Rezeptentwicklung "Styrian Gold"

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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schick&scholz
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Rezeptentwicklung "Styrian Gold"

#1

Beitrag von schick&scholz »

Hallo liebe Hobbybrauergemeinde!

Ich komme aus der schönen Südsteiermark, die mit Leutschach ein für österreichische Verhältnisse nicht allzu kleines Hopfenanbaugebiet hat und spiele jetzt schon seit längerem mit dem Gedanken ein steirisches Bier mit regionalem Hopfen zu brauen. Bei meiner Recherche bin ich aber draufgekommen, dass der südsteirische Hopfen lediglich vertraglich für die Brauunion angebaut wird und somit 1:1 an Gösser und co wandert, was gleichbedeutend damit ist, dass die Sortenvielfalt und Experimentierfreudigkeit der südsteirischen Hopfenbauern im Sinne von neuen Züchtungen bzw Anbau von Aromahopfen gegen null geht. Zumindest Celeja gibts gibts auch aus der Südsteiermark... Zum Glück gibt es da ja noch eine südlichere Südsteiermark im Norden Sloweniens ;) Die haben sich jetzt auch die Bezeichnung für den "Steirischen Hopfen" geschnappt, also ist der steirische Hopfen aus der Südsteiermark streng genommen kein "steirischer Hopfen" :Mad2 (http://derstandard.at/2000057038474/Slo ... hen-Hopfen) Zuerst dachte ich mir, welches Kapitel da schon wieder aufgeschlagen wird dank der EU, allerdings bin ich dann ein bisschen tiefer in die Materie eingetaucht und durfte feststellen dass die Slowenen im Vergleich zu unseren südsteirischen Produzenten wirklich gute Arbeit leisten und sich diese regionale Bezeichnung, auch wenn kleinkariert durch die überregionale Überschneidung, richtig verdienen.
Bin schlussendlich auf einen tollen Hopfenversand gestoßen und hab mal ordentlich zugeschlagen. :thumbsup
Meine Ausbeute:
Savinjski Golding (3,4%): delicate distinctive slightly spice
Styrian Cardinal (10,4%): apple, pineapple, tropycal fruits (passion fruit), strawberries, anise
Styrian Celeia (4,8%): distinctive perfume pine, lemon, citrus hoppy character
Styrian 102/44 (6,3%): New experimental hop / black current, raspberry, strawberry, peach
Styrian Wolf (13,8%): tropic fruits, blueberries, melon, raspberries, elder-flower, violet

Ich hab jetzt zwar gerade meinen 7.Sud in Gärung, aber bisher lediglich MMuM Rezepte nachgebraut, deshalb kenn ich mich auch kaum mit der Entwicklung der richtigen Hopfengaben aus...daher bitte ich um Mithilfe.
Geplant ist ein Pale Ale, das eine richtig schöne goldene Farbe und sehr fruchtigen Geschmack (die Hopfenaromen bieten sich da recht gut an :Smile ) haben soll.

Schüttung, Maischeführung und Stammwürze sollen sich am SNPA orientieren, das ich dann ungefähr zeitgleich als Vergleichsbier brauen möchte.

Schüttung:
Pale Ale Malz 90%
Karamellmalz hell 10%
kommt dann irgendwo bei 13 EBC raus. Richtig für eine goldene Farbe?

Maischeführung:
Einmaischen: 67 °C
1.Rast: 67 °C für 60 min
2.Rast: 78 °C für 10 min
Abmaischen: 78 °C
Also genau wie beim SNPA

Hopfung:
Da tappe ich im Dunklen, bzw bin mir nicht sicher wie ich zum geplanten Bier komme... EBC sollen iwo bei 37 landen, tropisch-fruchtiger Geschmack soll stark rauskommen.
Natürlich müssen nicht alle oben genannten Hopfen verwendet werden, aber Wolf, 102/44, Cardinal und Savinjski kann ich mir sehr gut vorstellen um das geschmackliche Ziel zu erreichen.
Bei den Hopfengaben benötige ich wie gesagt Hilfe, und bin über jeden Vorschlag dankbar :)

Hefe: US-05
Gärtemperatur: 20 °C
Endvergärungsgrad: 78%
Karbonisierung: 5 g/l

Vielen Dank schonmal im Voraus. Ich hoffe ich habe mit dem steirischen Hopfen auch für euch ein interessantes Kapitel aufgeschlagen. :Smile
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Hpm
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Re: Rezeptentwicklung "Styrian Gold"

#2

Beitrag von Hpm »

Hi,

ich hatte vor kurzem eine ähnliche Fragestellung, auch ein Rezept das ich auf das SNPA aufgebaut habe.

In der Schüttung habe ich noch ca 4% CaraMünch II und 8-10% Weizenmalz verwendet, damit es etwas dunkler wird und schönen Schaum hat(so die Hoffnung). ... und es wurde leuchtend orange wie die Sonne und hat klasse Schaum.

Bei der Hopfengabe lege ich als Vorderwürze vor und dann nochmal 10 vor dem Kochen Ende und wenn die Würze auf min 80 °C abgekühlt ist. Ich kühle mit einem Kühler und lasse dann die Würze ca 2h stehen, bevor es weiter geht. Stopfen ist nicht so mein Fall.

Wenn ich von deinen Hopfen oder wenigstens 2 davon auswählen müsste, würde ich es so machen.
hpg01.PNG
Damit kommen bei mir (Müggellandrechner bezogen auf 20l) 47 IBU raus.

Ich habe bei den letzten beiden Sude darauf geachtet, dass sich zumindest theoretisch die Aromaverteilung die Waage gehalten hat (letzte Spalte).

Bei den Rasten bin ich etwas tiefer mit den Temperaturen gegangen (nach einer kleinen Diskussion hier im Forum), damit es trockener wird und das Ergebnis ist gut geworden. Besser als bei meinem ersten SNPA, welches ich mit ähnlichen Rasten gebraut habe, wie Du sie beschrieben hast.

1. Rast 64°C 60 Minuten
2. Rast 72°C 10 Minuten
aufheizen auf 78°C wenn Jodnormal

Übrigens auch mit der US-05 (für mich eine total problemlose Hefe :thumbsup )

Aber auch ich habe erst 6-7 Sude hinter mir, bin somit auch noch Anfänger, aber mein letztes Pale Ale wurde echt gut.


Grüße aus dem Süden
Klaus
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Re: Rezeptentwicklung "Styrian Gold"

#3

Beitrag von schattenbräu »

Hallo schick&scholz,

könntest du mir den Link für den Hopfenversand schicken, ich ware auch an slowenischen Hopfen interessiert.

danke

Ulf
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schick&scholz
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Re: Rezeptentwicklung "Styrian Gold"

#4

Beitrag von schick&scholz »

Danke für deine Antwort Klaus!
Würde bei der Schüttung und den Rasten allerdings nicht so viel verändern, da es vom Malzcharakter ja doch eher ans SNPA erinnern soll, jedoch möchte ich es heller haben haben. Kupfer ist zwar auch schön, aber ich steh doch eher auf Gold :Bigsmile Komm ich da mit den 13 EBC hin, oder gibt es eine spezielle EBC Range die als goldfarben beschrieben wird?
Bei der Hopfung möcht ich auch bei den 35-40 landen, allerdings ist mir eh bewusst, dass die eher theoretisch als sonst was sind....ein bisserl bitterer darf für mich immer sein :)
Ist die ausgeglichene Aromaverteilung eine persönliche Vorliebe, oder State-of-the Art?

Mit der US-05 hatte ich bisher auch immer eine Freude :)

@schattenbräu, hab dir eine PN geschrieben. Möchte den Link hier nicht posten um Schleichwerbung zu vermeiden, allerdings teile ich ihn gerne bei Interesse per PN.
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Hpm
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Re: Rezeptentwicklung "Styrian Gold"

#5

Beitrag von Hpm »

Hi

das mit der ausgewogenen Aromaverteilung ist wohl nur meine Vorliebe, weil ich auch keine andere Methode kennen gelernt habe.
Aber meine Ergebnisse sind ok. Kenne ich dann den Hopfen oder bilde mir ein den Geschmack zu kennen, dann Gewichte ich anders.

Bei mir sind die ermittelten 17ebc leuchtendes orange und nicht Kupfer


Grüße Klaus
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