Hallo zusammen,
habe vor kurzem dieses geniale Imperial Stout getrunken und mir in den Kopf gesetzt es nachzubrauen. Allerdings habe ich noch nie ein Imperial stout gebraut....
Könnte das hier passen?
http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... riff=stout
Oder wie soll ich das "Projekt" angehen?
Vielen Dank schonmal!
Frank
Midtfyns Bryghus Imperial Stout
Re: Midtfyns Bryghus Imperial Stout
Ich kenne das Midtfyns Bryghus IS nicht, kenne mich aber mit dem Bierstil etwas aus. Das verlinkte Rezept hat so seine Tücken, mir wäre das für ein Imperial Stout zu süss. Ich persönlich würde folgendes verändern:
Schüttung:
-Röstgerste und Chocolate Malt um jeweils 2% erhöhen, ein IS verträgt und braucht auch einfach ordentlich Röstmalze
- Hafer und Gerstenflocken Anteil reduzieren - die bringen relativ viel Süße ins Bier und für das Mundgefühl reichen beim IS auch die Hälfte
- Das Special B ist Geschmacksache, aber die 3% machen nicht viel kaputt und könnte ganz gut passen
- ich finde 2-5% Zucker Schüttungsanteil erhöhen bei sehr hohen Stammwürzen die Trinkbarkeit enorm
Rasten:
- Die Hefe hat bei einem IS ordentlich viel Arbeit, vor allem mit dem hohen Anteil an Adjuncts. ich würde daher für mehr Hefenahrung (FAN) eine kurze Eiweiss-Rast bei einlegen - also einfach bei rund 53 Grad einmaischen und dann direkt hoch zur Maltose-Rast.
- Die Maltose-Rast auf 25 Minuten reduzieren, bei 40 Minuten ist die B-Amylase schon sehr schlapp
- Die Verzuckerungsrast weglassen, dafür nach der Maltoserast für mindestens 45 Minuten eine Kombirast bei 67 Grad einlegen
- Nach Lust und Laune noch eine kurze Verzuckerungsrast von 10 Minuten einlegen, kann man aber auch weglassen
Hopfen:
Habs nicht nachgerechnet, aber 55 IBU finde nach den o.g. Anpassungen sehr gut. Hatte mein letztes Imperial Brown Stout auch und harmoniert gut mit dem Röstmalzanteil.
Hefe:
Der Hefestamm und Gärtemperatur ist gut gewählt, Karbonisierung auch. Wichtig bei Platobomben ist die richtige Hefe Menge, hier bitte nicht sparen, sonst geht das in die Hose. Wenn mit Flüssighefen und Starten keine Erfahrung vorhanden ist, lieber eine Trockenhefe einsetzen. Ich hatte letztens mal einen Splitsud gemacht und ein IBS mit SO4 und US 05 vergären lassen, beide haben sehr gute Ergebnisse gebracht. Erste brachte eine höhere Restsüsse und leicht Fruchtaromen mit, die aber sehr gut gepasst haben. Die US 05 war etwas cleaner und mit höherem EVG.
Schüttung:
-Röstgerste und Chocolate Malt um jeweils 2% erhöhen, ein IS verträgt und braucht auch einfach ordentlich Röstmalze
- Hafer und Gerstenflocken Anteil reduzieren - die bringen relativ viel Süße ins Bier und für das Mundgefühl reichen beim IS auch die Hälfte
- Das Special B ist Geschmacksache, aber die 3% machen nicht viel kaputt und könnte ganz gut passen
- ich finde 2-5% Zucker Schüttungsanteil erhöhen bei sehr hohen Stammwürzen die Trinkbarkeit enorm
Rasten:
- Die Hefe hat bei einem IS ordentlich viel Arbeit, vor allem mit dem hohen Anteil an Adjuncts. ich würde daher für mehr Hefenahrung (FAN) eine kurze Eiweiss-Rast bei einlegen - also einfach bei rund 53 Grad einmaischen und dann direkt hoch zur Maltose-Rast.
- Die Maltose-Rast auf 25 Minuten reduzieren, bei 40 Minuten ist die B-Amylase schon sehr schlapp
- Die Verzuckerungsrast weglassen, dafür nach der Maltoserast für mindestens 45 Minuten eine Kombirast bei 67 Grad einlegen
- Nach Lust und Laune noch eine kurze Verzuckerungsrast von 10 Minuten einlegen, kann man aber auch weglassen
Hopfen:
Habs nicht nachgerechnet, aber 55 IBU finde nach den o.g. Anpassungen sehr gut. Hatte mein letztes Imperial Brown Stout auch und harmoniert gut mit dem Röstmalzanteil.
Hefe:
Der Hefestamm und Gärtemperatur ist gut gewählt, Karbonisierung auch. Wichtig bei Platobomben ist die richtige Hefe Menge, hier bitte nicht sparen, sonst geht das in die Hose. Wenn mit Flüssighefen und Starten keine Erfahrung vorhanden ist, lieber eine Trockenhefe einsetzen. Ich hatte letztens mal einen Splitsud gemacht und ein IBS mit SO4 und US 05 vergären lassen, beide haben sehr gute Ergebnisse gebracht. Erste brachte eine höhere Restsüsse und leicht Fruchtaromen mit, die aber sehr gut gepasst haben. Die US 05 war etwas cleaner und mit höherem EVG.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Midtfyns Bryghus Imperial Stout
Hallo Blancblue,
vielen Dank für deine ausführliche Analyse und die Tipps!! Wegen der Süße bin ich mir noch unschlüssig, eigentlich mag ich es schon süß... Aber mir fehlt die Erfahrung das richtig einschätzen zu können....
Viele Grüße
Frank
vielen Dank für deine ausführliche Analyse und die Tipps!! Wegen der Süße bin ich mir noch unschlüssig, eigentlich mag ich es schon süß... Aber mir fehlt die Erfahrung das richtig einschätzen zu können....
Viele Grüße
Frank
Re: Midtfyns Bryghus Imperial Stout
Tjoa und wie süß du es gerne magst, können wir auch nicht einschätzen ;-) Da hilft nur brauen brauen brauen!
Ich finde nachsüßen leichter als ein zu süßes Bier hinterher "weniger süß" zu tunen. Aber die Entscheidung können wir dir nicht abnehmen.
Ich finde nachsüßen leichter als ein zu süßes Bier hinterher "weniger süß" zu tunen. Aber die Entscheidung können wir dir nicht abnehmen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Midtfyns Bryghus Imperial Stout
Tja, da werde ich mich wohl in zahllosen Selbstversuchen an mein perfektes Bier annähern müssen...
So lange es nicht so röstig schmeckt wie das Schönramer ist alles gut....
So lange es nicht so röstig schmeckt wie das Schönramer ist alles gut....
Re: Midtfyns Bryghus Imperial Stout
Oh ok, dann braue besser das Original von MMuM. :-)
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.