Maischezirkulationsanlage

Hier können Braubegeisterte ihre selbstgebastelten Heimbrauanlagen in Bild und "Ton" vorstellen.
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captainkirk
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Maischezirkulationsanlage

#1

Beitrag von captainkirk »

Hallo zusammen,
nach dem Bau meiner ersten Anlage geistert mir schon länger eine vereinfachte Version zum Eigenbau mit einfachsten Mitteln (Bohrmaschine, Säge, Feile) durch den Kopf. Die Idee ist ähnlich einer Malzrohranlage, nur das die Töpfe nicht ineinader gebaut werden sondern getrennt bleiben.
Malztopfanlage-G2-01.jpg
Malztopfanlage-G2-02.jpg
Malztopfanlage-G2-03.jpg
Malztopfanlage-G2-03.jpg (8.69 KiB) 6374 mal betrachtet
Teile:
2x Contacto 36cm 36l
Lowara Zirkulationspumpe
Edelstahl Rohre und Hahn
2 Edelstahl Lochbleche BUCHERT Rv 2-3,5 1,5 mm
Hendi 3500W

Kosten ca. 550€. Die Anlage ist ideal zum automatisieren. Müsste doch funktionieren oder habe ich was übersehen? Eure Meinung?

Meine Anlage:
viewtopic.php?f=20&t=6361&view=unread#unread

Viele Grüße
Peter
Zuletzt geändert von captainkirk am Donnerstag 7. April 2016, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Hagen
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Re: Maischezirkulationsanlage

#2

Beitrag von Hagen »

Weche Töpfe? In der Maischepfanne??
Da sehe ich nur zwei LB-Siebe.
Dürfte meiner Meinung nach vom Zirkulationsstrom her nicht hinhauen, da dieser die Maische wohl nicht ganzflächig durchspielen wird, sond allein auf der rechten Hälfte?
Besten Gruß

Hagen

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Fricky
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Re: Maischezirkulationsanlage

#3

Beitrag von Fricky »

Denke schon dass das gehen müsste.
Pumpst du von unten nach oben? Würde ich zumindest so machen, anders setzt sich unten vermutlich das Sieb zu. Der Entwurf gefällt mir. :thumbup

Gruß, Peter.
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Re: Maischezirkulationsanlage

#4

Beitrag von Brauknecht96 »

Hallo Captain,

deine Planung funktioniert in den Grundzügen gut. Wenn die Würze unten abgepumpt und oben wieder eingebracht wird, ist das vom Prinzip her der Grainfather. Das obere Lochblech brauchst du nicht. Vom oberen Einlass sollte noch ein Silikonschlauch abgehen, der direkt in der Würze hängt, um den Sauerstoffeintrag zu minimieren. Die Pumpe muss regelbar sein, nicht dass sie einen zu hohen Durchfluss erzeugt und ständig Luft zieht, weil von oben nicht genug Würze nachkommt. Temperaturfühler für die Hendiregelung oben rein. Das passt schon so.

Off-Topic:
Die Sinnhaftigkeit der Anlage erschließt sich mir allerdings nicht. Da sie ohne Nachgüsse arbeitet, ist die Effizienz relativ bescheiden, vergleichbar mit dem Braumeister oder eben dem Grainfather (solltest so knapp über 50 % liegen). Alternative: Wenn du den Maischetopf mit Pumpe durch einen Thermoport mit Panzerschlauch ersetzt, bist du doch schon fertig. Sprich Heißwasser machen mit dem Kessel und der Hendi, ab zum Einmaischen in den Thermoport (Kombirast), Hahn auf und wieder in den Kessel laufen lassen. Die Effizienz ist dann auch nicht schlechter, als bei deiner Planung. Der Thermoport kann aber unbeobachtet vor sich hin maischen (auch mal länger, wenn was dazwischen kommt). Bei Lagern, Weizen u.ä. kannst du im Kessel einmaischen und die tiefen Rasten bis hoch zur Kombirast fahren und dann rasten wie gehabt.

Weniger Technik, spricht langlebiger und Wartungsarmer, weniger Reinigung und und und ...

Wäre das nix?
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saschabouchon
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Re: Maischezirkulationsanlage

#5

Beitrag von saschabouchon »

Hi,
Wenn du es so machen willst, kannst du auch durch den Hahn Pumpen. Dadurch sparst du ein Loch.

Gruß
Sascha
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
captainkirk
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Re: Maischezirkulationsanlage

#6

Beitrag von captainkirk »

Hallo zusammen,

danke für die Rückmeldung. Die Funktion ist die gleiche wie beim BM oder wie die der Viertelquadratmeterbrauerei. Aber mit einfachen Mitteln relativ günstig herstellbar und mit Hendi und 3500W. Ob man Pumpe und Malzrohr oder Rührwerk mit Läuterhexe oder Thermoport verwendet ist vermutlich Geschmackssache. Vorteil dieser Anlage ist auch das man alles in die Spülmaschine stecken kann und zwischendurch nicht den Masichekessel abwaschen muss.

Die Maische soll von unten nach oben gepumpt werden. In meiner Anlage ist das auch so, allerdings mit dem 21l Schengler Topf. Von oben nach unten könnte bei hoher Beladung zu Verstopfungen führen.
Einseitiges durchspülen habe ich bisher nicht festgestellt da spätestens nach dem befüllen das Malz hoch geht. Notfalls könnte man aber auch das untere Rohr verlängern.

Nachgüsse sind kein Problem, einfach beim Läutern den Nachguss dazu geben. Das mache ich mit meiner Anlage auch so und komme momentan auf ca. 60...65% SHA. Den Hahn würde ich zum Ablassen dranlassen, ansonsten müsste man zum Ablassen die Pumpe abschrauben. In das untere Rohr könnte man dann noch mit einem T-Stück einen T-Fühler einbauen.

Viele Grüße
Peter
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Re: Maischezirkulationsanlage

#7

Beitrag von Schlinsermändle »

Zervus,

der Entwurf gefällt echt. Mal wieder ne tolle alternative.
Von den Kosten her, läge diese auch im Rahmen.
Wäre interessant, diese Anlage mal gebaut im echt Betrieb zu sehen. :Wink
Gruss Thomas :Smile
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Sura
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Re: Maischezirkulationsanlage

#8

Beitrag von Sura »

Wenn du die Maische von unten nach oben pumpst, wirst du dich schon nach relativ kurzer Zeit totsaugen weil du den Treber auf dein Läuterblech saugst.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
captainkirk
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Re: Maischezirkulationsanlage

#9

Beitrag von captainkirk »

Hallo Sura, Schlinsermändle,

denke ich auch das die Anlage bezgl. Preis/ Leistung und Automatisierbarkeit interessant ist. Selbstgebaute Malzrohranlagen mit 3500W gibts nicht viele und auch nicht zu dem Preis. Ich selbst habe bereits eine sehr ähnliche Anlage mit der ich zufrieden bin und plane erstmal keine neue zu bauen.
Wenn du die Maische von unten nach oben pumpst, wirst du dich schon nach relativ kurzer Zeit totsaugen weil du den Treber auf dein Läuterblech saugst.
Sehe ich auch so, pumpen ist andersrum gedacht. Oben Ansaugen und nach unten pumpen. Das sollte funktionieren, ist bei meiner Anlage auch so.



Viele Grüße
Peter
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markrickenbacher
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Re: Maischezirkulationsanlage

#10

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Peter

Ja, von unten durch das Malz nach oben pumpen ist auch aus meiner Sicht absolut zwingend. In Relation zu Deiner bereits gebauten Malzrohranlage sehe ich folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile:
- Mit einer zweiten Hendi Platte kannst Du auf kompaktem Raum einen Doppelsud fahren
- Einfacher zu bauen als die Malzrohranlage
- Einfacher zu reinigen als die Malzrohranlage (Siebboden und Gestänge in die Waschmaschine)

Nachteile:
- Weniger kompakt als die Malzrohranlage (in der Küche und auch weggestellt)
- Der obere Siebboden muss stabil ausgeführt oder seitlich abgestützt werden. Die Pumpe drückt das Malzschrot mit nicht zu unterschätzender Kraft nach oben. Ich kenne den Effekt bestens aus meiner selbst gebauten Anlage.
- Kein Zirkulationspumpen während dem heizen auf Kochtemperatur möglich. Das schätze ich sehr bei meiner Anlage. Rühren ist nicht nötig, so brennt nichts an.
- Pumpen in Abwärtsrichtung könnte für dei Lowara ein Problem werden. Hier muss ich gestehen, dass bis jetzt nur die Grundfos UP 15-14 B im Einsatz hatte und mit dieser ein abwärtspumpen nicht zuverlässig möglich war. Ist vom Prinzip her aber gleich wie die Lowara mit Kugelmotor.

Alles in allem spricht für mich mehr für die Malzrohranlage. Diese Aussage aber nur, weil ich bisher nie Doppelsude fahren wollte.

Gruss, Mark
fg100
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Re: Maischezirkulationsanlage

#11

Beitrag von fg100 »

Auch wenn du vermutlich auf mich jetzt sauer bist, aber ich finde das Konzept (ich sags mal vorsichtig) ungünstig.
Du baust ein Braumeisterprinzip mit all den Nachteilen und die beiden Vorteil des Malzrohres (schnelles Abläutern und geringer Standflächenbedarf) lässt du weg.

Ob es nun überhaupt funktioniert mit den seitlichen Einlass unten und oben bleibt mal dahingestellt.
Aber folgende Probleme bleiben:
- schlechte SHA
- begrenzte Malzmenge => kein Starkbier so ohne weiteres möglich
- Gefahr der Kanalbildung
- aufwändige Reinigung der Pumpe und der Verrohrung
- kein einfaches Nachfüllen von Malz oder Rohfrucht => Abnahme des oberen Siebes nötig
usw.
Zudem ist der Fertigungsaufwand doch erheblich.

Mir ist schon klar, dass so ein Malzrohrprinzip seinen technischen Reiz hat.
Aber ein Rührwerk hat all diese Probleme nicht. Das Rührpaddel und die Läuterhexe steck ich genau so einfach in eine Spülmaschine. Und es kostet deutlich weniger als dein Aufwand.
Hast du überhaupt schon mal geschaut was ein Dreiwege-Kugelhahn in Edelstahl kostet. Da dürfte deine Kalkulation schon noch kräftig nach oben gehen.
Eine Steuerung ist mit einem Rührwerk übrigens auch einfacher zu realisieren.
Franz
fg100
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Re: Maischezirkulationsanlage

#12

Beitrag von fg100 »

markrickenbacher hat geschrieben: - Kein Zirkulationspumpen während dem heizen auf Kochtemperatur möglich. Das schätze ich sehr bei meiner Anlage. Rühren ist nicht nötig, so brennt nichts an.
Das ist unnötig. Da brennt sowieso nichts mehr an.
Zum einen ist da kein Schrot mehr drin. Zum anderen würde das eh nicht mehr Anbrennen bei den Temperaturen. Koch mal Dickmaische=> Da brennt nichts an.
captainkirk
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Re: Maischezirkulationsanlage

#13

Beitrag von captainkirk »

Hallo zusammen,
die Diskussion finde ich gut und nehm natürlich keinem was krum. Wie gesagt ob man Malzrohr oder Rührwerk mag ist Geschmackssache, ebenso welche SHA man benötigt. Ich habe auch kein Problem damit etwas mehr Malz nehmen. Und ich habe bereits eine sehr ähnliche Anlage am laufen mit seitlicher Pumpe die gut funktioniert, s. 1. Post. Zu den Nachteilen:

- Viele Arbeiten hier mit 3 Töpfen, diese Anlage hätte nur 2 was schonmal ein Vorteil wäre. Die Rohre und der Hahn lassen sich mit den (Schnell)Verschraubungen abnehmen und alles andere geht in die Spülmaschine. Das finde ich sehr praktisch und mit einem Einkocher geht das nicht.
- Abläutern funktioniert mit den RV2 Blechen bei mir sehr gut. Meine 1,5mm Bleche haben einen Durchmesser von 30cm und sind sehr stabil. Denke das sollte mit 36cm auch gehen
- Beim Heizen zu pumpen ist kein Problem, das mache ich auch. Warum soll das nicht gehen?
- Kanalbildung hatte ich bisher keine
- Fertigungsaufwand sofern die Schottverschraubungen funktioneren ist sehr gering, ich schätze einen Tag. 8 Bohrungen und zusammenschrauben. Knackpunkt sind die Lochbleche. Ich habe meine damals umsonst gelasert bekommen. Da kann man noch viel Zeit oder Geld oder beides investieren. Oder man nimmt einen Topf mit passendem Blech (Amihopfen?), dann wirds etwas teurer. Der Hahn kostet 50€ bei ebay und war bereits mitgerechnet. War aber auch nur grob übeschlagen.
- Warum abwärts pumpen nicht gehen solll wüsste ich erstmal nicht. Der Unterschied im Druckabfall über die Pumpe macht bei 10cm 10mbar und wenn man mit 30cm rechnet eben 30mbar aus, das schafft die Pumpe auf jeden Fall. Man muss sicher darauf achten das keine Luft in der Pumpe ist, dann funktioniert nichts mehr. Dafür habe ich den 3 Wege Hahn oben angebracht damit man den Topf mit dem Malz durch die Pumpe von unten befüllen kann. Wenn man dabei noch die Pumpe laufen lässt sollte die Luft raus sein.

Wenn ich meine Anlage nicht hätte würde ich so eine bauen. Ob es funktinoiert weiß man natürlich erst wenn man es ausprobiert hat.

Viele Grüße
Peter
Fricky
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Re: Maischezirkulationsanlage

#14

Beitrag von Fricky »

captainkirk hat geschrieben:
Wenn du die Maische von unten nach oben pumpst, wirst du dich schon nach relativ kurzer Zeit totsaugen weil du den Treber auf dein Läuterblech saugst.
Sehe ich auch so, pumpen ist andersrum gedacht. Oben Ansaugen und nach unten pumpen. Das sollte funktionieren, ist bei meiner Anlage auch so..
Das habe ich mit "von unten nach oben pumpen" gemeint. Die Würze von unten durch den Treber nach oben drücken, damit der Treber unten nicht dicht macht.
War etwas unklar ausgedrückt von mir.


Gruß, Peter.
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