trübes Roggenbier

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Schlafwagenschaffner
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trübes Roggenbier

#1

Beitrag von Schlafwagenschaffner »

Hallo!
Heute habe ich mein erstes Roggenbier gebraut:
Roggen.pdf
(931.48 KiB) 136-mal heruntergeladen
nun meine Frage: Beim Hopfenkochen (wallend) hatte ich so gut wie keine Eiweißausflockung und die würze blieb trüb.
Läutern ging recht gut und war auch klar aber beim Kochen wurde es immer trüber.
Geseiht habe ich mit geschlitztem Kupferschwanenhals durch den Sputnik.Die Würze ist einfach immer noch trüb.
Wird das noch klarer?

Gruß,
Jens

ps: Hinweise auf alte Threads bitte stecken lassen und dann lieber gar nicht antworten.Ich habe bestimmt,glaube ich, beinahe fast ( :P ) jede Seite im Forum betreffs Roggen und trüb gelesen und fand keine Antwort. Danke.
„Man kann ohne Liebe Holz hacken, Eisen schmieden und Ziegel formen,
Bier brauen ohne Liebe aber kann man nicht.“ Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi
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aegir
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Re: trübes Roggenbier

#2

Beitrag von aegir »

Meine Roggenbiere sind auch immer trueb. Ich nehm allerdings auch meisstens so um die 40% Roggenmalz.
Ich hab bis jetzt auch noch kein ungefiltertes Roggenbier getrunken, das klar war.
Sonst hab ich auch meisstens einen niedrigeren Vergaergrad beim Roggen und lass deswegen auch die Caramalze weg.
Aber auch wenn es sehr trueb ist macht das geschmacklich nichts aus.

Gruss Hotte
Holger-Pohl
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Re: trübes Roggenbier

#3

Beitrag von Holger-Pohl »

Naja, ist jetzt blöd wenn jeder stecken lassen soll,

da es nicht so wirklich viele Brauer gibt, die ein standardisiertes Roggenrezept mit ERFOLG haben, ist die Besiedlungsdichte wohl eher gering, oder???

Aber zur Sache:

Roggen, vor allem das fermentierte rote Roggenmalz scheint einen hohen "Schleimcharakter" zu haben, der z.B. mir bei meinem 1 hl Versuch fast den Würzekocher terminiert hat. (Hast du ja sicherlich dann auch gelesen und gesehen). Eine klare Würze wirst du sehr wahrscheinlich bei diesem hohen Anteil ohnehin nicht hinbekommen. Bei meinen ersten Versuchen mit "normalen" Roggenmalz habe ich rund eine Stunde um die 40 bis 50 Grad beim MAischen herumgedümpelt, bevor ich dann auf die eigentlichen Zuckerrasten gegangen bin.

Was war noch mal die Frage?

Klar bekommst du das jetzt nicht mehr, naturtrübe, solange jodnormal wird sich nicht - meine Erfahrung - nicht wesentlich negativ auf das Endergebnis ausmachen.

An verschiedenen Braustätten wird zur Zeit daran experimentiert mit einer direkten 5 bis 10% direkten Schüttung. Ein zweiter Ansatz läuft in einem separaten Läutergang des Roggenmalzes. Wie auch immer: Eine patentierte Handelsschrift gibt es nicht - aber auch die <<<Roggengang>>> arbeitet daran.

PS: Ein Kopie von deiner Schüttung könnte der Diskussion hier förderlich sein.

Beste Grüße
Holger
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Alt-Phex
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Re: trübes Roggenbier

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Ich hab ja zuletzt auch mein Weihnachtsbier mit sportlichen 30% Roggenmalz gebraut.
Was für ein Drama beim läutern, klar wurde die Würze auch nicht - ist halt so.

Ich habe vor etwa 10-15 Jahren mal im Paulaner Ausschank in Bonn regelmäßig
das Paulaner Roggen gesoffen, das war auch sehr trüb. Aber Saulecker.
Anscheinend gehts nicht anders...
Holger-Pohl hat geschrieben: Ein zweiter Ansatz läuft in einem separaten Läutergang des Roggenmalzes. Wie auch immer: Eine patentierte Handelsschrift gibt es nicht - aber auch die <<<Roggengang>>> arbeitet daran.
Holger, an sowas ähnliches hatte ich auch schon gedacht, nach meinem Chaos-Sud. Roggenmalz einzeln einmaischen und läutern.
Neben her die restliche Schüttung maischen und läutern. Dann alles zusammen kochen.

Wie oben erwähnt, war das Paulaner Roggen einfach nur lecker. Ein Roggenbier hab ich seitdem nie mehr
irgendwo bekommen. Verständlich wenn der Brauprozess so schwierig ist. Ich gebe da aber nicht so gerne
auf und werde da auch weiter experimentieren.

Jeder Tipp der "Roggengang" ist natürlich hilfreich.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Schlafwagenschaffner
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Re: trübes Roggenbier

#5

Beitrag von Schlafwagenschaffner »

Dankeschön. Na da bin ich ja beruhigt und kann besser schlafen.
Ich hatte Bedenken, dass durch den fehlenden Heisstrub mir die Eiweiße das Bier versauen.
Aber lieber ein lecker trübes Bier als klare Lorke. :Drink
Jens


ps Schüttung: 80% PiMa, 20% Roggen.
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Solod
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Re: trübes Roggenbier

#6

Beitrag von Solod »

Moin moin...


Da ich noch an unseren BURN OUT Bier zu trinken habe,habe ich noch keinen neuen Roggensud angesetzt.Wenn ich dann wieder aber loslege,werde ich mit Enzymen arbeiten und zwar in einer 2 Topf Strategie....Als erstes einen Auszug aus den Roggenmalzen,welchen ich dann Läufer und anschließend dem Hauptprozess zugeben werde.So wird das Bier auch etwas klarer.Mein letzter Sud mit Roggenmalzen hat auch einen "schlammigen" Charakter.
Ich nehme mal an,das ich durch den getrennten Prozess auch ein relativ klares Roggenbier hinkriege.Ich weed berichten.....wenns klappt...=)
Feingehopfte Gruesse aus Moskau!
Solod
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omitz
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Re: trübes Roggenbier

#7

Beitrag von omitz »

Mein Roggen Porter war und ist auch in allen Phasen was trüber als "normale" Biere. Ich hatte 30% mit in der Schüttung und war froh, dass das mit ner Kombirast geklappt hat. Das Bier hat nach wie vor trotz Lagerung und S-04 (die meine Biere sonst recht klar macht) eine ordentliche Trübung. Nur ist das bei einem tief dunklen Porter auch fast egal. :)
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