Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Bulli
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Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#1

Beitrag von Bulli »

Hallo zusammen,

ich habe hier einige verschiedenen Hopfen herumliegen, die ich gerne probieren würde... (in meinem Übermut hab ich wohl für den Anfang zu viele verschiedene bestellt).

ALs Grundlage habe ich an dieses Bier bei MUM gedacht: Pale Ale No. 11:
http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... rha2=4%2C5

Stammwürze: 13.2% | Bittere: 33 IBU | Farbe: 20 EBC | Alkohol: 5.5 % alc. Vol
Ausschlagmenge geplant: 20 Liter, und die dann evtl. in 4 x 5 Liter teilen.

Magnum als Bitterhopfen ist gesetzt, dann habe ich noch folgende Hopfen hier:

- Hallertauer Tradition, Hersbrucker, Perle, Saphir
- Saazer
- Cascade (US, German und NZ)
- Mandarina Bavaria
- Lemondrop

Das Bier ist im Rezept mit Spalter Select als Aromahopfen angegeben (den ich nicht habe), den könnte ich ja mit einem Hallertauer Aromahopfen oder Saazer ersetzen.
Wenn ich das nach Rezept braue (mit einem Hallertauer als Aromahopfen), empfiehlt es sich dann noch mit einem weiteren Hopfen (Ami) zu stopfen?
Ich trinke gerne IPA, darf also ruhig etwas mehr Hopfen haben.
Ich befürchte nur, dass sich die deutschen Hopfen geschmacklich mit den Amis nicht unbedingt vertragen...?

Irgendwer Vorschläge?

Danke!

Gruß
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Alt-Phex
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Lass die Aromagabe im Rezept einfach weg, nur den Bitterhopfen verwenden.
Dann stopfst du die vier Sude jeweils mit den drei Cascade und dem Lemondrop.

Dürfte interessant werden.
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Bulli
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#3

Beitrag von Bulli »

Alt-Phex hat geschrieben:Lass die Aromagabe im Rezept einfach weg, nur den Bitterhopfen verwenden.
Dann stopfst du die vier Sude jeweils mit den drei Cascade und dem Lemondrop.

Dürfte interessant werden.
ok.... an sowas hab ich auch gedacht... aber der Aromahopfen während des Hopfenkochens bringt doch auch eine gewisse Bitterkeit ins Bier?
Die mir dann fehlt wenn ich nur stopfe? Wenn ich das richtig verstanden habe, bringt Hopfenstopfen nicht so viel Bitterkeit, sondern mehr Aroma...

Daher etwas mehr Magnum geben?

oder einfach nur mit 5 g / Liter Stopfen? :Drink
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Alt-Phex
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Ja, du musst die Bittere dann halt mit etwas mehr Magnum ausgleichen.
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herbie01
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#5

Beitrag von herbie01 »

Kann ich bestätigen. Ich habe letzten Sommer einige Pale Ales (single malt) mit moderarte Bitterung gemacht und dann die Sude geteilt und unterschiedlich gestopft. So kann man sehr schön das Aroma des einzelnen Hopfens studieren...

Christian
Bier wirds immer.
Ausser wenn man über Nacht abkühlt oder gar Hefe nach Packungsangabe zugibt.
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#6

Beitrag von Bulli »

..werd ich dann mal so machen. Ich rechne mit 25 g Magnum, die gebe ich als VWH rein, sollten um die 40 IBU werden.
Das Rezept ist ja mit Wiener und MüMalz recht Malzbetont bzw. als "süffig" angegeben. Ich denke, da kann etwas mehr Bittere nicht schaden...

Dann jeweils mit 5 g/L stopfen....
bin gespannt wie sich die verschiedenen Cascade auswirken.


Wasser im Einkocher wird grad warm... :thumbup
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#7

Beitrag von Bulli »

sooo.... der Sud ist auf 4 Gäreimer verteilt.

War etwas ein Kampf und die Temperaturführung beim Maischen war.... suboptimal...

Hatte beim Maischen den Strainbuddy (also dieses Ding: http://amihopfen.com/Braugeraetschaften ... :1463.html) im Einkocher verbaut weil ich direkt daraus läutern wollte.
Der Rührflügel vom Rührwerk musste dementsprechend nach oben (oberhalb des Strainbuddys) wandern.
War insgesamt keine gute Idee, ich hatte Temperaturschichtungen von teilweise mehr als 5°C (gemessen vom Temp. Fühler im Proficook am Boden und einem separaten Temp.sensor oben in der Maische). Musste immer fleißig mitm Kochlöffel aufrühren, dass ich eine halbwegs gleich verteilte Temperatur in der Maische hatte.
Aus den geplanten 3 Rasten ist dann unfreiwillig eine 1,5 h Kombirast mit unterschiedlichen Temperaturen irgendwo zwischen 60 und 70° C geworden :puzz

Läutern ging dann aber erstaunlich gut mit dem Ding.

Ich habe irgendwann mit dem Läutern aufgehört, weil ich bereits rund 23 Liter in der Würzepfanne (Einkocher) hatte, das "Glattwasser" (heißt das so?) hatte aber immer noch 6° Brix...

Nach dem Hopfenkochen hab ich jetzt 4 x 5,5 Liter auf meine Gäreimer verteilt, mit 15° Brix... Also etwas über den angepeilten 13° Plato.

Da das mein erster Sud war und ich keinerlei Anhaltspunkte hatte, hab ich mit konservativen 55% Sudhausausbeute gerechnet. Offensichtlich bekomm ich da deutlich mehr raus?

Was würdet ihr jetzt machen? Verdünnen mit abgekochtem Wasser?
Ich hab vor dem Abfüllen in den Gäreimer die Würze probiert, ist deutlich bitter. Reduziert sich die Bitterkeit noch während der Reifung?
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afri
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#8

Beitrag von afri »

Bulli hat geschrieben: Was würdet ihr jetzt machen? Verdünnen mit abgekochtem Wasser?
Ich hab vor dem Abfüllen in den Gäreimer die Würze probiert, ist deutlich bitter. Reduziert sich die Bitterkeit noch während der Reifung?
Verdünnen würde ich es nicht, aber du kannst das natürlich tun. Dann würde ich Leitungswasser nehmen (ohne abzukochen), wenn ich das wollte.

Die Bittere verändert sich noch relativ stark in den nächsten Tagen und Wochen. Was anfänglich vielleicht kratzig wirkt, erscheint nach einem Monat (oder länger) möglicherweise plötzlich rund und ausgewogen, da ist schlicht Geduld erforderlich. Dabei verändert sich nicht die Bitterkeit in der Stärke, sondern eher in der Wahrnehmung, es wird also nicht weniger bitter, aber meist angenehmer.

So manches Bier wirkt ganz frisch untrinkbar bitter, was nach einem halben Jahr Lagerzeit dann als durchaus mild befunden werden kann. Das ist nicht immer so, aber vielfach.
Achim (es anstrengend findend, mehrere Gäreimer beaufsichtigen zu müssen, weil vor kurzem praktiziert habend)
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#9

Beitrag von Bulli »

15 Brix dürften so um die 8 Vol% Alkohol geben... da sind wir von einem "süffigen Brotzeitbier" etwas entfernt :Bigsmile
Da komm ich schon in IPA-Regionen. Auch gut... passt dann ja auch mit den gestopften Hopfen. Nur bissl viel Malz in der Schüttung (50% MüMa).
Wir werden sehen..
Kratzig war die Bitterkeit eigentlich nicht, ich war nur überrascht wie bitter es für die errechneten/theoretischen rund 40 IBU schon war.
Liegt evtl. auch an der Vorderwürze-Hopfung dass mehr Bitterkeit herausgelöst wurde.

Wenns jetzt eh Richtung IPA geht, kann ich ja auch die US-05 (anstatt der Notti) nehmen...?
flip
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#10

Beitrag von flip »

Na, das ist die untere Grenze für ein IPA. Das werden nicht mehr als ~6,5%, wenn du an 80% SVG herankommst. Das ist schon ok so.
Ich würde die US-05 nehmen.

Ich hätte vielleicht als Aromagabe noch ein wenig Perle genommen, da der Hopfen allgemein den "Gesamtgeschmack" etwas hebt. Aber nun gut - kannst du beim nächsten Mal machen. Dadurch dürfte sich auch die "gefühlte" Bitterkeit ein wenig reduzieren.
Magnum in die Vorderwürze bringt eher wenig. Du willst den Hopfen ja zum bittern verwenden, also nach dem Würzebruch hinzugeben, da die Ausnutzung dann ein wenig höher ist.
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holledauer
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#11

Beitrag von holledauer »

Habe ähnliches auch der gemacht.
Nächste Woche werde ich die ersten Flaschen köpfen.

viewtopic.php?f=17&t=5881&view=unread#unread
Gruß Martin aus der Hallertau

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Meine Vorstellung:
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aegir
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#12

Beitrag von aegir »

Ich weiß jetzt nicht wie der Magnum als VWH kommt, normalerweise nimmt man da einen Aromahopfen. Man will ja Aroma. Die Bittere ist bei der VWH runder/milder als bei einer Bittergabe.
Generell würde ich beim Stopfen nicht auf eine späte Aromagabe verzichten. Der Gesamteindruck ist einfach voller und runder, auch wenns ein traditioneller deutscher Aromahopfen in Kombination mit Amistopfhopfen ist.

Gruß Hotte
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#13

Beitrag von Bulli »

soo.... kurzes Hochdatieren (gibt's für "Update" ein schönes deutsches Wort?)

angestellt letzten Freitag mit US-05, heute zum ersten Mal die Eimer geöffnet:
in 3 Eimern 7 Brix und in einem Eimer 6,5 Brix... das passt wohl insofern, als mir in den einen Eimer beim Anstellen etwas mehr Hefe als in die restlichen "gerutscht" ist.

Hab das Jungbier probiert, es riecht angenehm und dezent fruchtig / hefig im Eimer, und das Bier ist durchaus genießbar. Hatte die Befürchtung, dass durch meine "Vorderwürzehopfung" mit Magnum zuviel Bittere ins Bier kommt. Wie gesagt, ich find's aber durchaus ok.

Jetzt jeweils kalt gestopft mit 20 g Hopfen je 6 Liter Jungbier:

1x Cascade US
1x Cascade Deutschland
1x Cascade NZ
1x Lemondrop

Vom Geruch her alle sehr ähnlich (wen wundert's :Smile ), im direkten Geruchsvergleich doch Unterschiede:

Der Ami kam mir am fruchtigsten vor (ich hatte irgendwelche roten Beeren)
Der Deutsche am blumigsten
Der Neuseeländer irgendwie grün / vegetabil
und der Lemondrop... irgendwas zwischendrin.

Bei der Blind-Geruchsprobe hab ich dann versagt, den NZ hab ich zwar immer rausgerochen, die anderen nicht immer. Mit zunehmendem Sauerstoff (Vakuum-Päckchen waren frisch geöffnet) haben sich die Aromen auch noch deutlich verändert.

Vielleicht lags auch daran, dass ich parallel 2...3 Flaschen Bier hatte :Bigsmile :Drink

Jetzt rein vom Geruch her rechtfertigt es sich m.M. nicht unbedingt, die Biere einzeln zu hopfen. Dazu sind die Unterschiede zu subtil / gering.
Hatte jemand schonmal den direkten Vergleich im Glas? Sind die Geschmacksprofile / Unterschiede der einzelnen Cascade deutlicher im Glas bzw. im fertigen Bier?

Gruß Stefan
Bulli
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#14

Beitrag von Bulli »

mal eben in die Eimer geschaut:

Alle bei 7 Brix (meine erste Messung mit 6,5 Brix bei einem Eimer war wohl ein Messfehler).

Seit zwei Tagen gestopft und der Geschmack differenziert sich doch schon etwas.

Beim Neuseeländer dominieren bisher die grünen Noten, beim Lemondrop hatte ich deutlich Grapefruit, beim deutsche Cascaden... hmmm.... hab ich jetzt keine signifikante Beschreibung. Am besten gefällt mir der Ami, bei dem meine ich auch eine gewisse frische Saure Note zu schmecken.

Ist natürlich schwierig mit ein paar ml Bier im Stamperl da differenziert was rauszuschmecken.

Immerhin es schmeckt nach Bier, wobei die Bittere allgemein schon grenzwertig ist... :Grübel

Ich nehme an, der aufschwimmende Hopfen sinkt irgendwann ab. Der Hopfen schwimmt ja mit/auf der Hefe auf, wenn die sedimentiert nimmt die den Hopfen hoffentlich mit...?
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Wombat-Brewing
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#15

Beitrag von Wombat-Brewing »

Der Hopfen sollte auch absinken. Ich hab auch schon das Jungbier vor dem Abfüllen durch den abgekochten 200 ym Filterbeutel gejagt, es hat kein Problem mit der Haltbarkeit,Oxidation oder Carbonisierung usw gegeben. Wobei hier vorweg zu nehmen ist dass das rein meine private Meinung ist, die "Forumsmeinung" geht in diesem Punkt weit auseinander.

Lg
Michael
Bulli
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#16

Beitrag von Bulli »

ich hab jetzt hier im Forum gelesen, dass die US-05 für einen stabilen Schaumteppich bekannt ist, der auch nach dem Ende der Gärung nicht absinkt bzw. relativ lange braucht zum absinken. Das bestätigt sich offensichtlich bei mir.

(Ich hab parallel 4 Eimer Pale Ale stehen, die mit der Notti vergären, da ist nach nur 4 Tagen Gärung von der Hefe fast nichts mehr zu sehen an der Oberfläche).

Ich werd wohl meinen Sud mit der US-05 durch einen Filter abfüllen. Da mir das Jungbier eh schon grenzwertig bitter geraten ist, hab ich die Befürchtung dass zu langes "stehen lassen" auf dem Stopfhopfen dem Geschmack nicht unbedingt zuträglich ist (Hopfen ist morgen 5 Tage drin).

Alternativ könnte ich es in ein anderes Gefäß durch den Fiter umschlauchen um den Hopfen rauszubekommen und dann weiter stehen lassen bis die Hefe sedimentiert?
Ich will einfach jetzt den Stopf-Hopfen raus haben.

Was würdet Ihr tun?

Umschlauchen und nochmal stehen lassen oder gleich abfüllen?
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#17

Beitrag von Blancblue »

Je nachdem wie ungeduldig du bist:

A. Warten bis sich die US 05 absetzt
oder
B. Mit einer sterilisiertem Schaumlöffel die US 05 abschöpfen und anschließend Coldcrash
oder
C. Coldcrash

Filtern nach der Hauptgärung ist so eine Sache in der Hobbybrauerküche. Zum einer steigt die Infektionsgefahr, es gibt Sauerstoffeintrag und für die feinen Hopfenpartikel brauchst Du schon 100 Micron als Filter. Zum anderen entfernst Du die komplette Kohlensäure, das heißt Du musst bei der Nachgärung stärker Nachzuckern, der Alkoholgehalt steigt dadurch noch ein wenig mehr.

Ob der Hopfen zum "grasen" neigt, hängt vom Hopfen ab. Manche kann man ewig drinlassen, andere eher nicht. Chinook und Nelson Sauvin z.B. hauen imho schon nach 3 Tage Aromen raus, die wie beim Weine an Tannine / Gerbstoffe erinnern. Manche mögen das aber sogar im IPA, ich nicht.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#18

Beitrag von Wombat-Brewing »

Zum anderen entfernst Du die komplette Kohlensäure, das heißt Du musst bei der Nachgärung stärker Nachzuckern, der Alkoholgehalt steigt dadurch noch ein wenig mehr.
Deine anderen Aussagen zum Thema halte ich für richtig, aber dem muss ich widersprechen. Wenn man das Bier vor dem Filtern kühlstellt, was ja im Winter kein Problem darstellen sollte, geht beim Filtern zumindest so wenig CO2 verloren, dass ich beim fertigen Bier keinen Unterschied bemerkt hätte.

Aber fürs nächste mal kannst dua uch Hopfensäckchen verwenden: Die kannst du nach dem stopfen einfach entfernen und du ersparst dir die Probleme ;)

Lg
Bulli
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#19

Beitrag von Bulli »

hmmm .... ich denke auch lieber einmal weniger als einmal zuviel am Bier "fummeln". VOn daher schlauche ich jetzt nicht um.

Grundsätzlich hab ich es eigentlich nicht eilig mit dem Abfüllen, ich befürchte eben nur, wie gesagt, dass mir das Bier noch bitterer wird und evtl. ins "grasige" geht.
Wie verhält sich der Cascade hier bei längerem Stopfen?

Ich hab schon Wäschesäcke vom "DM" hier rumliegen, nur, die sind so groß, bei jeweils lediglich 5 Liter Bier pro Eimer werden die nicht mal ganz benetzt :puzz
Zudem gibts ja auch divese Meinungen, dass die Hopfen / Aromausbeute bei lose ins Gärfass geworfenem Hopfen am besten sei...

Ich seh schon, hier gibt's (wie so oft) keinen Königsweg. Ich hab die Eimer jetzt mal nach draußen gestellt. Morgen früh sehen wir weiter. Ich verbuche das alles hier unter "Erfahrung sammen" :thumbup
Bulli
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Re: Pale Ale mit verschiedenen Hopfen - Sud teilen?

#20

Beitrag von Bulli »

soo... kurze Rückmeldung:

hab jetzt nach ca. 2 Wochen Kaltlagerung die ersten Flaschen "geköpft"... und... Enttäuschung:

von ca. 10 geöffneten Flaschen nur 2 mit ausreichend CO2, der Rest... wenig bis gar kein CO2. Da hat also die Nachgärung / Flaschengärung nicht geklappt.

Ich nehme an, das liegt daran, wie ich den Zucker vor dem Abfüllen beigemischt habe:
Ich habe den Zucker zunächst in Wasser aufgelöst und das Zuckerwasser dann in einem Eimer vorgelegt, anschließend dann das Jungbier darauf geschlaucht.
Ich habe NICHT umgerührt, ich dachte, dass die "Bewegung" vom Umschlauchen reicht, um das Bier mit dem Zuckerwasser ordentlich durchzumischen. Offensichtlich ein Trugschluß. Anders kann ich mir die völlig unterschiedlich karbonisierten Flaschen nicht erklären.
Zudem meine ich, dass diejenigen Flaschen, in denen CO2 ist, noch ordentlich Restsüße haben...
Spricht also alles dafür, dass sich der Zucker nicht verteilt hat. Ich hatte keine Kontrollflasche mit Manometer, allerdings bringt mir das bei schlecht verteiltem Zucker eh nix.

Frage zum weitern Vorgehen:
Ich würde jetzt alle verbliebenen Flaschen öffnen und in einen Eimer gießen, dann nochmals mit ... ca. 2 g / Liter (?) Zucker nachspeisen, umrühren und dann wieder abfüllen? Soll ich dann nochmals Hefe zugeben oder darauf hoffen, dass die sich noch im Bier befindliche Hefe ausreicht zur Nachgärung/Flaschengärung?

Weiterhin kann ich vom Hopfen im Bier überhaupt nichts riechen. Das Bier in den geöffneten Flaschen ist durchweg gut trinkbar, die Flaschen mit CO2 waren sogar geschmacklich recht lecker, nur in der Nase NULL Hopfenaroma (ich hatte mit 3g / Liter Hopfen gestopft, davon rieche ich aber NIX...) In der Nase überwiegt eher ein unangenehmer Geruch.. irgendwie wie feuchter Spüllappen. Das Bier ansich schmeckt aber fehlerfrei.... seltsam...
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