Tuningidee für Braumeister 50l

Hier können Braubegeisterte ihre selbstgebastelten Heimbrauanlagen in Bild und "Ton" vorstellen.
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Seidla
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Tuningidee für Braumeister 50l

#1

Beitrag von Seidla »

Ich denke momentan drüber nach, meinen Braumeister 50l etwas umzubauen und mit einem Rührwerk zu versehen.

Das größte Problem ist hier ja die Zugstange und das Niederhalten des oberen Siebblechs, weshalb ich hier eine radikale Lösung machen will: Die Zugstange fliegt komplett raus! Das Loch im Boden wird dann mit Bolzen, Mutter und Dichtung zugemacht. Und das untere Siebblech lasse ich mir ein paar Milimeter im Durchmesser größer und gleich mit dichteren Maschen von einem Freund per CNC ausschneiden, so dass es auch dichter mit dem Malzrohr abschließt.

Um die Füllmenge auch ohne Zugstrebe weiter ablesen zu können, will ich einfach in die Innenwand mit einem Dremel Markierungen fein reinfräsen. Dabei soll es so sein, dass die Striche Liter-genau sein sollen und alle 5 Liter eine längere Markierung und alle 10l eine noch längere Markierung da sein woll. Auf diese Weise kann man dann die Füllmenge noch genauer und umfangreicher ablesen.

Das Rührwerk will ich so bauen, dass der Motor oben auf einem neuen Deckel drauf ist, dessen knapp eine Hälfte man an einer Seite per Scharniere hochklappen an. Die Welle soll soweit in das Malzrohr reichen, dass oben und unten ein Propeller dran sind, so dass die Maische optimal umgerührt wird. Und das obere Siebblech soll ähnluch dem neuen unteren auch strammer ins Malzrohr passen und mit passendem Abstand unten am Deckel befestigt sein, der wiederum an den Griffen des Braumeisters fixiert ist, damit sich nix mitdreht und das obere Siebblech niederhalten wird.

Das Hauptproblem ist aber noch, wie ich dann zum Einmaischen das Rührwerk schon drauf und laufen habe und gleichzeitig das Malz ins Malzrohr einfüllen kann. Vielleicht auch in das obere Siebblech Scharniere rein, so dass es vorne aufklappbar ist? Oder es aus zwei Hälften bestehen lassen, die dann jeder für sich oben am Malzrohr befestigt werden? Da bin ich noch auf der Suche nach einer nich zu komplizierten Lösung.

Meint ihr, das könnte so klappen oder habt vielleicht selber schon Erfahrungen mit sowas gemacht?
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Hagen
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#2

Beitrag von Hagen »

Kannste das vielleicht mal skizzieren?

Du willst bei verbleibender Pumpentechnologie also die Zugstange raus schmeißen, um in das Malzrohr ein RW einzubauen?
Kannst du die RW-Flügel nicht an ein Tauchrohr befestigen, dass über die Zugstange geschoben wird?
Und statt zwei Paar RW-Flügeln ein unten positioniertes Impeller-RW?
Verbleibt die Arretierungsproblematik.

Vieleicht hilft dir auch die Konstruktion von FrankH weiter?
Besten Gruß

Hagen

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Seidla
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#3

Beitrag von Seidla »

Wenn ich sein System richtig verstanden habe, dann hat er sozusagen ein Malzrohr mit seitlichen Löchern in einem weiteren Rohr und in der Mitte nochmal ein Schutzroht für die Welle des Rührwerks. Auch ist der Propeller auch noch unter dem Malzrohr drunter. Dies hätte aber aus meiner Sicht ein paar Nachteile. Zum einen verringern es das Volumen für das Malz nicht unerheblich, so dass Schüttungen mit 11-12kg dann nicht mehr möglich sind. Auch liegt das Malz dabei auf einer glatten Oberfläche ohne Löcher, so dass es von unten nicht "dutchblasen" wird (Beim BM arbeiten ja die Pumpen unten und drücken das Wasser durch, was ein Propeller unmittelbar darüber sicher kontakarieren würden). Beides ist für mich ein No Go, besonders das eingeschränkte Malzvolumen. Seine Idee ist für einen Einkochtopf sicher eine gute Lösung, wenn einem das eingeschränkte Malzvolumen nix ausmacht, aber für den Braumeister ist das nichts.

Hier mal eine Skizze, wie ich es mir ungefähr vorstelle.
Dateianhänge
Braumeister_Rührwerk.jpg
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Hagen
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#4

Beitrag von Hagen »

....bleibt das Problem, wie du das Malzrohr fest am Boden halten und im festen Abstand die Siebböden arretieren willst.

Wenn du eh die Zugstange heraus nehmen und das Loch eigentlich abdichten willst, stellt sich die Frage, ob du nicht gleich dort einen Bodenablauf einbaust.

Meinst du nicht, dass es zu schade ist, den BM zu zerhacken, statt ihn lieber zu verkaufen und das Geld in eine Konstrutkion wie die von Frank zu investieren?

Geplant ist wohl, die Malzrohranlage ab Frühjahr in Serie zu bauen, sowohl in der Einkocher- als auch in 50L-Klasse, wohl mit 70l-Kochtopf.

Dürfte dich billiger kommen und Franks Malzrohranlage funktioniert hervorragend.
Mit Sicherheit hast du nach dem Verkauf des BM dann noch einige hundert € für weitere Investitionen übrig.

Ob der geplante Umbau des BM werterhaltend oder gar -steigernd ist, wage ich trotz etwaiger konstrutkiver Verbesserungen zu bezweifeln.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#5

Beitrag von Seidla »

Hagen hat geschrieben:....bleibt das Problem, wie du das Malzrohr fest am Boden halten und im festen Abstand die Siebböden arretieren willst.
Das Problem will ich lösen, indem ich im Deckel drei oder vier Niederhalter drin hab, die das Malzrohr unten halten (Ist leider auf dem Bild nicht zu sehen, sorry). Und das obere Siebblech soll wie zu sehen an einem Rohr um die Welle herum fixiert sein, das an der Unterseite des Decksl befestigt ist. Es wäre also komplett mit dem Deckelsystem verbunden. Und das Siebblech ließe sich nach der Demontage der Welle mitsamt dem Rohr aus dem Deckel losschrauben, so dass man es separat reinigen kann.
Hagen hat geschrieben:Meinst du nicht, dass es zu schade ist, den BM zu zerhacken, statt ihn lieber zu verkaufen und das Geld in eine Konstrutkion wie die von Frank zu investieren?
Von "Zerhacken" kann hier keine Rede sein. Um Gottes Willen. Ich entferne ja nur die Zugstange, die man jederzeit wieder einbauen kann, baue zwei neue Siebbleche und setze oben noch den neuen Deckel drauf. So bleibt ja der Braumeister inkl. seiner hervorragenden Steuerung, seiner Heizstäbe, seiner Pumpen, etc. voll erhalten und ist wie gesagt auf Wunsch völlig wiederherstellbar. Da sehe ich kein Problem.
Hagen hat geschrieben:Dürfte dich billiger kommen und Franks Malzrohranlage funktioniert hervorragend.
Mit Sicherheit hast du nach dem Verkauf des BM dann noch einige hundert € für weitere Investitionen übrig.

Ich will ihn ja nicht verkaufen sondern ihn mit besagten - jederzeit wieder rückbaubaren - Modifikationen gerne weiterbetreiben. Und ich gehe davon aus, dass meine Lösung auch nicht die Welt kostet. Eine genaue Kostenschätzung müsste ich halt noch machen. Die beiden Siebbleche, den Topf und die Welle inkl. Propeller kann mir ein Freund in seiner Metallfirma zuschneiden und zusammenfügen. Was das Rohmaterial kostet, muss man sehen. Und der Motor wird auch nicht das große Problem sein.
Hagen hat geschrieben:Ob der geplante Umbau des BM werterhaltend oder gar -steigernd ist, wage ich trotz etwaiger konstrutkiver Verbesserungen zu bezweifeln.
Wie gesagt kann der Braumeister jederzeit wieder in den Ursprungszustand zurückgebaut werden, weil die Zugstange wieder eingebaut und die beiden Original-Siebböden auch wieder eingesetzt werden können. Da würde sich also bei einem Wiederverkauf garnix ändern.
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#6

Beitrag von Hagen »

Soweit klar.

Dann musst du den Deckel aber zusätzlich von außen fixieren können, sonst wird er wohl kaum die notwendige Auflagekraft haben, die ganze Mimik fest nach unten zu drücken, insbesondere wenn der Pumpendruck dazu noch von unten gegen arbeitet.
Wohl am besten mit Spannhebeln an den Griffen fixieren?

Die Zentrierung des Malzrohr könnte etwas fikeliensch werden, damit die Niederhalter richtig fassen und sich nicht verkanten.

Das heißt aber auch, dass der Topf während des gesamten Maischvorgangs zwingend geschlossen bleiben muss?

Zur Unterstützung der Pumpenleistung könnte aber wohl dennoch ein Impellerrührwerk ratsam sein?
Besten Gruß

Hagen

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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#7

Beitrag von Seidla »

Hagen hat geschrieben:Soweit klar.

Dann musst du den Deckel aber zusätzlich von außen fixieren können, sonst wird er wohl kaum die notwendige Auflagekraft haben, die ganze Mimik fest nach unten zu drücken, insbesondere wenn der Pumpendruck dazu noch von unten gegen arbeitet.
Wohl am besten mit Spannhebeln an den Griffen fixieren?
Ja, es soll von unten an den Griffen fixiert werden. Ich hatte da an banale Durchsteckbolzen gedacht, die man einfach nach dem Draufsetzen des Deckels unter die Griffe einschiebt (siehe Zeichnung).
Hagen hat geschrieben:Die Zentrierung des Malzrohr könnte etwas fikeliensch werden, damit die Niederhalter richtig fassen und sich nicht verkanten.
Das Fixieren ist aus meiner Sicht kein Problem, denn das kann man auch ohne Zugstange anhand des Betrachtens der Abstände zu den Heizwendeln gut hinkriegen. Damit habe ich auch so nie Probleme beim Einsetzen, bevor das untere Siebblech reinkommt.
Hagen hat geschrieben:Das heißt aber auch, dass der Topf während des gesamten Maischvorgangs zwingend geschlossen bleiben muss?
Er kann, muss aber nicht. Genau dafür will ich ja, wie in der Zeichnung zu sehen, rundum Öffnungen für die Abluft machen und man kann ja immer noch einen Teil des Deckels hochkklappen. Aber ich lasse generell beim Maischen immer den Deckel drauf und mach nur ab und zu zur Kontrolle und zur Jodprobe auf.
Hagen hat geschrieben:Zur Unterstützung der Pumpenleistung könnte aber wohl dennoch ein Impellerrührwerk ratsam sein?
Klär mich bitte mal auf, worin genau der Vorteile eines Impellerrührwerks besteht und warum er besser sei als wenn ich von oben mit zwei Propellern rühre? Ich will dich nur besser verstehen.
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Hagen
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#8

Beitrag von Hagen »

Im alten Forum steht einiges zu den Vorteilen.

Schaue zB hier.
Besten Gruß

Hagen

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cyme
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#9

Beitrag von cyme »

Ganz dumme Frage: was würde ein Rührwerk am BM verbessern?
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#10

Beitrag von Hagen »

Nun, Versuche dazu gab s auch schon in der Vergangenheit.
Das Problem beim BM ist, das die festen Maischebestandteile aufgrund des Pumpendrucks und der sich dabei zusammenschiebenden Siebböden - gerade bei großen oder zu fein geschroteten Schüttungen - dazu neigen, sich zu verdichten und es dann zur Kanalbildungen kommen kann, die eine gleichmäßige Auslaugung des Schrot beeinträchtigen.
Dies kann letztlich zu einer schlechteren SHA führen.

Darum setzen BM-Nutzer häufig Distanzrohre ein, um den max. Abstand der Siebböden aufrecht zu erhalten und/oder arbeiten die Maische zwischenzeitig manuell durch.
Hierdurch wird die SHA nach den Erfahrungen der meisten Anwender merklich verbessert.
Speidel selbst meint aufgrund hauseigener Versuche hierzu allerdings keinen Unterschied feststellen zu können. Daher gehört ein Distanzrohr immer noch nicht zum Auslieferungszubehör.

Diese Problematik würde sich durch ein RW erledigen.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#11

Beitrag von Steamroller »

Technisch sicher eine Herausforderung und wenn Spaß am basteln, Fähigkeit und Material vorhanden ist sicher ein tolles Projekt. Ob sich der Aufwand für eine bisschen höhere SHA also etwas mehr Bier oder weniger Malz lohnt, Geschmacksache. Für mich sicher nicht aber ich finde die Optimierungsversuche immer spannend und beeindruckend :thumbup
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Re: Tuningidee für Braumeister 50l

#12

Beitrag von Hagen »

Der einzig Vorteil ist, dass man den Sud dann wirklich komplett sich selbst überlassen kann, ohne zwischenzeitig nach dem Rechten zu sehen und erfoderlichenfalls einzugreifen.

Wenn es zu Kanalbildungen kommt, schießt die Würze schon heftig gegen den Deckel und es kann auch was heraus laufen, unabhängig von der SHA. Habe die Schweinerei auch schon gehabt.

Habe neben dem Maischen auch so genug zu tun, so dass es mir auch nichts ausmacht, 2-3x zwischenzeitig den Treber manuell vorsorglich aufzulockern.

Bin aber auf das Ergebnis gespannt.
Besten Gruß

Hagen

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