St. Stefanus Blonde, Belgisches Abteibier

Antworten
Benutzeravatar
tauroplu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 13969
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2005, 18:04
Wohnort: 58453 Witten
Kontaktdaten:

St. Stefanus Blonde, Belgisches Abteibier

#1

Beitrag von tauroplu »

Hallöchen, heute war dieses Belgische Bier, ein Mitbringsel aus dem Urlaub, dran.

Allgemeine Angaben: 7% Alk., Wasser, Gerstenmalz, Reis, Hefe, Hopfen. Laut Italienischer Inhaltsstoffangabe ist da auch noch Zucker drin, in allen anderen Sprachen wird der aber nicht erwähnt. Nun gut, lassen wir das mal so stehen, ist ja bei einem Belgier letztlich auch egal. Auf dem Etikett ist keine Angabe zur Brauerei zu finden.

Aussehen: Strohgelb, durchsetzt von einer leichten Trübung. Der Schaum ist recht voluminös, feinporig und lange haltbar. Ja, und nach einer Weile bilden sich wunderschöne Brüsseler Spitzen an der Glaswand aus, das gehört zu einem guten Belgischen Bier einfach dazu, wie ich finde.

Geruch: Sofort erscheinen die typischen Belgischen Esternoten, sofort überlagert von fetten Malzbombetten, gepaart mit herrlichen Fruchtesteraromen. Ein wenig später gesellt sich eine leichte Säurenote hinzu, ich meine Koriander zu erahnen, kann aber auch Einbildung sein. Und ja, wenn mich nicht alles täuscht, dann sind da so gaaaanz dezente Brettaromen auszumachen, sicher bin ich mir da aber auch nicht so wirklich. Das Bier ist frisch, d.h. gerade mal 3 Monate alt. Auf der Flasche ist vermerkt, dass sich die Komplexizität mit dem Alter steigert, bis zu 12 Monaten sind dort angegeben. Wahrscheinlich hält das Bier aber wohl auch länger…

Geschmack: Der Geschmack ist auffallend herb und ein wenig adstringierend. Die im Geruch bermerkte, sehr leichte Säure kann ich im Geschmack nicht wiederfinden. Das Bier ist sehr vollmundig und läuft wärmend die Kehle hinunter. Trotz der Adstringenz, die die eigentliche Hopfenbittere meiner Meinung nach ein wenig verstärkt, ist das Bier aber trotzdem ausgewogen geherbt. Das Adstringierende ist für meinen Geschmack so gerade noch an der Grenze, wo ich sagen würde: jo, passt scho. Mehr darf bzw. sollte es aber nicht sein, sonst lenkt es doch etwas von der vorzüglichen Gesamtkomposition ab. Nach einer gewissen Aufwärmung sind sehr leichte Lakritznoten zu bemerken und es kommen (angenehme) Alkoholnoten zum Vorschein. Die Fruchtnoten kommen auch im Geschmack sehr schmeckbar rüber. Die Rezenz ist recht ausgeprägt, wie es diversen Belgiern zu eigen ist, aber auch das passt sehr gut ins Abteibierkonzept, wie ich finde.

Fazit: Zu diesem tollen Bier gibt es nicht viel zu sagen: Es ist sehr gut gemacht und herrlich süffig-malzig-spritzig-herb-fruchtig aromatisch. Klare Kaufempfehlung, der Versuch dieses Bieres lohnt sich.
St_Stefanus_Blonde.JPG
Viele Grüße
Michael
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Antworten