Fullers London Porter Clone

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Fullers London Porter Clone

#1

Beitrag von DevilsHole82 »

Hallo liebe Braugemeinde,

mein Sierra Nevada Pale Ale Clone mit selbst angebauten Cascade ist grad in der Lagerung und schon schwirren mir die nächsten Ideen im Kopf.

Als nächstes soll es ein Fuller's London Porter Klon (ähnliches) Bier werden. Auf byo.com hab ich folgendes Rezept gefunden:
Fuller’s London Porter clone
(5 gallons/ 19 L, all-grain)
OG = 1.054 FG = 1.014
IBU = 30 SRM = 46 ABV = 5.4%

Ingredients
8.27 lbs. (3.75 kg) Muntons pale ale malt
1.0 lb. (0.45 kg) crystal malt (75 °L)
1.5 lbs. (0.68 kg) brown malt
0.75 lb. (0.34 kg) chocolate malt
6.25 AAU Fuggle hops (60 min)
(1.3 oz./37 g of 4.7% alpha acids)
3.15 AAU Fuggle hops (15 min)
(0.67 oz./19 g of 4.7% alpha acids)
Wyeast 1968 (London ESB) or White
Labs WLP002 (English Ale) yeast

Step by Step
Mash at 153 °F (67 °C) for 60 minutes at mash thickness of 1.3 qt./lb. Boil for 60 minutes, adding hops at times indicated. Cool wort, transfer to fermenter and pitch yeast. Ferment at 62 °F (17 °C).
Jetzt möchte ich nicht allzu großen Aufwand bemühen, um an teure englische Spezialmalze zu kommen, sondern die Malze in den gängigen Online-Braushops in Haushaltsmengen bestellen. Halt für 20 Liter.

Daher hab ich mein Rezept auf die gängigen Malze angepasst. Mit den Hopfengaben bin ich mir nicht sicher. Sind die Zeitangaben die Kochdauer oder der Zeitpunkt nach Kochbeginn?

Hier mal meine Version (Milchsäure streichen, RA 0°dH stelle ich mit CaSO4 ein):
Dateianhänge
FLPC.JPG
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
GregorSud
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 629
Registriert: Sonntag 7. September 2014, 11:49

Re: Fullers London Porter Clone

#2

Beitrag von GregorSud »

Die Zeitangaben sind die Kochdauer. Du kochst 60 Minuten. Die erste Gabe kocht die komplette Zeit mit, die zweite Gabe für 15 Minuten. Also so, wie du es schon in den KBH eingegeben hast ;)
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Fullers London Porter Clone

#3

Beitrag von Tozzi »

Cool, danke für das Rezept!
Das Fuller's London Porter gehört zu meinen Lieblingsbieren. :thumbup
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
jemo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 793
Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
Wohnort: Monheim am Rhein

Re: Fullers London Porter Clone

#4

Beitrag von jemo »

Welcher Porter von Fullers soll das denn sein? Zumindest im dem Rezept von 1910 ist von Caramalz nicht die Rede, was für einen altenglischen Porter auch ungewöhnlich wäre.
Viele Grüße,
Jens
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Fullers London Porter Clone

#5

Beitrag von Tozzi »

jemo hat geschrieben:Welcher Porter von Fullers soll das denn sein?
Dieses hier. :P
A modern take on the 19th century porter style[...]
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
jemo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 793
Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
Wohnort: Monheim am Rhein

Re: Fullers London Porter Clone

#6

Beitrag von jemo »

Ach so, eine moderne Interpretation des Porters...
Dann ist das schon ok, wobei das mit einem "richtigen" Porter nicht viel zu tun hat.
Viele Grüße,
Jens
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Fullers London Porter Clone

#7

Beitrag von Tozzi »

Es schmeckt allerdings trotz des Cara sehr authentisch (falls das wirklich drin ist; das Klonrezept habe ich noch nicht ausprobiert).
Probier das Original mal bei Gelegenheit, ich finde es absolut klasse. :thumbup
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#8

Beitrag von DevilsHole82 »

Danke GregorSud. Die Angaben sind in den englischen Rezepten nicht immer eindeutig. Finde ich. Wobei ich überlege die erste Hopfengabe nach dem Würzebruch zu geben. Also für 50 min. Kochdauer.

Ja genau, das neuinterpretierte soll es ein. Ich bin kein großer Porter-Kenner und habe bisher nur das von Stephan erwähnte und ein Baltic Porter getrunken. Die Baltics sind mir zu stark und das Fuller's London Porter ist genau richtig, um auch mal eine zweite Flasche am Abend zu trinken. Derzeit mein liebtes dunkles Bier.

Beim CaraMünch 1 bin ich mir ebenfalls nicht sicher, ob dass das Richtige ist. Im Klon-Rezept steht ein Crystal Malt mit 75°L (ca. 200 EBC) und das Porter soll ingesamt 46 SRM (ca. 90 EBC) haben.
Mit den gängigen deutschen dunklen Cara von 90 - 400 EBC und einem Chocolate mit ca. 1000 EBC komme ich dann auf ingesamt ca. 120 - 150 EBC :Grübel
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
tbln
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 510
Registriert: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:28

Re: Fullers London Porter Clone

#9

Beitrag von tbln »

Hey!
In Ron Pattinsons Home Brewer's Guide to Vintage Beer (S.48) findest du ein Rezept. Invertzucker (Rezept zum Selber machen (S.17f)) in verschiedenen Farben spielt(?)/spielte eine wichtige Rolle beim Brauen engl. Porter. Knapp 30% Invertzucker nach Gewicht werden in dem Rezept verwendet. Relativ dunkel wie er schreibt - farblich irgendwo bei 65SRM/128EBC. Wie man den Invertzucker am besten Substituieren könnte bin ich leider überfragt. Einfacher zu brauen ist sicherlich das byo Rezept.

edit: laut fullers website:
The blend of Brown, Crystal and Chocolate malts provide earthy character and creamy delivery, ...
Also scheint doch Crystal im Spiel zu sein... Caramunich 1 oder 2 werden eher zu hell sein. Bei der 3. Stufe bin ich noch nicht fündig geworden. Möglicherweise könnte man auch Special W/B oder CaraAroma in kleineren Mengen nehmen...
GregorSud
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 629
Registriert: Sonntag 7. September 2014, 11:49

Re: Fullers London Porter Clone

#10

Beitrag von GregorSud »

DevilsHole82 hat geschrieben:Danke GregorSud. Die Angaben sind in den englischen Rezepten nicht immer eindeutig. Finde ich. Wobei ich überlege die erste Hopfengabe nach dem Würzebruch zu geben. Also für 50 min. Kochdauer.

Ja genau, das neuinterpretierte soll es ein. Ich bin kein großer Porter-Kenner und habe bisher nur das von Stephan erwähnte und ein Baltic Porter getrunken. Die Baltics sind mir zu stark und das Fuller's London Porter ist genau richtig, um auch mal eine zweite Flasche am Abend zu trinken. Derzeit mein liebtes dunkles Bier.

Beim CaraMünch 1 bin ich mir ebenfalls nicht sicher, ob dass das Richtige ist. Im Klon-Rezept steht ein Crystal Malt mit 75°L (ca. 200 EBC) und das Porter soll ingesamt 46 SRM (ca. 90 EBC) haben.
Mit den gängigen deutschen dunklen Cara von 90 - 400 EBC und einem Chocolate mit ca. 1000 EBC komme ich dann auf ingesamt ca. 120 - 150 EBC :Grübel
Wenn du die erste Gabe nach dem Würzebruch geben möchtest, dann zählst du 60 Minuten ab diesem Zeitpunkt und kochst den Hopfen auch für diese Zeit ;)

Und bezüglich der Malze würde ich nicht anfangen mit Deutschen zu substituieren. Das bisschen englisches Crystal Malt fällt doch finanziell gar nicht ins Gewicht und gibt es auch bei den gängigen Shops. Zumal in jenen, in denen du auch Brown Malt und die #1968 kaufen wirst. Vorschlag: Kauf einfach 1-X Kg Crystal und braue als nächstes ein leckeres Ale oder IPA. Dafür kannst du gleich die Hefe noch einmal verwenden, die für die einmalige Nutzung eh zu teuer/schade ist...
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#11

Beitrag von DevilsHole82 »

GregorSud hat geschrieben: Wenn du die erste Gabe nach dem Würzebruch geben möchtest, dann zählst du 60 Minuten ab diesem Zeitpunkt und kochst den Hopfen auch für diese Zeit ;)

Und bezüglich der Malze würde ich nicht anfangen mit Deutschen zu substituieren. Das bisschen englisches Crystal Malt fällt doch finanziell gar nicht ins Gewicht und gibt es auch bei den gängigen Shops. Zumal in jenen, in denen du auch Brown Malt und die #1968 kaufen wirst. Vorschlag: Kauf einfach 1-X Kg Crystal und braue als nächstes ein leckeres Ale oder IPA. Dafür kannst du gleich die Hefe noch einmal verwenden, die für die einmalige Nutzung eh zu teuer/schade ist...
Oder die Kochzeit auf 70 min erhöhen :Wink . Dann stimmt auch wieder alles im KBH.

Ist der geschmackliche Unterschied zwischen englischen Crystal und deutschen Cara groß? Bisher war ich davon ausgegangen, dass Crystal Malt nur die englische Bezeichnung für Karamel-Malz ist (Wiki). Mir ist zwar schon klar, dass englische Malze authentischer sind, wenn ich ein Londoner Porter brauen möchte, aber einen 1:1 Klon bekomme ich sowieso nicht hin. Muss ich auch nicht unbedingt. Mir würde es reichen den Crystal durch entsprechende deutsche Malze zu substituieren.

Wenn der Geschmack allerdings nicht zu ersetzen ist, werd ich wohl doch mal "echtes" Crystal ordern :Smile
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
GregorSud
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 629
Registriert: Sonntag 7. September 2014, 11:49

Re: Fullers London Porter Clone

#12

Beitrag von GregorSud »

Für mich schmeckt deutsches Cara, zumindest das von Weyermann, malzig-süßer und ich assoziiere es eher mit dunklen Bieren. Englisches Crystal scheint da leichter und ist (vielleicht) auch noch mehr zum färben. Aber das ist nur meine subjektive Meinung.

Klar, jeder muss selbst entscheiden wie authentisch er die Rezepte nachbrauen möchte. Soll es ein Bier wie vor 100 Jahren werden oder möchte man alle Zutaten mit ähnlichen ersetzen. Aber dann kann man irgendwann auch die #1968 mit ner US-05 und Marris Otter durch Pilsner austauschen. Andererseits weiß eh niemand wie die Biere vor 100 Jahren geschmeckt haben und von welcher schwankender Qualität die Malze waren. Wenn man erstmal anfängt über sowas nachzudenken, wird man aber eh verrückt :Mad2
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9364
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Fullers London Porter Clone

#13

Beitrag von §11 »

Ist der geschmackliche Unterschied zwischen englischen Crystal und deutschen Cara groß? Bisher war ich davon ausgegangen, dass Crystal Malt nur die englische Bezeichnung für Karamel-Malz ist (Wiki). Mir ist zwar schon klar, dass englische Malze authentischer sind, wenn ich ein Londoner Porter brauen möchte, aber einen 1:1 Klon bekomme ich sowieso nicht hin. Muss ich auch nicht unbedingt. Mir würde es reichen den Crystal durch entsprechende deutsche Malze zu substituieren.
Ja, englische Crystal Malze sind etwas anderes als deutsche Karamalze. Die Englaender verwenden schon andere Rohstoffe, in diesem Fall eiweissreiche Gerste und auch die Maelzungs- und Roestparameter koennen sich unterscheiden.

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#14

Beitrag von DevilsHole82 »

:Grübel bin hin und hergerissen. Entweder ich versuche einen originalgetreuen Klon mit englischen oder eine deutsche Interpretation mit deutschen Malz.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
tbln
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 510
Registriert: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:28

Re: Fullers London Porter Clone

#15

Beitrag von tbln »

DevilsHole82 hat geschrieben::Grübel bin hin und hergerissen. Entweder ich versuche einen originalgetreuen Klon mit englischen oder eine deutsche Interpretation mit deutschen Malz.
Hi Daniel! Hast du inzwischen eine Variante gebraut? Ich bin neulich zufällig auf diese Seite gestoßen. Simpler Calc für verschiedene Invertzucker Varianten. Invertzucker selbst zu machen ist mir zu aufwendig, aber die Methode mit ddem Verschnitt klingt vielversprechend.
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#16

Beitrag von DevilsHole82 »

Leider noch nicht. Werde wohl auch dieses Jahr nicht mehr dazu kommen. Steht aber auf meiner Liste fürs kommende Jahr. Ich werde es aber ohne Invertzucker brauen.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#17

Beitrag von DevilsHole82 »

Sodala, grad aus dem Braukeller gekommen. Das London Porter hab ich dann doch noch dieses Jahr hinbekommen. Als Probesud allerdings erst mal nur 11 L.

Heut wurde auch meine neue Corona Malzmühle eingeweiht: Schroten

Am Schrotbild muss ich zwar noch arbeiten, aber für das erste Mal hat es ganz gut geklappt. Allerdings war heute die Sudhausausbeute unterirdisch. Leider nur 54%. Seltsam daran war, dass ich vor Kochbeginn die Stammwürze und Würzemenge sehr genau getroffen habe. Nach dem Kochen aber weniger Würze als vom KBH berechnet. Vermutlich muss ich mal die Verdampfungsrate erhöhen. 10% scheint bei meinem Kessel nicht zu stimmen.

Ist hier einer Verdampfungsrate von 15% realistisch? Das berechnet der KBH wenn ich die Suddaten unter den Daten der Brauanlage eingebe.

Nun ja, jedenfalls war die Würze sehr ansehnlich. Rabenschwarz und lecker nach Brot, Kaffee und Schokolade duftend.
Die Weast 1968 London ESB hab ich bei 16°C angestellt und kräftig belüftet. Nachdem sie angekommen ist, soll sie bei 18°C ihren Dienst verrichten.

Ich bin gespannt und werde berichten. :Drink
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
rayman
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 315
Registriert: Montag 27. Juli 2015, 23:16
Wohnort: Essen

Re: Fullers London Porter Clone

#18

Beitrag von rayman »

DevilsHole82 hat geschrieben:Ich bin gespannt und werde berichten. :Drink
Gibt es schon Neuigkeiten vom Porter?
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#19

Beitrag von DevilsHole82 »

Zum Bier selbst kann ich leider noch nichts sagen. Ich habe eine Reifung von 3 Monaten angepeilt und werde das Fass so Mitte April anzapfen.

Allerdings kann ich zur Gärung sagen, dass die Wyeast #1968 eine ziemliche Zicke ist. Angestellt bei 16°C und 13°P, dann erst auf 18°C erhöht hat sich fast zwei Tage gar nichts getan. Erst als ich auf 20°C erhöht habe ging es los. Und das sehr träge. Wie im alten Forum beschrieben scheint die London ESB sehr schnell zu sedimentieren und sollte aktiv umgewälzt werden, während der Gärung. Da ich keine Pumpe dafür hab, hab ich täglich mit einem abgekochten Löffel umgerührt und anschließend den Behälter mit CO2 geflutet.

Nach 5 Tagen war dann bei 3,8°P Schluss (SVG ca. 71%). Vier Messungen und einen Cold Crash später wurde dann am 9. Tag ins KEG geschlaucht und karbonisiert.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
tbln
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 510
Registriert: Dienstag 20. Oktober 2015, 13:28

Re: Fullers London Porter Clone

#20

Beitrag von tbln »

Ich hab in der Zwischenzeit die 1910er Variante aus dem Buch von Ronald Pattinson gebraut mit Golden Syrup von Lyles. Beim Abfüllen ist mir eine grenzwertige Salznote aufgefallen. Leider erst da auf den Salzgehalt vom Golden Syrup geschaut. 0,8g/100g... bei verwendeten 50g/L liegen die Werte für Natrium/Kalium auf jeden Fall jenseits von Gut und Böse. Mal abwarten wie das ganze mit Kohlensäure dann schmeckt.

Beim nächsten mal dann auch ohne.. :Drink
jemo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 793
Registriert: Donnerstag 8. Mai 2014, 13:05
Wohnort: Monheim am Rhein

Re: Fullers London Porter Clone

#21

Beitrag von jemo »

Ich habe den Porter jetzt auch mal probiert und der ist wirklich lecker. Geschmacklich meine ich eine ganz leichte Lakritznote wahrzunehmen und das könnte von Special B oder Caraaroma kommen.
Viele Grüße,
Jens
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1861
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Fullers London Porter Clone

#22

Beitrag von DevilsHole82 »

Endlich ist es soweit. Mein London Porter hat die Trinkreife erreicht. Leider hab ich keine Vergleichsflasche und muss aus meinen Erinnerungen vergleichen. Es kommt dem aber sehr nah würde ich behaupten.

Im Antrunk starke Aromen von Bitterschokolade, kombiniert mit Toffee-Karamel. In der Mitte komplizierter, etwas von gerösteten Schwarzbrot und ankommender Bitterkeit. Letzteres hängt im Abgang nach, ist aber trotzdem rund. Schaum ist feinporig und zerfällt leider sehr schnell. Eventuell füge ich beim nächsten Mal noch Haferflocken oder eine Eiweißrast hinzu.

Das Rezept will ich natürlich nicht vorenthalten (MMuM): 9Churches - Fuller's London Porter Clone
Dateianhänge
IMG_20170504_2029021.jpg
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Fullers London Porter Clone

#23

Beitrag von Tozzi »

Sehr schön, vielen Dank auch für das Rezept!
DevilsHole82 hat geschrieben:Schaum ist feinporig und zerfällt leider sehr schnell.
Klingt doch gut! Hauptsache feinporig. Zusammenfallen tut er beim Original auch recht geschwind...
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Antworten