Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

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Obergäriger
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Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#1

Beitrag von Obergäriger »

Ein freundliches Hallo in die Runde!

Ich bin mit meinen bisherigen Brauergebnissen sehr zufrieden, habe aber noch Optimierungsbedarf beim Abseihen: Das Gefummel mit einem abgekochten Geschirrtuch ist definitiv großer Mist und dauert obendrein viel zu lange. Habe verschiedene Tücher probiert und verschiedene Erfahrungen (gleich dicht oder erst später) gemacht.

Nun fand ich in einigen Forumsbeiträgen hier Hinweise darauf, dass man einen Monofilamentbeutel verwenden soll. Ok. Aber dazu ein paar praktische Fragen:

1) Welche Maschenweite sollte er denn haben? Reichen 100µm? Oder ist das bereits zu fein? Irgendwer wies auf diesen 200µm Beutel hin. Und hier wird sogar mit 55µm gearbeitet. (Das sich die Dinger zusetzen, ist mir klar, seit ich einen Teichsauger für meinen Gartenteich mit einem solchen (hier allerdings vgl.-weise groben Filter) habe, aber rühren scheint ja zu helfen, wie ich las).

2) Wie verwendet man so einen Beutel praktisch? Hält man den mit zwei Topflappen je Seite fest, wie das Küchensieb mit abgekochtem Geschirrtuch, nur um sich beinahe die Flossen an den heißen Gasen zu versengen? Oder gibt es ggf. Halterungen o.ä., die man an die Topfwand hängen kann und wo man den Filter rein steckt?

3) Gibt es ggf. bessere Lösungen? (Ich verwende einen Einkocher usw., also "20 ltr. Klasse").

Wie immer vielen Dank für Eure wertvollen Tipps und Hinweise (ich konnte mir schon manches Zweckmäßige durch Lesen hier im Forum aneignen).

Allzeit gut Sud!

VG,
Ansgar
Das Leben ist zu kurz für schlechte Biere [tm]. :Drink
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schloemi
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#2

Beitrag von schloemi »

Hallo Ansgar,

ich arbeitete immer mit einem Filter eines Online-Shops, die haben 150µm. Da funktioniert soweit sehr gut. Das gröbste wird rausgefiltert und der Filter setzt sich nicht zu, vorausgesetzt man hat einen ordentlichen WP gemacht. Ich selber kaufe bei dem Shop nicht mehr ein, aber er fängt mit 'a' an und hört mit 'hopfen' auf.

Natürlich kannst du den Filter festhalten, ist aber unpraktisch. Besser: Oben in der Halterung kann man einen Stab, Kochlöffel oder Maischepaddel durchstecken und das ganze auf den Eimerrand auflegen.

Viele Grüße
schloemi

2006 Hobbybrauer
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MachdenDeckelRund
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#3

Beitrag von MachdenDeckelRund »

Hallo Ansgar,

ich arbeite auch mit einem Monofilamentfilter, Maschenweite 150µm. Das funktioniert gut und ist günstig (ca. 8 Euro).
Er sollte einen ordentlichen Durchmesser (180-200mm) haben, damit Du einfacher umschöpfen kannst.

Meist gibt es die Filter in zwei verschiedenen Längen. Der Lange ist gut, wenn Du mit Dolden arbeitest. Der Kurze reicht bzw. ist praktischer, wenn Du mit Pellets hopfst.

Die Halterungen musst Du Dir selber basteln. Die meisten Hobbybrauer befestigen den Filter unterhalb des Auslasshahns und nehmen hierfür einen Draht oder ähnliches.

Ich habe mir in ein PE-Brett ein Loch geschnitten und lege ihn dann auf mein Gärfass. Da passt auch die Kühlspirale noch drunter bzw. durch.
Umschöpfen durch Monofilament
Umschöpfen durch Monofilament
Edit erinnert mich an deine dritte Frage:
Alternative: Hop Spyder. Sieb aus Edelstahl. Kostet ca. 30 Euro bei Aliexpress. Ich habe aber keine Erfahrung damit. :Smile
Und zur Maschenweite von 55µm: Das ist ein Schreibfehler auf der angegebenen HP. Ist viel zu fein.

Vg
Ralf.
Brauen ist Wellness für die Seele.
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schwarzwaldbbq
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#4

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Wir verwenden die von Monopoel.

http://www.monopoel.de/catalog/mobile/s ... c-235.html

Die binden wir einfach an den Auslaufhahn.
Wir haben Filter mit 125my. Funktioniert gut.

Und in dem Shop deutlich günstiger als in den Brauer Shops.

LG. Joe
Unsere Vorstellung: Grüße aus dem Schwarzwald
Meine BBQ-Seite: http://www.schwarzwaldbbq.de
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#5

Beitrag von SingleUser »

Ich nehme die mit 150my. Keine Problem, funktioniert wunderbar.
.... offen gesagt ist eigentlich fast alles besser wie Geschirrtücher, also wirklich gut investiertes Geld
red_hammer
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#6

Beitrag von red_hammer »

Im Zusammenhang mit den Filtern habe ich mal ne Frage. Bisher habe ich den Sud nach dem Hopfenkochen auf 65 Grad abgekühlt, den Whirpool gemacht und ohne Filter langsam aus dem Hahn abgelassen. Funktionierte eigentlich gut, war aber relativ zeitaufwändig und den letzten Liter musste ich immer drinlassen, weil dann bereits der Kegel gen Hahn wandert..

Könnte ich mit einem Filter (beispielsweise 125er) quasi einfach direkt nach Kochende den gesamten Sud heiß durch den Filter ablassen ohne Whirpool und Abkühlung?
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Boludo
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#7

Beitrag von Boludo »

Kannst du in der Einkocherklasse machen. Aber erst Whirlpool und alles klare ablassen und dann nur noch den Rest durch den filter kippen find ich besser.
Den Whirlpool kann man auch auf nur 80°C abkühlen oder sogar gar nicht, wenn man die Nachisomerisierung vernachlässigt.

Stefan
mamalu
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#8

Beitrag von mamalu »

Funktioniert bei mir sehr gut!
Nach dem abkühlen, mit der Kühlspindel, die Kühlspindel im Bottich lassen, nicht bewegen.
Durch das schnelle abkühlen setzen sich Trüb und Schwebstoffe am Boden ab.
Monofilament Filter auf Auslasshahn und du wirst eine schön Klare Würze in den Gärbottich füllen!
Hoffe ich konnt dir helfen! Prost
Braufritz
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#9

Beitrag von Braufritz »

mamalu hat geschrieben:Funktioniert bei mir sehr gut!
Nach dem abkühlen, mit der Kühlspindel, die Kühlspindel im Bottich lassen, nicht bewegen.
Durch das schnelle abkühlen setzen sich Trüb und Schwebstoffe am Boden ab.
Monofilament Filter auf Auslasshahn und du wirst eine schön Klare Würze in den Gärbottich füllen!
Hoffe ich konnt dir helfen! Prost
Funktioniert der Whirlpool eigentlich auch bei bereits abgekühlter Würze, also inkl. Kaltttrub? Hat bei mir das letzte Mal nicht wirklich gut geklappt - bin mir aber nicht sicher, ob ich den Whirlpool g'scheit angedreht hatte. Ich würde die Kühlspindel nämlich gerne beim abkühlen etwas bewegen bzw. die Würze in Bewegung halten. Das beschleunigt das abkühlen ungemein.
Dank Monofiliamentfilter 150µm habe ich dann aber doch noch klare Würze bekommen. Hätte aber trotzdem lieber einen sauberen Trubkegel bzw. den Trub großteils abgesetzt.

VG Markus
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Boludo
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#10

Beitrag von Boludo »

Dann kühl doch erst nach dem WP im Gärbehälter vollens runter. Da kannst du den Kühler dann bewegen wie du willst.

Stefan
Braufritz
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Re: Monofilamentfilter: Welche Maschenweite?

#11

Beitrag von Braufritz »

Boludo hat geschrieben:Dann kühl doch erst nach dem WP im Gärbehälter vollens runter. Da kannst du den Kühler dann bewegen wie du willst.

Stefan
Da ich in Zukunft die Würze meistens auf 3 Gärbehältnisse aufteilen möchte (Einfluss verschiedener Hefen, Kalthopfung, ...) wollte ich das eigentlich vermeiden. Die Gärbehältnisse sind einfach zu klein für die Kühlspirale und noch einmal in einen großen Topf umschlauchen ist irgendwie auch doof.

Dann muss ich vielleicht doch den etwas höheren Wasserverbrauch und die etwas längere Abkühlzeit in Kauf nehmen.
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