heute war ein weiterer dunkler Doppelbock an der Reihe, der Speziator Dunkel aus dem Riegeler Brauhaus zu Augsburg.
Allgemeine Angaben: Über 19° P Stammwürze, 7,5 Vol.-% Alk., das wars schon.
Aussehen: Dunkles Mahagonibraun mit einem eher schwachen Schaum, der auch nicht lange hält.
Geruch: Volle Malzdröhnung, begleitet von herrlichen Butter Toffeenoten, das ist Klasse. Röstaromen sind nur gaaanz zart zu vernehmen, es sind eher die Aromen von hoch gedarrten Malzen. Das alles sorgt für einen ausgleichenden und harmonischen Bittereindruck. Der Alkohol ist zunächst absolut nicht zu erkennen (gefährlich, das!), wenn das Bier aber ein wenig Temperatur angenommen hat, ist eine Alkoholnote zu erriechen. Die passt aber sehr gut ins Gesamtkonzept. Wenn der Doppelbock etwas länger steht, erscheinen im Hintergrund dezent weinige Aromen, aber auch die runden das Braukonzept wunderschön ab.
Geschmack: Sehr angenehme dunkle, an Bitterschokolade erinnernde Aromen machen sich auf der Zunge breit. Schön angeherbt durch eine harmonische und aromatische Bittere. Im Hintergrund mitspielende sehr dezente Lakritzaromen tun dem Gesamtgeschmackseindruck sehr gut. Da spielt sich nix in den Vordergrund. Das ist alles sehr ausgewogen aber trotzdem nicht langweilig. Obwohl eher ein trockener Doppelbock (z.B. im Vergleich zum extrem malzaromatischen Andechser Doppelbock), ist der Speziator Dunkel dennoch vollmundig-malzig.
Fazit: Wer eher auf trockene aber vollmundige dunkle Doppelböcke steht, dem sei dieser Riegele Speziator Dunkel dringlichst ans Herz gelegt. Der würde sehr gut zu einem deftigen dunklen Braten passen, wo eine malzaromatische Orgie (positiv gemeint) a la Andechser Doppelbock eher nicht passen würde. Jedenfalls nicht für meinen Geschmack.
Wieder einmal beweist das Brauhaus Riegele, dass es die hohe Kunst des Brauens in bisher allen getesteten Bereichen aufs Vortrefflichste beherrscht. Das ist ein Klasse Doppelbock der allerfeinsten Art und von außerordentlicher Qualität und Güte. Einzig der doch sehr schwach ausgeprägte und schnell zusammenfallende Schaum gibt ein klitzekleines Bischen Anlass zur Kritik. Andechs zeigt, dass es auch deutlich besser geht.
Michael