Erfahrungsbericht Brewie Brauvorführung 16.4.2016 Sonthofen
Verfasst: Samstag 16. April 2016, 18:58
Hallo an alle,
jetzt ist die Brauvorführung vorbei und in kleiner, aber feiner Runde durchlief der Brewie den Test. Es war auch das erste Mal, dass der Brewie zum Schaubrauen in Betrieb war vor Publikum.
Zsolt war absolut pünktlich und ist sehr freundlich. Flugs haben wir dann alles hochgetragen und aufgebaut.
Was mir gleich beim Öffnen des Gerätes auffiel, war ein leicht modriger Geruch darin. Das Erklärte sich aber dadurch, dass das Vorführmodell auch nach dem Abpumpen ca. 200-300 ml Wasser drin behält, was aber für die künftigen Modelle behoben wird. Ebenso werden die Hopfenbehälter aus einem Stück bestehen, die jetzigen Teesiebe werden zu Kästchen die sich nur im eingesetzten Zustand verriegeln lassen und die Wasserauslässe von den Hopfenkästchen werden direkt in den Würzekessel (der linke Kasten) geleitet über wellenförmige Ausschnitte. Außerdem werden die Abflüsse verbessert mit einem leichten Gefälle im Boden zu diesen hin.
Die Pumpe ist auf 20.000 Betriebsstunden ausgelegt.
Vor dem Einsetzen des Maischesackes in die rechte Kammer wird ein viereckiges Lochblech mit Füßchen darunter eingesetzt. Die Maischekammer wird nicht direkt beheizt. Ich frage mich daher, wie somit die Rasten gefahren werden können, da die Würze nicht in einem Heizkreislauf gepumpt wird?
Gleich zu Beginn des Braustarts gab es ein Problem. Zsolt gab manuell ein Rezept für das Bier ein, welches nur 3 Kg Malz vorsah. Jedoch erkannte der Sensor nicht, dass der externe Wasseranschluss mit dem Schlauch angeschlossen war und aktivierte diesen daher nicht. Erst, als wir uns für ein bereits fest vorprogrammiertes Rezept entschieden, das 5 Kg Malz vorsah, akzeptierte der Brewie den externen Wasseranschluss. Dadurch war natürlich von vornehrein klar, dass der gewünschte Plato-Gehalt nicht erreicht wird.
Links legt der Brewie bereits das Anschwänzwasser vor, welches aber als Malheur 2 nun aus auch für Zsolt unerklärlichen Gründen brodelnd kocht, statt nur bis auf 78 Grad zu gehen.
Dann passierts, der Brewie haut urplötzlich die Sicherung meiner Funksteckdose raus. Nachdem er wieder Strom hat, ist es nicht möglich die Schritte im Programm vorwärts zu springen. Dadurch pumpt er viel zu viel Wasser in die Maischekammer. Hier muss Zsolt mit einer großen Schüssel mehrfach mehrere Liter nun stark verwässerter Würze abschöpfen, damit das Gerät nicht überläuft, obgleich beide Kammern eine Waage eingebaut haben, damit der Brewie weiß, wie voll diese sind.
Zsolt versuchte dann nach dem abmaischen den Platowert etwas dadurch nach oben zu treiben, indem er den Deckel der rechten beheizten Kammer für das Würzekochen offenlässt. Jedoch das vorher beobachtete kräftig sprudelnde Kochen konnte bei geöffnetem Deckel nicht erreicht werden. Allenfalls simmerte die Würze vor sich dahin, wie ein Wasser das zum Einlegen von Klößen einlädt.
Als dann die Würze gekühlt werden sollte, stellen wir ganz schnell fest, dass die Dichtung des Kühlwasserschlauches nicht dicht ist. Daher wird dann beherzt von mehreren Teilnehmern und Zsolt eingegriffen der kleinen Flut Herr zu werden und das Wasser mittels Handtücher und in eine Schüssel streifen zu entsorgen.
Das Würze ablassen klappte dann einwandfrei, obgleich sie noch nicht optimal gekühlt war wegen des Malheurs mit der Dichtung (ca. 40 Grad war die Würze noch warm). Zsolt wollte die Trockenhefe gleich drauf streuen (nein, er machte keinen Hefestarter). Ich riet ihm wegen der noch zur warmen Würze davon ab. Er lässt die Würze nun abkühlen bis zum Abend. Dann werden Würze und Hefe eben erst nachts in München vereinigt.
Das Malz wurde aber durch Geschmacksprobe bestätigt sehr gut ausgelaugt, so dass eine von Brewie angegebene SHA von 65% realistisch erscheint. Da eine Teilnehmerin noch was vom Treber mitnehmen wollte, kam es beim Umpacken vom Maischesack in die Tüte dazu, dass etwas davon danebenging. Daher sieht der Brewie innen drin deutlich mit Treber verschmutzt aus.
Das Reinigungsprogramm, zumal ohne Chemiemittel (man testet derzeit verschiedene Spülmaschinentabs zum Einlegen in die Hopfenbehälter des Brewie) und nur mit zimmerwarmem Wasser, konnte daher der Situation nicht ganz Herr werden.
Folgende Fragen kamen uns daher in der Runde noch und vielleicht magst Du Zsolt uns diese noch wie vereinbart beantworten:
- Die Maischekammer wird nicht direkt beheizt. Ich frage mich daher, wie somit die Rasten gefahren werden können, da die Würze nicht in einem Heizkreislauf gepumpt wird?
- Wie viel Rezepte sind im Brewie speicherbar?
- Wird es möglich sein mittels einer App Rezepteinspeicherung und Controlling von einem Externgerät (Laptop, Notebook, Smartphone etc.) vorzunehmen?
- Hat der Brewie einen Überhitzungsschutz?
- Kann man einzelne Schritte im Brauprogramm überspringen?
- Ist es möglich vor dem Auslass ein Siebelement einzubauen?
- Warum heizt das Reinigungsprogramm nicht auf? Mit nur zimmerwarmem Wasser lösen sich die Spülmaschinentabs absolut nicht auf.
Mein Resümee:
Obgleich der Brewie noch seine Kinderkrankheiten hat, setze ich doch große Hoffnung darin, dass diese Kinderkrankheiten beseitigt werden in den Auslieferungsgeräten.
Dass Zsolt seinerseits es in die Hand genommen hat, den Brewie in Deutschland zu vermarkten, hier im Forum aktiv ist, zwei Rückzahlungen an Forumsmitglieder erfolgreich in die Wege zu leiten und eine offene Politik fährt gibt mir auch in das Projekt Brewie Vertrauen zurück. Wohlgemerkt Zsolt ist Distributor/Vermarkter im Auftrag von Brewie, aber keiner der Chefs.
Die weiteren Teilnehmer der Brauvorführung möchten auch noch ihre Sicht der Dinge in diesem Thread veröffentlichen.
freundliche Grüße
Alexander
jetzt ist die Brauvorführung vorbei und in kleiner, aber feiner Runde durchlief der Brewie den Test. Es war auch das erste Mal, dass der Brewie zum Schaubrauen in Betrieb war vor Publikum.
Zsolt war absolut pünktlich und ist sehr freundlich. Flugs haben wir dann alles hochgetragen und aufgebaut.
Was mir gleich beim Öffnen des Gerätes auffiel, war ein leicht modriger Geruch darin. Das Erklärte sich aber dadurch, dass das Vorführmodell auch nach dem Abpumpen ca. 200-300 ml Wasser drin behält, was aber für die künftigen Modelle behoben wird. Ebenso werden die Hopfenbehälter aus einem Stück bestehen, die jetzigen Teesiebe werden zu Kästchen die sich nur im eingesetzten Zustand verriegeln lassen und die Wasserauslässe von den Hopfenkästchen werden direkt in den Würzekessel (der linke Kasten) geleitet über wellenförmige Ausschnitte. Außerdem werden die Abflüsse verbessert mit einem leichten Gefälle im Boden zu diesen hin.
Die Pumpe ist auf 20.000 Betriebsstunden ausgelegt.
Vor dem Einsetzen des Maischesackes in die rechte Kammer wird ein viereckiges Lochblech mit Füßchen darunter eingesetzt. Die Maischekammer wird nicht direkt beheizt. Ich frage mich daher, wie somit die Rasten gefahren werden können, da die Würze nicht in einem Heizkreislauf gepumpt wird?
Gleich zu Beginn des Braustarts gab es ein Problem. Zsolt gab manuell ein Rezept für das Bier ein, welches nur 3 Kg Malz vorsah. Jedoch erkannte der Sensor nicht, dass der externe Wasseranschluss mit dem Schlauch angeschlossen war und aktivierte diesen daher nicht. Erst, als wir uns für ein bereits fest vorprogrammiertes Rezept entschieden, das 5 Kg Malz vorsah, akzeptierte der Brewie den externen Wasseranschluss. Dadurch war natürlich von vornehrein klar, dass der gewünschte Plato-Gehalt nicht erreicht wird.
Links legt der Brewie bereits das Anschwänzwasser vor, welches aber als Malheur 2 nun aus auch für Zsolt unerklärlichen Gründen brodelnd kocht, statt nur bis auf 78 Grad zu gehen.
Dann passierts, der Brewie haut urplötzlich die Sicherung meiner Funksteckdose raus. Nachdem er wieder Strom hat, ist es nicht möglich die Schritte im Programm vorwärts zu springen. Dadurch pumpt er viel zu viel Wasser in die Maischekammer. Hier muss Zsolt mit einer großen Schüssel mehrfach mehrere Liter nun stark verwässerter Würze abschöpfen, damit das Gerät nicht überläuft, obgleich beide Kammern eine Waage eingebaut haben, damit der Brewie weiß, wie voll diese sind.
Zsolt versuchte dann nach dem abmaischen den Platowert etwas dadurch nach oben zu treiben, indem er den Deckel der rechten beheizten Kammer für das Würzekochen offenlässt. Jedoch das vorher beobachtete kräftig sprudelnde Kochen konnte bei geöffnetem Deckel nicht erreicht werden. Allenfalls simmerte die Würze vor sich dahin, wie ein Wasser das zum Einlegen von Klößen einlädt.
Als dann die Würze gekühlt werden sollte, stellen wir ganz schnell fest, dass die Dichtung des Kühlwasserschlauches nicht dicht ist. Daher wird dann beherzt von mehreren Teilnehmern und Zsolt eingegriffen der kleinen Flut Herr zu werden und das Wasser mittels Handtücher und in eine Schüssel streifen zu entsorgen.
Das Würze ablassen klappte dann einwandfrei, obgleich sie noch nicht optimal gekühlt war wegen des Malheurs mit der Dichtung (ca. 40 Grad war die Würze noch warm). Zsolt wollte die Trockenhefe gleich drauf streuen (nein, er machte keinen Hefestarter). Ich riet ihm wegen der noch zur warmen Würze davon ab. Er lässt die Würze nun abkühlen bis zum Abend. Dann werden Würze und Hefe eben erst nachts in München vereinigt.
Das Malz wurde aber durch Geschmacksprobe bestätigt sehr gut ausgelaugt, so dass eine von Brewie angegebene SHA von 65% realistisch erscheint. Da eine Teilnehmerin noch was vom Treber mitnehmen wollte, kam es beim Umpacken vom Maischesack in die Tüte dazu, dass etwas davon danebenging. Daher sieht der Brewie innen drin deutlich mit Treber verschmutzt aus.
Das Reinigungsprogramm, zumal ohne Chemiemittel (man testet derzeit verschiedene Spülmaschinentabs zum Einlegen in die Hopfenbehälter des Brewie) und nur mit zimmerwarmem Wasser, konnte daher der Situation nicht ganz Herr werden.
Folgende Fragen kamen uns daher in der Runde noch und vielleicht magst Du Zsolt uns diese noch wie vereinbart beantworten:
- Die Maischekammer wird nicht direkt beheizt. Ich frage mich daher, wie somit die Rasten gefahren werden können, da die Würze nicht in einem Heizkreislauf gepumpt wird?
- Wie viel Rezepte sind im Brewie speicherbar?
- Wird es möglich sein mittels einer App Rezepteinspeicherung und Controlling von einem Externgerät (Laptop, Notebook, Smartphone etc.) vorzunehmen?
- Hat der Brewie einen Überhitzungsschutz?
- Kann man einzelne Schritte im Brauprogramm überspringen?
- Ist es möglich vor dem Auslass ein Siebelement einzubauen?
- Warum heizt das Reinigungsprogramm nicht auf? Mit nur zimmerwarmem Wasser lösen sich die Spülmaschinentabs absolut nicht auf.
Mein Resümee:
Obgleich der Brewie noch seine Kinderkrankheiten hat, setze ich doch große Hoffnung darin, dass diese Kinderkrankheiten beseitigt werden in den Auslieferungsgeräten.
Dass Zsolt seinerseits es in die Hand genommen hat, den Brewie in Deutschland zu vermarkten, hier im Forum aktiv ist, zwei Rückzahlungen an Forumsmitglieder erfolgreich in die Wege zu leiten und eine offene Politik fährt gibt mir auch in das Projekt Brewie Vertrauen zurück. Wohlgemerkt Zsolt ist Distributor/Vermarkter im Auftrag von Brewie, aber keiner der Chefs.
Die weiteren Teilnehmer der Brauvorführung möchten auch noch ihre Sicht der Dinge in diesem Thread veröffentlichen.
freundliche Grüße
Alexander