Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

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Elpaso
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Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#1

Beitrag von Elpaso »

Hallo,

man überlegt ja immer mal wieder was man am eigenen Brauprozeß so optimieren kann. Ich versuche beispielsweise gerade alle Plasteteile von heißer Würze fernzuhalten. Der nächste Sud mit ca 30 Liter Ausschlagmenge soll in einem Speidel 60L Behälter vergoren werden. Ich würd natürlich gern vermeiden, die heiße Würze in den Plastespeidel zu "hopfenseihen". Meine Idee ist, mittels Würzekühler bereits in der Sudpfanne auf Anstelltemperatur runterzukühlen um dann erst in den Gärbehälter zu seihen.
Hat damit jemand von Euch Erfahrungen gemacht, ob das gut oder schlecht funktioniert?
Spricht etwas dagegen so zu verfahren?

Grüße
Oli
JanBr

Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#2

Beitrag von JanBr »

Hallo Oli,

das mache ich im Grunde genommen seit ein paar Suden so. Mein Hintergrund war eher die bessere "Reproduzierbarkeit" der Isomerisierung. Ich häng meinen Spiralkühler zum sterilisieren die letzten 15 Minuten mit in die kochende Würze und kühl am Kochende direkt in der Pfanne auf ca. 30°C ab. Dann gehts durch den Monofilamentfilter zum Anstellen ins Gärfaß.

Mein Gedanke war die Nachisomerisierung immer in etwa gleich zu halten (ich benötige etwa 5 Minuten um unter 90°C zu kommen), die Belüftung der Heißwürze zu minimieren (auch wenn das laut Michael Zepf kein Problem sein sollte; bin mir da aber nicht mehr so sicher....) und eben keine heiße Würze im Faß zu haben.

Funktioniert einwandfrei

Gruß

Jan
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Boludo
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#3

Beitrag von Boludo »

Hast du gesundheitliche Bedenken oder geschmackliche?

Stefan
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Uwe12
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#4

Beitrag von Uwe12 »

Tja, und ich machs genau anders :Wink und schlage die knallheiße Würze direkt ins Gärfaß aus und dann Abkühlung draußen über Nacht.
Die Gärfässer halten die Hitzebelastung leicht aus und das heiße Abfüllen sorgt dafür, daß das Faß gleich pasteurisiert wird.
Ich traue meiner Reinigung der Fässer nicht so zu, daß ich sie wirklich keimarm bekomme.
Zudem kann sich im Belag des Fasses auch Hefe vom letzten Bier einlagern, ich bekäme dann eine Art Mischgärung, wenn ich diesmal mit einer anderen Hefe arbeiten möchte.
Bei der heißen Vorgehensweise wird diese Resthefe ziemlich sicher inaktiviert.

Nachteilig bei der Methode ist halt die unsichere Nachisomerisierung, so arbeite ich selten mit Aromagaben, dafür mit Vorderwürzehopfung.
Die beiden Hopfengaben sind zwar nicht direkt vergleichbar, ich braue aber gewöhnlich keine "Klonbiere". :Wink

Uwe
Captain Brewley
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#5

Beitrag von Captain Brewley »

Uwe12 hat geschrieben:Nachteilig bei der Methode ist halt die unsichere Nachisomerisierung, so arbeite ich selten mit Aromagaben, dafür mit Vorderwürzehopfung.
Und wann wird bei dir dann der Hopfen raus gefiltert?
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ggansde
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#6

Beitrag von ggansde »

Moin,
Zudem kann sich im Belag des Fasses auch Hefe vom letzten Bier einlagern, ich bekäme dann eine Art Mischgärung, wenn ich diesmal mit einer anderen Hefe arbeiten möchte.
das wäre ja mein Traum, so eine Art Instant-Gärfass mit meiner untergärigen Lieblingshefe inklusive. Nur die anstellbereite Würze hinein und fertig. :Wink
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cyme
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#7

Beitrag von cyme »

Uwe12 hat geschrieben:Tja, und ich machs genau anders :Wink und schlage die knallheiße Würze direkt ins Gärfaß aus und dann Abkühlung draußen über Nacht.
Die Gärfässer halten die Hitzebelastung leicht aus und das heiße Abfüllen sorgt dafür, daß das Faß gleich pasteurisiert wird.
Ich traue meiner Reinigung der Fässer nicht so zu, daß ich sie wirklich keimarm bekomme.
Das ist auch meine Methode. Aus dem Whirlpool ins Gärfass, gefiltert wird nichts. Alles, was noch an Trub ausfällt bleibt beim umschlauchen vor'm abfüllen zurück.

Die Würze aktiv zu kühlen bevor sie ins Gärfass kommt wäre bestimmt schön, setzt halt voraus, dass man das Gärfass wirklich sauber desinfiziert bekommt. Ob ich das mir Dreckspatz zutrauen würde... :redhead
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#8

Beitrag von morpheus_muc »

JanBr hat geschrieben:Hallo Oli,

das mache ich im Grunde genommen seit ein paar Suden so. Mein Hintergrund war eher die bessere "Reproduzierbarkeit" der Isomerisierung. Ich häng meinen Spiralkühler zum sterilisieren die letzten 15 Minuten mit in die kochende Würze und kühl am Kochende direkt in der Pfanne auf ca. 30°C ab. Dann gehts durch den Monofilamentfilter zum Anstellen ins Gärfaß.

Mein Gedanke war die Nachisomerisierung immer in etwa gleich zu halten (ich benötige etwa 5 Minuten um unter 90°C zu kommen), die Belüftung der Heißwürze zu minimieren (auch wenn das laut Michael Zepf kein Problem sein sollte; bin mir da aber nicht mehr so sicher....) und eben keine heiße Würze im Faß zu haben.

Funktioniert einwandfrei

Gruß

Jan
Genauso und aus den gleichen Gründen wie Jan mache ich es auch! Mit dem abegkochten Spiralkühler drehe ich nach dem Kühlen den Whirlpool an und nutze ihn zudem später gleich als Kühler im Gärfaß.

Viele Grüße
Michael
Beer is the answer, but I don't remember the question...
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#9

Beitrag von Neubierig »

JanBr hat geschrieben: Ich häng meinen Spiralkühler zum sterilisieren die letzten 15 Minuten mit in die kochende Würze und kühl am Kochende direkt in der Pfanne auf ca. 30°C ab. Dann gehts durch den Monofilamentfilter zum Anstellen ins Gärfaß.
Hallo Jan,

machst Du auch Whirlpool? Wenn ja, geht das genau so gut kalt als heiß?


Cheers,

Keith :-)
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#10

Beitrag von gulp »

Whirlpool ist bei der Methode nicht nötig. Kostet nur unnötig Zeit.

Gruß
Peter
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#11

Beitrag von Neubierig »

Hallo Peter,

in welcher Art ist es nicht nötig? Es dient dazu, die Hopfen und Trub zu zentrieren, so dass es nicht alle gleich den Filter vollstopft. Funktioniert das nicht wenn kalt?


Cheers,

Keith :-)
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Uwe12
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#12

Beitrag von Uwe12 »

Captain Brewley> Und wann wird bei dir dann der Hopfen raus gefiltert?
Whirlpool, 10min warten und per Schlauch ausschlagen, bis Topf fast leer.
Die restliche Würze mit dem Hopfenschmodder kommt in einen Monofilamentbeutel und darf so auch noch austropfen.

Durch die vorzugsweise sehr frühen Hopfengaben ist Nachisomerisierung kein großer Faktor.

Uwe
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#13

Beitrag von gulp »

Neubierig hat geschrieben:Hallo Peter,

in welcher Art ist es nicht nötig? Es dient dazu, die Hopfen und Trub zu zentrieren, so dass es nicht alle gleich den Filter vollstopft. Funktioniert das nicht wenn kalt?


Cheers,

Keith :-)
Warum sollte man den Trub nochmal aufwirbeln nach dem Abkühlen? Der Trub bleibt auch ohne Whirlpool liegen. Nicht so malerisch schön, aber genauso effektiv. Nach ein, zwei Litern kann man den Filter auf die Seite legen und erst bei den letzten Litern wieder dranhängen. Keep it simple.

Gruß
Peter
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#14

Beitrag von Neubierig »

Vielleicht kommt es dann darauf an, wie Du die Würze aus den Kochtopf kriegst. Ich koche in einem Einkocher, und benutze gleich den Auslaufhahn. Wenn ich nichts weiteres mache, würde dann der Hopfenschmodder zuerst auslaufen, und mein Filter wird gleich verstopft.

Cheers,

Keith :-)

Edit:
gulp hat geschrieben: Warum sollte man den Trub nochmal aufwirbeln nach dem Abkühlen? Der Trub bleibt auch ohne Whirlpool liegen.
Das ist ein Argument überhaupt nicht zu whirlpoolen, auch nicht heiß - der Trub setzt sich ab auch wenn heiß. Der Whirlpool wird gemacht um den Trub zusammen zu sammeln, nicht so dass es sich absetzt.
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#15

Beitrag von ggansde »

Wieso das denn Keith? Der Auslaufhahn sitzt doch nicht direkt am Boden. Wenn sich beim Braumeister alles am Boden abgesetzt hat, kommt ein kurzer Schwung Heisstrub und danach läuft es klar. Erst, wenn ich den Topf ankippe kommt der Rest. Warum sollte das beim Einkocher anders sein?
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#16

Beitrag von gulp »

Wieder mal Kunze:

"Der Grobtrub muß entfernt werden, weil er für die weitere Bierherstellung nicht nur wertlos, sondern qualitätsschädigend ist. Er behindert die Klärung der Würze, verschmiert die Hefe, erhöht die Menge an trubreichem Sediment und damit den Schwand, enthält auch die Fettsäuren des Malzes, erschwert die Bierfiltration, wenn er nicht rechtzeitig ausgeschieden wird."

Der Grobtrub muss/sollte also entfernt werden. (Manche Amis nehmen das nicht ganz so genau) Ob das Hopfen seihen durch bloßes abkühlen oder Whirlpool verbessert wird, ist dabei egal. Muss jeder selber wissen, wie er das macht. Ich will Zeit sparen, die im Gärfaß vorgelegte Hefe mit der schon abgekühlten Würze optimal belüften und mir die Nachisomerisierungsrechnerei sparen.

Gruß
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#17

Beitrag von Neubierig »

gulp hat geschrieben:Wieder mal Kunze:

"Der Grobtrub muß entfernt werden, weil er für die weitere Bierherstellung nicht nur wertlos, sondern qualitätsschädigend ist. Er behindert die Klärung der Würze, verschmiert die Hefe, erhöht die Menge an trubreichem Sediment und damit den Schwand, enthält auch die Fettsäuren des Malzes, erschwert die Bierfiltration, wenn er nicht rechtzeitig ausgeschieden wird."

Der Grobtrub muss/sollte also entfernt werden. (Manche Amis nehmen das nicht ganz so genau) Ob das Hopfen seihen durch bloßes abkühlen oder Whirlpool verbessert wird, ist dabei egal. Muss jeder selber wissen, wie er das macht. Ich will Zeit sparen, die im Gärfaß vorgelegte Hefe mit der schon abgekühlten Würze optimal belüften und mir die Nachisomerisierungsrechnerei sparen.

Gruß
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??? Das ist alles bekannt - es geht hier nicht darum, ob Hopfenseihen Sinn macht, sondern ob ein Whirlpool genaus so effektiv ist bei kalter Würze als bei heisser.

Cheers,

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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#18

Beitrag von Neubierig »

ggansde hat geschrieben:Wieso das denn Keith? Der Auslaufhahn sitzt doch nicht direkt am Boden. Wenn sich beim Braumeister alles am Boden abgesetzt hat, kommt ein kurzer Schwung Heisstrub und danach läuft es klar. Erst, wenn ich den Topf ankippe kommt der Rest. Warum sollte das beim Einkocher anders sein?
VG, Markus
Warum dann überhaupt Whirlpool machen??


Cheers,

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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#19

Beitrag von gulp »

??? Das ist alles bekannt - es geht hier nicht darum, ob Hopfenseihen Sinn macht, sondern ob ein Whirlpool genaus so effektiv ist bei kalter Würze als bei heisser.
Schreib ich denn chinesisch? Ein Whirlpool ist mit schon kalter Würze nicht nötig, eher kontraproduktiv, weil dann alles länger dauert.

Gruß
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#20

Beitrag von Neubierig »

gulp hat geschrieben:
??? Das ist alles bekannt - es geht hier nicht darum, ob Hopfenseihen Sinn macht, sondern ob ein Whirlpool genaus so effektiv ist bei kalter Würze als bei heisser.
Schreib ich denn chinesisch?

Gruß
Peter
Kein chinesisch, alles gutes Deutsch :Wink Ich sehe aber nichts im zitierten Text über Whirlpool, nur dass der Grobtrub entfernt werden sollte, und das wissen wir alle schon. Darum geht diese Diskussion überhaupt nicht. Es geht eher um wie.
gulp hat geschrieben:Ein Whirlpool ist mit schon kalter Würze nicht nötig, eher kontraproduktiv, weil dann alles länger dauert.

Gruß
Peter
Warum dann überhaupt eine Whirlpool machen? Wenn es bei kalter Würze nicht nötig ist, dann ist es bei heißer Würze genau so nutzlos. Oder nicht? Und darum geht meine Frage.

Also nochmal - ist ein Whirlpool bei kalter Würze genau so effektiv als bei heißer Würze? Ja oder nein? Dass Du es für unnötig hältst ist schon klar - diese Aussage beantwortet die Frage aber nicht.

So, gibt es andere Meinungen dazu?

Cheers,

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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#21

Beitrag von ggansde »

also bei einem Topf wie bei Stefan ist es schon sinvoll, da die Abläufe im Boden sitzen und es praktisch ist das der Trubkegel in der Mitte ist. Bei meinem ursprünglichen System mit einem geschlitzten Ring am Topfboden an einem Schwanenhals ist es ebenso sinnvoll. Zusammengefasst ist der WP also bei allen Systemen sinnvoll, wo die Würze durch den Topfboden oder direkt vom Topfboden abgezogen wird. Bei Ablässen, die oberhalb des Bodens angebracht sind, macht es m.E. keinen Sinn. Am WE werde ich das im BM ausprobieren.
VG, Markus
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#22

Beitrag von Neubierig »

Hallo Markus,

das könnte schon so sein, macht Sinn. Es ist aber dann unabhängig vom Temperaturbereich, ist eher mit Topfgeometrie (oder besser wie die Würze entnommen wird) gebunden?

Cheers,

Keith :-)
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#23

Beitrag von dingenz »

ggansde hat geschrieben:also bei einem Topf wie bei Stefan ist es schon sinvoll, da die Abläufe im Boden sitzen und es praktisch ist das der Trubkegel in der Mitte ist. Bei meinem ursprünglichen System mit einem geschlitzten Ring am Topfboden an einem Schwanenhals ist es ebenso sinnvoll. Zusammengefasst ist der WP also bei allen Systemen sinnvoll, wo die Würze durch den Topfboden oder direkt vom Topfboden abgezogen wird. Bei Ablässen, die oberhalb des Bodens angebracht sind, macht es m.E. keinen Sinn. Am WE werde ich das im BM ausprobieren.
VG, Markus
Also beim Einkocher macht das je nach Trubmenge sehr wohl Sinn, das ganze anzudrehen, auch wenn da der Ablass nicht am Boden ist.
Viele Grüße
dingenz

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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#24

Beitrag von cyme »

gulp hat geschrieben:Wieder mal Kunze:
"Der Grobtrub muß entfernt werden, weil er für die weitere Bierherstellung nicht nur wertlos, sondern qualitätsschädigend ist. Er behindert die Klärung der Würze, verschmiert die Hefe, erhöht die Menge an trubreichem Sediment und damit den Schwand, enthält auch die Fettsäuren des Malzes, erschwert die Bierfiltration, wenn er nicht rechtzeitig ausgeschieden wird."

Der Grobtrub muss/sollte also entfernt werden. (Manche Amis nehmen das nicht ganz so genau) Ob das Hopfen seihen durch bloßes abkühlen oder Whirlpool verbessert wird, ist dabei egal. Muss jeder selber wissen, wie er das macht. Ich will Zeit sparen, die im Gärfaß vorgelegte Hefe mit der schon abgekühlten Würze optimal belüften und mir die Nachisomerisierungsrechnerei sparen.
Wohingegen Kühbeck in seiner Arbeit "Analytische Erfassung sowie technologische und technische Beeinflussung der Läutertrübung und des Heißtrubgehalts der Würze und deren Auswirkungen auf Gärung und Bierqualität" schreibt:
In bezug auf die Bierqualität wurde festgestellt, daß weder eine erhöhte Läutertrübung noch eine Heißtrubzugabe zur Würze zu einer signifikanten Verschlechterung der Bier- qualität, der Geschmacksstabilität, der Trübungsstabilität und der Schaumstabilität führen. Selbst bei sehr trüber Abläuterung (mittlere EBC-Trübung: > 100) und vollständiger Heiß- trubbelassung in der Würze konnten keine wesentliche Einbußen in der Bierqualität festgestellt werden. Die in der Literatur wiederholt berichtete, starke Beeinträchtigung der Bier- qualität und insbesondere der Geschmacksstabilität der resultierenden Biere aufgrund er- höhter Würzetrübung konnte trotz der extremen Versuchsbedingungen nicht nachvollzogen werden.
Kann sich also jeder seine Lieblingswahrheit aussuchen. Mehr Mühe als einen Whirlpool mache ich mir nicht mehr, weil ich selbst keinen Unterschied feststellen konnte.
Hauptsache, es schmeckt. :thumbup
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#25

Beitrag von gulp »

cyme hat geschrieben:
gulp hat geschrieben:Wieder mal Kunze:
"Der Grobtrub muß entfernt werden, weil er für die weitere Bierherstellung nicht nur wertlos, sondern qualitätsschädigend ist. Er behindert die Klärung der Würze, verschmiert die Hefe, erhöht die Menge an trubreichem Sediment und damit den Schwand, enthält auch die Fettsäuren des Malzes, erschwert die Bierfiltration, wenn er nicht rechtzeitig ausgeschieden wird."
Wohingegen Kühlbeck in seiner Arbeit "Analytische Erfassung sowie technologische und technische Beeinflussung der Läutertrübung und des Heißtrubgehalts der Würze und deren Auswirkungen auf Gärung und Bierqualität" schreibt:
In bezug auf die Bierqualität wurde festgestellt, daß weder eine erhöhte Läutertrübung noch eine Heißtrubzugabe zur Würze zu einer signifikanten Verschlechterung der Bier- qualität, der Geschmacksstabilität, der Trübungsstabilität und der Schaumstabilität führen. Selbst bei sehr trüber Abläuterung (mittlere EBC-Trübung: > 100) und vollständiger Heiß- trubbelassung in der Würze konnten keine wesentliche Einbußen in der Bierqualität festgestellt werden. Die in der Literatur wiederholt berichtete, starke Beeinträchtigung der Bier- qualität und insbesondere der Geschmacksstabilität der resultierenden Biere aufgrund er- höhter Würzetrübung konnte trotz der extremen Versuchsbedingungen nicht nachvollzogen werden.
Kann sich also jeder seine Lieblingswahrheit aussuchen. Hauptsache, es schmeckt. :thumbup
Und weil ich so eine Antwort geahnt habe, war das ja auch vorsichtigst vormuliert: Der Grobtrub muss/sollte also entfernt werden. (Manche Amis nehmen das nicht ganz so genau)

Demnächst mache ich mal einen 10l Probesud mit Gammelläutern und ohne Hofenseihen. Schau mer mal, dann seng mers scho. :Bigsmile :Greets

Gruß
Peter
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#26

Beitrag von cyme »

Wenn's eine unumstößliche Wahrheit gäbe, wäre es ja auch keine Wissenschaft mehr, sondern eine Religion. Versuch macht kluch. :Wink

(edit: Ich will nicht den Schlaumeier spielen oder rechthaberisch sein - ich will nur anderen die Angst nehmen, dass schlimme Dinge passieren könnten wenn sie nicht penibelst fein filtern.)
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#27

Beitrag von Elpaso »

Boludo hat geschrieben:Hast du gesundheitliche Bedenken oder geschmackliche?
Stefan
Denke a.e. gesundheitliche Bedenken. Zum Einfluss von Temperatur und ph auf den Kunststoff des Speidelgärfasses kann ich halt nur mutmaßen, mit Internetrecherche nährt man eher die eigenen Zweifel aufgrund doch widersprüchlicher Angaben.

Oli
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#28

Beitrag von Elpaso »

JanBr hat geschrieben:... Ich häng meinen Spiralkühler zum sterilisieren die letzten 15 Minuten mit in die kochende Würze und kühl am Kochende direkt in der Pfanne auf ca. 30°C ab. Dann gehts durch den Monofilamentfilter zum Anstellen ins Gärfaß.
Ich würd halt zwischen 80-90 Grad noch nen Zwischenstopp einlegen für ne 20min Aromahopfung. Das mit der Reproduzierbarkeit der Nachisomerisierung ist nen guter Punkt, da ich aber ohnehin in etwa 5min nach FO bis auf 90 Grad runter bin, ist das ja auch gegeben.

Ob ein Whirlpool nach Ankunft bei 30Grad nötig ist, werde ich einfach morgen mal ausprobieren.

Oli
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#29

Beitrag von hanfkante »

Hallo,

meine Erfahrungen: WP ist :thumbdown , der will bei mir einfach nicht !! ( ok, ich bin zu doof :redhead )

Am samstag war: Flamme aus, runterkühlen auf 50° Abziehen mit schlauch durch nen Feinfilter, 95% liefen glatt durch, der Rest, durfte dann gemächlich durchs filterchen.
Diese Variante läuft bei mir immer am besten.

schorsch
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#30

Beitrag von gulp »

Elpaso hat geschrieben:
JanBr hat geschrieben:... Ich häng meinen Spiralkühler zum sterilisieren die letzten 15 Minuten mit in die kochende Würze und kühl am Kochende direkt in der Pfanne auf ca. 30°C ab. Dann gehts durch den Monofilamentfilter zum Anstellen ins Gärfaß.
Ich würd halt zwischen 80-90 Grad noch nen Zwischenstopp einlegen für ne 20min Aromahopfung. Das mit der Reproduzierbarkeit der Nachisomerisierung ist nen guter Punkt, da ich aber ohnehin in etwa 5min nach FO bis auf 90 Grad runter bin, ist das ja auch gegeben.

Ob ein Whirlpool nach Ankunft bei 30Grad nötig ist, werde ich einfach morgen mal ausprobieren.

Oli
Wirklich 30°? Das ist doch viel zu warm. Unter 20° sollte das schon haben, dann kann man auch gleich (obergärig) direkt anstellen, also auf die Hefe laufen lassen und nach ein paar Stunden blubbert das. :Smile

Gruß
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#31

Beitrag von Der Rossberger »

Hallo Keith,

ich habe noch keinen Whirlpool mit kalter Würze gemacht, bin mir aber sicher, das sich der Trub besser und schneller in der Mitte des Topfes sammelt. Der Grund ist die fehlende Konvektion der Würze (Die Oberfläche der heissen Würze kühlt sich durch die Verdunstung ab und möchte nach unten sinken), ausserdem schwingen die kalten Moleküle der Würze weniger und feine Partikel dürften schneller sinken.
Aber, wie gesagt - ich habs noch nicht probiert.


Gruss, Oliver
JanBr

Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#32

Beitrag von JanBr »

Wirklich 30°? Das ist doch viel zu warm. Unter 20° sollte das schon haben, dann kann man auch gleich (obergärig) direkt anstellen, also auf die Hefe laufen lassen und nach ein paar Stunden blubbert das.
Ja, bei mir ist es so das ich mit 30C ausschlage. Wenn ich dann im Fass bin, hat die Würze dann noch 24C und ich stelle an.

@Keith

Ich hab einen Braumeister, da ist der Hahn sehr hoch. Ich kann sauber überm Trub abziehen und geh dann ja eh über einen Filter.

Jan
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

#33

Beitrag von Yeffie »

Elpaso hat geschrieben:Meine Idee ist, mittels Würzekühler bereits in der Sudpfanne auf Anstelltemperatur runterzukühlen um dann erst in den Gärbehälter zu seihen.
JanBr hat geschrieben:Ich häng meinen Spiralkühler zum sterilisieren die letzten 15 Minuten mit in die kochende Würze und kühl am Kochende direkt in der Pfanne auf ca. 30°C ab. Dann gehts durch den Monofilamentfilter zum Anstellen ins Gärfaß.
Ich meinte in diesem Forum mal gelesen zu haben, dass der Heisstrub wieder zerfällt und sich auflöst, wenn die Würze abgekühlt wird. wird. Das währe dann schlecht für's Bier. Stimmt dieses Gerücht?


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Yeffie
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Re: Erfahrungen mit Hopfenseihen nach dem Runterkühlen?

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Beitrag von Yeffie »

Yeffie hat geschrieben:Ich meinte in diesem Forum mal gelesen zu haben, dass der Heisstrub wieder zerfällt und sich auflöst, wenn die Würze abgekühlt wird. wird. Das währe dann schlecht für's Bier. Stimmt dieses Gerücht?
ÄH nein, ist wohl Scheibenkleister. Früher hatten'se ja auch Kühlschiffe. Somit bleibt wohl die heisse Grobtrubabtrennung ein Glaubenskrieg !
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