Wie werden Mengenangaben umgerechnet

[n.d.escher]

Hallo
Meine ersten Brauversuche waren zu bitter und zu stark (zu viel Alk.)
Nun suche ich meine Fehler:
Ich habe ein Rezept für 30l auf 5 L umgerechnet. Also alle Mengenangaben durch 6.
Aber: geht das überhaupt so einfach?
Kann/darf man einfach alle Mengen durch den gleichen Teiler teilen?
Ich habe den Eindruck, das die durch 6 umgerechnete Schütt- und Hopfenmenge für 5 L zuviel sind.
Gibts beim umrechnen Regeln?
Grüße und Danke für eure Hilfe

[Mjoelnir]

Das kannst du machen. Ich habe auch schon 60 l Rezepte in 10 Liter gebraut. Wegen dem bitteren: hast du die % Alphasäure umgerechnet? Deine hat vermutlich einen anderen Wert als der angegebene Hopfen. Das unterscheidet sich jede Ernte.
Zu stark : hast du die Stammwürze gemessen und eingestellt? Daraus ergibt sich recht genau der Alkoholgehalt. Beim Läutern und vor allem durch das Würze kochen ändert sich die Stammwürze und man muss anschließend mit Wasser verdünnen bis zur gewünschten Stammwürze
Gruß Daniel

[Gryps]

Lade Dir mal den "Kleiner Brauhelfer" runter, da kannst Du das Originalrezept eingeben und anschließend Deine gewünschte Ausschlagmenge angeben, der Rest passiert automatisch.

[Bierjunge]

Ich habe ein Rezept für 30l auf 5 L umgerechnet. Also alle Mengenangaben durch 6.
Aber: geht das überhaupt so einfach?
Kann/darf man einfach alle Mengen durch den gleichen Teiler teilen?

In erster Näherung kann man natürlich alles linear umrechnen.
Bei solch extremen Winzigsuden (und dazu rechne ich 5 l) endet allerdings die Linearität irgendwann:
Du hast im Gegensatz zu einem "ausgewachsenen" Sud ein viel größeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen, viel höhere Aufheiz- und Abkühlraten, viel höhere Verdampfung usw.
Da braucht es dann schon einige Erfahrung und Kenntnis der eigenen Anlage, um vergleichbar Ergebnissezu erhalten. Und vor allem (was wir hier eh immer predigen): Nicht nach fest vorgegebenoder umgerechneten Mengen brauen, sondern bis auf Ziel-Stammwürze.

Moritz

[ant2alex]

Ich hab gestern Abend noch einen Testsud im 5l Bereich gemacht (sind 6 geworden) und hier ist es wirklich wichtig, eine gute Waage für Hopfen und Malz zu haben und die Sudhausausbeute zu kennen weil man sonst ganz schnell - wer weiß wo - landet was das Ergebnis angeht.
Ausserdem sollte man sein Thermometer beim maischen die ganze Zeit im Auge haben und bedächtig aber kontinuierlich rühren, weil sich da ganz schnell Temperaturunterschiede von 3-4 Grad ergeben, was auch so seine Auswirkungen hat...Es macht mir riesig Spaß in der kleinen Menge zu brauen ist aber auch deutlich aufwändiger als bei > 15l ...

Viele Grüße
Alex

[Ruthard]

Je kleiner die Sudgröße, desto genauer muss deine Hopfenwaage sein. Brauchst du beispielsweise beim 30 Liter Sud 9g eines Hochalphahopfens, sind das beim 5 Liter Sud nur noch 1,5g. Liegst du mit deiner Waage um 1/2g daneben, macht das beim großen Sud 5% aus, beim kleinen aber über 30%! Vorteilhaft sind hier Hopfensorten mit geringen Alphawerten.
Auch bei der Nachisomerisierung gilt zu beachten, dass der kleine Sud schneller auskühlt (ähnlich wie von Moritz beschrieben, nur andersrum). Wo der große Sud noch bei 90°C herumdümpelt, ist der kleine schon bei 70°C. Eine entsprechend geringere Nachisomerisierungszeit muss einkalkuliert werden.

Cheers, Ruthard

[Bierjunge]

Du hast im Gegensatz zu einem "ausgewachsenen" Sud ein viel größeres Verhältnis von Oberfläche zu Volumen, viel höhere Aufheiz- und Abkühlraten, viel höhere Verdampfung usw.

Auch bei der Nachisomerisierung gilt zu beachten, dass der kleine Sud schneller auskühlt (ähnlich wie von Moritz beschrieben, nur andersrum).

Was ist denn da andersrum?

SCNR, Moritz
(Hervorhebungen durch mich)

[Ruthard]

ok, ok, du hast recht - zum besseren Verständnis hätte ich aber geschrieben ...viel kürzere Aufheiz- und Abkühlraten, viel höhere Verdampfung usw. ...

Cheers, Ruthard

[Boludo]

Hallo
Meine ersten Brauversuche waren zu bitter und zu stark (zu viel Alk.)

Hast du denn die Stammwürze gemessen und entsprechend mit Wasser korrigiert?

Stefan

[n.d.escher]

Hallo
Ja hatte ich gemessen. 15° Laut Rezept im Buch Craftbeer von Ferdinand Laudage sind 12°- bis 15° ok. Aber vielleicht sollte ich mal auf 12° runterverdünnen.

[Boludo]

Zwischen 12° und 15° ist ein gewaltiger Unterschied.
Ich würde mir mal ein vernünftiges Rezept suchen.
Und wenn das ein IPA war. dann wundere dich nicht, das muss sehr bitter sein.

Und mach bitte nächstes Mal zum selben Thema nicht zwei Threads auf, das bringt niemanden was

Stefan