Lente Hop Houblon de Printemps von Grimbergen

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Ricard0
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Lente Hop Houblon de Printemps von Grimbergen

#1

Beitrag von Ricard0 »

Am letzten Wochenende habe ich in Belgien wieder einmal ein neues Bier entdeckt. Auf mich wirkt es, als würden die belgischen Brauereien versuchen auf den IPA-ist-modern-Zug aufzuspringen. Meines Erachtens ging das bei Het Anker in die Hose. Daher habe ich hier auch keine hohen Ansprüche an das Grimbergene gestellt.
Vorher sei noch zu erwähnen, dass ich sowohl Grimbergen blond als auch Het Anker Gouden Carolus Classic sehr gerne mag.

Infos zum Bier (laut Etikett):
7,7% alc.
Ich weiß nicht, ob es gestopft ist, vielleicht nur ein wenig, vielleicht aber auch gar nicht. Ich glaube, dass 'verrijkt' gestopft bedeutet, aber meine Niederländischkenntnisse sind allenfalls bodenbedeckt.
Lente Hop Houblon de Printemps von Grimbergen
Lente Hop Houblon de Printemps von Grimbergen
Aussehen:
Offensichtlich gefiltertes, blondes Bier. Weißer Schaum, welcher sich schön aufbaut und lange erhalten bleibt. Schäumt vielleicht etwas stärker als von belgischen Bieren gewohnt, liegt sicherlich aber auch daran, dass ich hierfür mein IPA-Glas aus dem Schrank geholt habe. In so einem Kelch verteilt sich der Schaum natürlich besser.

Geruch:
Riecht in der ersten Nase deutlich grasig, hopfig. Nicht so fruchtig wie man es von vielen IPAs kennt, sondern eben eher grasig. Was dabei aber nicht fehlt: der typische belgische blond-Geruch. Und genau das ist es, was mir im Gegensatz zu dem Pendant von Het Anker direkt (für meine Begriffe) positiv aufgefallen ist. Dieser süßlich klebrige Geruch, begleitet von einem Hauch Alkohol. Einfach diese belgischen Esther, mit denen ich so viele tolle belgischen Biere und Belgien-Urlaube verbinde. :thumbup
Im Verlauf des Glases tritt das Hopfenaroma übrigens immer stärker zurück. Beim erneuten riechen kann ich nur noch die belgischen Aromen wahrnehmen. Passiert mir bei einem IPA nicht so schnell - wobei da kaum etwas anderes als Hopfen im Geruch ist.

Geschmack:
Ich muss zugeben, dass ich in dieser Zeile nicht den ersten Schluck genommen habe... :redhead
Mittlerweile frage ich mich, wieso bei belgischen Blonds auf solch eine milde Bitterung geachtet wird.
In der Nase liegt die, für Belgier ungewöhnliche, Hopfenintensität bereits. Im Geschmack kommt diese genauso mit und breitet sich im Mund aus. Einen kurzen Moment später wird diese Bittere jedoch von dem bisher im Hintergrund liegenden typischen belgischen Blond eingeholt. Vollmundig, cremig, irgendwie süß (dann aber auch doch nicht).
Beim Hopfen konnte ich entweder nichts konkretes herausschmecken, oder ich kann es jetzt einfach nicht mehr benennen. 7,7% alc. wissen schon ihren Dienst zu verrichten. :Bigsmile

Fazit:
Bisher hatte ich mit gestopften (oder besser: gut gehopften) Belgiern keine guten Erfahrungen (ich hatte das Duvel IPA und jenes von Het Anker). Die Hoffnung schon fast aufgegeben kommt mir dieses Hopfen-Grimbergen ins Glas.
Es trifft ziemlich genau meinen Geschmack. Ich bin ja sowieso ein Fan von belgischen Bieren. Und das jetzt auch noch mit den Eigenschaften von IPAs kombiniert? :thumbup
Hier kann ich eine klare Kauf- und Trinkempfehlung aussprechen. Einen Preis kann ich leider nicht mehr nennen. Wir haben es in einem Delhaize gekauft. Es war nicht herausragend teuer, eben übliches Niveau für belgische Biere.

Beste Grüße
Ricardo
3. Kölner Brauschau 01.06.2024
Kölner Bierhistoriker e.V. Brauer aus Köln und Umland auf der Suche nach fast vergessenen Bieren und Rezepten
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