DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

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mavro
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DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#1

Beitrag von mavro »

Hallo zusammen,

In amerikanischen Foren (bspw. http://www.homebrewtalk.com/forumdisplay.php?f=37) wird viel über Trockenmalzextrakt im Vergleich zu Flüssigmalzextrakt diskutiert.

Manchen meinen, dass bei Flüssigmalzextrakt oftmalz ein bitterer Nachgeschmack ("twang") wahrgenommen werden kann, der bei Trockenmalzextrakt nicht auftritt.

Hat da jemand Erfahrungen?

Viele Grüße Andreas
Zuletzt geändert von mavro am Donnerstag 22. September 2016, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße, Andreas
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mavro
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#2

Beitrag von mavro »

Da es ja sehr wenige Extraktbrauer hier gibt...vielleicht hat ja auch einer von den Profis, die das Brauen gelernt oder studiert haben eine Info für mich?

:Greets
Viele Grüße, Andreas
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Alt-Phex
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Malzextrakte gehör(t)en nicht zur allgemeinen Theorie für Brauer & Mälzer.
Allenfalls wurde über Farbebier (Zuckercoleur) und dessen Verwendung gesprochen.
Da kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen.

Ich habe keine Ahnung wie Trockenmalzextrakt hergestellt wird, aber bei den flüssigen
Konzentraten handelt es sich (grob gesagt) um eingekochte/reduzierte Würze. Das bei
solchen thermischen Belastungen auch gewisse "Geschmäcker" produziert werden, die
man sonst eigentlich nicht kennt, ist dann natürlich eine logische Folge des Verfahrens.

Maischebrauen ist doch kein Hexenwerk, lass es einfach mal zu... :Greets
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Ladeberger
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#4

Beitrag von Ladeberger »

korrekt, Flüssigmalzextrakt/LME oxidiert und altert. Wenn man nicht sicher ist, dass er taufrisch ist, dann ist LME immer ein Risiko.

Trockenmalzextrakt/DME wird aus LME durch weiteren Flüssigkeitsentzug hergestellt. Das kann in unterschiedlichen Verfahren erfolgen (z.B. im Sprühturm, Vakuumtrocknung, Walzentrocknung). Ohne genaue Kenntnis des Verfahrens wäre es unseriös eine Aussage zum Qualitätsverlust gegenüber dem Flüssigmalzextrakt zu treffen. Ich würde für die Hobbypraxis von einem (sehr) geringen Qualitätsverlust ausgehen, der im Vergleich zum sehr großen Qualitätsverlust beim alternden LME nicht ins Gewicht fällt.

Mein Tipp wäre daher DME.

Gruß
Andy
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mavro
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#5

Beitrag von mavro »

Hi,

danke für die Rückmeldungen.

OK. Dann werde ich meinen nächsten Sud einfach mal mit dem gleichen Rezept und Ablauf, wie mein letztes LME-Bier ansetze aber dabei Trockenmalzextrakt benutzen.

Dann mal schauen, ob dieser kleine Vergleichstest eine Erkenntnis bringt.

VG, Andreas
Viele Grüße, Andreas
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#6

Beitrag von TobiW »

Hey Andreas,

sag mal bescheid, wenn ein Ergebnis des Vergleichtest vorliegt, interessiert mich ungemein!

Tobi
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mavro
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#7

Beitrag von mavro »

Hallo Tobi,

Ich habe mich von Extrakten nun gänzlich vom Extraktbrauen abgewendet.

1. Versuch: Stout Bierkit von Muntons - bin den Beschreibungen gefolgt und habe abgefüllt, als es nicht mehr blubberte. Nach 3 Tagen :Mad2 ...konnte natürlich kein Mensch trinken. Natürlich selber Schuld

2. Versuch: IPA Bierkit von Muntons - viel zu bitter, nur als Radler verwertbar

3. Versuch: Sudcraft von Braupartner - schmeckte wie Essig mit der Hefe

4. Versuch: Gozdawa Red Ale- naja...irgendwie nach Zitronenessig geschmeckt

5. Versuch: Hopfenkochen mit Weyermann Flüssigmalzextrakt nach einem Rezept aus dem Buch von Martin H. mit all den Fehlern, die da drin sind...Müll


Ich gehe jetzt zum normalen Brauen mit Biggie Einkocher über....


Mal schauen


Viele Grüße Andreas
Zuletzt geändert von mavro am Mittwoch 26. Oktober 2016, 08:03, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße, Andreas
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docpsycho
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#8

Beitrag von docpsycho »

Gude,

die Nummer mit deinem Essigbier klingt schwer nach Infektion. Ich würde also, bevor du die Biggie anschmeist, erst nochmal genau den Brauprozess und die Sauberkeit überprüfen, bevor auch dein richtiges Bier kippt.

Grüße, der Doc
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main

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mavro
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Re: DME vs LME: Geschmack und Bitterkeit

#9

Beitrag von mavro »

Danke für den Hinweis, das werde ich machen. Ich habe mir Starsan bestellt, was ich zusätzlich zu Oxi und Iso 75% einsetzen werde.


Ich denke aber, wie bei manch einem anderen liegt hier eine Mischung verschiedener Fehlerquellen vor:

1. Unkenntnis, da man gerade zu Beginn noch nicht alle Informationen gelesen, verinnerlicht oder auch verstanden hat

2. Falsche Informationen, aus dem Internet, aus Büchern oder von Youtube, bei denen man als Anfänger erst hinterher merkt, dass sie nicht korrekt waren.
>> Da lobe ich mir dieses tolle Forum hier :thumbsup

3. Eigene handwerkliche Fehler, obwohl man es sich korrekt aufgeschrieben hatte, da man im Ablauf ungeübt ist. Bspw. auch ungenügende Desinfektion

4. Mindere Produktqualität. Da will ich keinem Hersteller zu nahe treten, aber es gibt schon starke Unterschiede bspw. bei den mitgelieferten Hopfenpäckchen und dem LME, usw., was man aber als Anfänger nicht erkennt.

5. Nicht so optimale Rezepte

Bin gespannt, ob ich mal was gescheites hinbekomme...

VG, Andreas
Viele Grüße, Andreas
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