Weiterentwicklung meiner Brauanlage 50-60l

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glynx
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Weiterentwicklung meiner Brauanlage 50-60l

#1

Beitrag von glynx »

Moin zusammen,
ich braue nun seit so ca. 2 Jahren aktiv und habe auch in der Zeit eine Entwicklung meiner Anlage mitgemacht. Nachdem mein Proficook Einkocher mit Rührwerk und Läuterhexe und Rührwerk nach weniger als 1 Jahr den Geist aufgegeben hat und ich die Ausschlagmenge ohnehin steigern wollte, braue ich jetzt seit einiger Zeit (ca. 6-8 Sude) erfolgreich mit einer Ausschlagmenge von ca. 50l (durchschnittliche Sudhausausbeute von 67%)

Ablauf ist folgendermaßen:
1. Maischen in Amihopfen-Topf 47l (ohne Hahn) auf einem 11 kw Hockerkocher
2. Rühren per Hand mit Braupaddel (bisher keine Probleme mit Anbrennen oder so)
3. Maische in Hobock mit Läuterhexe umschöpfen und Läuterruhe
4. Während der Läuterruhe wird mit voller Pulle mein Nachgusswasser im 30l Topf auf dem Hockerkocher erhitzt
5. Läutern über Läutergrant (Trichter) in zwischenzeitig gereinigten 47l Topf, Nachgusswasser per Messbecher auf dem 30l wird bei Bedarf geschöpft
6. Ab ca. 50% Füllung wird der Topf durch 5l Messbecher ersetzt und auf dem Hockerkocher schonmal geheizt
7. Hopfenkochen im 47l Topf
8. Kühlen in der Würzepfanne mittels Eintauchkühler auf ca. 20°C
9. Abziehen mittels Anti-Trub-Abziehrohr und großer Stahlspritze (gedacht für KFZ) in die Gärgefäße (durch Monofilamentfilter)

Vorhandenes Equipment:
- Tisch
- Hockerkocher
- 47l Topf (kein Hahn)
- 30l Topf (kein Hahn)
- Diverse Hobocks (mit und ohne Hahn)
- Läuterhexe
- Würzekühler aus Edelstahlwellrohr (ca. 10m demensioniert, dass er auch für größere Würzepfanne noch passen würde)
- Anti-Trub-Abziehrohr
- Silikonschläuche
- Stahlspritze zum Ansaugen

Meine Anlage steht auf einem sehr stabilen ca. 65 cm hohen Tisch aus Edelstahl (Schnäppchen von Ebay-Kleinanzeigen für 50€) der eine Breite von etwas mehr als 80 cm hat (würde also ein 2. Hockerkocher raufpassen). Da ich jedoch auf dem Balkon braue muss auch sehr aufpassen mit der Hitzestrahlung der Brenner (darf nicht zu sehr Richtung Fensterrahmen usw. strahlen). Eine Hendi-Platte o. ä. kommt leider nicht in Frage, da die Elektroinstallation in unserem Mietshaus dafür zu marode ist.
Mittlerweile braue ich auch ca. die Hälfte alle Sude untergärig und vergäre mittels entsprechender Temperaturregulierung in einer Kühltruhe. Gärung mache ich aufgrund der Handhabbarkeit in 32l Hobocks (ohne Hahn -> Infektionsherd). Abfüllung in NC-Kegs und Flaschen.

Probleme sind:
- Ungünstiges Verhältnis Hauptguss:Nachguss (Dickmaische) => gleichmäßiges Aufheizen wird zur Knochenarbeit bei 10kg Malz
- Zu viel High-Gravity (Würzepfanne zu klein => kann nicht alles beim Läutern herausholen durch weitere Nachgüsse und mir ist aufgrund der zu vollen Würzepfanne jetzt 3 Mal bei der Hopfengabe die Würze übergekocht)
- Zu viel Schweinkram

Meine Ziele sind:
- Stahlspritze zum Ansaugen ersetzen durch Ablaufen per Hahn oder Würzepumpe (die Spritze sieht nicht mehr gut aus von innen -> keine hygienische Dauerlösung)
- Ausschlagmenge so 50-60l (mehr wird aus aus logistischer Sicher mittelfristig auch nicht werden)
- Sudwerk muss kompakt bleiben, ich habe keinen Platz für einen weiteren Tisch oder so
- Nicht mehr mit ungünstigen Hauptguss zu Nachguss Verhältnissen arbeiten
- High-Gravity-Faktor reduzieren
- Komfort erhöhen und Reinigungsaufwand / Schweinkram verringern
- Keine Gefäße mehr mit mehr als 30 kg (heißem) Inhalt rumtragen


Mein Plan zur Weiterentwicklung wäre Folgendes:
1. Wieder ein Rührwerk von Brauhardware mit Scheibenwischermotor (gleichmäßiges und aufwandsarmes Maischen)
2. Anschaffung 68l Amihopfen-Topf mit Hahn (90° Rohrbogen innen Richtung Topfboden um möglichst viel zu entleeren und wenig Schmodder anzusaugen)
2. Läuterhexe in den Maischebottisch einbauen und direkt daraus läutern
2. Anschaffung 2. Hockerkocher
2. Zwei U-förmige Edelstahlschirme herstellen lassen (35 cm hoch und ca. 40 cm Kantenlänge) um die Hocherkocher seitlich abzuschirmen und Strahlung Richtung Kunststofffensterrahmen zu vermeiden.
3. Anschaffung Läutergrant (Gastronormbehälter mit Bodenablauf) und Chinapumpe um abgeläuterte Würze direkt in die Würzepfanne zu Pumpen

Läuterhexe und Rührwerk im 50l Topf auf dem Gaskocher sind kein Problem, das betreibt ein Brauerkollege ohne Probleme mit Anbrennen.

Das wäre meine Idee zur Optimierung, jetzt bin ich gespannt ob ihr Ideen oder Vorschläge habt, bevor ich da einen Haufen Geld in den Sand setz :redhead
lumbar
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Re: Weiterentwicklung meiner Brauanlage 50-60l

#2

Beitrag von lumbar »

Moin moin

Ich habe die Hexe und das Rührwerk von brauhardware.de und würde beides jederzeit wiederkaufen. Von daher ist das nicht verkehrt. Das Rührwerk ist wirklich eine wahnsinne Erleichterung, du kannst quasi Rasenmähen, wärend das Ding rührt. :)

Carsten
Gruß
Carsten
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