boden führen. Dann plätschert das nicht so.
Benutzeravatar
Michael Wendt
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 403
Registriert: Mittwoch 1. Juni 2016, 23:11
Wohnort: Hoya

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#5

Beitrag von Michael Wendt »

Soll es nicht gerade plätschern, damit die Würze belüftet wird?

Wirklich tolle, ausführliche Doku! Danke! Einen großen Fehler sehe ich: Die Hefe fehlt :Bigsmile

Schönen Abend
Michael
„Ah, das schmeckt wie ein richtiges Vierzehnzwanziger“

Meine Anlage: viewtopic.php?f=20&t=12052
Meine Vorstellung: viewtopic.php?f=50&t=11885
Haus, Auto und Frau zeig ich nicht.
Benutzeravatar
DerDerDasBierBraut
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7890
Registriert: Donnerstag 2. Juni 2016, 20:51
Wohnort: Neustadt-Glewe

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#6

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Heiß soll es nicht plätschern Michael. Hätte er im Einkocher auf Anstelltemperatur gekühlt und optimaler Weise die Hefe im Gäreimer vorgelegt, dann wäre das Plätschern sehr vorteilhaft gewesen. So aber nicht.

Ach ja ... Schöne Doku :Bigsmile :thumbup
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Benutzeravatar
mavro
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 843
Registriert: Mittwoch 16. März 2016, 16:17
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#7

Beitrag von mavro »

Hi,

Ein paar Dinge mache ich anders:

Den Würzebruch schöpfe ich nicht ab. Statt dessen gehe ich mit dem Tauchsieder ein paar Mal durch, dann löst er sich auf.

Ich würde beim Maischen den Schlauch nicht direkt am Hahn befestigen, sondern vom Hahn in einen kleinen Trichter laufen lassen, der direkt unterhalb des Hahns hängt und an dem unten der Silikonschlauch hängt. So entsteht kein Sog.

Ansonsten kühle ich im Einkocher bis auf 30 Grad runter. Wenn man die Kühlspirale nicht bewegt, dann setzt sich der Trub komplett im Einkocher ab. Ab dann geht es in den Gäreimer. Am Ende ist im Gäreimer das Jungbier bei 22 Grad. Den Whirlpool spare ich mir dadurch.
Viele Grüße, Andreas
Benutzeravatar
t3k
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1425
Registriert: Samstag 17. Januar 2015, 17:38

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#8

Beitrag von t3k »

Moin Moin,

Danke für die schicke Doku!
Fast alle Verbesserungsvorschläge die mir in den Kopf geschossen sind würden bereits genannt.
Das einzige das ich noch ergänzen würde ist: Ich nehme zum aufbringen den Nachgusses ein Edelstahl-Nudelsieb, das ich ganz entspannt oben am Löuterbottich befestigen kann. Das sieb kann man einfach abnehmen und in die Spülmaschine packen und i.d.R. Hat man ja sowieso eins davon in der Küche.

Zu deiner Wirpoolfrage. Ich lasse den Hopfen, bei einer wirpoolgabe unter 80*C immer 15-20 min frei schwimmen. Anschießen drehe ich den wirpool an und seiere dann nach weiteren 15 min.
Ich meine gelesen zu haben das dem Hopfen ca. 20 min locker reichen um seine Öle an die Würze abzugeben. Dabei ist es glaub ich völlig egal ob irgendwo im Topf oder am Topfboden.

Kurz noch das belüften der Würze machst du noch dem du sie auf anstellthemperatur runter gekühlt hast, oder ?
Falls nicht, empfehle ich es dir stark erst runter zu kühlen. Denn im heißbereich sollte sauerstoffeintrag tunlichst vermieden werden. Daher auch die Empfehlungen der Kollegen hier die Schläuche und das „Elefantenkondom“ bis zum Boden zu führen ;)

Ach noch was. Ich benutze kein Filter beim hopfenseien. Denn etwas Trub ist auch gut für die Hefe und viel ist es eh nicht wenn man einen guten Trubkegel gebaut hat. Bei dir sieht es ja super aus. Darüber hinaus setzt selbiger sich, wie Die Hefe, später am Boden ab.
Der Filter hingegen ist wieder eine Quelle für mögliche Infektionen und Sauerstoff Eintrag.

Cheers
T3K
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#9

Beitrag von Mystic-G »

Hallo Miteinander

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Verbesserungsvorschläge.
Davon kann ich sicher einiges weiterverwenden.

Ja, das mit dem Jod habe ich auch ungefähr nach dem 5. Sud wieder aufgegeben weil ich einfach nicht schlau daraus wurde (ich fand keinen Nutzen)
Nun habe ich das für die Doku (und die Frage) nochmals wiederholt, mit gleichem Ergebnis wie immer: ich checks nicht.
Wenn das aber bei der heutigen Malzqualität eh nicht ins Gewicht fällt, dann lass ich das wieder weg.

Also das mit der Verdampfung kann doch wie folgt ausgerechnet werden...?
Pfannenvoll = 11.5°P (Temperaturkorrigiert)
STW nach kochen = 12.4°P (auch korrigiert)
12.4/11.5=1.078 = 7.8% Stammwürzezuhname = Wasserabnahme
oder muss ich da zwingend mit Litern rechnen (Habe die Schablone noch nicht auf den Weck geäzt und hab somit noch nicht messen können)

Was mich an dieser Stelle aber auch stutzig macht, ist der fabier.de Temperaturkorrekturrechner... ist der nicht so genau?
Weil nach dem Kochen habe ich die Stw. gemessen und mit fabier.de korrigiert, da kam ich auf die 12.4°P
und als die Würze dann Anstelltemperatur hatte (25°C erneut korrigiert) so spuckte der Fabier Rechner nur noch 11.7°P aus...
Kann man sich wohl nicht allzusehr auf ein korrektes Resultat verlassen bei so kompensationsrechnungen?

Betreffend der Füllhöhe fahre ich eigentlich nicht schlecht mit dieser Pfanne voll.
Wenn man natürlich hoch wallend kochen würde, dann reicht die Reserve sicher nicht.
Aber da der Weck ja nicht wirklich stark sprudelt war da noch nie Gefahr des überlaufens.
Klar, der Heikelste Moment ist dann wo der Zauberstab auch beim bewegen anfängt zu wallen und er sofort vom Netz muss.
Dann kommt der Schaum, und man darf auf keinen Fall die Schaumdecke schliessen lassen, sonst kochts über wie Milch.
Wenn man da mit der Kelle aber gut draufschaut dass immer ein Teil der Oberfläche offen ist, dann kocht nichts über.

Wenn ich mich nicht irre, dann steigt auch der Verdampfungswert wenn man dazu schaut, dass nicht zuviel der Oberfläche mit Eiweissschmodder zugedeckt ist. Die Erfahrung tendiert auch in die Richtung, dass es auch mehr eindampft wenn man den Deckel halb auf den Weck legt (sodass er auf der Kante aufliegt) dann kocht die Würze stärker und trotzdem kann all der Dampf neben dem Deckel vorbei und weg.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#10

Beitrag von Mystic-G »

Ja, beim Hopfenseihen hängt der Filter wirklich etwas hoch, aber das kommt eben davon weil er gleich am Hahn befestigt ist.
Wenn man ihn mit einem Draht tiefer hängen würde, dann täte er doch nach halber Menge im Gärtank unten in die Würze hängen und drin schwimmen?
Da müsste man also irgendwie variabel hinbekommen oder gleich in den Fingern halten.
Normalerweise halte ich den auch, weil er mir schon mal wegen dem Gewicht vom Hahn runter in den Kübel geplumpst ist.
Bei manchen Suden wo es mehr trub hat, füllts den auch viel schneller und man muss ihn für 20L 2-3x leeren und ausspülen.
Hier beim SNPA konnte ich ihn bis ganz am schluss hängen lassen.

Auf den Filter verzichten kann ich mir schlecht vorstellen, weil bis am Schluss die 20L durch sind füllts den dann schon ordentlich.
Und das will man ja echt nicht in der Gärung haben, bei +/-70g Hopfen ist so ein Pariser ja gut gefüllt.

Natürlich leg ich den vor dem Gebrauch für ne viertelstunde in Kochendes Wasser ein und dann macht er auch noch ein Oxi-Bad.
Ich denke mal das sollte doch reichen, oder?

Ja, das belüften der Würze habe ich erst gemacht als sie schon Anstelltemperatur hatte.
zuerst mehrere male bis es ordentlich schäumt, dann die Hefe rein und nocht 2-3x aufziehen um die Hefe gut unterzumischen.
Was ich aber beim nächsten mal wirklich probieren könnte ist die Würze im Einkocher runterzukühlen und dann erst den Whirlpool zu machen, so bekommt die Whirlpoolhopfung auch noch etwas mehr zeit sein Aroma zu übertragen.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#11

Beitrag von Mystic-G »

Die Therorie mit dem Trichter unter dem Läuterhahn habe ich auch schon mal gelesen und kann die Problematik dabei gut verstehen
(Sog im Schlauch durch grossen Höhenunterschied)
Ich finde aber, dadurch dass ich den Hahn gar nicht soweit öffne, dass sich der Schlauch füllen könnte, kann doch gar kein Sog entstehen?
Ich lass die Würze schön langsam rinnen sodass sie lediglich an einer Schlauchseite schön runterläuft.
ob sie nun an der Pfannenwand läuft, oder an der Schlauchwand kann ja fast kein unterschied sein...

Das mit dem Trichter unter den Läuterbottich hängen kann ich mir nur kompliziert vorstellen, das wird doch ein gebastel...
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
fg100
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1859
Registriert: Sonntag 5. August 2012, 00:05

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#12

Beitrag von fg100 »

Wo ist den das Problem wenn der Hopfenfilter in der Würze hängt. Wenn ich den benutze klemme ich den mit einer Klemme am Gärberhalter fest. Dann hängt er in etwa bis zum Boden. Der Schlauch geht auch bis zum Boden.
Irgendwie machst du das mit dem Whirlpool falsch. Der darf maximal ein Viertel voll werden bei ca. 20l. Entweder lässt du am Ende zu schnell laufen und der Trubkegel zerfällt, oder du kippst zu viel an.

Das mit dem Trichter beim Läutern kannst dir beim Einkocher und deinen Höhenunterschied schenken. Da ziehts so schnell nichts zusammen. Das ist eher ein Problem bei größeren Behältern und Fallhöhen. Irgendwie finde ich machen sich hier manche auch ein Problem ohne das selbst je gehabt zu haben.
fg100
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1859
Registriert: Sonntag 5. August 2012, 00:05

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#13

Beitrag von fg100 »

Im Einkocher runter Kühlen und dann Whirlpool funktioniert nicht. Versuch das erst gar nicht. Im kalten Zustand bildet sich kein Trubkegel mehr. Wenn dann runterkühlen ohne auch nur die geringste Bewegung in die Würze zu bringen. D.h. auch nicht rühren oder den Kühler bewegen um eine bessere Durchmischung und Wärmeverteilung zu erreichen. Absolut ruhig halten. Dann setzt sich der Trub mit der Zeit am Boden ab und du kannst (meistens) klar ablassen.
Ich mach das Kühlen lieber im Gärbottich. Hat aber wie vieles mit persönlichen Vorlieben zu tun.
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3139
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#14

Beitrag von hyper472 »

Anbei mal zwei Bilder zur Jodprobe. Das eine nach 5min Maischen, das andere nach 90min.
Viele Grüße, Henning
Dateianhänge
253DD512-1495-40CE-ACA7-9E0E2CDC3380.jpeg
3F9BEB35-96D1-4CB0-8C4C-9F449EC81F5B.jpeg
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Benutzeravatar
Malzknecht
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 737
Registriert: Freitag 2. Juni 2017, 09:17
Wohnort: Ascheberg (Westf)

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#15

Beitrag von Malzknecht »

Hi,

danke für die tolle und ausführliche Doku! :thumbup

Alles was mir dazu eingefallen ist, wurde bereits gesagt.
Ich habe dieses gleiche Rezept vor 2 Wochen gebraut und (wahrscheinlich) beim Maischen und während der Gärung mit der US-05, Probleme gehabt. Hier im Detail erläutert.
Beim Maischen hatte ich auch teilweise starke Temperaturschwankungen, da mein HG zu klein, die Maische also zu dickflüssig war. Mich würde insbesondere dein Gärverlauf interessieren und ob der gewünschte sEVG erreicht wurde.
Insgesamt ist das Bier richtig trüb geworden. Sieht aus wie und riecht eher nach Maracuja-Saft :puzz
:Drink

Gruß,
MK
Viele Grüße,
Tobi

Malzknecht.de - Mein Hobbybrauer Blog
Bier & Brauen - Mein Hobbybrauer Podcast
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#16

Beitrag von Mystic-G »

Hallo Malzknecht.
Das ist jetzt aber schräg... mein SNPA ist klar wie Gemüsebrühe aus dem Läuterkübel gelaufen und sah auch nach dem Würzekochen sehr klar aus.
Bin schon sehr gespannt wie sich die WLP001 machen wird, die mir von jemandem Empfohlen wurde, der nur auf "lebend" Hefe schwört und mit US-05 Trockenpulver nichts anfangen kann.

Im Vergleich dazu dann noch diese Story:
mein Fruitpunch (Rezept aus MMuM) gelang mir im ersten Anlauf (Mai 17) einfach perfekt.
Das Bier war klar wie ein gefiltertes Lager ab Brauerei. Und das mit der US-05

vor 4 Wochen hab ich das nachgebraut, diesmal mit der WLP001 (eben auch auf empfehlung dieses Kollegen) und die Würze lief beim Läutern gar nie klar. Das war Literweise trüb wie Orangensaft.
Auch nach der Gärung war das genauso, und jetzt nach 2 Wochen lagerung setzt sich kaum die Hefe ab.

Bin also jetzt gespannt was die WLP001 mit meinem Suppenklaren SNPA machen wird.

Scheinbar haben wir da nebst unterschiedlicher Malz- und Schrotqualität wohl ziemlich schwankende Prozesse beim Maischen.
Weil rein nur an der Hefe kanns ja definitiv nicht liegen wenn die Würze beim läutern einmal klar, das andere mal wie Saft rausläuft.

Die Gärung läuft jetzt seit gestern Sonntag sehr konstant. d.h. es blubbert in regelmässigem Takt etwa 2x/sek. So wies sein soll.
Ich werde dann hier bescheid geben wie der EVG war und wie lange die Gärung gedauert hat...
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#17

Beitrag von Mystic-G »

Danke an hyper472 für die eindeutigen Bilder zur Jodprobe.
So stehts auch in meinem Klingschen Bierbuch, jedoch habe ich solch krasse unterschiede auch nicht hinbekommen als ich bereits sehr früh im Maischeprozess die Probe gemacht habe.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3139
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Sud#15 im Weck gebraut... erhalte gerne Feedback

#18

Beitrag von hyper472 »

Mystic-G hat geschrieben: Sonntag 10. Dezember 2017, 13:37
Ich lass die Würze schön langsam rinnen sodass sie lediglich an einer Schlauchseite schön runterläuft.
ob sie nun an der Pfannenwand läuft, oder an der Schlauchwand kann ja fast kein unterschied sein...

Das mit dem Trichter unter den Läuterbottich hängen kann ich mir nur kompliziert vorstellen, das wird doch ein gebastel...
Naja, der Sauerstoff im Schlauch ist begrenzt. Diese Menge wird sicher zum großen Teil aufgenommen, aber dann ist Aufnahmestopp. Wenn die Würze an der Pfannenwand runterläuft, gibt’s dagegen unbegrenzt Suaerstoff, der aufgenommen werden kann.

Anbei noch ein Foto vom Trichter als Läutergrant. Dabei muss ich zugeben, dass ich den auch einige Male vergessen habe, ohne Nachteile beim Läutern festzustellen.

Viele Grüße, Henning
Dateianhänge
28B42562-996C-407D-80D0-E06AE0CE950C.jpeg
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Antworten