Würze zu bitter

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Gregor_der_Noob
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Würze zu bitter

#1

Beitrag von Gregor_der_Noob »

Hi Leute,

ich bin absoluter Neuling unter den Brauern und habe gestern mein erstes Weizenbier (IBU=15) gebraut. Nun ist mir jedoch etwas aufgefallen, als ich mal nach dem Hopfenseihen die Würze auf Geschmack überprüft habe: obwohl ich den im Rezept angegebenen Hopfen verwendet habe und auch sehr penibel auf die Dosierung und die Kochzeit sowie die Alpha-Säure geachtet habe, schmeckt die Würze ungewöhnlich hopfig bzw. wesentlich bitterer, als ich es bei einem Weizenbierrezept mit IBU 15 erwartet hatte. Ich habe insgesamt 20g Saphir Hopfen mit Alpha-Säure 3.7 für einen 12 Liter Sud verwendet (wie im Rezept vorgegeben), wobei 6g für die Vorderwürze vorgesehen war und der restliche Hopfen (bis auf den Teil für die 2te Hopfengabe) 70 Minuten gekocht wurde. Meine Frage wäre nun, ob dieser bittere Geschmack sich noch mit der Gärung und der Lagerung verändert (mehr bzw. weniger wird) bzw. was die möglichen Fehlerquellen für eine zu hohe Bittere sein könnten. (Abgesehen natürlich von der Hopfendosierung)

Liebe Grüße

Edit: Das Rezept ist von der Seite "MaischeMalzundMehr"
Zuletzt geändert von Gregor_der_Noob am Freitag 27. März 2015, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
hoggel1
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Re: Würze zu bitter

#2

Beitrag von hoggel1 »

Hallo,

keine Panik, die Hopfenbittere baut sich wärend der Gärung und Lagerung noch ab.

MfG
Thomas
Gregor_der_Noob
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Re: Würze zu bitter

#3

Beitrag von Gregor_der_Noob »

Danke für die Antwort ;)

Da bin ich ja schonmal etwas beruhigt.


LG
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gulp
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Re: Würze zu bitter

#4

Beitrag von gulp »

Probier in drei Wochen mal, dann hat man eine Grundlage zur Diskussion.

Gruß
Peter
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dingenz
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Re: Würze zu bitter

#5

Beitrag von dingenz »

Keine Panik! Würze/Jungbier ist generell süßer und bitterer als das fertige Bier. Das hat mich bei meinem ersten Sud auch überrascht/verunsichert.

Gründe für ein zu bitteres Bier können sein: Hopfen (Art, Menge, Rechenfehler, Falschangaben der Alpha-Säure), Wasser (Magnesium zu hoch, ungünstiges Chlorid-Sulfat-Verhältnis, Restalkalität zu hoch), Malz (zu niedrige Stammwürze / Sudhausausbeute, gelöste Bitterstoffe), Hefe (Endvergärungsgrad Vs. Restextrakt, evtl. Gärverlauf?).
Die Liste muss nicht vollständig sein, ist mir nur gerade eingefallen. Zu Unterscheiden ist auch zwischen "angenehmer" und "kratziger, galliger" Bitterkeit.

Bei 15 IBU wird das aber vermutlich nach zwei weiteren Wochen Reifung passen. :Wink
Viele Grüße
dingenz

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Dave1987
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Re: Würze zu bitter

#6

Beitrag von Dave1987 »

Wie lang ist deine Nachisomerisierung?
Würde mir aber ebenfalls erst einmal keine Sorgen machen.
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Boludo
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Re: Würze zu bitter

#7

Beitrag von Boludo »

Dave1987 hat geschrieben:Wie lang ist deine Nachisomerisierung?
Würde mir aber ebenfalls erst einmal keine Sorgen machen.
Nachisomerisierung spielt eigentlich nur bei Hopfengaben bei Kochende eine Rolle.
Hier wurde ja nur gebittert und ob das jetzt 70 Minuten oder 90 Minuten sind macht den Kohl auch nicht fett.

Prognosen während der Gärung sind ja schon mehr als problematisch, aber bei der Würze geht das eigentlich so gut wie gar nicht.
Übrigens ist ein Grund dafür, dass man nur max. 30% Bitterstoffausbeute hat die, dass ein großer Teil der Isoalphasäure während der Gärung durch das CO2 ausgewaschen wird oder durch den pH Sturz ausfällt. (Die Stammwürze und die Löslichkeit sind nicht das Thema).
Also ist der bittere Geschmack der Würze überhaupt nicht aussagekräftig.

Stefan
Dave1987
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Re: Würze zu bitter

#8

Beitrag von Dave1987 »

Boludo hat geschrieben:
Dave1987 hat geschrieben:Wie lang ist deine Nachisomerisierung?
Würde mir aber ebenfalls erst einmal keine Sorgen machen.
Nachisomerisierung spielt eigentlich nur bei Hopfengaben bei Kochende eine Rolle.
Hier wurde ja nur gebittert und ob das jetzt 70 Minuten oder 90 Minuten sind macht den Kohl auch nicht fett.
Da hast du natürlich völlig Recht, mein Fehler. Erst nachdenken und dann schreiben. :redhead
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Gregor_der_Noob
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Re: Würze zu bitter

#9

Beitrag von Gregor_der_Noob »

Hi,

na das hört sich doch schonmal ganz gut an. Ich hoffe jetzt mal, dass das mit der Gärung ordentlich anläuft und melde mich dann nochmal, wenn das Bier fertig ist, um das Ergebnis mitzuteilen :Wink

MFG
Gregor

Edit: also die Bitterkeit war jetzt nicht "kratzig" oder so, wie erwähnt wurde...eigentlich hat die Würze recht "gut" geschmeckt, nur eben bitterer als erwartet.
Ulrich
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Re: Würze zu bitter

#10

Beitrag von Ulrich »

Die Hopfengabe wird mehr oder weniger nach dem Alphasäure-Gehalt des jeweiligen Hopfen berechnet.
Nur die Alpha-Säuren, die in Lösung gehen, können isomerisiert werden, aber
=> nicht alle Alpha-Säure geht in Lösung
=> nicht alle in Lösunggegangene Alphasäure isomerisiert.
==>> so verliert man schon ca 50% Bitterstoffe im Sudhaus.

Duch den pH abfall während der Gärung (Citratzyklus) verschiebt sich der isoelektrische punkt und die nicht isomerisierten Alphasäuren werden unlößlich.
Hier verliert man noch mal ca 50% von den Bittereinheiten der Würze.

Hopfenausbeute, je nach Hopfengabe, Hopfensorte, pH, Hopfenkochzeit, usw ca 22-30% (eher 22-26%)

Also wird sich Deine Bittere noch habieren, aber im Bier hat man auch ein anders Bitter - Empfinden, als in der süßen Würze.
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