Geschmacksprofil - Chinook Weizenbock

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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tom.rgb
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Geschmacksprofil - Chinook Weizenbock

#1

Beitrag von tom.rgb »

Hallo zusammen,

ich brüte und grübele gerade etwas über dem Geschmacksprofil meines ersten „eigenen Rezepts“, es ist ein „leichter“ Weizenbock mit Chinook gebraut und gestopft. Die beabsichtigten 16° Plato Stammwürze habe ich leider verfehlt, es ging etwas mit 15,irgendwas in die Gärung. Als Hefe kam die Mauribrew weiss bei permanenten 20°C Außentemperatur zum Einsatz.

Hier mal mein Rezept und das entsprechende Vorgehen.
3kg Weizenmalz
1kg MüMa I
1kg WM
HG 18,5l
NG ca. 14 l

Eingemaischt und Rast bei 54°C 10 min
1. Rast 63°C 30 min
2. Rast 72°C 30 min
3. Rast 78°C und Abläutern 10 min

Anschließend 20gr. Chinook für 80 min zum kochen, 20 gr. Chinook in den Whirpool bei 80°C für 7-8 Minuten. Grob 23 IBU laut Rechner.
Durch „rumgepritschel“ und groben Unfug landeten am Schluss 15 Liter im Gärfass. Hefe kam sofort an, leistet einen guten Job und brachte feine Bananennoten zu Ende der Hauptgärung ins Fass. Anschließend habe ich mit 3gr/Liter gestopft und am 7ten Tage Cold Crash, am 8ten Tag abgefüllt. Es wurden 5gr. pro 0,5l Flasche mit Zucker vorgelegt, Nachgärung lief dann mittels Kontrolle Flaschenmanometer bei 20° C Raumtemperatur wie erwartet, nach 8 Tagen stieg der Druck nicht weiter an und endet wie berechnet bei 3,6 Bar. Nun kühlt das Bier auf dem Balkon und reift…

Neugierig wie ich bin verkostete ich jetzt zwei Flaschen. Auffällig ist eine starke Bitterkeit im Schaum, ist der Schaum weg duftet es nach Pinien, Kiefern und leicht zitrusartig, auf jeden Fall harzig, so wie der Hopfen soll… Schwenke ich nun das Glas, bzw. trinke es zu 2/3 aus und schwenke dann kommen feine Bananentöne durch… Vom Empfinden ist es mom so, Bitterkeit oben, Bananensüße unten…

Jetzt mal Frage ans Schwarmwissen, vereinen sich durch eine kühle Lagerung die Geschmacksnoten noch? Die bananige Süße des Weißbiers mit der Harzigkeit des Hopfens bei 6,2 % Vol war mein Wunschgedanke…
Verschwindet die Bitterkeit im Schaum evtl. auch?

Danke für eure Rückmeldungen.

Schönen Gruß,
Tom
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Chrissi_Chris
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Re: Geschmacksprofil - Chinook Weizenbock

#2

Beitrag von Chrissi_Chris »

Naja auch wenn man Weizenbiere sehr frisch trinkt, schadet eine Reifephase auf keinen Fall 😜
Das Bier wird sich im Laufe der Zeit noch verbessern und auch die Bittere bettet sich besser ein, so ist jedenfalls meine Erfahrung.

Ich teste im Wochentakt 1 Flasche um zu beobachten wie sich mein Bier verändert.
Eine Woche macht schon viel aus und deine 8 Tage NG dürfen auch gerne mal 2 Wochen sein, die Hefe räumt hinter sich auf und baut Gärnebenprodukte ab.
Dies geschieht schneller und besser bei Zimmertemperatur.

3,6 Bar ist aber auch sehr sportlich ich komme hier auf fast 8g CO2 / Liter
Bist du sicher das das so gewollt ist ?

Ansonsten lass es noch etwas reifen und öffne jede Woche 1 Flasche und beobachte die Entwicklung.


LG Chris
haefner
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Re: Geschmacksprofil - Chinook Weizenbock

#3

Beitrag von haefner »

Hallo,

ich habe vor einigen Wochen mal wegen nem Lesefehler ein Hefeweizen viel zu hoch gebittert. Es war anfangs fast untrinkbar, obwohl ich gewohnt war, Weizen kann man gut frisch trinken. Nach ein paar Tagen Lagerung wohlgemerkt. Nach insgesamt 10-14 Tagen ging der bittere Geschmack stark zurück und die Banane stach stark hervor, war echt gut. Also ich bin der Meinung, das legt sich. Warte mal noch ne Woche.
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