IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

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morcalavin
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IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#1

Beitrag von morcalavin »

Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem Peters (überaus leckeres) No. 11 nachgebraut.
Spasseshalber habe ich die Hopfengaben mal in die Rechner von Mueggeland und MMuM eingetippt und komme bei beiden Varianten mit einem "deutlich" höheren IBU raus.
37.1 bei Mueggeland und 42.2 bei MMuM. Angepeilt waren 33.
Da ich mir ziemlich sicher bin, dass der Fehler bei mir liegt hier meine Frage: Was mache ich da falsch ?

Viele Grüße
Joachim
DerDallmann

Re: IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#2

Beitrag von DerDallmann »

Mit 0 Nachlauf komme ich ziemlich genau auf den Wert mit dem Müggelland Rechner, 34,x.
morcalavin
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Re: IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#3

Beitrag von morcalavin »

Mit welchen Werten hast Du da gerechnet und was kommt raus ?
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Boludo
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Re: IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#4

Beitrag von Boludo »

Und ich mach jede Wette, wenn man das nachmisst, kommt wieder was ganz anderes dabei heraus.
Es ist eine ziemliche Illusion, dass man die IBU im Vorraus genau berechnen kann.
Zumindest, solange man solche wichtigen Faktoren wie den pH Wert nicht berücksichtigt.
Die Hopfenrechner sind nur Krücken, damit man nicht total danebenschießt.

Stefan
morcalavin
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Re: IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#5

Beitrag von morcalavin »

Leider ist mein Hochleistungsflüssigkeitschromatograph grade beim TÜV :Drink
Blancblue
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Re: IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#6

Beitrag von Blancblue »

Boludo hat geschrieben:Und ich mach jede Wette, wenn man das nachmisst, kommt wieder was ganz anderes dabei heraus.
Es ist eine ziemliche Illusion, dass man die IBU im Vorraus genau berechnen kann.
Zumindest, solange man solche wichtigen Faktoren wie den pH Wert nicht berücksichtigt.
Die Hopfenrechner sind nur Krücken, damit man nicht total danebenschießt.

Stefan

Und dann kommt noch ein weiters Thema dazu:
Die CMA (= Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) hat wesentliche Hopfensorten in einer Übersicht zusammengestellt. Darüber hinaus wurden Brauversuche in der 2 Hektoliter-Forschungsbrauerei in Sankt Johann angestellt, deren wichtigsten Ergebnisse sich in obiger Broschüre finden. 60 % der Alpha-Säuren wurden in Form von Pellets zu Kochbeginn, 40 % in den Whirlpool dosiert. Die Versuchsbiere sollten ca. 25 Bittereinheiten enthalten. Aroma- und Bittersorten wurden gleich dosiert. Das Vergleichsbier war mit einem neutralen CO2-Extrakt der Sorte Hallertauer Magnum in einer Gabe zu Kochbeginn gehopft.

Die Differenz zwischen Bittereinheiten und Iso-Alpha-Säuren beträgt bei den 8 Aromasorten im Schnitt + 16 %, bei den beiden Bitterhopfen lediglich + 5 %. Während bei den Pelletbieren mit 2 Hopfengaben also höhere Bittereinheiten als bei Iso-Alpha-Säuren entstehen, weist das Magnum-Extraktbier eine umgekehrte Relation auf. Pellets und besondere Aromapellets bringen folglich Komponenten ins Bier ein, die man als Begleitbitterstoffe bezeichnen könnte.
aus:
http://www.deutscher-hopfen.de/contents ... 202009.pdf
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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olibaer
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Re: IBU Rechner und Abweichung vom Rezept

#7

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,

Stefans Aussage unterstützt die zitierte Aussage:

Je höher die Hopfengabe und je später die Dosage mit steigendem alpha-Gehalt des Präparates erfolgt, um so mehr weicht "Plan" von "Ziel" ab.
Das liegt in der Natur der Sache und lässt sich final in all' seinen Merkmalsausprägungen für ein Endprodukt nicht "auf den Punkt" berechnen.

Eine geänderte Ergebnislage darf man sich gerne zu Weihnachten wünschen - ändern wird das wenig.


Gruß
Oli

Blancblue hat geschrieben:
Boludo hat geschrieben:Und ich mach jede Wette, wenn man das nachmisst, kommt wieder was ganz anderes dabei heraus.
Es ist eine ziemliche Illusion, dass man die IBU im Vorraus genau berechnen kann.
Zumindest, solange man solche wichtigen Faktoren wie den pH Wert nicht berücksichtigt.
Die Hopfenrechner sind nur Krücken, damit man nicht total danebenschießt.

Stefan

Und dann kommt noch ein weiters Thema dazu:
Die CMA (= Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) hat wesentliche Hopfensorten in einer Übersicht zusammengestellt. Darüber hinaus wurden Brauversuche in der 2 Hektoliter-Forschungsbrauerei in Sankt Johann angestellt, deren wichtigsten Ergebnisse sich in obiger Broschüre finden. 60 % der Alpha-Säuren wurden in Form von Pellets zu Kochbeginn, 40 % in den Whirlpool dosiert. Die Versuchsbiere sollten ca. 25 Bittereinheiten enthalten. Aroma- und Bittersorten wurden gleich dosiert. Das Vergleichsbier war mit einem neutralen CO2-Extrakt der Sorte Hallertauer Magnum in einer Gabe zu Kochbeginn gehopft.

Die Differenz zwischen Bittereinheiten und Iso-Alpha-Säuren beträgt bei den 8 Aromasorten im Schnitt + 16 %, bei den beiden Bitterhopfen lediglich + 5 %. Während bei den Pelletbieren mit 2 Hopfengaben also höhere Bittereinheiten als bei Iso-Alpha-Säuren entstehen, weist das Magnum-Extraktbier eine umgekehrte Relation auf. Pellets und besondere Aromapellets bringen folglich Komponenten ins Bier ein, die man als Begleitbitterstoffe bezeichnen könnte.
aus:
http://www.deutscher-hopfen.de/contents ... 202009.pdf
Gruss
Oli
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