Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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haefner
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Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#1

Beitrag von haefner »

Hallo,

tut mir Leid, ich kann meine Rezeptidee nicht wirklich in ein Schema einordnen. Könnte wohl am ehesten Richtung Belgien gehen. Vielleicht schaut mal einer drüber, und sagt mir, ob das so klappen könnte. Die Idee ist ein dunkles Bier. Geschmack Karamell, Vanille, Honig. Aber nicht zu mastig. Es soll kein Schüttbier werden im Sinn von so süffig, dass man nicht anders als trinken kann.

Maischprogramm: Kombirast bei 66°C und Abmaischen bei 78°C

15°P + 25g/l Honig
38 IBU

55% Pale Ale MAlz
25% Wiener Malz
16% CaraBelgien
2% CarafaII Röstmalz
2% Haferflocken

2x Hersbrucker Pure
2x East Kent Goldings

Danstar Nottingham für eine möglichst Neutrale Vergärung.

Den Honig würde ich nach 2-3 Tagen während der HG reingeben, und das Bier dann mit 3g/l mit East Kent Goldings stopfen. Das ist ein sehr rezenter dunkler Waldhonig mit Kastanienaroma.

Gruß Micha
Zuletzt geändert von haefner am Donnerstag 16. November 2017, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Gägälägäg
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#2

Beitrag von Gägälägäg »

Warum den Honig nach der Hg? Honig besteht zu 80 % aus Zucker!
Gibt es einen bestimmten Grund, warum er nicht direkt in die heiße Würze soll?
Würde auch evtl Keime im Honig platt machen.
Hopfen wir mal das Beste!
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Mjoelnir
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#3

Beitrag von Mjoelnir »

Bei Honig leidet der Geschmack schon sehr unter Hitze. Wenn man den Honig in die kochende Würze oder den WP gibt, bleibt nicht mehr viel von dem Geschmack übrig.
"Hey you, beer me, beer me for always...beer us together"
"Beer beer, beer beer, beer beer beer beer..."
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Grüße
Daniel
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integrator
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#4

Beitrag von integrator »

Kann ich Mjoelnir nur Recht geben. Ich hatte dieses https://www.maischemalzundmehr.de/index ... riff=honey Bier gebraut und es war auch lecker aber die Honigaromen waren eher nur zu erahnen.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
haefner
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#5

Beitrag von haefner »

Hallo,

habe mich falsch ausgedrückt. Der Honig kommt schon während der Hauptgärung rein, aber nicht sofort. Temperaturen über 40°C schädigen den Honig und er verliert alles wertvolle. Zurück bleibt eigentlich nur ein Süßungsmittel. Das will ich natürlich nicht :-)

Honig ist an sich extrem antibakteriell, da hab ich keine Sorgen bezüglich Keime/Schädlinge.
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integrator
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#6

Beitrag von integrator »

haefner hat geschrieben: Donnerstag 16. November 2017, 12:39 habe mich falsch ausgedrückt. Der Honig kommt schon während der Hauptgärung rein, aber nicht sofort. Temperaturen über 40°C schädigen den Honig und er verliert alles wertvolle. Zurück bleibt eigentlich nur ein Süßungsmittel. Das will ich natürlich nicht :-)

Honig ist an sich extrem antibakteriell, da hab ich keine Sorgen bezüglich Keime/Schädlinge.
Ich hatte dich und dein Rezeptwunsch verstanden und dein Vorgehen ist OK. Von meiner Seite aber noch zwei Anmerkungen/Vorschläge ...

... Wenn du mit Honig arbeitest würde ich die Danstar Windsor Ale nutzen. Die niedrige Vergärung kommt dem "Honiggeschmack" zugute.
... Auch wenn Honig antibakteriell ist hast du natürlich ein höheres Infektionsrisiko durch die Gabe während der HG.
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chaos-black
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#7

Beitrag von chaos-black »

Mein Tip wäre auch eine Hefe zu verwenden, die die gewünschten Geschmackseindrücke unterstützt. Mit der Windsor hab ich noch nicht gearbeitet, ich kann aber die Wyeast Scottish Ale empfehlen.
Ich würde mir wegen des Honigs keine Sorgen bzgl. einer Infektion machen, auch Met mit 100% Honig als Zuckerquelle bei Gärbeginn fängt sich selten Infektionen ein. Man muss halt (wie sonst auch) gut auf sauberes Arbeiten achten.
Wofür hast du die Haferflocken drin? Wenn es für Schaum und Mundgefühl sein sollte, würde ich empfehlen die vielleicht sogar auf 5% hoch zu setzen und vlt auch noch 5-10% Weizenmalz einzubeziehen. Dafür dann vielleicht das Pale Ale Malz etwas reduzieren.

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
haefner
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#8

Beitrag von haefner »

Habe leider nur die Nottingham und eine WB-06 hier, und will nicht schon wieder was bestellen. Obwohl mir der hohe Vergärgrad auch schon durch den Kopf gegangen ist.

Ja, Honig ist unkompliziert, daher geh ich das kleine Risiko jetzt einfach ein. Genau zu diesem Zweck sind die Haferflocken drin. Verwende ich zum ersten mal, und habe gelesen, dass größere Mengen Läuterprobleme bedeuten könnten. Weizenmalz war in meiner ersten Rezeptversion auch enthalten. Ist das an verschiedenen Malzen nicht zu viel des Guten? Wenn's das überhaupt gibt :-)
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Dyrdlingur
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#9

Beitrag von Dyrdlingur »

Hallo Micha,

du musst unbedingt berichten, wie das Ergebnis geworden ist. Mir ist gerade beim Lesen das Wasser im Munde zusammengelaufen.

Viele Grüße
Klaus.
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Malzwein
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#10

Beitrag von Malzwein »

Der Bierstil kommt einem britischenm Braggot oder Mead nahe. So etwas habe ich schon mal gemacht:

viewtopic.php?p=214750#p214750

Allerdings mit fast 100g Honig pro Liter (30-50% der Malzmenge). Das wird den anderen Berichten nach auch nötig sein, da meist von fehlende Honigaromen berichtet wird. Unser Versuch strotzt dagegen vor Honigaromen, obwohl es kaum süß ist. Allerdings war der Honig auch sehr intensiv. Die Honiggabe erfolgte nach dem stürmischen Teil der Gärung.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
haefner
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Re: Rezeptcheck: Bierstil unbekannt mit Honig

#11

Beitrag von haefner »

Guten Morgen,

@Klaus

Mach ich definitiv!

@Matthias

Vielen Dank für den Tipp! Das verlinkte Thema und der darin enthaltene Link zu einem anderen Sud mit Honig waren recht aufschlussreich. Da werde ich die Honigmengen dann doch lieber ein gutes Stück hochschrauben. Ich will da aber einen Kompromiss finden. Zu wenig eigene °P sollte das Bier ohne Honig nicht haben. Denke ich versuche es mit

50% Pale Ale MAlz
25% Wiener Malz
15% CaraBelgien
02% CarafaII Röstmalz
03% Haferflocken
05% Weizenmalz dunkel

Sowie 50-75g Honig/l. Das lass ich mir mal noch bis zum Brautag offen. Mal schauen, ob meine ausgesuchten Hopfen da so harmonieren, wie ich es gerne hätte.

Gruß Micha
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