Rezeptfragen: Brown Porter

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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BSnake
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Rezeptfragen: Brown Porter

#1

Beitrag von BSnake »

Hallo,
ich bin Anfäger und würde gerne das "Brown Porter" aus dem Buch "Bier Selbst Brauen" von Gregh Huhges nachbrauen.
Das wäre dann mein erstes "Rezeptbier" :)

Folgende Malze brauche ich:
- Pale Malt (4 kg)
- Karamellmalz dunkel (350g)
- Carafa 1 (200g)
- Caramünch 2 (300g)

Carafa 1 (nicht special) finde ich nirgends. Wie könnte ich dieses ersetzen? (Pale) Chocolate hat eine andere EBC und Carafa 2 ist deutlich dunkler..
Zudem bin ich etwas mit dem allgemeinen "Karamellmalz" überfordert. Was könnte ich da nehmen?

Achja.. aufgurund des benötigten Hopfens First Gold würde ich wohl bei Ami Hopfen bestellen auch wenn man hier nur in KG bestellen kann

Danke und viele Grüße
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Fridurener
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#2

Beitrag von Fridurener »

Hi,

gute Entscheidung mit einem fertigem Rezept zu starten.

Nimm doch Caraamber als Karamellmalz und Caraaroma als Carafa1. Das sollte noch braun und nicht schon schwarz sein. Besorg Dir die Software "kleiner Brauhelfer". Das Tool kann Dir u.a. eine Vorstellung der fertigen Bierfarbe geben.

Für Hopfen gibt es viele Quellen und auch bei amihopfen musst Du nicht gleich ein ganzes Kilo abnehmen.

hopfen-der-welt.de

hobbybrauerversand.de

braupartner.de

um nur ein paar zu nennen.

Viel Erfolg
Emsländischer Faxe-Lochbier Champion 1994 der unter 16-jährigen
Shenanigans
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#3

Beitrag von Shenanigans »

Ein Brown Porter ohne Brown Malt :Shocked :Bigsmile
Es sieht wie ein deutschartiges Brown Porter aus :P
Wird aber auch bestimmt schmecken.

Normal Chocolatemalz is fast wie Carafa 1.
Caraaroma hat nichts mit Carafa zu tun. Ein ist ein Caramalz und die andere ist ein Rostmalz.

:Drink
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Ladeberger
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#4

Beitrag von Ladeberger »

Greg Hughes ist m.W. Brite und wird daher wohl englischen Dark Crystal Malt gemeint haben. Farblich auch um die 100 - 120 EBC wie das Caramünch II. Schmeckt anders, ist daher nicht durch deutsches Cara ersetzbar.

Gruß
Andy
BSnake
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#5

Beitrag von BSnake »

Danke für die Antworten und vorallem für den Hinweis, dass im original englischen Buch das Rezept ggf. anders lautet .. ich hab nämlich folgendes gefunden:
https://www.themaltmiller.co.uk/index.p ... ductId=912

From 'Home Brew Beer' - Greg Hughes
4000 g 4000 Crisp Pale Ale Malt
300 g 300 Brown Malt
350 g 350 Dark Crystal Malt
200 g 200 Chocolate Malt

..interessant. Das hat dann wohl nicht mehr sooo viel mit dem Bier im deutschen Buch zu tun, oder? :Grübel

Dark Crystal wäre nach dieser Liste wiki/doku.php/malzuebersicht übrigens CARAAROMA und nicht, wie schon von Ladeberger erwähnt, Caramünch 2..
Puhhh.. und ich dachte Rezeptbrauen nach Buch wäre für nen Anfänger einfach :puzz :Bigsmile
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Sura
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#6

Beitrag von Sura »

Nein, ist es nicht zwingend. Die erste Falle ist das du nicht weisst ob der Übersetzer weiss was er da schreibt, oder ob er das am Ende nur singemäss von jemandem der zumindest halbwegs weiss was gemeint sein könnte Korrektur lesen lässt. Wenn einer der beiden meint: "Ach, das bekommt der hier eh nicht, da schau ich mal wie das bei uns heisst...." geht das ab dann voll in die Hose.

Wenn du Bücher liesst, nimm das Original wenn es irgendwie möglich ist. Grade wenn du die Rezepte nutzen willst!
Ansonsten suche bei maischemalzundmehr.de, da gibts viele erprobte Rezepte welche auch funktionieren.

Gruß,
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
Blancblue
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#7

Beitrag von Blancblue »

Letztendlich ist das mit den Rezepten eh immer so eine Sache. Wenn es nicht gerade ein Klon-Bier Rezept ist, weiss eh keiner wie es schmecken soll und viele Parameter (wie Wasser, Malzhersteller, Gärführung etc.) fehlen oft. Letztendlich hilft nur brauen und wenn es nicht so schmeckt wie erhofft, die einzelnen Rezeptbestandteile analysieren und verändern.

Grobe Übersetzungsfehler wie im o.g. Rezept sind natürlich echt ärgerlich. Englisches dunkles Karamellmalz mit Caramünch II/III zu ersetzen geht schon noch, aber Brown Malt durch CaraMünch II geht gar nicht.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
BSnake
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#8

Beitrag von BSnake »

Danke für die hilfreichen Antworten.
Hab mir nun die Malze aus dem englischen Originalrezept bestellt. :thumbup
BSnake
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#9

Beitrag von BSnake »

.. leider schmeckt das Bier nicht :crying
Die leichter Kaffee/Schoko Note, die das Bier haben sollte, ist bei mir eine extreme Note geworden. Schmeckt, als wäre da ein Kaffee in ein Stout gefallen :Ahh
Die Frage ist jetzt.. schmeckt mir das nun einfach nicht oder hab ich was falsch gemacht?

Ein Fehler ist mir schon bewusst, ich hab zum Schluss zu viel Zucker ins Bier gemacht (dass unterschiedliche Bierstile unterschiedliche Zuckermengen brauchen, hab ich wohl verdrängt).

An was könnte es noch gelegen haben? Ich maische im Thermoport, könnte es daran gelegen haben, dass ich die Maische zu lang stehen gelassen habe und das Chocolate Malt dann zu viel Geschmack abgegeben hat? Ich hatte die Suppe nämlich deutlich länger als 1 Std stehen gelassen :Waa
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Alt-Phex
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Das wird vermutlich daran liegen das du die Röstmalze von Anfang an mitgemaischt hast.
Möglicherweise taugt auch das Rezept einfach nichts, wurde vieleicht nie gebraut sondern nur schnell fürs Buch "erfunden".

Lass es halt mal für die nächsten Monate stehen, vieleicht verlagert sich das mit der Zeit.

Such dir hier gut bewertete Rezepte raus, dann kommt weniger Frust auf.
http://www.maischemalzundmehr.de/
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Blancblue
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#11

Beitrag von Blancblue »

Tja, das typische Rezepteboard Problem: Rezepte ohne Geschmacksbeschreibung /-Ziel.

Wann hast du das Bier gebraut? Biere mit hohem Röstmalzanteil benötigen oft eine etwas längere Reifezeit, damit die bitteren/spitzen Röstaromen ein wenig runder werden. Also geb dem Bier ruhig noch mal 2 Monate bei 6-8 Grad und probiere dann nochmal.
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#12

Beitrag von BSnake »

Mh, das Bier hat vor ziemlich exakt 4 Wochen den Weg in die Flaschen gefunden. Stand so als 'Reifezeit' im Buch :redhead
Ok dann warte ich jetzt noch mal ein bisschen ab, hoffe das Beste und probier im Herbst noch mal :Smile
Gut zu Wissen,das Biere mit Röstmalze mehr Zeit brauchen :thumbup
Blancblue
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#13

Beitrag von Blancblue »

Auf der anderen Seite ist der Röstmalzanteil bei dir noch überschaubar sehe ich gerade. Was heisst denn zu viel Zucker? Wenn das Bier jetzt wie ein Weizen karbonisiert ist, verändert das den Biergeschmack teilweise enorm.
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#14

Beitrag von BSnake »

Das sollten so 3,5g für ne 0,5er Flasche gewesen sein. Also eher die Menge für nen helles, nicht für nen Porter.
Blancblue
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#15

Beitrag von Blancblue »

Wie hoch war die maximale Gärtemperatur?
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BSnake
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#16

Beitrag von BSnake »

Maximal 19 Grad
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#17

Beitrag von Blancblue »

Und die Raumtemperatur?
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#18

Beitrag von BSnake »

Puuh schwierig zu sagen, so auch so um die 19 Grad, evtl auch mal 20.
Ich hab am Gärfass so nen Thermomether Aufkleber dran, das hat auf jedenfall nie mehr wie 19 Grad gezeigt.
BSnake
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#19

Beitrag von BSnake »

So, kurzes Update.
Nach knapp nem Monat hab ich noch mal probiert und nun schmeckt es deutlich besser. Also doch alles gut mit dem Bier! :thumbup
Danke noch mal für alle Tipps.
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Odin
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#20

Beitrag von Odin »

bei den Röstmalzen, oder auch mit Röstgerste hilft manchmal wirklich nur Geduld. Ein Imperial Stout von mir war mal nach 4 Monaten echt grässlich und nach einem Jahr sowas von gut, dass ich seitdem die Röstbomben immer relativ lange lagere. Fällt manchmal schwer, ich weiss :Bigsmile
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#21

Beitrag von Tozzi »

Kann ich nur bestätigen.
Ein paar meiner Röstbomben wollte ich anfangs auch schon entsorgen, nach einem halben Jahr wurde das richtig gut.
Sogar Schwägerinnen tauglich. :Pulpfiction
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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§11
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#22

Beitrag von §11 »

Pass auch auf mit Röstmalzen die nicht "entbietest" sind. Bei denen bleiben die Spelzen dran, die verbrennen und machen Aschenbecheraroma.

Die entbitterten Malze heißen dann Spezial, Patent, de- husked oder eben entbittert.

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Rezeptfragen: Brown Porter

#23

Beitrag von Blancblue »

Jan meint "entbittert" - und hat damit recht.

Und lange Lagerung - klar ist schon wichtig, auf der anderen Seite muss man ja auch nicht immer auf die Alterungsaromen warten, die das Bier dann trinkbar machen ;-) Ein nicht ganz so beherzter Griff in die Röstmalzkiste hilft auch manchmal.
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