Weihnachts-Stout

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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butascratch
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Weihnachts-Stout

#1

Beitrag von butascratch »

Liebe Hobbybrauer,

Mein Weihnachtssud steht an und ich habe mich entschieden, ein Stout zu machen.
Das ganze soll allerdings, da es eben als Weihnachtsbier gedacht ist, etwas extravaganter werden (dass so die Stilechtheit evtl. auch verloren geht, nehme ich in Kauf).
Orientiert habe ich mich am Coffee Imperial Stout von Brewdog:

20l Aussschlag mit 16,9° Stammwürze bei 60% SHA, 30 IBU

Schüttung:
Pale Ale Malz 5,5 Kg (87%)
CaraAroma 0,3 Kg (5%)
Chocolate Malz 0,25 Kg (4%)
Röstgerste 0,25Kg (4%)

Kombirast bei 68° bis iodnormal


Hopfen:
10g Chinook (VWH)
10g Galena (VWH)
15g Galena (Whirlpool)
15g First Gold (Whirlpool)

70 Minuten Kochzeit


Zusätze:
200g Muscovado-Zucker zum Hopfenkochen
9g Kaffe zum Hopfenkochen
9g Kaffe zur Nachgärung
In Bourbon eingelegte Weißeichenchips zur Nachgärung

Hefe:
Safale S-04 bei ca. 21°

Karbonisierung:

3,8 - 4g/l


Wie ihr seht, habe ich meines weniger "Imperial" gemacht als Brewdog, auch den Zuckeranteil habe ich verringert.
Insgesamt sollte es einfach ein gefälliges, nicht zu kompliziertes, aber dennoch besonderes Stout werden
Was denkt ihr, kann das was werden?
Ist mein erstes Stout und ich verwende auch zum ersten mal CaraAroma und Röstgerste.
Die Röstgerste würde ich einfach mit allem anderen zusammen mit einmaischen, bei der geringen Dosierung dürfte das Ganze ja nicht zu röstig werden, oder?
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
- babyl. Sprichwort
Thatguy
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Re: Weihnachts-Stout

#2

Beitrag von Thatguy »

Passt, schätze ich.

Hatte auch schon ein Stout mit recht viel CaraAroma gebraut. Da ist nach 2-3 Monaten die Frucht/Rosine etwas stärker hervor getreten, war aber gut.

Zum Hopfen kann ich leider nix sagen, der hat in meinen Stouts nur Bitterwirkung, aber jeder wie er mag.

Würde sogar sagen, dass die nicht sooo hohe STW gut ist, da ein Bier mit 10%Vol, bis Wei(h)nnachten, wohl für die meisten an der Grenze der Trinkbarkeit liegt :puzz

Kansnt vlt noch die beiden Röstmalze um 1-2% erhöhen, aber das nur imho :Angel
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Tozzi
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Re: Weihnachts-Stout

#3

Beitrag von Tozzi »

Das wird bestimmt gut so.
Ich persönlich würde aber statt der Röstgerste Black Malt nehmen.
Kommt schokoladiger und ist weniger brenzlig.
Das Cara würde ich weglassen zugunsten von Pale Chocolate.
Bei 68˚ Kombirast wird das süß genug.
Muscovado kommt bei dunklen Bieren immer gut, finde ich.

Karbonisierung würde ich auf 4,5g/L hochschrauben, kann sonst fad werden (es sei denn das ist gewünscht).

Statt der S-04 würde ich die Irish Ale von Wyeast nehmen, vor allem, falls Du auf das Cara verzichtest.

Aber ich will Dich nicht in die Irre führen, Dein Rezept kommt sicher gut, so wie es ist.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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butascratch
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Re: Weihnachts-Stout

#4

Beitrag von butascratch »

Ja die Irish Ale hatte ich auch schon auf dem Schirm, das werde ich je nach Verfügbarkeit anpassen.
Cara war auch der Punkt, an dem ich eher unsicher war, ich denke ich schraube das einfach nochmal zugunsten von Chocolate Malt und Röstgerste zurück.
Ein wenig röstig darf es schon werden, ich hoffe dass sich das dann in etwa die Wage hält mit den süßen Aromen.
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Thatguy
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Re: Weihnachts-Stout

#5

Beitrag von Thatguy »

Kannst auch das Aroma gegen Caramünch II tauschen und Chocolate/Röstgerste um 1-2% erhöhen.
Ich hatte eine sehr ähnliche Schüttung mit caramünchII (5%) und nur Chocolate (10%) und das ist echt geil geworden.

Wenn du bisschen Viskosität/mouthfeel erhöhen willst, kannst auch noch Haferflocken mit einmaischen :thumbup
Blancblue
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Re: Weihnachts-Stout

#6

Beitrag von Blancblue »

Extravagantes Weihnachtsbier? Dann schmeiß ein paar Tonkabohnen kurz vor Kochende in den Sud.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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butascratch
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Re: Weihnachts-Stout

#7

Beitrag von butascratch »

Die kannte ich noch gar nicht, klingt aber interessant.
Gibt es da schon Rezepte dazu?
Ich hätte sonst nur noch Cocoa Nibs als recht häufigen Zusatz zu Stouts gefunden, um die Sache etwas aufzupeppen.
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s3b0
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Re: Weihnachts-Stout

#8

Beitrag von s3b0 »

Na dann gib mal Gas - Weihnachten ist in 12 Wochen :thumbup

edit: Mein Weihnachtsbier 2016:
viewtopic.php?f=10&t=6324&view=unread#p93140
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butascratch
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Re: Weihnachts-Stout

#9

Beitrag von butascratch »

:redhead
Ja ich weiß, etwas spät, aber es sollte schon werden :thumbsup
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PsychoBrew
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Re: Weihnachts-Stout

#10

Beitrag von PsychoBrew »

Ich habe vor 3 Monaten ebenfalls ein Coffee Stout gebraut.
Ich kann nur empfehlen den Kaffee nicht beim Hopfenkochen dazu zu tun sondern einen Kaltauszug vom Kaffee zu machen und dann kurz vor dem Abfüllen durch den Kaffefilter zu filtern und dem Bier beizugeben. Dadurch werden nicht so viele Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst und mehr das Aroma des Kaffee.
Ich habe in meinem Coffee Stout 500g Kaffee in 2 Liter wasser(vorher abgekocht) für 24 Stunden ziehen lassen und dann das ganze gefiltert und dem Bier beigegeben. Waren aber 55 Liter :Bigsmile
Ist echt ein herrliches Bier geworden!

Grüße :Drink

Jannik
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Re: Weihnachts-Stout

#11

Beitrag von afri »

Blancblue hat geschrieben:Extravagantes Weihnachtsbier? Dann schmeiß ein paar Tonkabohnen kurz vor Kochende in den Sud.
Wer Kaffee ins Bier gibt, sollte durchaus mal Tonka verwenden. Das Zeug hat viel Cumarin, erinnert aber dennoch entfernt an Kaffe- und Röstaromen. Stout und Co. könnten davon gewinnen.
Achim (kein Freund von Kaffee- oder Schoko-Aromen im Bier seiend, dennoch ein paar Tonkabohnen für das Dessert hier habend)
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Eitle
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Re: Weihnachts-Stout

#12

Beitrag von Eitle »

Wieviel Liter HG und NG hast du bei deinem Rezept geplant?
Flaschenkinder
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Ursus007
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Re: Weihnachts-Stout

#13

Beitrag von Ursus007 »

Hab am Montag mein Weihnachtsstout abgefüllt. Allerdings ohne viel weihnachtliches Brimborium (Gewürze und so), dafür aber mit einem großen Teil Haferflocken.

Ich Blödi hab allerdings vergessen, die Haferflocken vorher anzurösten. Im Ofen bei 150°C, bis sie hellbraun werden. Riecht dann sehr schön nussig und gibt schöne Aromen ins Stout. Hatte ich mal und war voll krass schmackofatzig, diesmal eben leider vergessen.

Ein Coffee-Stout hatte ich auch schon gebraut, das passt gut.

Tonka-Bohne hab ich auch rumliegen. Die sollte man aber sehr dosiert anwenden, oder? Könnte mir vorstellen, dass die schnell ins penetrante umschlägt. Aber geht die Tonkabohne nicht in Richtung Vanille und Mandel?

Naja, wird schon werden ...

Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Mezzus
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Re: Weihnachts-Stout

#14

Beitrag von Mezzus »

Hallo Ursus,

Tonkabohne geht für mich Richtung Vanille/Spekulatius - tolles Weihnachtsgewürz! Allerdings muss man hier, ähnlich wie bei der Muskatnuss, aufgrund des hohen Cumarinanteils (3 bis 10%) mit der Dosierung vorsichtig sein. Viel hilft viel ist an dieser Stelle also nicht unbedingt zu empfehlen ;)

Liebe Grüße,

Matze
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butascratch
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Re: Weihnachts-Stout

#15

Beitrag von butascratch »

Ich muss sagen ich bin damals von dem Plan abgekommen und habe stattdessen ein "Weicheier Russian Imperial Stout" gebraut.
Rezept ist hier zu finden:
https://www.maischemalzundmehr.de/index ... atrjoschka
Ich bin im Nachhinein auch froh das so gemacht zu haben, mit zusätzlichen Gewürzen wären sicherlich einige Aromen eher untergegangen.
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
- babyl. Sprichwort
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