nach knapp einem Jahr ist endlich meine Brauanlage soweit fertig™, dass sie einsatzbereit ist. Und nach den vielen Anregungen und Hilfen hier aus dem Forum, wollte ich sie einfach mal vorstellen.
Nachdem ersten Sud mit Freunden im geborgten Weck vor gut eineinhalb Jahren war klar, dass Brauen mein Hobby ist und dass ich eine eigene Anlage bauen möchte. Nach zwei Suden im Weck bin ich aufgrund der zu großen Ausschlagmenge (20l waren zu viel, man möchte ja nicht nur für die Nachbarn brauen) auf einen 17l Contacto Topf mit Rührwerk umgestiegen. Das hat ganz gut funktioniert allerdings habe ich einmal fast den Sud in der Küche verschüttet. Deswegen finde ich das Funktionsprinzip des Grainfathers spannend, bei dem ich ein Gefäß einsparen kann und nicht mit der heißen Flüssigkeit hantieren muss. Das System von TubeDinoz fand ich ziemlich überzeugend, weil simpel, kostengünstig und vom Bauaufwand her überschaubar. Mein Nachbau mit einem Beeketal Einkocher und Eimereinsatz als Malzrohr hat aber nur leidlich funktioniert und ausserdem mag ich es nicht mit der Elektrik eines Einkochers beim Reinigen in der Dusche zu hantieren.
Mein neues System sollte also:
- eine variable Sudgröße von 10-25 Litern haben
- einfach und sicher in der Handhabung sein
- einfach zu reinigen sein
- gut automatisierbar sein, damit der Maischeprozess, der noch in der Familienzeit liegt, möglichst automatisch läuft
- möglichst kompakt im Aufbau und der Lagerung sein
Da das Durchmesser-Höhen-Verhältnis wohl wichtig ist, war es gar nicht so einfach einen Topf zu finden. Fündig geworden bin ich mit einem 8 Gallonen Stock Pot bei Bayou Classic und hab dabei gleich noch gelernt, was ein Turkey Fryer ist ... diese Amis :)
Der Topf hat neben seiner Induktionsfähigkeit noch den Vorteil, dass er ca. 8cm über dem Boden eine Einkerbung hat, die als Halterung für den Malzkorb dienen kann. Dadurch muss der Korb keine Füße haben und man hat im Kessel Baufreiheit für Filter, Thermofühler etc.
Ein bezahlbares und passendes Malzrohr war ebenfalls schwer zu bekommen. Gepasst hat am Ende der Kessel eines Apexa Multitherms, den es günstig über Ebay Kleinanzeigen in der Nähe gab. Als Boden wurde ein 2mm Lochblech eingeschweißt.
Als variables Überlaufrohr dienen zwei ineinandergesteckte Edelstahl-Rohre, die per Klammern im Boden gehalten werden und miteinander verklemmt aber verschiebbar sind. Nicht sehr elegant aber es funktioniert. Als Abschluss des Malzrohrs sitzt wiederum ein 2mm Lochblech verschiebbar auf dem Überlaufrohr.
Naja, lange Rede .... so sieht's jetzt aus:
Beim ersten Sud hat sich ein ziemlich großer Temperaturunterschied zwischen Topfboden und Malzrohr gezeigt. Zudem ist wohl aufgrund der verhältnismäßig großen Mantelfläche der Wärmeverlust ziemlich hoch. Und damit er sich beim Hopfenkochen am offenen Fenster auch schön beeilt, gab's heute ein Isolierung aus 13mm Armaflex und einer Softshell-Hülle mit Reißverschluss: Hier der gesamte Aufbau mit Hendi und dem CraftBeerPi-Controller samt Netzteil und Wifi-Schaltsteckdose: Tauchhülse auf der Rückseite:
(Und ja, die zweite Verschraubung bzw. das Loch muss da sein. Als Mahnmahl sich beim nächsten Mal vorm Bohren ein paar mehr Gedanken über das Kessel-Layout zu machen ) Um so wenig wie möglich schweißen lassen zu müssen, wurden die Malzrohr-Halterungen unten und oben mit Schrauben und Hutmuttern gemacht. Unten sitzt das Malzrohr mit langen Hutmuttern auf der Nut im Kessel auf und oben auf jeweils zwei kurzen Hutmuttern am Kesselrand. Position beim Abläutern. Das Malzrohr sitzt fest im Kessel und wird beim Einsetzen und Herausziehen gut geführt. Malzrohrteile. Als ideale Lochgröße des Malzrohrbodens wirdim Netz 1-1,5mm empfohlen. Das war mir allerdings zu teuer, so dass das gröbere Lochblech noch zusätzlich mit einem feineren Edelstahlgewebe abgedeckt wird. Der Schlauch wird im Einsatz durch eine große Klemmbrettklammer gehalten - beim Maischen am Malzrohr und beim Aufheizen zum Hopfenkochen am Topf -> Room for Improvement Beim ersten Sud war nur ein Bazooka-Filter mittig verbaut. Nach dem Wirlpool war er so mit Hopfen zu, dass fast nichts mehr durch kam und am Ende ziemlich viel Bier im Kessel blieb. Symmetrisch sieht auch schöner aus :) Gesteuert wird das ganze von einem selbstgebauten CraftBeerPi-Controller.
- 5" Touchscreen
- 2 Temperaturfühler
- Hendi-Schaltung über Edimax Wifi Schaltsteckdosen
- regelbarer Anschluss 0-20V für Pumpe oder Rührwerk
- Stromversorgung Raspi und Pumpe über Laptop-Netzteil
Bis auf den grauen Belag lief der erste Sud aber recht vielversprechend. Ein paar Sachen stehen trotzdem noch an:
- Auflösung/Layoutanpassung CBPi
- Pumpenwanne/-halterung
- transportables Gestell/Wagen für die Anlage -> Wege in den Keller minimieren, optimale Arbeitshöhe
- Schlauchhalterung
- Nachguss über Pumpe
- ...
Viele Grüße
Ralf