Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefrage

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El Gordo

Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefrage

#1

Beitrag von El Gordo »

Ich plane gerade einen Houblon Chouffe Clon und hab eigentlich ziemlich genaue Vorstellungen was zu tun ist.
Bis auf eine Sache, der Zeitpunkt der Zuckergabe.
Auf 5 Kilo PiMa kommt ein Kilo Haushaltszucker, so wie sich das gehört.
In einem englischsprachigen Forum wird der Zucker 20 Minuten vor Kochende zugegeben. 20 Minuten vor Kochende sei ideal sagen sie, macht wohl farblich ziemlich was aus.
http://www.homebrewtalk.com/showpost.ph ... stcount=35
Ich persönlich hätte ca 20 Liter mit 14 Plato gemacht und mit einem Pack Hefe angestellt und während der Gärung das Kilo Zucker untergejubelt und die Sache so auf 19 P hochgejubelt.
Das hätte mir ein Pack Hefe erspart (muss aber nicht unbedingt sein).

Weiß jemand wann man den Zucker am besten zugibt?

Noch eine Frage zur Hefe:
Die nehmen hier die WLP 550 und sagen, dass das Bier ewig trüb bleibt.
Ich hätte jetzt die Wyeast 3522 Belgian Ardennes genommen, da die identisch sein soll.
Seltsamerweise wird die, als für belgische Hefe sehr untypisch, sehr stark sedimentieren beschrieben.
Kann das sein?

Ich hätte übrigens wetten können, dass da Koriander drin ist. Irre ich mich da?


Stefan
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Tozzi
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#2

Beitrag von Tozzi »

Es ist definitiv Koriander drin. Zu den restlichen Fragen kann ich leider nichts sagen. :Grübel
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Biermensch
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#3

Beitrag von Biermensch »

Soll das Bier denn heller oder dunkler werden, das konnte ich den Link nicht entnehmen?
www.brewpaganda.com
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El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#4

Beitrag von El Gordo »

Das soll natürlich so hell wie möglich werden.
Aber wichtiger wäre zu wissen ob das geschmacllich was ausmacht.

Eine Prise Koriander kommt glaub schon rein.

Stefan
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Kurt
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#5

Beitrag von Kurt »

Hm, diese Seite sagt das im Houblon Chouffe kein Koriander drin sei:

La Chouffe is brewed with 100% natural ingredients: water, yeast, pale barley malt, Saaz-Saaz and Styrian Golding hop varieties. Interestingly, coriander is also added, more often found in most Belgian white beers.

The strong blond Houblon Chouffe is brewed with water, pale barley malt, plus the European Saaz-Saaz, and American Tomahawk and Amarillo, aroma hops. The Amarillo hop is then used for dry hopping, to develop the bitter flavour.

Die Kombo aus Saaz und Amarillo ist aber wirklich super. Nutze ich gerne im Saison.
Zuletzt geändert von Kurt am Freitag 15. April 2016, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#6

Beitrag von El Gordo »

Das mit dem Koriander ist seltsam. Manchmal liest man aber davon.
Ich würde eh nur eine homöopatische Menge nehmen.

Stefan
Zuletzt geändert von El Gordo am Donnerstag 9. Juni 2016, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Biermensch
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#7

Beitrag von Biermensch »

Ich würde den Zucker zur Gärung hinzugeben. Bier bleibt zuverlässig hell, spart wie du sagst Hefe und erleichtert der selbigen das Ankommen. Ob das Bier einen leichten Karamell-Touch vertragen würde, falls dieser durchs kochen durchscheint, kann ich nicht sagen.
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Seed7
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#8

Beitrag von Seed7 »

Zuckergabe kann 5 minuten vor ende kochen, oder waerend / kurz nach der hauptgaerung wenn ~ 50% vom malzucker durch ist. Unter 10% zuckergabe und bis etwa 1.060 gebe ich es bei dem kochen dazu, sonst warend der gaerung,

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Chouffe hefe koennte mehrstaemmig gewesen sein und dann haben Wl und WY einen anderen Stamm geerntet. Keiner der beiden kommt aber an wass mann frueher aus der Flasche ernten konnte (jetzt gibt es eine UG flaschenhefe).

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#9

Beitrag von El Gordo »

Super Ingo, Danke!!!

Stefan
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aegir
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#10

Beitrag von aegir »

El Gordo hat geschrieben:20 Minuten vor Kochende sei ideal sagen sie, macht wohl farblich ziemlich was aus.
http://www.homebrewtalk.com/showpost.ph ... stcount=35
Ich kann da nicht erkennen, bei welchem Bier der Zucker 20min vor Kochende zugegeben worden ist.
Ich mach meine Zuckergaben immer nach 2 - 3 Tagen, wenn die Hauptgärung voll im Gang ist.

Gruß Hotte
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aegir
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#11

Beitrag von aegir »

Kurt hat geschrieben:Hm, diese Seite sagt das im Houblon Chouffe kein Koriander drin sei:

La Chouffe is brewed with 100% natural ingredients: water, yeast, pale barley malt, Saaz-Saaz and Styrian Golding hop varieties. Interestingly, coriander is also added, more often found in most Belgian white beers.
Da steht doch, dass Koriander drin ist :Waa
El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#12

Beitrag von El Gordo »

Ich mach zwei Gramm auf 20 Liter. Koriander ist manchmal erstaunlich dominant.

Stefan
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Kurt
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#13

Beitrag von Kurt »

Ja im normalen La Chouffe ist Koriander drin, das steht da ja auch. Beim Houblon Chouffe wird der aber nicht erwähnt. Das sind zwei Beschreibubngen für zwei unterschiedliche Biere direkt untereinander, hätte wohl besser trennen sollen.

Edit: Hab´s besser getrennt :)
Zuletzt geändert von Kurt am Freitag 15. April 2016, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#14

Beitrag von El Gordo »

Ich hatte mal eins in Italien aus dem Fass und hätte wetten können, dass da welcher drin ist.
Bei dem aus der Flasche bin ich mir wirklich nicht sicher.
Echt seltsam.

Stefan
DerDallmann

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#15

Beitrag von DerDallmann »

Moinsen.

Ich habe mal eine Frage zu der Hefe.
In dem Rezept (http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... tte=recipe) schreibst du der SVG war 91%.
Wie lange hat die Hefe dafür gebraucht und bei welcher Temperatur hat du vergoren?

Gruß, Johst
El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#16

Beitrag von El Gordo »

Zwei Wochen bei 24°C. Mit der Angabe wirst Du nur nicht viel anfangen können, weil die Gärdauer von sehr vielen Faktoren abhängt, die man nicht unbedingt im Griff hat.
Die Gärtemperatur steht übrigens im Rezept.

Stefan
cosmophobia
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#17

Beitrag von cosmophobia »

El Gordo hat geschrieben:Ich hätte jetzt die Wyeast 3522 Belgian Ardennes genommen, da die identisch sein soll.
Seltsamerweise wird die, als für belgische Hefe sehr untypisch, sehr stark sedimentieren beschrieben.
Kann das sein?
Ich hatte die Wyeast 3522 Belgian Ardennes schon und die sedimentiert wirklich super. Ansonsten war sie ausgewogen phenolisch und fruchtig und hat auch bei 18°C sehr gut ihren Dienst gemacht.
El Gordo

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#18

Beitrag von El Gordo »

Ja, sehr schöne Hefe, in der Tat. Und sedimentert auch ordentlich.

Stefan
Blancblue
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#19

Beitrag von Blancblue »

Die 3522 ist super, nutzt Brewdog auch sehr oft. Habe auch gerade eine Belgian Blonde damit in der Nachgärung, die sich ordentlich hinzieht, wohl wegen der hohen Sedimentation.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
DerDallmann

Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#20

Beitrag von DerDallmann »

Danke für die Antwort.
Ist mir klar, jede Gärung ist anders. Ich brauchte nur mal einen Richtwert.
tbln
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Re: Zugabezeitpunkt Zucker bei belgischen Bieren und Hefefra

#21

Beitrag von tbln »

Seed7 hat geschrieben:Zuckergabe kann 5 minuten vor ende kochen, oder waerend / kurz nach der hauptgaerung wenn ~ 50% vom malzucker durch ist. Unter 10% zuckergabe und bis etwa 1.060 gebe ich es bei dem kochen dazu, sonst warend der gaerung,

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber die Chouffe hefe koennte mehrstaemmig gewesen sein und dann haben Wl und WY einen anderen Stamm geerntet. Keiner der beiden kommt aber an wass mann frueher aus der Flasche ernten konnte (jetzt gibt es eine UG flaschenhefe).

Ingo
Hast du für die UG Flaschenhefe ne Quelle?
Ich habe vor zwei Tagen versucht die Hefe aus zwei Flaschen La Chouffe zu ziehen. War rein optisch wirklich wenig Hefe und kam leider auch bis jetzt nichts an. Hab anfang des Sommers die Dupont Hefe hochgezogen, da funktionierte alles einwandfrei. Schade, schade... scheint wirklich eine der besten Hefen im Vergleich zu sein. WLP schön und gut, aber wo bleibt da der Spass die Hefe hochzuziehen. Kennt jemand eine weitere Brauerei die die Hefe nutzt?

Falls es jemanden interessiert: Basic Brewing Radio und ein Brauclub aus den USA haben vor einigen Jahren die gängien belgischen WLP-Stränge verglichen, da schnitt die WLP550 mit am besten ab...Auswertung

Update: La Chouffe Hefe ist durchaus hochzuziehen. Hat einige Schritte gedauert bis visuell Hefe zu erkennen war, aber die Aromen sind eindeutig La Chouffe. Auf Nachfrage bei der Brauerei wurd ebenfalls bestätigt, dass ausschlißlich die OG Hefe Verwendung findet.
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