Stout leicht

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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mavro
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Stout leicht

#1

Beitrag von mavro »

Hallo zusammen,

Um meinen Fundus an Leichtbieren zu erweitern, möchte ich ein leichtes Stout brauen.


Ich möchte dazu als Ausgangsbasis das Latte Nero her nehmen:

http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... riff=Latte

Aus den Rahmenbedingungen für Leichtbiere

viewtopic.php?f=6&t=12255#p189019

Möchte ich folgende Maßnahmen anwenden, um auf unter 3% Vol. Alc. Und Plato 8-9 Grad zu kommen:

1. Reduktion der Schüttung über alle Malze um 30%
2. Maischeplan abändern und Springmaische anwenden:
- 30 min. bei 65 Grad
- 30 min. bei 73 Grad
3. Niedrig vergärende Hefe einsetzen: Danstar Windsor Ale


Was meint Ihr-wird das was?
Viele Grüße, Andreas
ententeich
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Re: Stout leicht

#2

Beitrag von ententeich »

Ich denke, dass wenn du einfach weniger Malz nimmst, als bei einem "normalen" Bier das Bier etwas flach werden könnte. Ich würde daher einen Teil des Malzes durch CaraMalze ersetzten. Ich kann mir vorstellen, dass das Bier dann einen runderen Geschmack bekommt.

Und bevor du einfach weniger Malz nimmst, würde ich das Bier nach dem Maischen auf deine 9°P mit Wasser verdünnen. Dann hast du mehr und ist im Endeffekt das gleiche wie die Schüttung zu reduzieren. (Die Schüttung zu reduzieren ist ja quasi eine Verdünnung vor dem Maischen)

Dazu muss ich sagen, ich habe mit Stout keine Erfahrung und es handelt sich hier um mein Bauchgefühl.

Grüße
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Enfield
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Re: Stout leicht

#3

Beitrag von Enfield »

Die Latte Nero ist eher ein trockenes Rezept, mit knapp über 10 % Rohfrucht und fast 13 % Röstmalz. Das wird trocken, bitter, brenzlig und röstig. Finde ich lecker, als Basis für ein Leichtbier aber meiner Meinung nach wenig geeignet.

Außer du magst ein sehr schlankes, bitteres Leichtbier.

Ich würde wie folgt vorgehen:
Pale Ale durch Wiener Malz ersetzen
Münchner Malz erhöhen
Mit der Röstgerste und dem Röstmalz zurückfahren
Rohfrucht weg lassen
CaraDunkel (Cara120) auf 8 % erhöhen
Eventuell CaraAroma mit rein nehmen (3-4 %), vieleicht auch noch etwas CaraHell.

Die Danstar Windsor ist eine gute Wahl.
Das Bier wird dann aber mit dem Ausgangsrezept nicht mehr viel gemeinsam haben. Ein klassisches Stout ist das dann nicht mehr.

Alternativ: mach mal ein klassisches Irish Dry Stout mit 9° Plato Stammwürze, Pale Ale Malz, Röstgerste und etwas Gerstenflocken. Vielleicht ein wenig Cara120, wenn dir danach ist. Statt der üblichen Stout-Hefe, die so um die 75 % VGs schafft, nimm die Windsor oder S-33 und mach ne hohe Kombirast bei 68-69° C. Das ist dann (fast) stilecht, hat etwas mehr Körper und weniger Alkohol (wirst wahrscheinlich irgendwo bei 3,1-3,3 Vol. % liegen).

lg

Max
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mavro
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Re: Stout leicht

#4

Beitrag von mavro »

Hi Max,

wenn ich Deinen Alternativvorschlag richtig verstanden habe, dann meintest Du in etwa wie folgt?

1. Ausgangsrezept
Dry Stout
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... er=Alkohol aufsteigend
oder auch das Oatmeal Dry Stout
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... er=Alkohol aufsteigend

2. Schüttung so, dass bei 20 L Ausschlagwürze etwa 9° Plato rauskommt

3. Maischeplan abändern und Springmaische anwenden:
- 30 min. bei 65 Grad
- 30 min. bei 73 Grad

4. Niedrig vergärende Hefe einsetzen: Danstar Windsor Ale

-> Meinstest Du so?

Ergänzend:
5. Frage: Könnte ich auch noch 5% -Anteile Chocolate Malt mit reinnehmen?

6. Frage: Könnte ich von dem Basismalz noch 10-20%-Anteile durch Carapils ersetzen?
Viele Grüße, Andreas
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Enfield
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Re: Stout leicht

#5

Beitrag von Enfield »

1. ja, genau solche Rezepte meine ich. Ich würde die Rezepte sogar unverändert übernehmen (Maischeprogramm) und nur die Hefe durch die Windsor oder S-33 ersetzen. Die Mauribrew Ale 514 eignet sich dafür auch sehr gut, eine meiner Lieblingshefen wenn es um Mild Ale geht - niedriger Vergärgrad und schöne englische Ester.

2. das bleibt ganz dir überlassen, du kannst auch High Gravity brauen, je nachdem, wieviel Bier du am Ende haben möchtest. Wenn du mit 12° Stammwürze braust, kannst du nachher auf die gewünschten 9° verdünnen.

3. ja, ist möglich, so wirst du den VGs um ein paar % drücken können.

4. ja.

5. Röstmalz bring auch unvergärbare Stoffe ein, jedoch wird es dadurch auch röstiger. Das kann bei so geringen Stammwürze schon sehr hervortreten, würde zuerst mal nicht über 10 % Gesamtröstmalz gehen.

6. Ist durchaus sinnvoll, fang mal mit 10-15 % an und teste dich ran.

Wie lief es mit deinen anderen Leichbieren? Hast Du da schon Ergebnisse?

lg

Max
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mavro
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Re: Stout leicht

#6

Beitrag von mavro »

Ich würde dann das Rezept mal versuchen:

Rezeptbasis von http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... actorha1=5

Stammwürze Plato 8°-9°
Alkohol % 2,5-3
Hopfenbittere IBU 32
Liter Ausschlagwürze 20
Farbe EBC 200

Maischeplan:
30 min. bei 66°-67° Celsius
30 min. bei 72°-73° Celsius

Schüttung 3.500g
Pale ALe 1.925g = 55%
Carapils 350g = 10%
Röstgerste (30 min. maischen) 175g = 5%
Chocolate (30 min. maischen) 175g = 5%
Gerstenflocken Menge [g] 875 = 25%

Hopfenkochen 60 min.
East Kent Goldings: 35g, 5,2%, 60 min.
East Kent Goldings: 20g, 5,2%, 5 min.

Hefe: Danstar Windsor Ale 11g

Was meint Ihr?

P.S.: Bisher hatte ich noch Rezpte/Material für Vollbiere. Heute braue ich mein erstes Leichtbier :Bigsmile
Viele Grüße, Andreas
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