Weizenmalz statt CaraPils

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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schlupf
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Weizenmalz statt CaraPils

#1

Beitrag von schlupf »

Hallo Forum,

Ich bin gerade am nachdenken über ein Pils, das ich demnächst Brauen wollte.

Es soll schön herb und spritzig werden mit leichter Hopfennase. Im Prinzip irgendwo zwischen Jever und Atlantik Ale (aber halt untergärig natürlich).

Da wir Hobbybrauer ja nicht ans RHG gebunden sind und im Atlantik Ale auch Weizenmalz drinnen ist, frage ich mich ob eigentlich was dagegen spricht, vielleicht auch so 5 - 10% Weizenmalz extrahell zu verwenden.

Soll doch gut für den Schaum sein und das Bier trotzdem recht schlank halten, während beim CaraPils einige von einem "Body-builder" reden.

Was meint ihr, ist es einen Versuch wert?

Viele Grüße aus Norwegen (Angeltrip),
Sebastian
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Boludo
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#2

Beitrag von Boludo »

Da musst Du aber aufpassen, dass es zu keiner Eiweißtrübung kommt. Die passt gar nicht in ein Pils.
Eine Eiweißrast ist da nicht verkehrt, dann freut sich auch die Hefe über FAN.

Stefan
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Eowyn
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#3

Beitrag von Eowyn »

Boludo hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2017, 17:40 Da musst Du aber aufpassen, dass es zu keiner Eiweißtrübung kommt. Die passt gar nicht in ein Pils.
Eine Eiweißrast ist da nicht verkehrt, dann freut sich auch die Hefe über FAN.

Stefan
das war auch mein erster gedanke... zweiter gedanke... weizen schmeckt halt schon nach weizen.. k:A. ob ich das im Pils haben wollen würde...
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Bierjunge
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#4

Beitrag von Bierjunge »

Eowyn hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2017, 17:45... zweiter gedanke... weizen schmeckt halt schon nach weizen..
Nein.
Weizenmalz (bzw. die daraus gebraute Würze) hat keinen erkennbaren Eigengeschmack. Das habe ich (bzw. auch andere) durch eigens gebraute (und mühsam geläuterte) 100%-Weizenbiere mühsam herausfinden müssen.
Was Du mit typischem Weizengeschmack meinst, sofern Du dabei an bay. Weißbier denkst, kommt rein von der Hefe, nicht vom Weizenmalz.

Moritz
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Bierjunge
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#5

Beitrag von Bierjunge »

schlupf hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2017, 17:29 Da wir Hobbybrauer ja nicht ans RHG gebunden sind und im Atlantik Ale auch Weizenmalz drinnen ist, frage ich mich ob eigentlich was dagegen spricht, vielleicht auch so 5 - 10% Weizenmalz extrahell zu verwenden.
Besipielsweise Uli (der wirklich etwa davon versteht) empfiehlt das sogar (2-4% Weizenmalz).

Moritz
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DerDerDasBierBraut
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#6

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich würde es auch versuchen, aber im Mix mit PiMa nicht über 5% Weizen gehen. Wenn das Pils am Ende zu wenig Körper hat und nur noch "leer" schmeckt, dann hast Du auch nichts gewonnen.
Der Eiweißtrübung kann man mit ein paar Gramm Irish Moss entgegenwirken. Das Atlantic Ale war damit bei mir auch glasklar.
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Viele Grüße
Jens
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Eowyn
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#7

Beitrag von Eowyn »

Bierjunge hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2017, 18:13
Eowyn hat geschrieben: Mittwoch 23. August 2017, 17:45... zweiter gedanke... weizen schmeckt halt schon nach weizen..
Nein.
Weizenmalz (bzw. die daraus gebraute Würze) hat keinen erkennbaren Eigengeschmack. Das habe ich (bzw. auch andere) durch eigens gebraute (und mühsam geläuterte) 100%-Weizenbiere mühsam herausfinden müssen.
Was Du mit typischem Weizengeschmack meinst, sofern Du dabei an bay. Weißbier denkst, kommt rein von der Hefe, nicht vom Weizenmalz.

Moritz
da könntest du nen Punkt haben, hab nämlich nachdem ich das geschrieben habe drüber nachgedacht, wie ich drauf komme und ob das evtl. am Bierstil liegt :)

Werde das aber demnächst im Eigenexperiment herausfinden, werde berichten :)
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schlupf
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Re: Weizenmalz statt CaraPils

#8

Beitrag von schlupf »

Super, vielen Dank für die Antworten, schon mal.

Ich denke mal ich werde das mit 4% (ansonsten nur PiMa) ausprobieren, weil ich es schon relativ schlank möchte. Eiweißrast baue ich ein, ich dachte sowieso ans Münchner Zweimaischverfahren (heißt zumindest bei Hanghofer so) mit Einmaischen zur Eiweißrast, nach 10 Minuten Zubrühen auf 64°C und zwei Dekoktionen auf Verzuckerungsrast und Abmaischtemperatur.

Viele Grüße,
Sebastian
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