Zu hoher Würzegehalt

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aalhuhnsuppe
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Zu hoher Würzegehalt

#1

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Ich habe heute, basierend auf Tauroplus Sommerbier bei MMM, einige Reste verbraut und bin wohl mit dem Rezept durcheinandergeraten.
Im Einkocher angerührt habe ich
2,6 kg Pale Ale
2 kg Münchener
2 kg Pilsener

gab 22,5 Liter Vorderwürze

Hopfen war
29g Cascade
5g Centennial
28g Cascade

zzgl. 4 g Irish Moos (das erste Mal seh ich klar :Smile )

Jetzt beim Umfüllen habe ich eine Probe entnommen, runtergekühlt und gespindelt. 20° Brix ist etwas von den erwarteten 13° Plato entfernt.
Heute lasse ich es über nacht abkühlen und setze die Notti an. Morgen Stell ich dann die Würze an.

Frage: Soll ich noch Wasser draufkippen? Und wenn ja, vorher abkochen, oder?
Ich meine, ....Bier wirds werden ...... :puzz :P
Herzliche Grüße
aalhuhnsuppe

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gulp
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#2

Beitrag von gulp »

Wie kommst du denn auf 6,6 kg Malz? Im alten Wiki gab es noch die Faustformeln. Aber ins Wiki schaut ja eh so gut wie niemand. :Ahh

Man rechnet für ein Bier mit ca. 12°P etwa 2kg Malz/ 10l. Ich würde nicht verdünnen. Die Notti packt das schon. Freu dich auf ein, ja was eigentlich? Imperial IPA falls die IBUs stimmen, das rechne ich jetzt nicht nach. :P

Gruß
Peter
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Blancblue
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#3

Beitrag von Blancblue »

Kein Wunder - bei 6,6 Kg Schüttung kommen schon paar Liter Würze zusammen :thumbsup Du hast das Rezept quasi für rund 35 Liter gerechnet...

Du kannst das jetzt theoretisch auf die Stammwürze laut Rezept runterverdünnen - einziges Problem: Deine Hopfengaben passen dann nicht mehr. Hast Du die Würze schon im Gäreimer? Wo liegt die Temperatur? Eventuell kannst Du jetzt noch ne fette Gabe Hopfen reinwerfen wie bei einem Session Pale Ale. Wird dann zwar nicht mehr viel bitterer, aber du bekommst noch ordentlich Hofpenraroma rein.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#4

Beitrag von Alt-Phex »

aalhuhnsuppe hat geschrieben: Frage: Soll ich noch Wasser draufkippen? Und wenn ja, vorher abkochen, oder?
Ich meine, ....Bier wirds werden ...... :puzz :P
Klar kannst du noch verdünnen, abkochen muss nicht sein.
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schloemi
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#5

Beitrag von schloemi »

Ja klasse: mit 71,5% hast du aber auch eine ordentliche SHA hin bekommen - ich sollte mir auch mal einen Einkocher holen ...
Verdünnen kannst du machen, aber ich würde es nicht tun, schon gar nicht auf 13 Plato. Verdünnen hin oder her, deine Hopfung wird für das Bier ein wenig dünn ausfallen. Wenn du dich von den Hopfenkochzeiten her an das Rezept gehalten hast, bist du aktuell bei 30 IBU, verdünnst du, landest du bei knapp 20. Verdünnst du nicht stehen den 30 IBU viel Alkohol sowie ein gigantischer Malzkörper entgegen. Nenn es einfach "David gegen Goliath" Und Verkauf es als gelungenes Experiment. Anstelle der Notti kann man natürlich mit einer belgischen Trapistenhefe ein Gegengewicht schaffen, vorausgesetzt man mag belgische Biere. Warm vergärt bringen die auf alle Fälle nochmal reichlich Aromen mit.

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Re: Zu hoher Würzegehalt

#6

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Hm, das Rezept habe ich von MMM auf 24 Liter Ausschlagwürze berechnet. :Grübel
Die 6 Kg Malz kamen mir im Nachhinein auch etwas maßig vor. War ja aber auch erst mein 3er Sud.
Aktuell hat die Würze noch zwischen 30 und 35 Grad. Ich geh da jetzt nicht mit dem Thermometer rein, weils noch der kritische Temperaturbereich ist.
Die Notti geht nebenbei in der Anstelllösung ab wie Schmidts Katze. Werde am Nachmittag anstellen und sehen was passiert.
Würde nur ungern verdünnen, jetzt wo ich (zu wenig) drüber geschlafen habe.
Bin gespannt was sich darau an Alkohol ergibt. :puzz

Im Hahn klemmte eine Biene fest, weswegen das ablasen noch Stunden gedauert hat. Nach 17,2 L war dann auch Schluss :Angry .
Dachte daher an "Bienen-Bier". :Angel

Edith sagt: "Fetter Brummer" paßt bei dem zu erwartenden Alkoholgehalt auch ganz gut. :Bigsmile
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#7

Beitrag von Rudiratlos »

Hab auf die Schnelle das Rezept nicht gefunden.

Aber wahrscheinlich hast du die Hopfung nicht an den hohen Extraktgehalt der Pfannevollwürze angepasst?
Das heißt die Würze ist jetzt so oder so "unterhopft", egal ob du verdünnst oder nicht. Beim Verdünnen verschiebt sich das IBU:Stammwürze-Verhältnis nicht. Und genau diese Verhältnis ist es, was meiner Meinung nach wichtig ist (hängt natürlich auch noch sehr vom zu erwarteten Endvergärungsgrad ab).

Deshalb würde ich schon verdünnen. Einfach schon deshalb, weil 20 Brix eine echte Hausnummer sind und ein Bier ergeben, von dem man nicht einfach mal so zwei Halbe trinken kann, noch dazu wenn die Bittere nicht stimmt.
Allerdings würde ich zusätzlich zum Verdünnen die Bittere nachträglich noch auf den eigentlich gewünschten Zielwert einstellen: Mit einer Teilmenge der Würze nochmal Hopfenkochen (mit einer ordentlichen, aber vorher berechneten Menge Hopfen), Seihen und der restlichen Würze zugeben. Hab ich selber schon gemacht, funktioniert einwandfrei.
Du könntest den Hopfen auch in einem Teil des Verdünnungswassers kochen. Allerdings habe ich irgendwo mal gelesen, dass der pH-Wert da wichtig ist, und da mehr "unedle" Stoffe in Lösung gehen, als bei Würze. Wen ndu mit Speise arbeitest, kannst du auch mit der nochmal Hopfenkochen.

Bezüglich der benötigten Hopfenmenge zum Nachbittern: Da helfen die gängigen Hofenrechner im Internet, Papier, Bleistift und Dreisatz.
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#8

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Hm, Danke. Ich habe jetzt schon gehandelt. Mit 2 Litern Wasser auf 18,4° verdünnt und die Notti drauf. Wird wohl ein Testbier.
Das Rezept ist übrigens das hier.
(Ich hoffe er übernimmt die Einstellungen mit.)
((Ja, macht er :thumbsup ))
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#9

Beitrag von fredz »

Wird dann ein interessanter Doppelbock, halt uns auf dem Laufenden.


Darf ich fragen, wieso du nur mit einer Sudhausausbeute von 49% rechnest? (zumindest zeigt es mit den Wert an bei Öffnen des Links von dir)
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#10

Beitrag von aalhuhnsuppe »

fredz hat geschrieben:Darf ich fragen, wieso du nur mit einer Sudhausausbeute von 49% rechnest? (zumindest zeigt es mit den Wert an bei Öffnen des Links von dir)
:redhead Nun, ich bin ja noch ein blutiger Anfänger und das entspricht dem Ergebnis meiner beiden Vorherigen Sude (sagt der kleine Brauhelfer). Ich habe da noch deutlichen Verbesserungsbedarf, weiss aber noch nicht so richtig wie. Das Hopfenfiltern bleibt quälend langsam, auch ohne Biene im Hahn. Muss wohl nochmal in einen Hopfenfilter investieren.... Hüstel. :redhead
Herzliche Grüße
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#11

Beitrag von fredz »

Ok, war eine Frage rein aus Neugier. Sollte kein Vorwurf oder dergleichen sein.
Rudiratlos
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#12

Beitrag von Rudiratlos »

Tipps für die Zukunft, die das Brauer-Leben leichter machen:

- Wenn du dir unsicher bist mit deiner Ausbeute und daraus resultierend nicht recht weißt, welche Hopfenmengen du nehmen sollst:
Mess Volumen und Extraktgehalt deiner Pfannevoll-Würze und berechne mit diesen Werten die Hopfenmenge, so dass du auf dein angestrebtes IBU:Stammwürze-Verhältnis kommst. dann kannst du auch im Nachhinein noch verdünnen, das Verhältnis bleibt ja gleich. Kostet letztlich keine 5min und macht die ganze Sache deutlich einfacher, genauer und reproduzierbarer, vor allem bei High Gravity. Mach ich selber immer noch so, obwohl ich meine Sudhausausbeute eigentlich kenne.

- Über die Verwendung eines Hopfenfilters (Sputnik) kann man streiten. Wenn man den letzten halben Liter auch noch im Fass haben will, ist sowas sicher nicht schlecht. Den ganzen Sud durch den Filter laufen zu lassen, halte ich für absolut nicht nötig. Ich selber verwende schon lange keinen Filter mehr. Nur ein Teil mehr zum Saubermachen. Mach einen sauberen Whirlpool und gut ist.
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#13

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Kannst du da mal ein Beispiel vorrechnen.
Pfannevollvolumen: 22l
Restextrakt: 20,4° Brix
Herzliche Grüße
aalhuhnsuppe

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Re: Zu hoher Würzegehalt

#14

Beitrag von Rudiratlos »

OK, gerne.
Annahmen sind also:
- Pfannevoll: 22l mit 19,6°P (entspricht den 20,4°Brix)
- weitere Annahme: 2 Liter Verdampfung beim Kochen, somit 20 Liter mit 21,6°P nach dem Hopfenkochen (einfacher Dreisatz). Wie viel aber letztlich verdampft wird ist praktisch egal. Die Löslichkeit von Alphasäure ist (minimal) abhängig von der Stammwürze, und deshalb wird das Kochvolumen wohl vom Rechner abgefragt.
- Unterm Strich willst du auf eine Ausschlagwürze mit 12°P und 25 IBU kommen (wäre sozusagen ein gewöhnliches Helles). Das angestrebte IBU:Stammwürze-Verhältnis ist also 25:12 bzw. ca. 2,08.

Bei einem der gängigen Hopfenrechner (ich nehm immer den von Müggelland) kannst deine bekannten Daten eingeben (Kochvolumen 22 Liter, Ausschlag 20 Liter mit 21,6°P) und mit den Hopfengaben so lange rumspielen, bis du auf das angestrebte Verhältnis kommt. Deine Ausschlagwürze muss dann ungefähr 45 IBU haben. Wenn du dann auf 12°P verdünnst, hast du 25 IBU.
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#15

Beitrag von aalhuhnsuppe »

:thumbup Wow, Danke. :thumbup
Herzliche Grüße
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Boludo
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#16

Beitrag von Boludo »

Die Bitterstoffausbeute hängt aber nicht wirklich von der Stammwürze während der Hopfengabe ab, sondern eher von der der verdünnten Anstellwürze.
Aber das wird jetzt glaub zu kompliziert.

Stefan
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Re: Zu hoher Würzegehalt

#17

Beitrag von aalhuhnsuppe »

Hab vorgesternabend zusammen mit der besten aller Töchter abgeflascht. Vorher nochmal gemessen.
Werden wohl rund 8%Vol Alkohol werden. Zzgl. Nachgärung. :puzz
Bin gespannt wie es schmecken wird. Mehr dazu in 3 Wochen.
Herzliche Grüße
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