Styrian Cardinal Pale Ale

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Enfield
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Styrian Cardinal Pale Ale

#1

Beitrag von Enfield »

Abend zusammen!

Neben meinem Rum-Stout habe ich noch ein Pale Ale im meinem Winter-Brauprogramm.
Ich habe im Herbst mal eine Tüte Styrian Cardinal Hopfendolden bei hopfen-der-welt.de im Abverkauf mitgenommen und würde damit gerne was richtig schön hopfiges brauen, bin aber total unsicher mit den Hopfengaben, da ich noch nie ein Pale Ale Rezept entwickelt habe.

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen.

Geplant sind irgendwas mit 13-14° P Stammwürze, Hauptbestandteil Pale Ale Malz und vielleicht ein klein wenig CaraPils oder CaraHell (so um die 5 %). Also sehr einfach. Hefe Notti oder US-05. Ausschlagmenge im BM10 mit um die 11 Liter.
Hier bin ich mir schon ziemlich sicher.

Nun zur Schwierigkeit:
Wie soll ich die Hopfengaben verteilen damit das richtig schön hopfig wird?
Styrian Cardinal gleich als Bitterhopfen oder hier Herkules verwenden?
Wieviele IBU soll ich anpeilen? Irgendwo um die 45?

Die Schwierigkeit ist, dass ich nicht Stopfen möchte, da es Dolden sind und ich hier kein unnötiges Infektionsrisiko eingehen will (und auch sonst mit Dolden sehr ungern stopfe). Darum wird mir wohl nur eine fette Whirlpoolgabe übrig bleiben. Nur wie berechne ich die Menge?
Der Hopfen hat 10,5 % Alpha, also nicht grade wenig.

Danke für Eure Tipps!

Max
Dr.Edelherb

Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#2

Beitrag von Dr.Edelherb »

Ich traus mich kaum zu schreiben, weils wohl jeder hier schonmal gebraut hat oder zumindest kennt und das somit irgendwie "zu einfach" wär, aber klingt das nicht alles perfekt um die snpa vorlage zu nutzen? Nur eben helles Cara und den Styrian statt Perle / Cascade.
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Enfield
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Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#3

Beitrag von Enfield »

:Ahh natürlich... auf das einfachste kommt man selbst natürlich nicht... Da kann ich mich an den Hopfengaben orientieren, DANKE! :thumbup

Würdest Du die Bitterhopfung auch mit Styrian Cardinal machen (somit also ein Single Hop Pale Ale) oder hier doch lieber den klassischen Bitterhopfen benutzen?

Ich hab mal wo gelesen, dass ein "zu viel" von diesen C-Hopfen zu einen Cassis/Cat-piss Aroma führen kann, wenn man ausschließlich damit hopft.
Andererseits wäre ich froh, wenn der Styrian Cardinal mal etwas weiter geht, habe glatt ne 250 g Packung genommen und damit komm ich bei meinen 11 Liter Suden wahrscheinlich ewig aus...
Dr.Edelherb

Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#4

Beitrag von Dr.Edelherb »

Das muss jemand anders beantworten, ich kenn weder den Hopfen noch hab ich jemals ein Single Hop PA / IPA etc. gebraut.
Keine Ahnung ob das zu den genannten Fehlaromen führen kann.
Ich nehm zum bittern eigentlich auch immer Bitterhopfen, würds auch in dem Fall so machen.
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Alt-Phex
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Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Es kann tatsächlich sein, das bestimmte Aromahopfen einen komischen Geschmack
ins Bier bringen oder eine seltsame Bittere. Hauptsächlich ist es aber Verschwendung
gute/teure Aromahopfen zum reinen Bittern zu benutzen.

Aber da du ja genug Hopfen hast und wir hier über 10-12L reden, würde ich folgendes
machen. Du stellst die Bittere über Vorderwürzehopfung und eine Aromagabe für die
letzten 10-20min ein. Dann noch, bei unter 80°C, 1-2g/l in den Whirlpool.

Bei 13-14°P STW wären 40-45IBU vermutlich genau richtig.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Blancblue
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Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#6

Beitrag von Blancblue »

Mit Dolden musst du ordentlich Gas geben. SNPA als Basis, dann Single hopped mit VWH, nach 40, 15, 2 Minuten Kochzeit hopfen. Letzte Gabe würde ich in deinem Fall mit 20g ansetzen und dann noch mal 40g im Whirlpool bei 80 Grad und 30 Minuten ziehen lassen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Enfield
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Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#7

Beitrag von Enfield »

Danke Euch für die Beiträge!

Allerdings bin ich jetzt etwas verwirrt. :Bigsmile :Grübel

Zwei Fragen:

a.) Gibt es irgendeine Regel für die Whirlpoolhopfung wieviele g/l optimal sind und ab wann es zu viel wird? IBU bringen die ja unter 80° C nicht mehr ein, nur noch Aroma. Das kann ich dann auch 30 min stehen lassen bei der Temperatur? Deckel drauf und gut?

b.) Was ist der Unterschied zwischen den beiden von Euch vorgeschlagenen Varianten der kontinuierlichen Hopfung und nur einer späten Aromagabe?

lg

Max
Blancblue
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Re: Styrian Cardinal Pale Ale

#8

Beitrag von Blancblue »

- Laut Narziß ergeben unterschiedliche Hopfengaben eine feinere, ausgewogenere Bittere. Ziel sind möglichst viel verschiedene Bitterstoffe zu lösen, das erreiche ich durch unterschiedlich langes kochen.

- Bitterstoffe werden auch noch unter 80 Grad gelöst, aber deutlich weniger als bei 100 Grad. Deckel brauchste keinen drauf machen.

- Gibt bestimmt irgendwelche Regeln, aber wenn funktionieren die nur bedingt, da die Aromaintensität eben auch sehr stark vom Hopfen abhängt. Sorachi Ace oder Citra haben z.B. deutlich mehr Power als ein Saphir.

- Aus Dolden bekommst Du ebenfalls weniger Aroma gelöst als aus Pellets.
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