Fuller’s Past Masters, Heritage Series, 1910 Double Stout

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tauroplu
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Fuller’s Past Masters, Heritage Series, 1910 Double Stout

#1

Beitrag von tauroplu »

Hallo, miteinander, und gleich noch ein Fuller’s Bier, laut Etikett eine Serie, ausgegraben aus alten Rezepturen, die man bei Fuller’s wohl wiederentdeckt hat und nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Diesemal: Ein Double Stout. Auch dieses Bier ist „bottle conditioned“ und somit nicht filtriert, schon mal sehr schön.

Allgemeine Angaben: 7,4 Vol.-% Alk., Gerstenmalz, Hopfen, Hefe.

Aussehen: Sehr schöner, dichter und cremiger, karamelltonfarbener Schaum bildet sich nach dem Einschänken. Der Schaum ist feinporig und gut haltbar. Die Farbe ist stoutgemäß recht düster, dunkelstes Braun, aber kein Schwarz.

Geruch: Erst kommen Röstaromen, dicht gefolgt von Schokolade und feinsten Kaffeeanleihen. Dann bricht sich die Englische Hefe Bahn und vervollkommnet dieses herrliche Bukett.

Geschmack: Ächz…eine schier unfassbare Röstmalzländerei, aber nix Aschenbecher oder so, ganz, ganz wunderbare Aromenkomposition von Röstmalzen, Karamellmalzen und sonstigen Malzen. Feinst gewobene und eingebundene Schokoladentöne, die da zum Vorschein kommen, streckenweise durchsetzt von zarten Kaffeearomen. Alles kunstvoll justiert, ausgewogen aber trotzdem nicht langweilig. Herrlich! Nobler Hopfen ist zu erschmecken, der sich aber im Hintergrund hält. Der feine Röstmalzgeschmack belegt recht lang und sehr angenehm alle geschmacksempfindlichen Regionen der Zunge.
Wie haben die das hingekriegt? Toll! Ich bin begeistert. Es ist für meinen Geschmack irgendwie ein Mittelding aus Dry Stout und Cream Stout, ganz vorzüglich. Die doch enorme Ethanolfracht ist nicht rauszuschmecken, das ist wunderbar harmonisch und abgerundet, ein Gesamtkunstwerk allerfeinster Güte. Die immerhin satten 7,4 Volumenprozente Alkohol sind absolut nicht zu schmecken und gut eingebunden bzw. versteckt. Endlich ein Stout mit einer fundierten Alkoholpräsenz, ich mag so etwas sehr gerne, wenn es halt nicht sprittig oder alkohollastig schmeckt. Und das ist in diesem Fall überhaupt nicht so.

Fazit: In meinen Augen ein Meisterwerk, da kann Guinness – sorry – mal ganz schnell einpacken. Selten solch ein tolles Stout. Wer Stouts mag, die nicht unbedingt furztrocken sind (ich persönlich tendiere zu solchen Bieren), der liegt hier absolut richtig und sollte sich dieses herrliche Produkt Englischer Braukunst mal gönnen. Absolute Empfehlung und für mich schon eine Art Stoutreferenz.
Fullers_DoubleStout.JPG
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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