Nelson Sauvin PaleAle Rezept

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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hopfenbär
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Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#1

Beitrag von hopfenbär »

Hi,

kommende Woche braue ich das erste mal mit NelsonSauvin, ein Single Hop PaleAle soll es werden.
Da ich noch nie mit dem Hopfen gebraut habe, würde mich eure Meinung zu folgenden Rezept interessieren.

Mein Ziel:

- deutliche aber feine NelsonSauvin Noten in Geruch und Geschmack (Nelson Weisse von Camba nur stärker)
- süffiges helles bier
- schlanker malziger Körper
- nicht staub trocken
- sehr runde feine Bittere
- hohe drinkability

Kann den Nelson nicht einschätzen, habe jetz schon oft gelesen das er einen sehr eigenen Geschmack hat.
Möchte es nicht übertreiben aber trotzdem einen deutlichen Geschmack.


Rezept:

Menge 22 Liter
Stammwürze 13°P
Bittere 30 IBU
Farbe 7.8 EBC
CO2 Gehalt 5 g/Liter

Brauplan
Kombirast 66° 75min
Abmaischen 78°

Kochzeit 70min
NachisomerisierungsZeit 1min

Schüttung:
Pilsner 3.7kg
Wiener 0.7kg
CaraPils 0.25kg

Hopfen:
NelsonSauvin 20g Vorderwürzehopfung
NelsonSauvin 12g 8 Minuten
NelsonSauvin 15g FlameOut
NelsonSauvin 44g Whirlpool - 75° für 25Minuten
NelsonSauvin 66g Stopfen - 2Tage vor Hauptgärungs Ende + 2Tage ColdCrash = 4Tage

Wasser:

HG 18,5L
NG ca 15L - bis Zielstammwürze erreicht

Calcium 105 / Magnesium 7 / Sufat 75 / Chlorid 115 / Natrium 6
Restalkalität -3.6 mmol/l

Hefe:
Mangrove M44 x 2
hefenahrung 0,1g/l

Sonstiges:

IrishMoss 0.1g/l


Freu mich auf eure Meinung dazu,

Viele Grüße Martin :Drink
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Blancblue
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#2

Beitrag von Blancblue »

Soweit schlüssiges Rezept! Nur 2 Päckchen Hefe ist gut gemeint, aber zuviel des Guten. Du stopfst bewusst noch während der Hauptgärung?
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
DerDallmann

Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#3

Beitrag von DerDallmann »

Die M44 muss man mögen, finde ich. Säuerlich und nicht PA typisch, fast Richtung Saison. Etwas übertrieben, aber kein Klassiker für ein PA
Zuletzt geändert von DerDallmann am Donnerstag 9. Februar 2017, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
Blancblue
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#4

Beitrag von Blancblue »

Ich kenne die Hefe nicht, aber klingt als würde die gut zum Nelson passen.
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gulp
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#5

Beitrag von gulp »

Blancblue hat geschrieben:Ich kenne die Hefe nicht, aber klingt als würde die gut zum Nelson passen.
Genau, sehe ich auch so, säuerliche Hefe und die Weißweinnoten des Nelson, Zungen schnalz. :Bigsmile 30 IBU passt auch. Nelson geht auch ganz gut ohne stopfen.

Gruß
Peter
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#6

Beitrag von DerDallmann »

Ich wollte es nur gesagt haben, wird bestimmt lecker.
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#7

Beitrag von Blancblue »

gulp hat geschrieben: Nelson geht auch ganz gut ohne stopfen.
Der BSG auf jeden Fall ordentlich Power, muss man vorsichtig mit sein. Der richtige Kick gibts aber nur mit stopfen, am besten eher kurz - also max 2-3 Tage, imho gibts sonst zuviel Tannin Geschmack.
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hopfenbär
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#8

Beitrag von hopfenbär »

Hey,
merci für euer Feedback.
Habe bisher mit der M44 nur stärkere IPAs gebraut, da hat sie mir gut gefallen. Der Hopfen kam schön durch.
Wie schon angemerkt könnte ich mir leichte Säure auch passend vorstellen :thumbup

Der Tipp mit der kurzen Stopfdauer ist super, normal Stopfe ich eh nich länger als 4Tage.
Aber dann werd ich in diesem Fall auf 2 Tage runter gehen und nur währen dem ColdCrash stopfen. :thumbsup


Mir dem Gedanken das Stopfen weg zulassen und das ganze etwas "feiner" zu gestalten habe ich auch schon gespielt.
Wäre eigentlich eine gute Idee ein paar Liter ungestopfen abzufüllen und zu vergleichen. :Drink
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#9

Beitrag von Blancblue »

Vorsicht, bei sehr niedrigen Temperaturen dauert die Aromaextraktion des stopfens etwas länger.
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hopfenbär
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#10

Beitrag von hopfenbär »

Am Samstag habe ich das Rezept gebraut. Hier ein paar Bilder.

Geläutert wird mit der Läuterhexe direkt aus dem Maischebottich, bin ich sehr zufrieden. Bis jetzt ist es noch nie angebrannt.
Gesteuert wird alles mit CraftbeerPi. Das Bier vergärt gerade bei 18°C im Kühlschrank. Die Lampe sorgt für die Wärme.

Danke nochmal für die Tipps mit dem NelsonSauvin! :Drink
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#11

Beitrag von hopfenbär »

Vor dem Stopfen habe ich ein paar Flaschen abgefüllt. Gestern, 2Wochen nach Nachgärungsende, habe ich das ungestopfte mit dem gestopften Bier blind verglichen.

Hier mal meine Einschätzung:

- Das gestopfte Bier war merklich bitterer (nicht störend, das ungestopfte empfand ich als überhaupt nicht bitter)
- Das gestopfte Bier hat viel extremer nach frischen Hopfen gerochen. Den Geruch des ungestopften Biers fand ich gut aber nicht sehr aufregend.
- Das gestopfte Bier war intensiver im Geschmack. Die ungestopfte Variante hatte mir zu wenig Malzkörper, in der gestopften Variante hats mich nicht gestört.
- Das gestopfte Bier war etwas trüber.
- Meine Freundin empfand die Biere im Geschmack gleich. Ansonsten hat sie das gleiche notiert wie ich.

Persönlich hatt mir die gestopfte Variante deutlich besser geschmeckt. Meiner Freundin hat das ungestopfte Bier etwas besser gefallen.
Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden, empfinde das Bier als super für einen sonnigen Tag. Der Nelson Sauvin schmeckt wircklich anders, hat mir sehr gefallen. :Drink

ps. Habe das oben stehende Rezept leicht geändert. US-5 statt Mangroove M44 und 5g/l statt 3g/l gestopft. Dafür nur 36Stunden.
Dateianhänge
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#12

Beitrag von brauflo »

Hi Martin,
Kannst Du Mal etwas über das Aromaprofil des Nelson Sauvin berichten?
In der Müggelland Datenbank wird er ja mit "fruchtig, Passionsfrucht, Weißwein, Zitrusfrüchte" beschrieben.
Auf HdW wird auch das "Sauvignon-artige" Weißweinprofil betont.

Das klingt spannend, aber ich höre gerne auch den subjektiven Eindruck aus erster Hand.
Kannst Du mal berichten, wie sich das Aroma - gestopft und ungestopft - entwickelt?
Wäre Dir sehr dankbar!

Herzliche Grüße

Florian
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#13

Beitrag von hopfenbär »

Hi,

also 1 Woche nach Nachgärungsende ging der Geruch sehr in Richtung Weißwein. Dann hat der Geschmack sich etwas verändert und ich empfands eher fruchtig. Aufjedenfall hat der Hopfen einen markantes Aroma, das ich persönlich als leicht säuerlich/fruchtig empfinde. In der Blindverkostung konnt ich das Bier sofort, anhand des Geruches, von anderen PaleAles unterscheiden.

Von allen Freunden die das Bier probiert haben ist nur einer auf Weißwein gekommen. Die Mehrzahl fand der Geschmack geht in Richtung Grapefruit. Ein paar hat der Geschmack gar nicht gefallen (regelmässige IPA Trinker) andere fandens ziemlich geil.


Persönlich gefällt mir der Hopfen gut, ist mal was anderes.

Viele Grüße
Martin
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brauflo
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#14

Beitrag von brauflo »

Vielen Dank, Martin!

Das war es, was mich interessiert hat.
Ich möchte gerne den "Doppelnelson" von MMuM brauen.
Woher hast Du den Hopfen bezogen?
Scheint ja schwer lieferbar zu sein.

Viele Grüße

Florian
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#15

Beitrag von glassart »

Hallo florian,

ein super Rezept wenn man nicht die Belle Saison so wie ich verwendet.
sie ist mir auf EVG 100% gegangen (ich wollte es nicht glauben :crying und zweifelte am Refraktometer ) und dann hatte ich ein Ladung Flaschenbomben und war wirklich verärgert da der kostbare Hopfen großteils in den Abfluss ging.
Vor 2 Wochen hatte ich die Idee die letzten 18 L in ein Keg umzufüllen und evt. zwangskarbonisieren.
Vorsichtig um möglichst wenig Oxidation zu bewirken ist es (alles bei 3°C gekühlt) nach einem ganzen Tag geglückt und jetzt kann ich es wirklich genießen :Drink :Drink .
Ich habe parallel den Verleich zum Single Nelson und der Unterschied ist schon deutlich.

Vg Herbert
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#16

Beitrag von hopfenbär »

brauflo hat geschrieben: Woher hast Du den Hopfen bezogen?
Scheint ja schwer lieferbar zu sein.

Hab ihn vor paar Monaten beim Maltmiller aus England bestellt. Da gabs die 2016er Ernte in Deutschland noch nicht.
Hier ist er gerade verfügbar.
https://www.schnapsbrenner.eu/Nelson-Sa ... 00-gr-2016

VG Martin
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#17

Beitrag von brauflo »

Vielen Dank für die Hinweise!

Schnapsbrenner hat tatsächlich 100g als Obergrenze pro Bestellung.

Da die genannten Saisonhefen eine höhere Gärtemperatur verlangen,ich die Gärung aber schlecht temperieren kann, werde ich wie RBräu im 4. Kommentar die US-05 nehmen....
Oder hat jemand noch eine bessere Alternative?

Ich freue mich schon!

:Bigsmile

Viele Grüße

Florian

Edit: Hefe korrekt US-05
nochmal Edit:
Wenn ich den Gärbottich in eine Isomatte einpacke......... Das könnte deutlich über 20°C gehen.....
:Smile
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#18

Beitrag von Blancblue »

brauflo hat geschrieben:Da die genannten Saisonhefen eine höhere Gärtemperatur verlangen,ich die Gärung aber schlecht temperieren kann, werde ich wie RBräu im 4. Kommentar die US-05 nehmen....
Oder hat jemand noch eine bessere Alternative?
:Smile
Du möchtest Trockenhefe verwenden oder? Die am ehesten geschmacklich in Richtung Saison ohne sehrhohe Temperaturen geht, wäre die T-58. Mit der US 05 wirds eher ein IPA, ein Saison aber lebt von den Hefe Aromen. Ich könnte mir persönlich die K97 gut vorstellen, die zumindest von der Trockenheit ein bissl Richtung Saison geht plus ein paar fruchtige Ester mitbringt, die zum Nelson Sauvin ganz gut passen könnten. Aber wie gesagt, ein Saison benötigt eigentlich auch eine entsprechende Hefe.
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Re: Nelson Sauvin PaleAle Rezept

#19

Beitrag von brauflo »

Guten Morgen Nico,

Vielen Dank!
Das war der Tip, der mir gefehlt hat.
Es sollte ja gerade nicht die IPA Richtung einschlagen.
Hatte mir bei der Bestellung bei Schnapsbrenner gestern Abend dann auch die Saisohefen angeschaut.
Aber die sind alle aktuell nicht lieferbar.
Daher kam ich eher notgedrungen auf die US-05, die immerhin in einem Kommentar zum Doppelnelson erwähnt wird.

So wird das besser!
:Drink

Viele Grüße

Florian
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