nach längerer Zeit möchte ich Euch mal wieder an meinen neuen Erfahrungen teilhaben lassen. Zu meinem 60. Geburtstag in diesem Jahr dachten mir meine Freunde und Freundinnen unter dem Verwendungszweck "Erweiterung der Brauausstattung" durchaus nennenswerte Geldgeschenke zu. Sie (die FreundInnen) wurden auch bei einer zünftigen Gartenparty mit bayerischen Schmankerln und Fassbier von der lokalen Kleinbrauerei belohnt. Mittlerweile ist das Geld ausgegeben und die meisten Braugerätschaften waren auch bereits im Einsatz.
Ein wichtiges Ziel war der Umstieg von Plastik auf Edelstahl für den Gärbottich. Ich habe mich für den 50l-Edelstahlbehälter von Polsinelli entschieden, der auch recht schnell und ohne Transportschäden geliefert wurde: Der zweite Wunsch war, den Hefebodensatz der Flaschengärung zu vermeiden und stattdessen in Soda-Kegs abzufüllen. Seit meinem wunderbaren Norddeutschen Pils hatte ich die Hefe im Glas echt über. Mein Braukumpel Dennis vom Stammtisch besorgte mir in einer Sammelbestellung 4 gebrauchte NC-Kegs. Er hatte sie freundlicherweise bereits vorgereinigt und mit einem Reinigungsmittel gefüllt: Nachdem ich mich durch gefühlte hundert Forumsbeiträge und andere Quellen gewühlt hatte, bestellte ich das NC-Zubehör bei candirect.eu. Sie sind zwar nicht gerade kommunikationsstark, lieferten aber schnell und ein fehlender Artikel wurde ohne Diskussion schnellstens nachgeliefert: Die Kegs habe ich dann geleert und mehrmals heiß ausgespült. Mit einem Schlauchadapter konnte ich auch die Ventile spülen. Die Deckeldichtungen und die O-Ringe der Steigrohre habe ich erneuert. Schließlich wurden die Kegs mit StarSan desinfiziert und danach mit einem Liter kochenden Wasser gefüllt und verschlossen. So wurden sie dann zum Befüllen verwendet.
Mein 16. Sud, ein Wiener Lager, war im Polsinelli hauptvergoren. Ich habe es für 3 Tage auf ca. 2°C heruntergekühlt, die Kegs ebenfalls gekühlt und dann mit dem von Vielen (nicht von mir) ungeliebten Bierheber problemlos in zwei NC-Kegs zu 9l und 19l abgefüllt: Für die Sauerstoffvermeidung habe ich mich für diese Vorgehensweise aus einem Forum-Thread entschieden:
- CO2 durch das Steigrohr des Bierausgangs von unten eingeblasen.
- Mit dem Überdruckventil entlüftet und 2-mal wiederholt.
- Schlauch des Bierhebers bis unten in die Kegs gelegt, so dass das Bier das CO2 und ggf. Restluft von unten nach oben heraus schiebt.
- Nach dem Füllen etwas CO2 über den Gas-Anschluss eingedrückt, um den Deckel abzudichten und nochmal entlüftet, um ggf. Restluft auszublasen.
- Fehlenden Spundungsdruck durch das Steigrohr des Bier-Ventils aufgelegt.
Dann ging es ans Saubermachen und dabei kam weiteres neues Equipment zum Einsatz, wie der Wasserabzweig für die Duscharmatur, den mir mein Freund und Braukumpel (von mir angefixt) Reiner geschenkt hat. Das ist sehr praktisch: An den Abzweig kommt das Hahnstück und darauf steckt der lebensmittelechte und bis 60°C temperaturbeständige Schlauch von Braupartner. Die Verbindung stellt eine Geka-Kupplung her, mit der ich noch etwas unsicher bin. Wie Ihr auf dem Bild seht, steckt der Schlauch nicht mehr genau gerade im Schlauchstück, sondern knickt etwas nach unten ab, obwohl ich die Überwurfmutter ziemlich fest angezogen hatte. Das passierte besonders bei Durchfluss von Heißwasser und sorgte schon für eine unfreiwillige Dusche, weil der Schlauch rausrutschte. Auf diesem Bild sieht man es noch deutlicher: Nach einem Tipp von weiteren Braukollegen, die auch die Kupplungen einsetzen, habe ich sie nun mit zwei Schraubenschlüsseln extrem fest angezogen und hoffe, dass es jetzt hält.
Am anderen Ende des Schlauches hängt die ebenfalls neue Reinigungspistole von Geka/Karasto: Das Ding ist der Hammer! Die meisten Krusten gehen damit schon ohne Reinigungsmittel ab. Unbedingt empfehlenswert!
Hier seht Ihr das gesamte Ensemble im Einsatz: Was kommt nun?
- Von demselben freundlichen ebay-Verkäufer wie oben habe ich schon einen Kompensatorschankhahn. Für den möchte ich eine Halterung basteln, die ich sowohl am Gummitragegriff der Kegs anklemmen, als auch mal zum Zapfen an/auf einen Tisch klemmen kann.
- Warten, bis das Wiener Lager reif ist und sehen, ob die Karbonisierung passt und das Zapfen funktioniert.
- Prüfen, ob ich umdrücken sollte/muss, oder ob ich mit dem "Ausschießen" der Hefe zurecht komme.
- Entscheiden, welchen nächsten UG-Sud ich mit dem Einmachglas voller W34/70 braue.
Gruß
Christoph