Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich meine auch dass das mangelnde Fachwissen das Problem ist.
Ich kann zwar schon recht gut ein Rezept nachbrauen (technisch oft fehlerfrei).
Für eigene Rezept fehlt mir einfach die Theorie dahinter.
Darum kommen dann oft Fragen wie welche Rasten? Passt die Schüttung so?
lg
Ich kann zwar schon recht gut ein Rezept nachbrauen (technisch oft fehlerfrei).
Für eigene Rezept fehlt mir einfach die Theorie dahinter.
Darum kommen dann oft Fragen wie welche Rasten? Passt die Schüttung so?
lg
38l Maischetopf + Mattmill Rührwerk, 50l Pfanne, Hendi
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
OS-Schlingel hat geschrieben:Hallo @Uli74
Hilft Dir das hier??
Gruß
Stephen
Gehts nur mir so, oder schlägt das Antivirenprogramm bei Euch auch Alarm wenn Ihr das Tool öffnen wollt?
Gruss
Uli
Uli
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Bei Kombirast muss man sich darüber weniger Gedanken machen :)respect hat geschrieben:Ich meine auch dass das mangelnde Fachwissen das Problem ist.
Ich kann zwar schon recht gut ein Rezept nachbrauen (technisch oft fehlerfrei).
Für eigene Rezept fehlt mir einfach die Theorie dahinter.
Darum kommen dann oft Fragen wie welche Rasten? Passt die Schüttung so?
lg
Ansonsten werd ich mich diesen Winter mal gezielt mit Mini-Suden durch Malze und Hefen brauen..... um meinen Horizont zu erweitern....
Sind reichlich Macros drin,zumindest Eset/NOD hält das aber für unverdächtig.uli74 hat geschrieben:OS-Schlingel hat geschrieben:Hallo @Uli74
Hilft Dir das hier??
Gruß
Stephen
Gehts nur mir so, oder schlägt das Antivirenprogramm bei Euch auch Alarm wenn Ihr das Tool öffnen wollt?
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Virustotal hat 1/54 Trefferquote:
https://virustotal.com/en/file/1bc99850 ... 471792607/
https://virustotal.com/en/file/1bc99850 ... 471792607/
- Johnny H
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich braue jetzt seit guten 3 1/2 Jahren, habe dank naturwissenschaftlicher Vorbildung keine Angst vor der Theorie dahinter und bin diesbezüglich auch recht fleißig beim Lesen und Sammeln von Quellen und auch einigermaßen gut organisiert bei der Verwaltung meiner Unterlagen.
Aber Rezepte selbst von Null entwickeln? Da tue ich mich auch trotz u.a. Ray Daniels im Regal immer noch recht schwer damit und mache es eigentlich eher ungern. Ich glaube es liegt hauptsächlich daran: wir machen 6-8 ~20l-Sude im Jahr, und aus Platzgründen wird auch nie ein Sud geteilt (dann würden ja zwei Gäreimer irgendwo rumstehen, und außerdem fasst der für die temperaturkontrollierte Gärung vorgesehene Kühlschrank auch nur einen Gäreimer). Unter diesen Voraussetzungen ist es schon recht mühsam, sich über Iterationen zu nähern, und es können schon mal 6 Monate bis zu zwei Jahre vergehen, bis ich ein eher misslungenes Rezept wieder in die Hand nehme und es ggf. weiterentwickle. Eventuell verliere ich sogar ganz das Interesse an einem Bierstil (ich habe z.B. einmal ein mittelmäßiges IPA gebraut, und danach nie wieder eines, trinke allerdings auch eher selten Kauf-IPAs). Dazu kommt noch der unvermeidliche Umstand, dass vom Brautag bis zum genieß- oder trinkbaren Ergebnis Wochen oder sogar Monate vergehen können. Da ist sehr mühsam, sich über 1-Punkt-Versuche ranzutasten!
Da mache ich also folgendes:
- Meine Parameter (Masse, Temperatur, Zeit etc.) so gut wie möglich kontrollieren oder wenigstens messen, und das ganze auch sauber protokollieren
- detaillierte Verkostungsnotizen (das kann noch besser werden)
- möglichst einfache Rezepte brauen (z.B. 100% Basismalz, Dekoktion, ein bis zwei Hopfen, sauber UG vergären -> top!)
- Fehlgeschmäcker korrekt identifizieren, die Ursachen verstehen und diese dann abstelllen
- GANZ WICHTIG: von den Fehlern anderer lernen! Ich bin ein großer Freund von möglichst detaillierten Hobbybrauertreffen, und wenn ich ein unausgewogenes Bier eines Kollegen trinke und währenddessen oder hinterher herausfinde, was hier nicht optimal gelaufen oder abgestimmt worden ist, dann muss ich doch den gleichen Fehler nicht auch noch machen! Da fallen mir spontan ein paar Dinge ein:
- einen Hopfenalterungsrechner werde ich nie benutzen
- 10% CaraHell in einem hellen UG (Helles oder Pils, 2x getrunken) empfinde ich als unausgewogen süßlich-vollmundig
- zu viele Zutaten machen ein Bier schnell unausgewogen (weniger ist mehr!), wenn man sich nicht auskennt etc.
Da gehe ich dann auch von einem Hobbybrauertreffen mit mehreren fehlerhaften oder unausgewogenen Bieren zufrieden wieder weg, wenn ich etwas daraus gelernt habe. Unter Umständen ist mir das sogar lieber als Treffen oder Festivals mit zahllosen Superbieren, bei denen ich aufgrund der Umstände nichts oder zu wenig über die Hintergründe erfahre.
- und zuletzt: lesen, lesen, lesen!
So habe ich eigentlich eher selten grob fehlerhafte Biere, dafür aber immer mal wieder solche, die unausgewogen daherkommen.
Aber ich bin halt auch mal faul. Manchmal geht es nicht anders. Wenn ich einen bestimmten Bierstil brauen will, dann suche ich mir zu einem schönen Kaufbiervertreter ein Klonrezept mit möglichst vielen detaillierten und positiven Rückmeldungen. Oder ich durchsuche die verfügbaren Rezeptdatenbanken nach ähnlichen Kriterien. Iterationen erfolgen dann erst später oder ggf. auch gar nicht. Da bin ich dann natürlich auch dankbar für die Arbeit und Erfahrung anderer Braumeister, die das offensichtlich viel besser können als ich. Das findet man m.E. übrigens auch in der Craftbeer-Szene, dass gefühlt diejenigen mit brautechnischer Ausbildung weniger oft völlig unausgewogene Biere auf den Markt werfen. Das Rezept schaue ich mir dann natürlich auch an und versuche zu verstehen, warum "dieses" Porter/Stout ein besonders ausgewogenes Verhältnis zwischen Röstaromen, Süße und Hopfenbittere hat, oder warum bei "jenem" Pale Ale sich die Hopfenaromen besonders schön ergänzen und mit der Bittere und dem Körper harmonieren.
Aber Rezepte selbst von Null entwickeln? Da tue ich mich auch trotz u.a. Ray Daniels im Regal immer noch recht schwer damit und mache es eigentlich eher ungern. Ich glaube es liegt hauptsächlich daran: wir machen 6-8 ~20l-Sude im Jahr, und aus Platzgründen wird auch nie ein Sud geteilt (dann würden ja zwei Gäreimer irgendwo rumstehen, und außerdem fasst der für die temperaturkontrollierte Gärung vorgesehene Kühlschrank auch nur einen Gäreimer). Unter diesen Voraussetzungen ist es schon recht mühsam, sich über Iterationen zu nähern, und es können schon mal 6 Monate bis zu zwei Jahre vergehen, bis ich ein eher misslungenes Rezept wieder in die Hand nehme und es ggf. weiterentwickle. Eventuell verliere ich sogar ganz das Interesse an einem Bierstil (ich habe z.B. einmal ein mittelmäßiges IPA gebraut, und danach nie wieder eines, trinke allerdings auch eher selten Kauf-IPAs). Dazu kommt noch der unvermeidliche Umstand, dass vom Brautag bis zum genieß- oder trinkbaren Ergebnis Wochen oder sogar Monate vergehen können. Da ist sehr mühsam, sich über 1-Punkt-Versuche ranzutasten!
Da mache ich also folgendes:
- Meine Parameter (Masse, Temperatur, Zeit etc.) so gut wie möglich kontrollieren oder wenigstens messen, und das ganze auch sauber protokollieren
- detaillierte Verkostungsnotizen (das kann noch besser werden)
- möglichst einfache Rezepte brauen (z.B. 100% Basismalz, Dekoktion, ein bis zwei Hopfen, sauber UG vergären -> top!)
- Fehlgeschmäcker korrekt identifizieren, die Ursachen verstehen und diese dann abstelllen
- GANZ WICHTIG: von den Fehlern anderer lernen! Ich bin ein großer Freund von möglichst detaillierten Hobbybrauertreffen, und wenn ich ein unausgewogenes Bier eines Kollegen trinke und währenddessen oder hinterher herausfinde, was hier nicht optimal gelaufen oder abgestimmt worden ist, dann muss ich doch den gleichen Fehler nicht auch noch machen! Da fallen mir spontan ein paar Dinge ein:
- einen Hopfenalterungsrechner werde ich nie benutzen
- 10% CaraHell in einem hellen UG (Helles oder Pils, 2x getrunken) empfinde ich als unausgewogen süßlich-vollmundig
- zu viele Zutaten machen ein Bier schnell unausgewogen (weniger ist mehr!), wenn man sich nicht auskennt etc.
Da gehe ich dann auch von einem Hobbybrauertreffen mit mehreren fehlerhaften oder unausgewogenen Bieren zufrieden wieder weg, wenn ich etwas daraus gelernt habe. Unter Umständen ist mir das sogar lieber als Treffen oder Festivals mit zahllosen Superbieren, bei denen ich aufgrund der Umstände nichts oder zu wenig über die Hintergründe erfahre.
- und zuletzt: lesen, lesen, lesen!
So habe ich eigentlich eher selten grob fehlerhafte Biere, dafür aber immer mal wieder solche, die unausgewogen daherkommen.
Aber ich bin halt auch mal faul. Manchmal geht es nicht anders. Wenn ich einen bestimmten Bierstil brauen will, dann suche ich mir zu einem schönen Kaufbiervertreter ein Klonrezept mit möglichst vielen detaillierten und positiven Rückmeldungen. Oder ich durchsuche die verfügbaren Rezeptdatenbanken nach ähnlichen Kriterien. Iterationen erfolgen dann erst später oder ggf. auch gar nicht. Da bin ich dann natürlich auch dankbar für die Arbeit und Erfahrung anderer Braumeister, die das offensichtlich viel besser können als ich. Das findet man m.E. übrigens auch in der Craftbeer-Szene, dass gefühlt diejenigen mit brautechnischer Ausbildung weniger oft völlig unausgewogene Biere auf den Markt werfen. Das Rezept schaue ich mir dann natürlich auch an und versuche zu verstehen, warum "dieses" Porter/Stout ein besonders ausgewogenes Verhältnis zwischen Röstaromen, Süße und Hopfenbittere hat, oder warum bei "jenem" Pale Ale sich die Hopfenaromen besonders schön ergänzen und mit der Bittere und dem Körper harmonieren.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich bin selbst Anfänger (2. Sud, eigenes Rezept) und will da auch mal meinen Senf dazu geben.
Ich glaube, das "Problem" sind wir selbst.
Wir sind halt alles Menschen und als solche ziemliche Individuen.
Obwohl uns hier das selbe Thema vereint, ist halt doch jeder anders, das liest man ja schon aus den ganzen Beiträgen hier im Forum heraus.
Da kann man von A wie Abfüllen über D wie Desinfektion bis zu Z wie Zusatzstoffe die volle Bandbreite erleben.
Bei manch einem mag es Unsicherheit sein, weil er das erste mal nichts vermasseln wil, ein andrer wieder glaubt vieleicht das Hammerrezept entworfen zu haben und erwartet lobende Worte.
Neulich wollte einer was zu nem Rezept wissen, da war die Schüttung angegeben, dei Hopfen, Kochdauer, aber keine Rasten.
Entweder er hats im Eifer vergessen, oder er war einfach nicht gut informiert.
Informationen zusammenzutragen ist auch einigermasen schwierig finde ich.
Es gibt so vile Aspekte. Trotz der überschaubaren Zutaten gibt es zu jeder einzelnen eine Unzahl von Einflussmöglichkeiten.
Über Wasseraufbereitung kann und hat man vermutlich ganze Bücher geschrieben, Malze gibt es jede Menge, oft mit kaum erkennbaren Unterschieden, Hefen gibts trocken, flüssig, gestrippt mit Starter, wie den ansetzen, ohne Starter, gleich auf die Würze? ...
Und das sind nur die Rein(heitsgebot)en Rohstoffe.
Dann gehts noch an die Verfahren bzw. Verarbeitungsschritte und Werkzeuge.
Mälzen wird wohl kein Neuling, aber beim Schroten gehts schon los, welche Mühle.
Maischen, was bewirken die Rasten, wie nehme ich damit Einfluss auf den Geschmack.
Wie braue ich? Infusion, Dekoktion, Maischerohr, BIAB oder irgendwelche Mischformen?
Hopfengabe, wann, wie viel, was bewirkt es, wie kann ich damit Einfluss nehmen?
Läutern, welches Verfahren/Methode ist die beste und für wen?
Kochen, wie lange, warum, was macht das nun wieder.
Abkühlen mit Gegenstromkühler, Spirale oder einfach über Nacht?
Dann die Hefe, rehydrieren, Starter ansetzen, wie genau, over- oder underpitchen (warum gibts da eigentlich keinen deutschen Begriff?)?
Gärführung ...
Ich hör auf, hab sicher noch nicht alles, aber da ist jedes Thema für sich schon echt mächtig.
In der Kombination ergeben sich unermessliche Möglichkeiten und als Anfänger bist du da einfach erschlagen.
Da muss jeder für sich Entscheidungen treffen und damit geht halt dann wieder jeder anders um.
Das tolle am Brauen ist ja aber, man muss sich da nicht unbedingt drum scheren.
Einfach loslegen geht auch, das liegt aber halt nicht jedem.
Ich selber lese solche Threds immer gerne weil doch meist weitere Informationen für mich zu extrahieren sind.
Selbst wenn die eigentliche Frage für mich nicht relevant ist.
Von daher der Wunsch an die alten Hasen: Schreibt am besten mit dazu, was eure Vorschläge bewirken.
Am besten noch, Alternativen um das gewünschte zu erreichen. Und eventuell noch, was man tun muss, um den gegenteiligen Effekt zu erreichen.
Am besten packt das dann noch wer ins Wiki
Letztendlich, glaube ich zumindest, will man als Kreativbrauer doch irgendwann gestalten und nicht nur nachbrauen.
Und dazu braucht es Verständniss der Stellschrauben und ihrer Auswirkung.
Wie stark die Schrauben dann jeweils Einfluss haben und wie Ihm das gefällt muss dann jeder selbst herausfinden.
Grüße,
cars10
Ich glaube, das "Problem" sind wir selbst.
Wir sind halt alles Menschen und als solche ziemliche Individuen.
Obwohl uns hier das selbe Thema vereint, ist halt doch jeder anders, das liest man ja schon aus den ganzen Beiträgen hier im Forum heraus.
Da kann man von A wie Abfüllen über D wie Desinfektion bis zu Z wie Zusatzstoffe die volle Bandbreite erleben.
Bei manch einem mag es Unsicherheit sein, weil er das erste mal nichts vermasseln wil, ein andrer wieder glaubt vieleicht das Hammerrezept entworfen zu haben und erwartet lobende Worte.
Neulich wollte einer was zu nem Rezept wissen, da war die Schüttung angegeben, dei Hopfen, Kochdauer, aber keine Rasten.
Entweder er hats im Eifer vergessen, oder er war einfach nicht gut informiert.
Informationen zusammenzutragen ist auch einigermasen schwierig finde ich.
Es gibt so vile Aspekte. Trotz der überschaubaren Zutaten gibt es zu jeder einzelnen eine Unzahl von Einflussmöglichkeiten.
Über Wasseraufbereitung kann und hat man vermutlich ganze Bücher geschrieben, Malze gibt es jede Menge, oft mit kaum erkennbaren Unterschieden, Hefen gibts trocken, flüssig, gestrippt mit Starter, wie den ansetzen, ohne Starter, gleich auf die Würze? ...
Und das sind nur die Rein(heitsgebot)en Rohstoffe.
Dann gehts noch an die Verfahren bzw. Verarbeitungsschritte und Werkzeuge.
Mälzen wird wohl kein Neuling, aber beim Schroten gehts schon los, welche Mühle.
Maischen, was bewirken die Rasten, wie nehme ich damit Einfluss auf den Geschmack.
Wie braue ich? Infusion, Dekoktion, Maischerohr, BIAB oder irgendwelche Mischformen?
Hopfengabe, wann, wie viel, was bewirkt es, wie kann ich damit Einfluss nehmen?
Läutern, welches Verfahren/Methode ist die beste und für wen?
Kochen, wie lange, warum, was macht das nun wieder.
Abkühlen mit Gegenstromkühler, Spirale oder einfach über Nacht?
Dann die Hefe, rehydrieren, Starter ansetzen, wie genau, over- oder underpitchen (warum gibts da eigentlich keinen deutschen Begriff?)?
Gärführung ...
Ich hör auf, hab sicher noch nicht alles, aber da ist jedes Thema für sich schon echt mächtig.
In der Kombination ergeben sich unermessliche Möglichkeiten und als Anfänger bist du da einfach erschlagen.
Da muss jeder für sich Entscheidungen treffen und damit geht halt dann wieder jeder anders um.
Das tolle am Brauen ist ja aber, man muss sich da nicht unbedingt drum scheren.
Einfach loslegen geht auch, das liegt aber halt nicht jedem.
Ich selber lese solche Threds immer gerne weil doch meist weitere Informationen für mich zu extrahieren sind.
Selbst wenn die eigentliche Frage für mich nicht relevant ist.
Von daher der Wunsch an die alten Hasen: Schreibt am besten mit dazu, was eure Vorschläge bewirken.
Am besten noch, Alternativen um das gewünschte zu erreichen. Und eventuell noch, was man tun muss, um den gegenteiligen Effekt zu erreichen.
Am besten packt das dann noch wer ins Wiki
Letztendlich, glaube ich zumindest, will man als Kreativbrauer doch irgendwann gestalten und nicht nur nachbrauen.
Und dazu braucht es Verständniss der Stellschrauben und ihrer Auswirkung.
Wie stark die Schrauben dann jeweils Einfluss haben und wie Ihm das gefällt muss dann jeder selbst herausfinden.
Grüße,
cars10
"Malz hat das Bestreben Bier zu werden." Drew Beechum (sinngemäß)
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Hi Cars10, besser kann man das "Problem" vermutlich nicht ausformulieren.
Ich habe ein paar mehr Sude hinter mir und braue derzeit nach Rezepten. Bei einigen Suden möchte ich etwas variieren, kenne aber die Auswirkungen vieler Stellschrauben nicht. Lesen, lernen und probieren ist unheimlich interessant. Gerade die beschriebene Komplexität gepaart mit erzwungener Geduld macht das Brauen zu einem perfekten Hobby für mich.
Für das frustarme Lernen ist es aber wichtig, dass man zumindest weiß in welche Richtung das Pferd reitet, damit man sich richtig herum draufsetzen kann . Anders ausgedrückt, Leute wie ich sind auf den Know-How Transfer in Foren wie diesem angewiesen, da es einfach zu viele gute und schlechte Informationsquellen im WWW gibt und man sich unbewusst zu oft falsch informiert.
Für Hopfensorten und Hefen gibt es recht viele gute Informationsquellen, wie Müggelland oder Hopfen der Welt. Was mir hingegen oft fehlt sind die geschmacklichen Auswirkungen der gängigen Malzsorten. So eine Übersicht kann einfach gehalten sein. Etwa so wie es emjay2812 oben schrieb (mehr MüMa macht malzigeres Bier). Damit kann man am Geschmacksprofil seines Bieres arbeiten und die Richtung stimmt. Was bewirken Cara, Carafa, Röstmalze usw. in Abhängigkeit vom Einmaischzeitpunkt? Nur Dekoktionsaromen beim Infustionsverfahren ausgleichen und/oder färben? Haben die Malze mit der nachgestellten römischen Zahl I, II, III grundsätzlich das gleiche Geschmacksprofil und lediglich einen anderen EBC?
Da fehlt wirklich mal eine kleine Übersicht als Arbeitsgrundlage zum erfolgsorientieren Lernen und selbst ausprobieren.
Ich habe ein paar mehr Sude hinter mir und braue derzeit nach Rezepten. Bei einigen Suden möchte ich etwas variieren, kenne aber die Auswirkungen vieler Stellschrauben nicht. Lesen, lernen und probieren ist unheimlich interessant. Gerade die beschriebene Komplexität gepaart mit erzwungener Geduld macht das Brauen zu einem perfekten Hobby für mich.
Für das frustarme Lernen ist es aber wichtig, dass man zumindest weiß in welche Richtung das Pferd reitet, damit man sich richtig herum draufsetzen kann . Anders ausgedrückt, Leute wie ich sind auf den Know-How Transfer in Foren wie diesem angewiesen, da es einfach zu viele gute und schlechte Informationsquellen im WWW gibt und man sich unbewusst zu oft falsch informiert.
Für Hopfensorten und Hefen gibt es recht viele gute Informationsquellen, wie Müggelland oder Hopfen der Welt. Was mir hingegen oft fehlt sind die geschmacklichen Auswirkungen der gängigen Malzsorten. So eine Übersicht kann einfach gehalten sein. Etwa so wie es emjay2812 oben schrieb (mehr MüMa macht malzigeres Bier). Damit kann man am Geschmacksprofil seines Bieres arbeiten und die Richtung stimmt. Was bewirken Cara, Carafa, Röstmalze usw. in Abhängigkeit vom Einmaischzeitpunkt? Nur Dekoktionsaromen beim Infustionsverfahren ausgleichen und/oder färben? Haben die Malze mit der nachgestellten römischen Zahl I, II, III grundsätzlich das gleiche Geschmacksprofil und lediglich einen anderen EBC?
Da fehlt wirklich mal eine kleine Übersicht als Arbeitsgrundlage zum erfolgsorientieren Lernen und selbst ausprobieren.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
In Randy Moshers "Mastering Homebrew" sind die einzelnen Sorten recht gut beschrieben.DerDerDasBierBraut hat geschrieben:Was mir hingegen oft fehlt sind die geschmacklichen Auswirkungen der gängigen Malzsorten.
Gruß,
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
(Karl Valentin)
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Naja, so einfach ist das alles nicht mit den "das wirkt sich so aus / schmeckt so" Tipps für Newbies, dafür gibt es einfach zu viele Parameter die sich gegenseitig beeinflussen.
Nehmen wir mal das Beispiel "Münchner Malz = gleich mehr Malzgeschmack". Tendenziell richtig, aber dann kommen noch weitere Faktoren dazu, die sich auf die "Malzigkeit" auswirken:
- Malz Hersteller Schwankungen / Unterschiede / Alter
- Länge / Temperatur der Rasten / Dekoktion oder Infusion
- Hefestamm / Menge der Hefe / Vitalität der Hefe / Gärtemperatur
- Wasseraufbereitung / PH Wert / Wasser-Malz Verhältnis
- Schrotgröße
- IBU / Stammwürze Verhältnis
- Restliche Malze der Schüttung
usw.
Wie ich oben schrieb - brauen ist nicht wie essen kochen á la "und jetzt noch noch etwas Knoblauch dran" - dieser gewünschte Aroma-Baukasten funktioniert nur sehr eingeschränkt. Wie oft sieht man hier abenteuerliche Schüttungen mit 1000 verschiedenen Spezialmalzen nach dem Motto "viel hilft viel" - und statt komplexer Aromavielfalt gibts dann nur noch Karamell-Röstbrei.
Eigentlich braucht der Rezept-Thread ein Sticky für Anfänger, wo dieser erstmal nur beschreibt / einträgt, wie sein gewünschtes Bier am Ende schmecken soll. Imho wissen die meistens gar nicht genau, wo sie hin wollen geschmacklich. Ist das geklärt, kann man sich mit den Profis an das finale Biere rantasten und die einzelnen Schritte verstehen. Vielleicht so in der Richtung:
1. Erfahrung:
a) Wieviel Sude wurden schon gebraut?
b) Wie hoch ist die Erfahrung mit dem Bierstil (z.B. habe schon 20 verschiedene IPAs getrunken)
2. Geschmack / Geruch / Farbe des fertigen Bieres (bitte ankreuzen)
Bierstil (falls bekannt):
Bitternis / Herb: ( ) wenig ( ) mittel ( ) hoch
Vollmundigkeit: ( ) trocken ( ) ausgewogen ( ) hoch
Mundgefühl: ( ) samtig/cremig ( ) spritzig
Farbe:
Alkoholgehalt: ( ) leicht ( ) normal ( ) hoch ( ) sehr hoch
3.Aromen im Detail (bitte ankreuzen)
a) Malz
- Röstaromen: ( ) Dunkle Schokolade ( ) Kakao ( ) gebrannte Mandeln ( ) Kaffee ( ) getrocknete Früchte ( ) Brotkruste
- Rauch: ( ) Holzrauch ( ) Gewürznelken
- Früchte /Nüsse: ( ) Mandeln ( ) Rosinen ( ) Vanille ( ) Haselnüsse
- Malzaromen: ( ) Honig ( ) Gebäck ( ) Marmelade ( ) Malzig
- Karamell: ( ) Toffee ( ) helles und dunkles Karamell
- Geschmack: ( ) Sauer ( ) Süss ( ) bitter
b) Hopfen
....
c) Hefe
....
d) Wasser
....
e) Sonstige Zutaten / Aromen
4.Vorhandene / Gewünschte Rohstoffe
....
Etc.
Nehmen wir mal das Beispiel "Münchner Malz = gleich mehr Malzgeschmack". Tendenziell richtig, aber dann kommen noch weitere Faktoren dazu, die sich auf die "Malzigkeit" auswirken:
- Malz Hersteller Schwankungen / Unterschiede / Alter
- Länge / Temperatur der Rasten / Dekoktion oder Infusion
- Hefestamm / Menge der Hefe / Vitalität der Hefe / Gärtemperatur
- Wasseraufbereitung / PH Wert / Wasser-Malz Verhältnis
- Schrotgröße
- IBU / Stammwürze Verhältnis
- Restliche Malze der Schüttung
usw.
Wie ich oben schrieb - brauen ist nicht wie essen kochen á la "und jetzt noch noch etwas Knoblauch dran" - dieser gewünschte Aroma-Baukasten funktioniert nur sehr eingeschränkt. Wie oft sieht man hier abenteuerliche Schüttungen mit 1000 verschiedenen Spezialmalzen nach dem Motto "viel hilft viel" - und statt komplexer Aromavielfalt gibts dann nur noch Karamell-Röstbrei.
Eigentlich braucht der Rezept-Thread ein Sticky für Anfänger, wo dieser erstmal nur beschreibt / einträgt, wie sein gewünschtes Bier am Ende schmecken soll. Imho wissen die meistens gar nicht genau, wo sie hin wollen geschmacklich. Ist das geklärt, kann man sich mit den Profis an das finale Biere rantasten und die einzelnen Schritte verstehen. Vielleicht so in der Richtung:
1. Erfahrung:
a) Wieviel Sude wurden schon gebraut?
b) Wie hoch ist die Erfahrung mit dem Bierstil (z.B. habe schon 20 verschiedene IPAs getrunken)
2. Geschmack / Geruch / Farbe des fertigen Bieres (bitte ankreuzen)
Bierstil (falls bekannt):
Bitternis / Herb: ( ) wenig ( ) mittel ( ) hoch
Vollmundigkeit: ( ) trocken ( ) ausgewogen ( ) hoch
Mundgefühl: ( ) samtig/cremig ( ) spritzig
Farbe:
Alkoholgehalt: ( ) leicht ( ) normal ( ) hoch ( ) sehr hoch
3.Aromen im Detail (bitte ankreuzen)
a) Malz
- Röstaromen: ( ) Dunkle Schokolade ( ) Kakao ( ) gebrannte Mandeln ( ) Kaffee ( ) getrocknete Früchte ( ) Brotkruste
- Rauch: ( ) Holzrauch ( ) Gewürznelken
- Früchte /Nüsse: ( ) Mandeln ( ) Rosinen ( ) Vanille ( ) Haselnüsse
- Malzaromen: ( ) Honig ( ) Gebäck ( ) Marmelade ( ) Malzig
- Karamell: ( ) Toffee ( ) helles und dunkles Karamell
- Geschmack: ( ) Sauer ( ) Süss ( ) bitter
b) Hopfen
....
c) Hefe
....
d) Wasser
....
e) Sonstige Zutaten / Aromen
4.Vorhandene / Gewünschte Rohstoffe
....
Etc.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Wenn wir wie die Amerikaner brauen würden, gäbe es auch viele Fragen und Unsicherheiten wegen den Rasten in den Rezepten nicht.
Also Wasser auf 75 Grad erwärmen (die genaue Temperatur muss man je nach Equipment herausfinden), in den gut isolierten Läuterbottch vorlegen (zB Thermoport mit Hexe), geschrotetes Malz dazu, Deckel drauf und nach einer Stunde bei 67 Grad unten den Hahn aufmachen und ganz normal läutern.
So macht man ganz hervorragende Würzen ohne Sauerstoffeintag durch ein Rührwerk.
Die ganze Verunsicherung wegen den Rasten fällt weg und vor allem der ganze Stress, diese genau einzuhalten.
Ein gutes Hefeweizen bekommt man so zwar nicht unbedingt hin, aber die allermeisten Biere schon.
Später kann man durch Zubrühen von kochendem Wasser noch verschiedene Rasten kombinieren, was die Bandbreite vergrößert. Eine Rast bei 62 Grad und eine bei 67 Grad machen zb sehr hohe Vergärungsgrade und sind sehr einfach zu realisieren, wenn man die Sache mal nach ein paar Suden im Griff hat. Ich braue nur noch so.
Wenn ich hier immer all die Fragen und Unsicherheiten wegen den Rasten lese denke ich mir immer, macht euch doch das Leben nicht so schwer, sondern konzentriert euch doch lieber auf die wesentlichen Dinge.
Eine gute Gärführung und ein geeignetes Brauwasser reißen zehn mal mehr raus als die ganze Panik um die Rasten.
Billig ist so was auch noch und man braucht weder ein teures Rührwerk noch muss man sich einen Ast abrühren.
Die ganzen wundervollen amerikanischen Biere werden im Prinzip alle so gemacht.
Bei Wit und Hefeweizen kann man ja das Braupaddel wieder auspacken und im Einkocher maischen, wenn es denn sein muss.
Stefan
Also Wasser auf 75 Grad erwärmen (die genaue Temperatur muss man je nach Equipment herausfinden), in den gut isolierten Läuterbottch vorlegen (zB Thermoport mit Hexe), geschrotetes Malz dazu, Deckel drauf und nach einer Stunde bei 67 Grad unten den Hahn aufmachen und ganz normal läutern.
So macht man ganz hervorragende Würzen ohne Sauerstoffeintag durch ein Rührwerk.
Die ganze Verunsicherung wegen den Rasten fällt weg und vor allem der ganze Stress, diese genau einzuhalten.
Ein gutes Hefeweizen bekommt man so zwar nicht unbedingt hin, aber die allermeisten Biere schon.
Später kann man durch Zubrühen von kochendem Wasser noch verschiedene Rasten kombinieren, was die Bandbreite vergrößert. Eine Rast bei 62 Grad und eine bei 67 Grad machen zb sehr hohe Vergärungsgrade und sind sehr einfach zu realisieren, wenn man die Sache mal nach ein paar Suden im Griff hat. Ich braue nur noch so.
Wenn ich hier immer all die Fragen und Unsicherheiten wegen den Rasten lese denke ich mir immer, macht euch doch das Leben nicht so schwer, sondern konzentriert euch doch lieber auf die wesentlichen Dinge.
Eine gute Gärführung und ein geeignetes Brauwasser reißen zehn mal mehr raus als die ganze Panik um die Rasten.
Billig ist so was auch noch und man braucht weder ein teures Rührwerk noch muss man sich einen Ast abrühren.
Die ganzen wundervollen amerikanischen Biere werden im Prinzip alle so gemacht.
Bei Wit und Hefeweizen kann man ja das Braupaddel wieder auspacken und im Einkocher maischen, wenn es denn sein muss.
Stefan
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Du gibst eigentlich schon selber die Antwort warum dein Schema weiter unten nicht funktionieren kann. Wenn man die Aromen ankreuzen kann, dann koennte man das auch automatisieren. Waere dann der Bier- Rezept- Rechner. Du stellst die Schieberregler ein und Voila, spuckt er ein Rezept aus.....Wie ich oben schrieb - brauen ist nicht wie essen kochen á la "und jetzt noch noch etwas Knoblauch dran" - dieser gewünschte Aroma-Baukasten funktioniert nur sehr eingeschränkt.
Fuer mich gibt es dreieinhalb Zutaten die es braucht gute Rezepte zu entwickeln.
Die halbe Zutat ist die mit der man anfangen sollte, viele verschiedenen Biere probieren und fuer sich selbst versuchen die Unterschiede zu beschreiben. Dabei auch gleich mal festhalten was man mag und was nicht.
Dann kommt brauen, brauen, brauen. Bloeder Spruch, aber Uebung macht den Meister. Brauen lernt man durch Brauen. Im Endeffekt ist Bier popelig einfach. Wir haben drei grosse Aromenkreise, Malz, Hopfen und Hefe. Zugegeben warden diese durch eine Vielzahl an Parametern beeinflusst, aber mehr gibt es nicht was Geschmack bringt. Einfach mal die einzelnen Rohstoffe verstehen, dann Weiss man auch wie sie sich verhalten und im Gesamtbild zusammen passen.
Die naechste Zutat ist ein stink normales Heft/ Buch zum reinschreiben. Hier sammle ich alle meine Rezepte mit allen Parametern. Meiner Erfahrung nach gibt es dafuer auch tolle Computerprogramme, die ich aber im Entscheidenden Moment nicht dabei habe, naemlich wenn ich im Sudhaus stehe und ploetzlich entscheiden muss wie ich auf ein Problem reagiere. Ich schreib mir zu meinen Rezepten auch wie das Bier geworden ist und shon direkt beim Verkosten was ich aendern wuerde, bzw. was micht stoert.
Die letzte Zutat ist ein gutes Nachschlagewerk. Es braucht kein Anleitungsbuch sein, es muss ein Buch sein in dem ich finde was ich suche, von welche Anstellzellzahl bis Zucker fuer die Flaschengaerung. Wichtig ist dabei das ich mit dem Werk klar komme. Buecher gehen nicht kaputt wenn man rein schreibt.
Das ist zwar sicherlich auch kein Patentrezept, aber funktioniert, zumindest fuer mich, ganz gut.
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Bezueglich Malze und geschmack: http://www.weyermann.de/ger/gelbe_seite ... &sprache=1 Downloads unten an der seite.
@Johnny,
eins fehlt denke ich noch. Beschreibung vom Ziel bevor du braust, erst damit kannst du fuer weitere entwicklung deine verkostungsnotitzen nuetzen. Es ist auch was man machen sollte bevor mann mit einer rezepturentwicklung anfaengt.
Ingo
@Johnny,
eins fehlt denke ich noch. Beschreibung vom Ziel bevor du braust, erst damit kannst du fuer weitere entwicklung deine verkostungsnotitzen nuetzen. Es ist auch was man machen sollte bevor mann mit einer rezepturentwicklung anfaengt.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
- Johnny H
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Zielformulierung ist kein schlechter Tip, danke. Ich habe meist auch eine Vorstellung, was ich brauen bzw. trinken will, wobei die im Einzelfall auch mal sehr kurz ausfällt, z.B. "rundes, gut trinkbares UG-Bier mit speziellem Interesse an der Malznote aus 100% Maris Otter und ein wenig passendem Hopfenaroma", oder "rundes, leicht cremiges Milk Stout, das auch noch perfekt ausbalanciert ist (Hopfen, Röstaromen, Restsüße). Das könnte ich aber durchaus noch verbessern.Seed7 hat geschrieben:[...]
@Johnny,
eins fehlt denke ich noch. Beschreibung vom Ziel bevor du braust, erst damit kannst du fuer weitere entwicklung deine verkostungsnotitzen nuetzen. Es ist auch was man machen sollte bevor mann mit einer rezepturentwicklung anfaengt.
Zuletzt geändert von Johnny H am Montag 22. August 2016, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Das kann man jetzt aber auch so oder so lesen.... Ich dachte gerade, warum willst du das das Hopfenaroma nicht pastein wenig passendem Hopfenaroma
„porro bibitur!“
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Geht es am besten an wie Kochen lernen. Da fängt man auch nicht an, sich Zutatenbücher zu kaufen und die einzeln durchzuprobieren - Werke wie Aroma bringen dem Anfänger wenig. Als angehender Hobbykoch nimmt man sich bewährte Rezepte und lernt und übt an ihnen die Grundtechniken, dann fängt man an, damit zu variieren. Man macht mal ein Pale Ale, dann ein Wit, dann ein Münchner Dunkel. So langsam bekommt man dann ein Gespür dafür, was jetzt wie schmeckt und nach einer Weile kommt man darauf, welche Stellschraube wie wirkt.
- Johnny H
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
...aber dann hätte ich doch schreiben müssen "mit einem wenig passenden Hopfenaroma" anstatt "mit ein wenig passendem Hopfenaroma". Da wird die deutsche Grammatik schon ein wenig verwirrend...§11 hat geschrieben:Das kann man jetzt aber auch so oder so lesen.... Ich dachte gerade, warum willst du das das Hopfenaroma nicht pastein wenig passendem Hopfenaroma
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Johnny, die Feinheiten gehen bei mir verloren. Ich kaempfe gerade damit meinen Tag und mein Hirn mit zwei Sprachen parallel zu meisternJohnny H hat geschrieben:...aber dann hätte ich doch schreiben müssen "mit einem wenig passenden Hopfenaroma" anstatt "mit ein wenig passendem Hopfenaroma". Da wird die deutsche Grammatik schon ein wenig verwirrend...§11 hat geschrieben:Das kann man jetzt aber auch so oder so lesen.... Ich dachte gerade, warum willst du das das Hopfenaroma nicht pastein wenig passendem Hopfenaroma
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- Johnny H
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Nach zwölf Jahren in England kann ich das nur zu gut nachvollziehen...§11 hat geschrieben:Johnny, die Feinheiten gehen bei mir verloren. Ich kaempfe gerade damit meinen Tag und mein Hirn mit zwei Sprachen parallel zu meisternJohnny H hat geschrieben:...aber dann hätte ich doch schreiben müssen "mit einem wenig passenden Hopfenaroma" anstatt "mit ein wenig passendem Hopfenaroma". Da wird die deutsche Grammatik schon ein wenig verwirrend...
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- Hopfenprinz
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich meine auch - wie oben beschrieben - dass man die Sache nicht unnötig kompliziert machen muss.
Das fällt natürlich besonders am Anfang schwer, wenn man viel ausprobieren will. Das ist aber sehr hilfreich, wen man den Einfluss der Zutaten auf's Endprodukt erkennen möchte. Ich beschränke mich bei der Variation meiner Rezepturen seit einiger Zeit "nur" auf die Faktoren Schüttung, Hopfung, Hefe/Gärführung und Lagerung.
Ein alter fränkischer Braumeister hat mir geraten "immer nur an einer Schraube drehen".cars10 hat geschrieben:Es gibt so vile Aspekte. Trotz der überschaubaren Zutaten gibt es zu jeder einzelnen eine Unzahl von Einflussmöglichkeiten.
Das fällt natürlich besonders am Anfang schwer, wenn man viel ausprobieren will. Das ist aber sehr hilfreich, wen man den Einfluss der Zutaten auf's Endprodukt erkennen möchte. Ich beschränke mich bei der Variation meiner Rezepturen seit einiger Zeit "nur" auf die Faktoren Schüttung, Hopfung, Hefe/Gärführung und Lagerung.
und mehr geht eben (noch) nicht.cars10 hat geschrieben:In der Kombination ergeben sich unermessliche Möglichkeiten
Grüße - André
„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.“
(Benjamin Franklin)
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
So sehe ich das auch.Dann kommt brauen, brauen, brauen. Bloeder Spruch, aber Uebung macht den Meister. Brauen lernt man durch Brauen.
Dann wird eben mal was weggeschüttet, oder sich reingezwungen . Dadurch wird die Erfahrung eindringlicher.
Ich hab schon echt viel weggeschüttet, weil ich mir eben nichts reinzwingen will und die Gefäße nicht mit suboptimalem
Bier belegt haben will. Weg damit und frisch ans Bessermachen.
Das ist vielleicht die harte Tour, aber das bringt mehr als sich jedes Rezept absegnen zu lassen. Vor Allem da man ja doch immer mehrere Meinungen erhält.
Tut weh, ist aber notwendig und wenn es dann schmeckt ist die Freude umso größer.
Traut Euch
Joachim
- Hopfenprinz
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
immer langsam - ich habe ein IPA vor mir, von dem ich vor sieben Monaten einige Flaschen weg gekippt habe. Die Hopfenaromen haben sich jetzt aber gut zurechtgelagert und das Bier ist echt lecker! Wegkippen ist die wirklich allerletzte Option.Rippchen hat geschrieben:Tut weh, ist aber notwendig und wenn es dann schmeckt ist die Freude umso größer.
Grüße - André
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Wenn Du genug Flaschen hast, dann schon.
Gruß
J
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Joachim, ging mir anfangs auch so. Du braust doch aber schon länger als ich. Wenn Platz da ist, kommt Kühltruhe und Leergut!!
Grüße - André
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Bei mir gibts auch einmal im Jahr eine "Garbage Collection", wo all das nicht so gelungene Zeug im Ausguss landet. Ansonsten nimmt das langsam Überhand.
Nach all den Jahren meiner Braukarriere hab ich aber vor allem Demut gelernt. Klar weiss man , wie sich die verschiedenen Malze und Hopfensorten aufs fertige Bier so ungefähr auswirken, das heisst aber noch lange nicht, dass man mit jedem Sud einen ausgewogenen, stimmigen Volltreffer landet. Die sind leider immer noch eher die Ausnahme denn die Regel.
Gruß
Martin
Nach all den Jahren meiner Braukarriere hab ich aber vor allem Demut gelernt. Klar weiss man , wie sich die verschiedenen Malze und Hopfensorten aufs fertige Bier so ungefähr auswirken, das heisst aber noch lange nicht, dass man mit jedem Sud einen ausgewogenen, stimmigen Volltreffer landet. Die sind leider immer noch eher die Ausnahme denn die Regel.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Beim Kochen brauche ich nur noch selten Rezepte, und wenn dann sind es oft meine eigenen.
Um nochmal eine Analogie zu wagen:
Es ist m.E. durchaus sinnvoll, wenn man als "blutiger" Anfänger sich erst mal ein Buch von Jamie Oliver kauft.
Dann holt man sich den "Silbernen Löffel" ("Cucchiao d'argento) und landet vielleicht am Ende sogar irgendwann bei Nathan Myhrvold (wenn man wissenschaftlich verstehen will, was man da eigentlich tut).
Oder man probiert halt rum und darf sich dann nicht wundern, wenn's mal nicht so gut schmeckt.
Beim Bier brauen bin ich, wie wahrscheinlich die meisten hier, noch in der "Jamie Oliver" Phase, hab aber den Myhrvold in Form dieses Forums und (großteils noch ungelesener) Fachliteratur bereits griffbereit.
Nach 11 Suden in 6 Monaten bin ich immer noch dankbar für Rezepte.
Ich habe hin und wieder Originalrezepte variiert, dies aber meist anschließend bedauert.
Schlecht waren die Resultate nicht, und es wird langsam besser, aber ich bin da sehr vorsichtig geworden.
Meist hat sich der Autor was dabei gedacht.
Für mich die Haupt Stellschraube schlechthin ist erst mal das Brauwasser.
Da experimentiere ich momentan am meisten. Kein Rezept funktioniert, wenn das Wasser nicht stimmt.
Ich glaube, die meisten gehen da zu blauäugig dran.
Sehr aufschlußreich war für mich der TW Blonde Klon, den ich am selben Tag zweimal gebraut habe, einmal mit (aufgesalzenem) Purania Wasser und einmal mit Münchner Leitungswasser, brachial mit Salz- und Schwefelsäure aufbereitet. Ratet mal, welches runder geworden ist, trotz >20mg/L Magnesium.
Währenddessen kann man schonmal prima Erfahrungen sammeln mit verschiedenen Hopfen und Hefen.
Die schmeckt man ja recht leicht raus, oder eben nicht.
Wo ich persönlich mich noch am schwersten tue, das sind die Malze, und damit verbunden die Maischverfahren, Rasten, und so weiter. Aber das kommt auch noch.
Um nochmal eine Analogie zu wagen:
Es ist m.E. durchaus sinnvoll, wenn man als "blutiger" Anfänger sich erst mal ein Buch von Jamie Oliver kauft.
Dann holt man sich den "Silbernen Löffel" ("Cucchiao d'argento) und landet vielleicht am Ende sogar irgendwann bei Nathan Myhrvold (wenn man wissenschaftlich verstehen will, was man da eigentlich tut).
Oder man probiert halt rum und darf sich dann nicht wundern, wenn's mal nicht so gut schmeckt.
Beim Bier brauen bin ich, wie wahrscheinlich die meisten hier, noch in der "Jamie Oliver" Phase, hab aber den Myhrvold in Form dieses Forums und (großteils noch ungelesener) Fachliteratur bereits griffbereit.
Nach 11 Suden in 6 Monaten bin ich immer noch dankbar für Rezepte.
Ich habe hin und wieder Originalrezepte variiert, dies aber meist anschließend bedauert.
Schlecht waren die Resultate nicht, und es wird langsam besser, aber ich bin da sehr vorsichtig geworden.
Meist hat sich der Autor was dabei gedacht.
Für mich die Haupt Stellschraube schlechthin ist erst mal das Brauwasser.
Da experimentiere ich momentan am meisten. Kein Rezept funktioniert, wenn das Wasser nicht stimmt.
Ich glaube, die meisten gehen da zu blauäugig dran.
Sehr aufschlußreich war für mich der TW Blonde Klon, den ich am selben Tag zweimal gebraut habe, einmal mit (aufgesalzenem) Purania Wasser und einmal mit Münchner Leitungswasser, brachial mit Salz- und Schwefelsäure aufbereitet. Ratet mal, welches runder geworden ist, trotz >20mg/L Magnesium.
Währenddessen kann man schonmal prima Erfahrungen sammeln mit verschiedenen Hopfen und Hefen.
Die schmeckt man ja recht leicht raus, oder eben nicht.
Wo ich persönlich mich noch am schwersten tue, das sind die Malze, und damit verbunden die Maischverfahren, Rasten, und so weiter. Aber das kommt auch noch.
Genau so sehe ich das auch. Und fleißig hier mitlesen und auch aus Fehlern Anderer lernen...§11 hat geschrieben:Dann kommt brauen, brauen, brauen. Bloeder Spruch, aber Uebung macht den Meister. Brauen lernt man durch Brauen.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Genau deswegen rate ich ja Anfängern zu möglichst einfachen Rezepten, weil man sonst nichts lernt. Der beliebteste Anfängerfehler ist der Einsatz von 5 und mehr Malzen und ebenso vielen Hopfen.Wo ich persönlich mich noch am schwersten tue, das sind die Malze, und damit verbunden die Maischverfahren, Rasten, und so weiter. Aber das kommt auch noch
Das waren auch die Vorüberlegungen beim No. 11. Wie mache ich ein einfaches Rezept, das trotzdem komplexe Aromen enthält und beliebig anpassbar ist?
50/50 PiMa, WiMa oder PaleMalt, was halt da ist und die anderen 50% MüMa. An den Anteilen kann man beliebig drehen, 60/40, 70/30 usw. Magnum neutral eingesetzt nach dem Würzebruch, Spalter Selekt als Aromahopfen. An Hopfen ist alles möglich, englische oder Amihopfen, egal, man muss nur wissen was man macht. Untergärige oder obergärige Hefe, dann wird das ein Lager oder Ale. Mit Hopfen kann man beliebig experimentieren, Stopfen oder nicht usw. usw.
Aber genug, es ist auch sinnvoll mal eine smash (single mash and single hop) Serie zu starten.
Man kann natürlich auch stur immer das gleiche Bier brauen mit minimalen Veränderungen aber das wäre mir zu laaaaangweilig.
Gruß
Peter
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich bekenne mich schuldig.gulp hat geschrieben:Der beliebteste Anfängerfehler ist der Einsatz von 5 und mehr Malzen und ebenso vielen Hopfen.
Aber wie Du damals schon geschrieben hast: Da muss wohl jeder mal durch.
Der Barley Wine ist übrigens super gut geworden, aber warum weiß ich nicht.
Das No.11 hab ich mir gerade zum ersten mal angeschaut. Das klingt wirklich interessant, als Basis Rezept.
Ich hätte sogar alles da.
Auf dem smash Film ist gerade mein Freund Clément in Frankreich. Habe kürzlich sein Warrior Single Hop probieren dürfen (mein Bruder hatte eine Flasche dabei).
Immer wieder das gleiche brauen geht natürlich gar nicht. Wobei.... "dem Markus sein" TW Blonde werde ich nochmal (bzw. immer wieder) machen müssen, ebenso Boludos Dark Impact.
Manche Sorten müssen immer vorhanden sein.
Sowas meinte ich, mit den Rezepten, an denen man besser gar nix ändert. Sind halt Highlights, so wie der "Raviolo San Domenico"...
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Stephan
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Das mit den Malzen ist genau das was ich meine man muss die Rohstoffe verstehen. Es kam keiner auf die Idee zu sagen:" Hey ich verzuckere mein Malz jetzt mal bereits in der Mälzerei und röste es!"
Letztlich eine Verkettung von Umständen. Hätten die Engländer nicht Schiffe aus Ihren Bäumen gebaut um es den Spaniern zu zeigen, hätten sie wahrscheinlich auch viel länger wie Festlandeuropa mit Dekoktion gearbeitet. Könnten die aber nicht, war ja wenig Heizmaterial da. Also hat sich die Single Infusion Mash entwickelt. Jetzt schmeckt aber plötzlich das Bier anders, viel weniger Karamellisierung. Da könnte man doch das Malz erst verzuckern und dann.....
Aus dieser Not heraus haben die Engländer dann angefangen die ganze Mälzereitechnik zu verstehen und zu perfektionieren. Offene Darren mögen mit Buche noch passen, mit Torf (einem der wenigen Brennstoffe, wird es aber sehr heftig.
Was ich damit sagen will, kennt man die Rohstoffe, hier Karamalz, versteht man sehr schnell das zum Beispiel Dekoktion völlig ohne Karamalz auskommt. Ist sie früher auch.
Bei uns haben die Karamalze dann mit der Ölkrise und der großflächigen Umstellung von Dekoktion auf Infusion Einzug gehalten. Auch damit erklärt sich warum in historischen Bierstilen, wie Münchner Hell, kein Karamalz ist.
Jan
Letztlich eine Verkettung von Umständen. Hätten die Engländer nicht Schiffe aus Ihren Bäumen gebaut um es den Spaniern zu zeigen, hätten sie wahrscheinlich auch viel länger wie Festlandeuropa mit Dekoktion gearbeitet. Könnten die aber nicht, war ja wenig Heizmaterial da. Also hat sich die Single Infusion Mash entwickelt. Jetzt schmeckt aber plötzlich das Bier anders, viel weniger Karamellisierung. Da könnte man doch das Malz erst verzuckern und dann.....
Aus dieser Not heraus haben die Engländer dann angefangen die ganze Mälzereitechnik zu verstehen und zu perfektionieren. Offene Darren mögen mit Buche noch passen, mit Torf (einem der wenigen Brennstoffe, wird es aber sehr heftig.
Was ich damit sagen will, kennt man die Rohstoffe, hier Karamalz, versteht man sehr schnell das zum Beispiel Dekoktion völlig ohne Karamalz auskommt. Ist sie früher auch.
Bei uns haben die Karamalze dann mit der Ölkrise und der großflächigen Umstellung von Dekoktion auf Infusion Einzug gehalten. Auch damit erklärt sich warum in historischen Bierstilen, wie Münchner Hell, kein Karamalz ist.
Jan
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Servus Jan,
Koks hast du noch vergessen, hier meine Notizen zu "Pale Malt" das Sedlmayr und Friends damals geklaut haben:
Kam im späten 17. Jahrhundert in England auf. Es war Anfangs sehr selten, weil der Herstellungsprozeß mit Kohle (Koks) teuer war.
Mitch Steele in India Pale Ale:
Mit dem Einsatz von Coke (Koks, gepresste Kohle) in der Mälzerei wurde es im späten 17. Jahrhundert möglich pale malt herzustellen. Mit coke waren niedrigere Darrtemperaturen als mit Holz möglich. Das Malz konnte so heller und ohne Raucharomen gedarrt werden.
Natürlich kenne ich deinen Artikel im Braumagazin über India Pale Ale
Gruß
Peter
Koks hast du noch vergessen, hier meine Notizen zu "Pale Malt" das Sedlmayr und Friends damals geklaut haben:
Kam im späten 17. Jahrhundert in England auf. Es war Anfangs sehr selten, weil der Herstellungsprozeß mit Kohle (Koks) teuer war.
Mitch Steele in India Pale Ale:
Mit dem Einsatz von Coke (Koks, gepresste Kohle) in der Mälzerei wurde es im späten 17. Jahrhundert möglich pale malt herzustellen. Mit coke waren niedrigere Darrtemperaturen als mit Holz möglich. Das Malz konnte so heller und ohne Raucharomen gedarrt werden.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ja, da waren noch ein paar Entwicklungen mit beteiligt, da hast du natürlich vollkommen recht.
Ich wollte ja nur sagen das man seine Rohstoffe kenne sollte. Es gibt hier z.B. immer wieder die Fragen (erst letzte Woche) ob man Brown Malt mit Cara Amber ersetzen kann. Klar, beides hat die selbe Farbe, aber es sind zwei grundverschiedene Malze. Das meine ich damit. Wenn man die Rohstoffe kennt, dann kommen die Rezepte von selbst.
Ich erinnere mich an ein Dunkles (schlag mich jetzt nicht aber ich meine es war von Flying), das aus 100% Pilsner gebraut war ich hab selten so ein weiches Bier getrunken. Einfacher geht es kaum noch und trotzdem ein außergewöhnliches Bier.
Jan
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
So akribisch wie du arbeitest wirst du schon wissen warum das was geworden ist.Der Barley Wine ist übrigens super gut geworden, aber warum weiß ich nicht.
Ich habe ja auch ein paar Biere die nicht ausgehen dürfen, Belgian Blonde (nicht dem Markus seines) Dubbel (das erste Rezept, das ich nicht mehr ändere) und vor allem Saison, wenn das ausgeht ist Krise angesagt. Geht aber nicht aus.
Gruß
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Achja und noch ein Tipp. Vergesst es das eine Diskussion/ "Rezepthilfe" hier im Forum das Brauen und die Erfahrung ersetzt!
Also weniger drüber reden, mehr Brauen!
Jan
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich glaube da liegt auch das Hauptproblem für den Einsteiger. Da werden Cara- und Spezialmalze verkauft,§11 hat geschrieben:Das mit den Malzen ist genau das was ich meine man muss die Rohstoffe verstehen.
Jan
die bestimmte Geschmäcker asoziieren, die aber im fertigen Bier nicht drin sind - z.b. Chocolate Malt.
Oder die immer wiederkehrende Frage nach den roten Bier, bei dem der Geschmack vollkommen ins Abseits
rutscht, Hauptsache das Zeug wird Rot. Bin ich ja auch schon drauf reingefallen, weil ich solche Malze nicht
kannte, wenn auch mit weit weniger Erwartungshaltung. In einem englischen Shop wurde ja sogar schon
"Kölsch-Malz" gesichtet...
Bei den Hopfen ist das nicht einfacher, da muss man auch verstehen was welcher Hopfen eigentlich macht.
Ich würde z.b. niemals einen teuren, wertvollen Aromahopfen für die Bitterung zerkochen, das macht für
mich keinen Sinn.
Welche Hefe für welches Bier ? - Da kann man das nächste Fass aufmachen...
Jedes Rezept wird sowieso etwas anders schmecken, je nach dem wo und von wem es gebraut wurde.
Die Anlage, die Menge und das ganze drumherum beeinflussen auch das Ergebnis. Wichtigster Punkt,
Wasser und Gärführung, wurden ja schon genannt. Das wird meistens nicht beachtet oder vernachlässigt.
Ganz genau, machen und gucken was draus wird. Daher halte ich mehr als die 20L Klasse für Anfänger§11 hat geschrieben:Achja und noch ein Tipp. Vergesst es das eine Diskussion/ "Rezepthilfe" hier im Forum das Brauen und die Erfahrung ersetzt!
Also weniger drüber reden, mehr Brauen!
Jan
auch für ungeeignet, dann kann man nicht so viele verschiedene Sachen probieren. Nutze meine alte
20l Sudpfanne jetzt für ~10l BIAB-Kombirast-Minisude. Zeitaufwand ist gering und man kann testen.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Danke! Fühle mich geehrt (ehrlich!).gulp hat geschrieben:So akribisch wie du arbeitest wirst du schon wissen warum das was geworden ist.
Damals wußte ich aber tatsächlich noch fast gar nichts.
War mein zweiter Sud, und das Malz war fertig geschrotet aufs Gramm genau nach Rezept bestellt worden.
Was das Wasser betrifft, habe ich aber von Anfang an "nix anbrennen lassen" und lerne immer noch dazu.
Und genau den Tipp würde ich wirklich gerne jedem Anfänger geben.
Aber auch den, dass man sich nicht verunsichern lassen sollte. Wenn man sich mal etwas in den Kopf gesetzt hat, einfach machen.
Seitdem kenne ich auch die Grenzen meines Equipments ganz gut. Mehr als 8 Kg Schüttung werde ich meinem Kornpapa nicht mehr zumuten.
Bis beim Barley Wine die Nachgärung in der Flasche angesprungen ist, sind dann auch locker mal 6 Wochen vergangen; stattgefunden hat sie am Ende aber doch.
Die zickige 3787 halt.
Hab auch erst sehr viel später gelesen, dass die Mönche da nochmal frische Hefe reintun.
Meine war offenbar schon zu 99% mausetot, aber ein paar Chuck Norris Zellen hatten wohl überlebt.
Jetzt, wo ich Kegs benutze und mit der CO2 Flasche karbonisiere, geht mir sowas natürlich am Allerwertesten vorbei...
So, jetzt muss ich leider nachfragen.gulp hat geschrieben:Ich habe ja auch ein paar Biere die nicht ausgehen dürfen, Belgian Blonde (nicht dem Markus seines) Dubbel (das erste Rezept, das ich nicht mehr ändere) und vor allem Saison, wenn das ausgeht ist Krise angesagt. Geht aber nicht aus.
Welches Dubbel Rezept?
Saison habe ich tatsächlich noch keins getrunken. Der Doppelnelson wird auch erst nächstes Wochenende drankommen, denn momentan fliegen noch Schwärme von Obstfliegen rum hier und ich werde wohl im Keller brauen müssen, mit ordentlich chemischem Präventivschlag.
Von der Beschreibung her könnte das aber durchaus auch einer meiner Lieblings Bierstile werden.
Ist klar. Ich mag aber trotzdem drüber reden. Drosophila Melanogaster ist schuld.§11 hat geschrieben:Also weniger drüber reden, mehr Brauen!
Da scheiden sich aber doch auch schon wieder die Geister.Alt-Phex hat geschrieben:Ich würde z.b. niemals einen teuren, wertvollen Aromahopfen für die Bitterung zerkochen, das macht für
mich keinen Sinn.
Sorry, ich rede da jetzt wieder als Anfänger ohne wirklich spezifische Erfahrung, aber zumindest als VWH sollten doch die Aromen eigentlich weitgehend erhalten bleiben, auch wenn man dann noch 90 Minuten kocht?
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Stephan
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
VWH ist natürlich was anderes, das mache ich auch sehr gerne. Geht mir um Rezepte woTozzi hat geschrieben:Da scheiden sich aber doch auch schon wieder die Geister.Alt-Phex hat geschrieben:Ich würde z.b. niemals einen teuren, wertvollen Aromahopfen für die Bitterung zerkochen, das macht für
mich keinen Sinn.
Sorry, ich rede da jetzt wieder als Anfänger ohne wirklich spezifische Erfahrung, aber zumindest als VWH sollten doch die Aromen eigentlich weitgehend erhalten bleiben, auch wenn man dann noch 90 Minuten kocht?
z.b. ein Cascade oder Comet mehr als 60min verkocht wird, zu Kochbeginn oder nach
Würzebruch. Da bleibt vom Aroma nicht viel übrig.
Aber je nachdem auf wieviel IBU du raus willst, ist auch das Verschwendung.
VWH und Whirlpool mit Aromahopfen. Grundbittere mit Bitterhopfen einstellen.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Die Effekte der VWH bleiben momentan noch ein Mysterium für mich.
Dass beim Kochen ätherische Öle ausgedampft werden liegt auf der Hand.
Warum sie bei der VWH aber teilweise erhalten bleiben, eher nicht.
Aber das gehört halt auch dazu. Manchmal muss man einfach Fakten akzeptieren, ohne sie wirklich zu verstehen.
Damit sind wir aber wieder beim ursprünglichen Thema.
Genau da liegt eines der größeren Probleme bei der Rezeptentwicklung, zumindest aus meiner Sicht.
Ich muss noch viel lesen...
Dass beim Kochen ätherische Öle ausgedampft werden liegt auf der Hand.
Warum sie bei der VWH aber teilweise erhalten bleiben, eher nicht.
Aber das gehört halt auch dazu. Manchmal muss man einfach Fakten akzeptieren, ohne sie wirklich zu verstehen.
Damit sind wir aber wieder beim ursprünglichen Thema.
Genau da liegt eines der größeren Probleme bei der Rezeptentwicklung, zumindest aus meiner Sicht.
Ich muss noch viel lesen...
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Stephan
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Die verkaufen auch nur was andere herstellen. Ich komm gerade nicht auf die "nicht mobile Seite" aber Schill Malz ( jetzt Teil der GrsinCorp) haben Kölschmalz im Programm. Ich meine ich hätte sogar eine Spezifikation auf meinem Rechner. Ich such morgen mal.In einem englischen Shop wurde ja sogar schon
"Kölsch-Malz" gesichtet...
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
@Tozzi:
Kurz gesagt: Bei den niedrigen Temperaturen (70-80°C) gehen die Aromen kochstabile
Verbindungen mit anderen Stoffen ein und können den Kochprozess so überstehen.
@Jan:
Das würde mich mal interessieren. Kann sich doch nur um eine Malzmischung handeln.
Kurz gesagt: Bei den niedrigen Temperaturen (70-80°C) gehen die Aromen kochstabile
Verbindungen mit anderen Stoffen ein und können den Kochprozess so überstehen.
@Jan:
Das würde mich mal interessieren. Kann sich doch nur um eine Malzmischung handeln.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Danke für den tipp mit Schill Malz.
Pale Ale Malz, oder was soll das sein ?Schill Malz hat geschrieben:Kölsch Malz ist ein Malz mit mittlerem Eiweißgehalt, ähnlich wie Pilsner Malz, das ein geringfügig höheres Farbprofil aufweist. Kölsch Malz wird zur Herstellung von Kölsch verwendet, einem aus Köln stammendem hellen Bier mit leichtem Malzgeschmack. Kölsch besitzt treue Anhänger in der Region und wird in der handwerklichen Brautradition immer beliebter.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich hab auf zwei amerikanischen Shops gesehen Kolsch aka. Heidelberger....Alt-Phex hat geschrieben:Danke für den tipp mit Schill Malz.
Pale Ale Malz, oder was soll das sein ?Schill Malz hat geschrieben:Kölsch Malz ist ein Malz mit mittlerem Eiweißgehalt, ähnlich wie Pilsner Malz, das ein geringfügig höheres Farbprofil aufweist. Kölsch Malz wird zur Herstellung von Kölsch verwendet, einem aus Köln stammendem hellen Bier mit leichtem Malzgeschmack. Kölsch besitzt treue Anhänger in der Region und wird in der handwerklichen Brautradition immer beliebter.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
§11 hat geschrieben: Ich hab auf zwei amerikanischen Shops gesehen Kolsch aka. Heidelberger....
Das wird aber schon wieder leicht anderes beschrieben. Viele Malze werden am Etikettierer gemacht - Sind wir soweit ?BEST Heidelberger hat geschrieben:BEST Heidelberger ist ein Malz aus speziellen, zweizeiligen Braugerstensorten, die weniger stark zur Farbbildung während des Mälzungsprozesses neigen. Aus diesem Grund eignet sich BEST Heidelberger vor allem für die Herstellung von besonders hellen Bieren.
Das Malz liegt im Eiweißgehalt meist etwas niedriger als ein klassisches Pilsener Malz der entsprechenden Kampagne, bringt dafür aber hohe Extraktwerte und eine sehr aktive Enzymatik mit.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Ich meine der Witz bei diesen "Lückenmalzen" ist doch eh das sich deren Spezifikationen überschneiden und jede Mälzerei etwas anderes unter dem Namen versteht. Wahrscheinlich ist ein Best Heidelberger sowas wie ein XY Pale Ale und das ist ein Schill Kölsch..... Klingt halt gut. So wie die IREKS "Holz" Caramalze.....Alt-Phex hat geschrieben:§11 hat geschrieben: Ich hab auf zwei amerikanischen Shops gesehen Kolsch aka. Heidelberger....Das wird aber schon wieder leicht anderes beschrieben. Viele Malze werden am Etikettierer gemacht - Sind wir soweit ?BEST Heidelberger hat geschrieben:BEST Heidelberger ist ein Malz aus speziellen, zweizeiligen Braugerstensorten, die weniger stark zur Farbbildung während des Mälzungsprozesses neigen. Aus diesem Grund eignet sich BEST Heidelberger vor allem für die Herstellung von besonders hellen Bieren.
Das Malz liegt im Eiweißgehalt meist etwas niedriger als ein klassisches Pilsener Malz der entsprechenden Kampagne, bringt dafür aber hohe Extraktwerte und eine sehr aktive Enzymatik mit.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
"Lückenmalz" finde ich gut
Führt aber nur zur Verwirrung der "Verbraucher", bei Bestmalz gibt es sogar eine Kategorie "Craftmalze".
Scheint also eher dem Trend geschuldet zu sein hier Produkte auf den Markt zu werfen die vorher keiner
brauchte und die sich jetzt, unter passendem Namen, gut verkaufen.
Ich freu mich schon drauf:
"Habe 100% Kölschmalz benutzt, schmeckt aber nicht wie Früh, was hab ich falsch gemacht ?"
Führt aber nur zur Verwirrung der "Verbraucher", bei Bestmalz gibt es sogar eine Kategorie "Craftmalze".
Scheint also eher dem Trend geschuldet zu sein hier Produkte auf den Markt zu werfen die vorher keiner
brauchte und die sich jetzt, unter passendem Namen, gut verkaufen.
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Als ich anfing mit dem brauen (~1978) gab es eigentlich nur pilsner malz und ab und zu mal muenchner, dann noch malzsirup. Helles rostmalz und rauchmalz habe ich selber gemacht. Rezepturen waren einfach, hefe zucechtete mann aus flaschen auf und da es eigentlich keine einfach zugaengliche kenntniss gab habe ich immer alle hefen gemischt. Letztendlich hat immer alles wie Orval geschmeckt, aber die bieren waren gut. Dann hat es eine laengere braupause gegeben.
Als ich wieder zum brauen zurueck gefunden hatte gab es alle diese schoene malze, noch nicht so viele wie jetzt, die alle ins bier gegangen sind. Dann gab es auch paeckchen hefe. Irgendwie hat mir das bier nie so richtig geschmeckt.
Noch zwei Pausen weiter, intenet ist da, wurde es mir deutlich warum es nicht mehr schmeckte, zu viel vom guten und monokultur. Bei dem vierten malz in der rezeptur muss mann sich wirklich fragen warum? Das gleiche fuer den hopfen, wird es ein IPA oder ein hopfensueppchen? Monokultur, ja meistens, aber eine gezielte zweite hefe bringt viel und es braucht kein wilder zu sein.
Zu den malzen noch mal, sieht euch nicht zu viel (aeltere) Amerikanisch rezepte an aber orientiert euch auf die traditionelle europaeischen. Die Amerikaner haben jahre lang versucht altes bier nach zu brauen und benuetzen daher viel mehr karamale und spezial malze als wir.
Drew Beechum's brewing on the ones https://www.youtube.com/watch?v=0sSKHzmhrzY
Ingo
Als ich wieder zum brauen zurueck gefunden hatte gab es alle diese schoene malze, noch nicht so viele wie jetzt, die alle ins bier gegangen sind. Dann gab es auch paeckchen hefe. Irgendwie hat mir das bier nie so richtig geschmeckt.
Noch zwei Pausen weiter, intenet ist da, wurde es mir deutlich warum es nicht mehr schmeckte, zu viel vom guten und monokultur. Bei dem vierten malz in der rezeptur muss mann sich wirklich fragen warum? Das gleiche fuer den hopfen, wird es ein IPA oder ein hopfensueppchen? Monokultur, ja meistens, aber eine gezielte zweite hefe bringt viel und es braucht kein wilder zu sein.
Zu den malzen noch mal, sieht euch nicht zu viel (aeltere) Amerikanisch rezepte an aber orientiert euch auf die traditionelle europaeischen. Die Amerikaner haben jahre lang versucht altes bier nach zu brauen und benuetzen daher viel mehr karamale und spezial malze als wir.
Drew Beechum's brewing on the ones https://www.youtube.com/watch?v=0sSKHzmhrzY
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Deswegen finde ich die "meine erste Anlage, reichen 50L...?"-Threads immer etwas seltsam. Als Kochanfänger übe ich auch nicht mit der Gulaschkanone, und der Fahranfänger fährt Polo und nicht einen 7,5-Tonner. Ich bin froh, meine ersten Maischen im 5l-Supptentopf gefahren zu haben, es gab vier verschiedene Biere aus einem 20l-Malzkit.Alt-Phex hat geschrieben:Ganz genau, machen und gucken was draus wird. Daher halte ich mehr als die 20L Klasse für Anfänger
auch für ungeeignet, dann kann man nicht so viele verschiedene Sachen probieren. Nutze meine alte
20l Sudpfanne jetzt für ~10l BIAB-Kombirast-Minisude. Zeitaufwand ist gering und man kann testen.
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Meine "Anlage" (ich find den Ausdruck immer etwas merkwürdig, wenn dann nur eine Topfsammlung dahintersteckt) habe ich jetzt nach einer 4-monatigen Pause erstmal auf 10l Output (nicht Aussschlag!) verkleinert. Mit reichen diese 1,5 Kästen locker, und ich möchte lieber mehr rumprobieren als mehr Masse produzieren. Ein einfaches Pils-fürs-Volk mit verschiedenen Hefen, und wenn ich eine Hefe toll finde das selbe nur mit anderem Caramalz. Oder mal mit Wiener oder Münchner statt mit Pilsener. Mit anderem Hopfen. Da gibts unendlich viele Möglichkeiten, und ich weiss garnicht wann ich das alles machen soll, auch wenn ein Sud momentan incl. aufbauen und aufräumen nur 4-4,5h dauert.
Ehrlich gesagt freu ich mich schon wieder auf den Herbst/Winter wenn mein Keller wieder runter auf 18-19°C ist, und ich zumindest obergärig wieder ohne Kühlschrank vergären kann.... :)
Gruß,
Kai
Ehrlich gesagt freu ich mich schon wieder auf den Herbst/Winter wenn mein Keller wieder runter auf 18-19°C ist, und ich zumindest obergärig wieder ohne Kühlschrank vergären kann.... :)
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"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Moin!
Ja, der Umgang mit den vielfältigen Zutaten braucht einen langwierigen "Kennen"-Lernprozess.
Am Anfang gibt es aber auch noch soviel anderes zu lernen .... erst mal das richtige Equipment zusammen stellen, welches natürlich fast nix kosten darf ( Hobby antesten).
Und dann muss man alle Brauprozesse auch noch unter Kontrolle kriegen.
Aber die Faszination am erste selbstgebrauten Bier, welches meist das beste Bier der Welt ist, lässt einen dann doch auch schnell überschwänglich die Anlage aufrüsten.
Bei mir hat dieses Aüfrüsten ein sattes Jahr gedauert, vorher habe ich 6 Sude mit nem alten Emailekessel aufm Küchenherd gebraut und mit nen Leinentuch geläutert.
Damals habe ich auch überschwänglich Rezepte mit bis zu 6 Malzen zusammengestellt.
Auf der neuen Anlage geh ich jetzt weit aus sortierter bei den Zutaten vor, also stelle die Rezepte so zusammen, dass ich schauen kann, was welche Zutat und Stellschraube wie verändert.
Mittlerweile bereue ich auch fast, dass ich anfangs mim Emailekessel kein einfaches "helles Rezept" gebraut habe.
Ich hätte da gerne nen Vergleich.
Gerade was das Thema "Sauerstoffeintrag" angeht müsste sich da ja sich ja einiges verändert haben.
Damals hab ich umgeschöpft, Würze und Sud durchs Tuch plätschern und tropfen lassen und auch beim Abfüllen und vorherigen Umdrücken in andere Gärbehälter jede Menge Sauerstoff mitgenommen.
Dem schwarzen Bier mit den ganzen Malzer hat es nich geschadet, Hopfen war ja auch nich viel drin.
Jetzt muss ich halt mit der neuen Anlage nochmal bissel genauer gucken, was die einzelnen Zutaten bewirken.
Deswegen habe ich vor ner Woche auch ein Bier mit 98% Münchner Malz (Rest Sauermalz) angesetzt.
Vielleicht bestell ich mir demnächst nochmal zwei Pakete mit der Malzmischung meiner beiden ersten Biere, damit ich es mit dem besten Bier auf der Welt vergleichen kann, den Geschmack hab ich ja noch im Kopf
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Ja, der Umgang mit den vielfältigen Zutaten braucht einen langwierigen "Kennen"-Lernprozess.
Am Anfang gibt es aber auch noch soviel anderes zu lernen .... erst mal das richtige Equipment zusammen stellen, welches natürlich fast nix kosten darf ( Hobby antesten).
Und dann muss man alle Brauprozesse auch noch unter Kontrolle kriegen.
Aber die Faszination am erste selbstgebrauten Bier, welches meist das beste Bier der Welt ist, lässt einen dann doch auch schnell überschwänglich die Anlage aufrüsten.
Bei mir hat dieses Aüfrüsten ein sattes Jahr gedauert, vorher habe ich 6 Sude mit nem alten Emailekessel aufm Küchenherd gebraut und mit nen Leinentuch geläutert.
Damals habe ich auch überschwänglich Rezepte mit bis zu 6 Malzen zusammengestellt.
Auf der neuen Anlage geh ich jetzt weit aus sortierter bei den Zutaten vor, also stelle die Rezepte so zusammen, dass ich schauen kann, was welche Zutat und Stellschraube wie verändert.
Mittlerweile bereue ich auch fast, dass ich anfangs mim Emailekessel kein einfaches "helles Rezept" gebraut habe.
Ich hätte da gerne nen Vergleich.
Gerade was das Thema "Sauerstoffeintrag" angeht müsste sich da ja sich ja einiges verändert haben.
Damals hab ich umgeschöpft, Würze und Sud durchs Tuch plätschern und tropfen lassen und auch beim Abfüllen und vorherigen Umdrücken in andere Gärbehälter jede Menge Sauerstoff mitgenommen.
Dem schwarzen Bier mit den ganzen Malzer hat es nich geschadet, Hopfen war ja auch nich viel drin.
Jetzt muss ich halt mit der neuen Anlage nochmal bissel genauer gucken, was die einzelnen Zutaten bewirken.
Deswegen habe ich vor ner Woche auch ein Bier mit 98% Münchner Malz (Rest Sauermalz) angesetzt.
Vielleicht bestell ich mir demnächst nochmal zwei Pakete mit der Malzmischung meiner beiden ersten Biere, damit ich es mit dem besten Bier auf der Welt vergleichen kann, den Geschmack hab ich ja noch im Kopf
Allzeit gut Sud!
Ciao, Alex!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Aber um jetzt den Bogen zurück zum Anfang zu spannen. Evtl. kommen die Rezepte mit 6 Malzsorten, 4 Hopfen, 3 Hefen, 2 Zuckern und 1 Gewürz genau daher. Man will ja was Neues, individuell kreatives zusammenstellen. Leider gibt es halt schon Millionen veröffentlichte Rezepte, also muss es immer komplizierter werden um noch als "neu" durchzugehen. Sonst heißt es schnell:" das ist ja genau wie dem xy sein Rezept"
Jan
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Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Man kann aber auch mit dem genau selben Rezept mehrere Biere brauen, die sich deutlich unterscheiden. Ein Rezept allein bringt nicht viel.
Stefan
Stefan
Re: Rezeptentwicklung, wo liegt das Problem?
Das ist eine Sache die ich jeden raten kann mal zu machen, 4-8x die gleiche rezeptur mit einer deutlich anderen hefe. Neben die aenderende hefearomen ist es erstaunlich wie sich die malzigkeit kan aendern oder der hopfen betont wird.Boludo hat geschrieben:Man kann aber auch mit dem genau selben Rezept mehrere Biere brauen, die sich deutlich unterscheiden. Ein Rezept allein bringt nicht viel.
Das geht sogar in 1,5 l flaschen gefuellt mit 1 l wuerze. Trockenhefe abwiegen.
Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.