Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

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snuff
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Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#1

Beitrag von snuff »

Hallo,

ich bin neu beim Bierbrauen und habe mit einem Bierkit von BREWFERM angefangen. Generauergesagt dem Pils. Leider weiß ich nicht, ob die Gärung schon beendet ist bzw. überhaupt angesprungen ist. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Letzten Sonntag habe ich entsprechend der beigelegten Gebrauchsanweisung das Bier angesetzt. Jetzt ist der Gäreimer mit Gärröhrchen seit diesem Tag bei konstanten 21 Grad gelagert. Anfgangs konnte ich beim merkbares Blubbern bemerken (schon nach wenigen Stunden nach dem Ansetzen). Ich hab mir dann keine Gedanken mehr gemacht und dem Bier seine Zeit gegeben. Seit ca. 4 Tagen ist aber kein Blubbern mehr erkennbar und morgen sind dann 10 Tage vorbei. Aber ich weiß nicht ob die Gärung wirklich angesprungen ist und ob nicht vielleicht die Bläschen nur vom Druckausgleich des Eimers herkommen.

Heute habe ich mal den Deckel geöffnet und ein Bild des "Bieres" gemacht. Wenn ich es richtig deute sieht man Kräusen - was ja soweit gut sein soll.

Was meint ihr, kann ich Morgen wie geplant in Flaschen abfüllen? Oder ist das Bier wohl "kaputt"?

Auf die Frage der Bierwürze-Spindel: Ja ich habe versucht mit der Bierspindel die Dichte der Würze zu messen, aber da keine Anleitung dabei war, konnte ich den Wert nicht richtig "lesen". Ich habe folgende Spindel: http://www.hobbybrauerversand.de/Saccha ... el-0-20-05
Laut der Brewferm-Beschreibung sollte die Anfangsdichte bei 1.042 liegen und die Enddichte bei 1.010. Die Skala auf meiner Spindel zeigte am Anfang "10" und Heute "4". Was bedeutet das?

Ich habe das "Bier" heute auch gekostet und es schmeckt wässrig und hinterlässt einen leicht medizinischen Nachgeschmack (vielleicht aufgrund des Alkohols). Ansich ein sehr dezenter ins süßliche gehender Geschmack. Aber weit weg von dem normalen Pils-Geschmack.

Ihr seht ich bin noch neu und benögite bitte bitte Unterstüztung.

lg
-Christoph
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Bier nach 9 Tagen Gärung im Eimer
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Boludo
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#2

Beitrag von Boludo »

Da hat sich auf jeden Fall was getan.
Ob es blubbert oder nicht, sagt nicht so viel aus, es kann auch undicht sein.
Bei der Temperatur gibt das übrigens niemals ein Pils.
Und wenn es seltsam schmeckt, dann kann das am Bierkit liegen.

Zur Spindel: In deiner Anleitung ist eine andere Maßeinheit als auf der spindel, das ist alles.
Kann man auch umrechnen.
Ansonsten klick

Stefan
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#3

Beitrag von masch1 »

An dem braunen Rand im Eimer sieht man das der Schaum schon mal viel höher stand und damit auch gut vergärt hat
snuff
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#4

Beitrag von snuff »

okay - komischerweise ist die gerade geschriebene Antwort von mir verschwunden. Daher ein erneuter Versuch:

Vielen Dank für die Antworten! "Leider" bringen diese neue Fragen auf:

Somit bleibt mal festzuhalten, dass die Gärung eingesetzt hat. Mit der Spindel-Umrechnung von Stefan habe ich nun festgestellt, dass mein Bier am Anfang die laut Anleitung gewünschte Anfangsdichte von 10,5° hatte. Es sollte laut Anleitung nach der Hauptgärung eine Enddichte von 2,5° haben. Heute gemessen: 4°. Die Frage ist jetzt, ob ich noch warten soll bis die Dichte von 2,5° erreicht ist?

Der Geschmack ist für mich das größte Problem aktuell. Stefan meint "es könnte am Bierkit liegen". Heißt das, dass mein Bierkit minderwertig ist, oder etwas bei meinem Brauvorgang fehlgeschlagen ist? Oder verändert sich der Geschmack nach den bis jetzt gewarteten 10 Tagen noch vor dem Abfüllen?

Stefan schreibt auch, dass 21° Temperatur im Raum niemals ein Pils mit sich bringen. Aber welche Temperatur benötige ich denn? Und kann ich jetzt noch etwas ändern (bspw. in einen kühleren Raum stellen? Laut der Anleitung sollte die Temperatur 18-23° haben (hier ist gar keine Unterscheidung bei Bierstilen).

Ich würde wirklich gerne so viel wie möglich erfahren und mein Wissen in Zukunft beim Brauen mit Malzextrakt und frischer Hopfenzugabe anwenden, denn das Thema Bier (speziell Hausbiere und Craft Biere) beschäftigt mich schon seit Jahren. :-)
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dingenz
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#5

Beitrag von dingenz »

Verstehe mich bitte nicht falsch, aber dann solltest du dich eben noch ein wenig in die Thematik "Bier brauen" einlesen. Im Zweifel über Literatur.
Und vor allem: Versuche dir bei vielen Fragen als aller erstes selbst zu helfen, indem du nach Antworten suchst, bevor du die Frage hier stellst. Anfängerfragen sind sicher okay, aber es müssen ja nicht immer wieder die selben Fragen beantwortet werden.

Wirklich nichts für ungut, bleibt dabei, ist ein schönes Hobby! :Smile
Viele Grüße
dingenz

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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Jetzt kannst du nichts mehr ändern, kälter stellen bringt also nichts mehr.

Untergärige Hefe sollte möglichst Kalt angestellt und auch vergoren werden.
Der Optimalbereich hängt da aber auch immer vom Hefestamm ab.

Lass dich vom jetzigen Geschmack nicht irritieren, das ändert sich noch
in der Nachgärung und Reifung. Nur mit einem Pils darfst du das jetzt nicht
vergleichen - Könnte eher in Richtung Kölsch gehen, stell dich drauf ein.

Lass das Bier noch drei Tage stehen und messe dann nochmal die Stammwürze.
Ist der Wert immer noch bei 4°P kannst du anfüllen. Sonst weiter warten
bis sich drei Tage nichts mehr an dem Wert ändert. Was im übrigen auch
alles in dem von Boludo verlinkten Beitrag steht.


10,5°P Ausgangsstmmwürze ist aber relativ niedrig, ein Vollbier sollte so um die 12-14°P haben.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#7

Beitrag von snuff »

dingenz hat geschrieben:Verstehe mich bitte nicht falsch, aber dann solltest du dich eben noch ein wenig in die Thematik "Bier brauen" einlesen. Im Zweifel über Literatur.
Und vor allem: Versuche dir bei vielen Fragen als aller erstes selbst zu helfen, indem du nach Antworten suchst, bevor du die Frage hier stellst. Anfängerfragen sind sicher okay, aber es müssen ja nicht immer wieder die selben Fragen beantwortet werden.

Wirklich nichts für ungut, bleibt dabei, ist ein schönes Hobby! :Smile
kein Problem - verstehe ich auch nicht falsch. Es gibt zu jedem Thema Experten. "Leider" sind Foren nunmal dazu da auch Newbies immer wieder ähnliche Fragen zu beantworten. Zeig mir ein Forum bei dem das anders ist. Jeder Neue denkt, dass seine Frage noch nicht so beantwortet wurde, dass er etwas damit anfangen kann. Ist leider so.

Wegen dem Einlesen: Ich habe schon mehrere Bücher durchgelesen, aber erst beim Brauen kommen dann die echten Fragen auf. Natürlich habe ich dann gleich nachgeschlagen, aber speziell was Bierkits anbelangt ist es nunmal so, dass sich kein Buch lange damit aufhält. Ist ja "nur" ein Sprungbrett zum Malzextrakt-Brauen oder zum echten Brauen inkl Maischen. Und bzw. darüber, dass es unterschiedliche Angabewerte auf Bierspindeln gibt habe ich vorher noch nirgends gelesen.

Was ich im allgemeinen komisch finde ist, dass überall steht, man sollte sich - wenn man schon mit einem Bierkit arbeitet - genau an die Angaben auf der Anleitung halten. Tja und da steht nunmal 18-23° im allgemeinem für alle Bierkits dieser speziellen Marke. Und, dass man am besten bei höheren Temperaturen vergären lassen sollte, da dann die Gärung schneller einsetzt. Also habe ich meinen Behälter nicht in den Keller gestellt, da es dort 16° hat. Tja, jetzt weiß ich, dass es egal ist welche Marke das Bierkit hat - Pils gehört halt nunmal bei einer niedrigeren Temperatur vergoren.

Zusammenfassend: Danke für dein Feedback & Bitte um Verständnis, dass man beim Lernen aus Büchern nicht immer weiter kommt wie beim wirklichen Brauen und bei der Befragung von Experten.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#8

Beitrag von snuff »

Alt-Phex hat geschrieben:Jetzt kannst du nichts mehr ändern, kälter stellen bringt also nichts mehr.

Untergärige Hefe sollte möglichst Kalt angestellt und auch vergoren werden.
Der Optimalbereich hängt da aber auch immer vom Hefestamm ab.

Lass dich vom jetzigen Geschmack nicht irritieren, das ändert sich noch
in der Nachgärung und Reifung. Nur mit einem Pils darfst du das jetzt nicht
vergleichen - Könnte eher in Richtung Kölsch gehen, stell dich drauf ein.

Lass das Bier noch drei Tage stehen und messe dann nochmal die Stammwürze.
Ist der Wert immer noch bei 4°P kannst du anfüllen. Sonst weiter warten
bis sich drei Tage nichts mehr an dem Wert ändert. Was im übrigen auch
alles in dem von Boludo verlinkten Beitrag steht.


10,5°P Ausgangsstmmwürze ist aber relativ niedrig, ein Vollbier sollte so um die 12-14°P haben.
Vielen Dank für die Antwort! Dann warte ich mal auf die nächsten Tage.

Wie gerade geschrieben, war der Temperaturbereich von 18-23° in der Anleitung für alle Bierkit-Biere angegeben.

Und auch 10,5° Ausgangsstammwürze war im Rezept angegeben.
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cyme
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#9

Beitrag von cyme »

snuff hat geschrieben:Was ich im allgemeinen komisch finde ist, dass überall steht, man sollte sich - wenn man schon mit einem Bierkit arbeitet - genau an die Angaben auf der Anleitung halten. Tja und da steht nunmal 18-23° im allgemeinem für alle Bierkits dieser speziellen Marke. Und, dass man am besten bei höheren Temperaturen vergären lassen sollte, da dann die Gärung schneller einsetzt. Also habe ich meinen Behälter nicht in den Keller gestellt, da es dort 16° hat. Tja, jetzt weiß ich, dass es egal ist welche Marke das Bierkit hat - Pils gehört halt nunmal bei einer niedrigeren Temperatur vergoren.
Jein. Ein Pils wird i.d.R. kalt vergoren, das stimmt, aber dafür braucht man auch einen passenden Hefestamm. Bei vielen solcher Kits steht zwar Pils drauf, es ist aber keine Pilshefe drin. Oft wird eine obergäriges Hefe beigelegt, die bei den für Pils üblichen Gärtemperaturen nur sehr langsam bis gar nicht arbeitet. Mit dem Brauen nach Anleitung hast du jetzt nicht wirklich was falsch gemacht, eher hat dir der Hersteller ein Pils verkauft das keines ist. Aber keine Bange, Bier wird's trotzdem. :Drink
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Alt-Phex
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#10

Beitrag von Alt-Phex »

snuff hat geschrieben:
Vielen Dank für die Antwort! Dann warte ich mal auf die nächsten Tage.

Wie gerade geschrieben, war der Temperaturbereich von 18-23° in der Anleitung für alle Bierkit-Biere angegeben.

Und auch 10,5° Ausgangsstammwürze war im Rezept angegeben.
Da wirst du wohl, wie Cyme vermutet, eine obergärige Hefe dabei gehabt haben.
Dann macht das auch wieder Sinn, was da in der Anleitung steht. Wenn auch nicht
für ein "Pils". Aber so wirds dann auf jeden Fall sowas wie Kölsch.

Die Angabe der Stammwürze finde ich aber trotzdem komisch. Bei angestrebtem Restextrakt
von 2.5°P kämst du auf gerade mal 4% Alk, bleibt es dir bei 4°P hängen sinds nur noch 3,3%.

Vermutlich hat man hier im vorraus die Karbonsierung mit Zucker eingerechnet, die nochmal ca. 0,5%
Alkohol ergibt, um das Kit mt einer Vol% Angabe zu versehen.

Lass das Bier mal, nachdem du abgefüllt hast, 4 Wochen im Kühlschrank reifen.
Das wird schon schmecken.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#11

Beitrag von Neubierig »

Alt-Phex hat geschrieben: Lass das Bier mal, nachdem du abgefüllt hast, 4 Wochen im Kühlschrank reifen.
Das wird schon schmecken.
Sorry, aber für ein Anfänger, ist das irreführend. Man sollte das Bier 2 Wochen in der Flasche nachgären lassen (reifen), bevor es ins Kühlschrank geht.


Cheers,

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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Neubierig hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben: Lass das Bier mal, nachdem du abgefüllt hast, 4 Wochen im Kühlschrank reifen.
Das wird schon schmecken.
Sorry, aber für ein Anfänger, ist das irreführend. Man sollte das Bier 2 Wochen in der Flasche nachgären lassen (reifen), bevor es ins Kühlschrank geht.


Cheers,

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Du du hast natürlich vollkommen recht, erst die Nachgärung für 2 Wochen und dann erst in den Kühlschrank.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#13

Beitrag von Mr_Mazine_LE »

bei mir schaut es meist immer sso nach 4-5 tagen so aus ;)
Bier braucht eine Heimat!

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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#14

Beitrag von Tobieras »

Lass dich nicht beirren und stell hier ruhig deine Fragen. Ich habe hier schon so viel "dumme" Fragen gestellt - gerade am Anfang, weil ich einfach nicht weiter wusste und mir wurde IMMER geholfen. Ohne das Forum wären meine Biere heute weit schlechter.
Zu deinem Bier wurde alles schon gesagt. Ich habe mein erstes "UG" übrigens bei 18°C vergoren und es hat allen geschmeckt. Wird ein leckeres Bier und das Schöne beim Brauen ist, dass man noch sooo viel zu lernen hat und man immer noch nicht alles weiß. Bis zum ersten richtigen Pils wird`s wohl noch ein wenig dauern(Pils/Helles ist nicht so anfängerkompatibel wie es die Bierkit-Hersteller suggerieren) , aber mach einfach weiter.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#15

Beitrag von snuff »

Danke für die aufmunternden Worte! Mir war ja Gott sei Dank von vornhinein klar, dass das Bierkit sicher nicht das Ergebnis bringt was ich mir von einem guten Pils erwarte. Bin was das Thema Bier und speziell Craft Beer angeht ja leider schon sehr verwöhnt. Aber es ging mir darum bei diesem Starterpaket den Prozess kennen zu lernen und dann darauf aufzubauen. Denn ich kann ja die Gerätschaften, die ich jetzt fürs Bierkit-Brauen gekauft habe für's Malzextraktbrauen mit frischem Hopfen (mein nächster Schritt) weiterverwenden :-).

Ich werde Morgen nochmal mit der Bierspindel messen und dann ggf. gleich mal Abfüllen. Und wenn wir schon beim Thema Abfüllen sind hab ich da gleich noch ein paar Fragen:

Da ich mein Bier nicht mit Zucker strecken wollte habe ich mir einen "Bier Enhancer" von Gozdawa dazu bestellt (50% Glucose / 50% Malzextrakt extra-hell). Aber beim Brauen habe ich mich dann doch dazu entschieden nur 12 Liter Bier zu Brauen und dafür dann diese Mischung gar nicht verwendet. Jetzt steht in der Anleitung, dass ich vor dem Abflüllen in die Würze 100g Zucker zugeben soll.
Erste Frage dabei: Kann ich diese Mischung aus Glucose und Malzextrakt verwenden um eine Zucker-Lösung anzurühren?
Und die Zweite Frage: Wie kann ich gewährleisten, dass ich beim Einrühren in die Würze den Hefetrub am Boden des Gäreimers nicht aufwirble?
Und die dritte Frage - die ich mir hoffentlich hiermit selbst beantworte: Mein Gäreimer hat einen Ablaufhahn, somit sollte ich das Bier mit Schlauch und Abfüllröhrchen doch ohne Hefetrub in die Flaschen kommen, da der Ablaufhahn etwas höher als der Boden des Gefäßes sitzt, oder?
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Neubierig
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#16

Beitrag von Neubierig »

Nicht mit Zucker sondern einer Art Malzextrakt zu strecken ist einer der Dinge, die man machen kann, um ein vernünftiges Bier von einem Kit zu zaubern - das war eine gute Entscheidung von Dir! Nicht so gut war dann die Entscheidung gar nicht zu strecken - der Kit wurde nämlich für die volle Menge gehopft, und erwartete das Strecken. Es wird also herber als erwartet.

Zur 1. Frage. Ja, die Menge ist aber nicht einfach zu berechnen. Da Du nur die Halbe Menge gebraut hast, dann brauchst Du natürlich auf nur die Hälfte des Speisezuckers - das musst auch berücksichtigt werden.

Cheers,

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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#17

Beitrag von snuff »

Neubierig hat geschrieben:Nicht mit Zucker sondern einer Art Malzextrakt zu strecken ist einer der Dinge, die man machen kann, um ein vernünftiges Bier von einem Kit zu zaubern - das war eine gute Entscheidung von Dir! Nicht so gut war dann die Entscheidung gar nicht zu strecken - der Kit wurde nämlich für die volle Menge gehopft, und erwartete das Strecken. Es wird also herber als erwartet.

Zur 1. Frage. Ja, die Menge ist aber nicht einfach zu berechnen. Da Du nur die Halbe Menge gebraut hast, dann brauchst Du natürlich auf nur die Hälfte des Speisezuckers - das musst auch berücksichtigt werden.

Cheers,

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Das finde ich doch sehr seltsam, wenn in der Anleitung das Brauen von 12 Liter (ohne Zuckerzugabe) angeführt ist. Die volle Menge (20 Liter) wäre sich nicht in meinem Gäreimer ausgegangen. Daher habe ich Variante 1 (12 Liter ohne Zucker) genommen.

Die 100g Zucker für die Nachgärung sind bei der Menge von 12 Litern angegeben. Bei der vollen Menge (20 Liter) wären es laut Angabe 165g.

Wenn ich der Zuckermenge in dem Buch "Bier selber Brauen" (Greg Hughes) folge leiste sollte ich 2,50 CO2 (Volumentanteil pro Volumenanteil Bier) einplanen und dafür 7,4 g/l Traubenzucker oder 8,4 g/l Malzextrakt zugeben. Wenn ich jetzt in meinem Enhancer 50% Glocose und 50% Malzextrakt habe, wäre meiner Annahme nach für diese Zusammensetzung 7,9 g/l "Enhancer" notwendig. Ergibt bei 12 Liter 94,8 g "Enhancer" für die Nachgärung. Kommt also sehr nahe den 100 g Zucker aus der Bierkit-Anleitung. Klingt das richtig?
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#18

Beitrag von Neubierig »

Oh OK, wenn es so in der Anleitung steht, dann muss es stimmen! Es stellt sich die Frage, was für ein Bier BREWFERM selbst dabei erwarten, aber gut, erstmal nach Anleitung, und dann später feinschrauben.

Deine Berechnung für die Enhancer klingen gut - Traubenzucker ist ja Glucose. Normalerweise muss man mehr Traubenzucker als Haushaltszucker benutzen, der Unterschied hier ist - Du hast es selbst berechnet (Lob!), der Kit gibt nur eine Pauschalwert (naja). Ich denke als erste Versuch, sollten die Mengen so stimmen. Wichtig ist es aber, dass das Jungbier völlig ausgegoren ist.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#19

Beitrag von Neubierig »

Zur 2. Frage - Zucker einzumischen ohne die Hefe aufzuwirblen geht nicht (oder sehr schwierig, habe nie probiert). Deswegen wird es empfohlen das Jungbier erstmal in einem anderen Fass abzufüllen, und dann Zucker einzurühren (oder der Zucker am liebsten schon im anderen Fass zu haben). Für weiterer Hinweis lohnt es sich doch den genannten Link von Stefan (Boludo) zu lesen. Genauer, Punkt 10, es ist aber alles nutzlich.

Deine dritte Frage wäre dabei erledigt.

Cheers,

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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#20

Beitrag von snuff »

Neubierig hat geschrieben:Zur 2. Frage - Zucker einzumischen ohne die Hefe aufzuwirblen geht nicht (oder sehr schwierig, habe nie probiert). Deswegen wird es empfohlen das Jungbier erstmal in einem anderen Fass abzufüllen, und dann Zucker einzurühren (oder der Zucker am liebsten schon im anderen Fass zu haben).
Leider habe ich keinen 2. Behälter, aber ich könnte vielleicht auf 2x umfüllen. Also die halbe Zuckermenge in einen kleineren Behälter (ich habe einen 10L-Kochtopf) geben. Leider fehlt mir dann zum Schlauchen ein Plastikschlauch um die Flüssigkeit anzuziehen. Ein Abfüllrohr habe ich, das hätte ich einfach direkt an den Gäreimer gehängt und darunter dann die Flaschen positioniert. :Grübel Geht das vielleicht auch mit einem Trichter? Also das Bier aus dem Topf durch den Trichter in das Abfüllrohr und damit in die Flaschen zu füllen, oder kommt es dabei zu übermäßiger Sauerstoff-Zufuhr?
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#21

Beitrag von Quarkdaeschle »

Moin,

Du könntest auch deine Speise/Zuckerlösung einfach vor dem Abfüllen in die Flaschen verteilen.
Dann einfach das Jungbier aus dem Gäreimer drauffüllen und fertig.
Großer Vorteil:
du verlierst keine Kohlensäure beim Umfüllen,
du kannst den Abfüller am Gärfass nutzen
Und du wirbelst keine Hefe auf.

Da du nur 24 Flaschen betanken musst ist der Aufwand mit einer kleine Spritze auch überschaubar.
Gruß
Dirk
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#22

Beitrag von danduril »

Wegen dem Einlesen: Ich habe schon mehrere Bücher durchgelesen, aber erst beim Brauen kommen dann die echten Fragen auf.
Sorry, wenn ich das nochmal aufgreife, aber die Bücher, die du gelesen hast, scheinen nicht das Thema Brauen zu beinhalten. Wenn einem elementare Fehler bei der Gärtemperatur (untergärig/obergärig) unterlaufen und einem die "Skala auf der Bierspindel" fremd ist, sollte es doch gestattet sein darum zu bitten, noch einmal intensivere Recherche zu betreiben. Klar, der Weg, direkt Fragen über Fragen hierhin zu posten, ist bequemer...

Hol' dir den Hanghofer...
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#23

Beitrag von snuff »

So jetzt habe ich gestern abgefüllt - nachdem gleichbleibend nach drei Tagen 4° zu messen waren. Bin schon sehr gespannt über das Ergebnis. Habe die Flaschen jetzt mal bei 16° C in den Keller gestellt. Dort lass ich sie jetzt mal 1-2 Wochen und dann kommen sie in den Kühlschrank.
Rudiratlos
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#24

Beitrag von Rudiratlos »

Die 16°C Kellertemperatur könnten, zumal die Hefe bisher ja mit 21°C verwöhnt wurde, zu niedrig sein.

Lieber wärmer stellen, damit die Karbonisierung zügig und sicher abläuft.
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#25

Beitrag von snuff »

So, das Bier ist jetzt in den Kühlschrank gewandert (nach zwei Wochen Flaschengärung. Was meint ihr wie lange die Flaschen jetzt noch im Kühlschrank sein sollten bis das Bier "fertig" ist?
Bierolo
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#26

Beitrag von Bierolo »

Ich würde mal auf 3-4 Wochen gehen.
Öffne in 2 Wochen beginnend jedes Wochenende eine Flasche.
Dann kannst Du persönlich abschätzen wann es am Besten ist.

VG
Reinhard
Bierolo startet in der 20L Einkocher-Liga.
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afri
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Re: Gärung abgeschlossen oder gescheiter?

#27

Beitrag von afri »

So lange würde ich bei OG gar nicht warten. Eine Woche ganz kalt dicht über 0° und dann solltest du es trinken können. Länger warten geht, kann aber muss nicht zu besserem Geschmack führen. Ich würde es nicht zu alt werden lassen, sondern zügig nachbrauen, damit dir der Vorrat nicht ausgeht.

Bei UG sieht das anders aus, aber bei OG kannst du frisch trinken und das solltest du auch. Probehalber eine Flasche ein Jahr aufheben schadet auch nix, aber bei der geringen Menge an Ausstoß überlegt man sich sowas sicher zweimal.
Achim
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