Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
Antworten
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#1

Beitrag von flensdorfer »

Moin Zusammen,

am Wochenende kam mit dem Inkbird ITC-308 das noch fehlende Teil für meinen Gär-(Kühl)schrank. Den Kühlschrank habe ich bei Aldi geschossen, 130l Inhalt und das Baumarkt-Gärfass mit dem grünen Deckel passt perfekt rein. Als Heizung habe ich eine 25W-Glühlampe genommen. Wirklich heizen musste ich aber noch nicht, ausser im Testbetrieb.

Aktuell steht seit Montag ein Weizen im Garschrank und blubbert bei TS=19.5°C und HD/CD=1.5°C. Die Kühlung habe ich auf die niedrigste Stufe gestellt, damit hält sich die Nachkühlung in Grenzen. Es wir bei erreichen der 19.5°C noch bis 19.0°C gekühlt, bis sich der Kühlkreislauf beruhigt hat.

Bis jetzt muß ich sagen, für das Geld ist das Teil wirklich klasse! Demnächst werde ich mir zur Kontrolle noch ein zweites Thermometer in den Kühlschrank hängen.

Wie sehen bei euch die Erfahrungswerte mit dem Inkbird aus? Welche Werte habt ihr für HD/CD als praktikabel ermittelt? Was setzt ihr zur Heizung ein? Wie geht ihr mit dem "Overshooting" um, also das Nachheizen/Nachkühlen nach erreichen der Zieltemperatur?

Danke schon mal und sommerliche Grüße aus dem hohen Norden!
Arne
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
pleerbräu
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 14
Registriert: Dienstag 7. Juni 2016, 13:56

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#2

Beitrag von pleerbräu »

Ich habe mir den Inkbird ITC-308 letzte Woche neu gekauft und er ist jetzt zum ersten Mal im Einsatz. Ich bin absolut zufrieden damit.

Die Temperatur habe ich auf 19 Grad eingestellt und HD/CD auf 0.5. Die Kühltruhe ist auf der zweitniedrigsten Stufe eingestellt und kühlt bis auf 18.6 Grad runter. Dann wärmt sich die Truhe bislang ohne Heizung (alleine durch Raumtemperatur) wieder bis auf 19.5 Grad auf. Als Heizung habe ich ein Heizkabel für Terrarien mit 50 Watt Leistung gekauft.

Ein kleiner Ventilator mischt die Luft jede Stunde mal kurz durch.
Benutzeravatar
DerDerDasBierBraut
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7890
Registriert: Donnerstag 2. Juni 2016, 20:51
Wohnort: Neustadt-Glewe

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#3

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Moin,

meinen ITC-310T habe ich auch auf CD/HD 0,5°C eingestellt. Den Kompressorschutz (PT?) habe ich auf 3 gestellt.
Der ITC Fühler klebt am unteren Drittel des Gäreimers, nach außen leicht wärmeisoliert mit luftig aufgeklebtem Armaflex.
Der Truhedeckel ist etwas geöffnet, da der Gäreimer mit Spund ein paar Zentimeter höher ist als sie Truhe tief. Eine aktive Kühlung oder Luftumwälzung habe ich nicht.
Der Temperaturregler der Truhe steht auf maximaler Kälte. Am ITC habe ich 10,5°C eingestellt. Immer wenn ich im Keller bin werfe ich einen kurzen Blick auf die Ist-Temperatur. Bisher habe Werte im Bereich von +- 0,7°C um den Sollwert gesehen.
Der 310T ist weitgehend baugleich mit dem 308. Er unterscheidet sich nur durch die programmierbaren Temperaturstufen.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
Benutzeravatar
grüner Drache
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1210
Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 09:14
Wohnort: Geilenkirchen

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#4

Beitrag von grüner Drache »

Moin!

Ich nutze meinen Inkbird mit ner Beko-gefriertruhe. Der Temperaturfühler hängt im gärenden Bier, die Beko steht auf niedrigster Stufe und die Toleranzen stehen auf 0.5 Grad zu kalt / 1 Grad zu warm.
Heizen tut das System mit nem kleinen Heizlüfter.
Läuft ....
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex !
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
schollsedigger
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 270
Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 21:20

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#5

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

ich habe den 308er seit mehreren Monaten im Einsatz und bin zufrieden. Das Thermoelement stecke ich in einer Tauchhülse in eine wassergefüllte 0,5l-Flasche. Dadurch simuliere ich die Verhältnisse in dem zu kühlenden/heizenden Behälter und vermeide, dass der Kompressor/die Heizlampe zu oft anspringt. Eine Vergleichsmessung einer ebenfalls wassergefüllten 1l-Flasche zeigt, dass sich das Überschwingen in Grenzen hält. Ich gehe davon aus, dass das innerhalb des zu kühlenden/heizenden Behälter noch geringer ist, da das System 20l-Behälter doch sehr träge ist. Man muss jedoch Bedenken, dass speziell wenn die Differenz zwischen der Soll- und Ist-Temperatur am Anfang noch hoch ist, das System stark nachhängt und die eingestellte Tempratur im Gärbehälter erst nach einiger Zeit erreicht ist. Außerdem erzeugt die Gärung ebenfalls Wärme, was die Steuerung (ohne Rühren) noch schwieriger macht.

Die Temperaturmessung zur Steuerung im zu kühlenden/heizenden Behälter macht nach meinem Ermessen nur Sinn, wenn man in diesen Rühren würde. Ohne Rühren wird die Temperatur im Inneren erst erreicht, wenn die Umgebung schon lange über das Ziel hinaus geschossen ist.

Letztendlich muss Du dein Equipment selbst austesten, um zu sehen wie es sich verhält. Für den Anfang reichen die voreingestellten Werte.

Grüße

Matze
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#6

Beitrag von flensdorfer »

Das sind tolle Rückmeldungen :thumbup
Ich werde dann mal schauen, ob ich HD/CD auf 1°C reduziere. Nicht dass das System dann anfängt zu schwingen - aber das kann wohl niemand vorhersehen und muss jeder selbst testen.
PT steht auf dem defaultwert von 3 Minuten.
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
Zara
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 3. Mai 2016, 20:15

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#7

Beitrag von Zara »

Ich habe gerade mit der 308 und einem alten Kühlschrank meine erste Gärung gefahren. TS war 17°C und HD/CD eingestellt auf 0,3°C. Den Fühler habe ich wie viele hier außen am Gäreimer angebracht, und mit etwas Styropor isoliert damit die Temperatur im Gäreimer gemessen wird und nicht die Lufttemperatur im Kühlschrank. Hat auch super geklappt, die 308 zeigte über die ganze Gärung konstant Werte zwischen 17,0 und 17,3 an.

Die Methode mit dem Temperaturfühler in einer separaten Wasserflasche geht natürlich auch, hat meiner Meinung nach aber einen Nachteil. Die bei der Gärung entstehende Wärme führt zwangsläufig zu einer Temperaturerhöhung der Würze - bei schnell vergärenden Hefen sind das durchaus ein paar Grad. Davon bekommt die Wasserflasche nicht wirklich was mit und so kann die Temperatursteuerung das auch nicht kompensieren.

Perfekt ist die Methode mit dem Fühler außen am Gäreimer auch nicht, aber für mich scheint es der beste Kompromiss zwischen Aufwand und Genauigkeit.

Am beigefügten Temperaturprotokoll (separater Temperaturfühler an der Innenwand des Kühlschranks) sieht man ganz gut wie die Innentemperatur des Kühlschranks während der HG (Notti) um 1-2 Grad sinkt um die in der Gärung produzierte Wärme zu kompensieren und den Gäreimer auf 17° zu halten. Bei 2,5°P Restextrakt hab ich die Kühlung abgeschaltet damit die Notti es etwas leichter hat sich um den Restzucker zu kümmern.
gärtemperatur.png
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#8

Beitrag von flensdorfer »

Moin Zara,

so einen Datenlogger brauche ich auch, was nutzt Du da?
Interessant, dass Du mit den minimalen Werten für HD/CD arbeitest. Ich habe in meinen Tests doch teilweise mit Überschwingen der Heizung/Kühlung zu kämpfen gehabt.
Wie hast Du den Kühlschrank eingestellt? Nutzt du eine Heizung im Kühlschrank (und wenn ja, was hast Du dafür genommen?)

BG
Arne
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
Zara
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 3. Mai 2016, 20:15

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#9

Beitrag von Zara »

flensdorfer hat geschrieben:Moin Zara,

so einen Datenlogger brauche ich auch, was nutzt Du da?
Interessant, dass Du mit den minimalen Werten für HD/CD arbeitest. Ich habe in meinen Tests doch teilweise mit Überschwingen der Heizung/Kühlung zu kämpfen gehabt.
Wie hast Du den Kühlschrank eingestellt? Nutzt du eine Heizung im Kühlschrank (und wenn ja, was hast Du dafür genommen?)

BG
Arne
Moin Arne,

der Datenlogger ist eine Eigenkonstruktion mit einem Arduino Nano und einem DHT22 Sensor.

Die Masse des Gäreimers mit der Würze sorgt für eine Trägheit, welche jegliche Temperaturschwankungen der Umgebungsluft stark abdämpft. Durch die Isolierung des Fühlers nach außen (und nicht zum Gärgefäß!) erreicht man, dass die Steuerung nur die Temperatur dieser Masse "sieht". Die Temperatur der Luft im Kühlschrank schwankt dabei schon um mehrere Grad - das ist auch auf dem Temperaturverlauf den ich gepostet habe zu erkennen. Aber das System aus Gärgefäß und 20l Würze ist träge genug, dass dort von diesen Schwankungen (es sind ja nur ein paar Grad) sehr wenig ankommt. Auf die mittlere Temperatur all dieser Schwankungen kommt es letztendlich an.

Eine Heizung setze ich nicht ein, da der Kühlschrank im Gästezimmer steht und ich keinen Grund habe über Zimmertemperatur aufzuheizen. Meiner Meinung nach ist eine Heizung z.B. dann sinnvoll, wenn der Kühlschrank/Kühltruhe in einem kalten Keller stehen und man dort Temperaturen über der Umgebungstemperatur erreichen möchte.

Die Einstellung am Kühlschrank muss so gewählt sein, daß die Kühlschranksteuerung nicht anspringt und dadurch mit der Steuerung der Inkbird konkuriert. Bei 17°C Zieltemeratur hab ich den Kühlschrank einfach auf der niedrigsten Einstellung belassen. Für einen geplanten Cold Crash werde ich dort aber so weit wie möglich aufdrehen, um so nah wie möglich an den Gefrierpunkt kommen zu können. Letztendlich spricht nichts wirklich dagegen den Kühlschrank einfach voll aufgedreht (kälteste Stufe) zu lassen. Die Inkbird schaltet den Kühlschrank ja ab wenn die Solltemperatur erreicht ist.

Grüße,
Zara
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#10

Beitrag von flensdorfer »

Hi Zara,

Isolierung nach außen war das Stichwort. Ich habe den Fühler lediglich mit Isoband an den Eimer geklebt. Das werde ich definitiv zeitnah nachholen und dann HD/CD entsprechend anpassen.

Termostat im Kühlschrank ist bei mir auch auf der kleinsten Stufe, er springt ja eh nur an, wenn der Inkbird ihm Strom gibt.

Die Heizung wird bei mir auch eher im Winter etwas zu tun bekommen, wenn es im Keller kühler wird. Mal sehen, wie es sich dann mit der 25W-Lampe verhält. Aber so eine Terrariumheizung ist ja schnell besorgt und kostet nicht die Welt.
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
Benutzeravatar
Flothe
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1310
Registriert: Freitag 18. September 2015, 23:33
Wohnort: Leuven [BE]

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#11

Beitrag von Flothe »

Moinsen,

Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Ich habe seit einer Woche den Inkbird ITC-1000S im Einsatz. Also quais das DIY Modell von Inkbird, bei dem man noch selbst die Verkabelung machen muss. Da ich noch von einer bisher nicht funktionierenden RasPi-Steuerung alle nötigen Kabel da hatte, habe ich kurzerhand diese ausgeschlachtet und damit den Inkbird verdrahtet. Aktuell ist der Inkbird im ersten Einsatz, danach bekommt er noch ein Gehäuse, damit die Kabel nicht alle lose rumschlackern.

Von der Funktion her unterscheidet sich der ITC-1000S glaube ich nicht sehr vom 308er. Dir Hysterese kann ich allerdings nicht für Kühlung und Heizung separat einstellen, sondern nur einen einzelnen +/- Wert.

Bei mir ist die Hysterese auf 0.3 °C eingestellt.
Der Messfühler klebt hinter einen dicken Schicht Luftpolsterfolie am Gäreimer. Mit Styropor hat er noch zu viel von Außen mitbekommen. Momentan sieht es so aus, dass der Messfühler etwa 1 °C unter der tatsächlichen Temperatur im Gäreimer misst. Eventuell muss ich das Gerät noch kalibrieren, oder die Luftpolsterfolie lässt auch noch zu viel durch. Habe vorerst die Zieltemperatur einfach 1 Grad niedriger gestellt als eigentlich gewollt und fahre damit sehr gut. Es gärt gerade ein Kölsch mit ca. 15.5 °C vor sich hin.

Eine Heizung habe ich mir zwar besorget, aber da die Temperatur des Gärfasses in meinem Kühlschrank eigentlich überhaupt nicht überschwingt, brauche ich die zum kalten vergären nicht.

Als Heizung habe ich mir übrigens Wasserbettheizungen (2 Stück, je 200 W, gabs nur im Doppelpack) gebraucht bei eBay für 1€ plus 5€ Versand besorgt.

LG Florian

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
KTF
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 192
Registriert: Mittwoch 12. November 2014, 11:33
Wohnort: Appenzell-CH

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#12

Beitrag von KTF »

Hi zusammen,

Sorry wenn ich den Thread ein kleines bisschen missbrauche.
Ich habe auch einen Inkbird, aber den 310er, der noch sechs spezifische Intervalle hat in denen man zeit und Temperatur einstellen kann.
Meine Frage ist nun, wenn ich ein Intervall auf z.B. zwei Tage und 10 Grad einstelle aber nach einem Tag den Setpoint von 10 auf sagen wir 11 Grad erhöhe.
Läuft dann die Zeit weiter, oder starten die zwei Tage dann einfach von vorne?
Hab leider nix im Handbuch gefunden.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass ich das System zur Gärführung auch klasse finde. Funktioniert und tut was es soll. Für den Preis ist es ziemlich fair.

Grüße, Flo
Zara
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 3. Mai 2016, 20:15

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#13

Beitrag von Zara »

Flothe hat geschrieben:Momentan sieht es so aus, dass der Messfühler etwa 1 °C unter der tatsächlichen Temperatur im Gäreimer misst. Eventuell muss ich das Gerät noch kalibrieren, oder die Luftpolsterfolie lässt auch noch zu viel durch.
Hallo Florian,

Das mit der Temperaturabweichung würde ich mir, sofern dein Kölsch sich gerade aktiv in der Hauptgärung befindet, mit der dadurch erzeugten Wärme erklären welche vom Inneren des Gäreimers nach Außen hin sicherlich einen Temperaturgradient erzeugt. Kalibrierung überprüfen ist trotzdem sicher nicht verkehrt.

Wie Matze weiter oben schon sagte wird man die Würze wohl rühren müssen um hier genauer arbeiten zu können. Wenn Du wie schon angedeutet die Solltemperatur entsprechend runter stellst kannst Du das etwas kompensieren. Ich würde in Deinem Fall 0,5°C tiefer gehen, dann liegst Du in der Mitte der Würze 0,5°C über, und am Eimerrand um 0,5°C unter der gewünschten Temperatur und im Mittel genau da wo Du die Würze haben möchtest. Die Hysterese von 0,3°C könnte man hier auch noch mit einrechnen...

Cheers!
Zara

P.S. Ich habe meinen Fühler in den Styroporblock eingelassen (kleine Aushöhlung für den Fühler und das Kabel reingeschabt). Nur mit Styropor angedrückt kam bei mir auch noch zu viel Umgebungsluft an den Fühler.
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#14

Beitrag von flensdorfer »

Moin Florian (Flothe),

danke für die Info. Wie schon gesagt, das Thema Heizung wird maximal im Winter für Obergäriges interessant, wobei mein Keller nun auch nicht gerade extrem auskühlt.

Den Sensor werde ich bald möglichst schön einpacken und dann mal die Hysteresewerte runterschrauben.

@ Flo (KTF): aus dem Bauch heraus (wenn ich den Thread zum 310 richtig im Hinterkopf habe) würde ich sagen, die Zeit läuft weiter. Das wird Dir aber ein Besitzer des 310 eher beantworten können oder der User Marinali29, die gehört zum Hersteller (also englisch schreiben).
Ich bin von dem Teil auch absolut begeistert.

BG
Arne
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
Benutzeravatar
Flothe
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1310
Registriert: Freitag 18. September 2015, 23:33
Wohnort: Leuven [BE]

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#15

Beitrag von Flothe »

Zara hat geschrieben:
Hallo Florian,

Das mit der Temperaturabweichung würde ich mir, sofern dein Kölsch sich gerade aktiv in der Hauptgärung befindet, mit der dadurch erzeugten Wärme erklären welche vom Inneren des Gäreimers nach Außen hin sicherlich einen Temperaturgradient erzeugt. Kalibrierung überprüfen ist trotzdem sicher nicht verkehrt.
Ich kann den Einfluss der HG auf dieses Problem eigentlich ausschließen, da es auch schon bei einem Testlauf mit klarem Wasser und mit der Würze vor dem Anstellen so war. Ich denke also wir gesagt eher daran, dass der Fühler entweder noch etwas zu viel von der kühleren Außenluft im Kühlschrank mitbekommt, oder - vor allem da es sich um eine Differenz von ziemlich genau 1 °C handelt - der Sensor kalibriert werden muss.
P.S. Ich habe meinen Fühler in den Styroporblock eingelassen (kleine Aushöhlung für den Fühler und das Kabel reingeschabt). Nur mit Styropor angedrückt kam bei mir auch noch zu viel Umgebungsluft an den Fühler.
Hab ich auch versucht. Hat nichts gebracht. Die Luftpolsterfolie scheint bei mir ganz gut zu gehen.

LG Florian

Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko.
- Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#16

Beitrag von flensdorfer »

So, Styropor liegt ja irgendwie immer irgendwo in einer alten Verpackung rum... Aushöhlung reingeschabt, Fühler sitzt schön mittig und das ganze mit Gaffa ans Fass geklebt. Hysterese auf 0,5°C runtergedreht, Kühli auf höchste Stufe.

Nun gärt das Weizen gemütlich bei 19,5°C vor sich hin.

Perfekt!
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
Benutzeravatar
afri
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 5867
Registriert: Donnerstag 17. Januar 2013, 21:19
Wohnort: 31840 Hessisch Oldendorf

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#17

Beitrag von afri »

Nur mal so nebenbei als Überlegung: wenn man einen geschlossenen Raum hat, in welchem Bier lagert, gärt oder was auch immer tut, dann wäre es doch am besten, die Lufttemperatur besagten Raumes zu überwachen und entsprechend zu regeln. Die Temperatur des Wärme abgebenden Biers passt sich dann (träge) an, so jedenfalls verstehe ich das.

Kurzum: ich habe eine rudimentär isolierte Holzkiste mit Umluftkühlung, in der ich coldcrash mache. Den Temperaturfühler hänge ich zwischen die zu crashenden Flaschen, er misst also die Lufttemperatur. Meiner Meinung nach (es wird andere Meinungen geben) ist das so das richtige setup. Würde ich den Sensor irgendwie isolieren oder in eine Flasche mit Wasser hängen, gäbe es ein krasses Überschwingen zwischen Luft- und Biertemperatur, schätze ich.
Achim
Bier ist ein Stück Lebenskraft!
Benutzeravatar
der_dennis
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 889
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 12:59
Wohnort: Bamberg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#18

Beitrag von der_dennis »

Also endlich komme ich hierzu:
Habe auch seit kurzem einen ITC 308, seit Sonntag 22l OG im Eimer. Den Sensor habe ich mit Styropor von außen an dem Eimer befestigt. Das Thermometer zeigte anfangs eine andere Temperatur an als das im Bier selbst (mit Tauchfühler). Habe dann ein drittes genommen und verglichen, danach den ITC "kalibriert", also die Calibration so eingestellt, dass beide Temperaturen übereinstimmen. Der ITC zeigt bei einer eingestellten Temp von 15° immer irgendwas zwischen 15,5 und 15,9 an. HD und CD lagen bei jeweils 1°, das CD habe ich mal auf 0,5 runtergestellt, jetzt müsste der Kühlschrank ja schon bei 15,5 auf 15,0 kühlen und ab 14° auf 15° heizen oder?
Gekühlt wird mit höchster Stufe, geheizt mit einer Halogenlampe. Ein Lüfter ist dauerhaft in Betrieb.
Alles in Allem bin ich sehr zufrieden mit dem Gerät, für den Preis echt Top!
We have joy, we have fun
we have Bratwurscht in the Pfann!
Benutzeravatar
Sura
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3489
Registriert: Montag 2. November 2015, 22:37

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#19

Beitrag von Sura »

afri hat geschrieben:Nur mal so nebenbei als Überlegung: wenn man einen geschlossenen Raum hat, in welchem Bier lagert, gärt oder was auch immer tut, dann wäre es doch am besten, die Lufttemperatur besagten Raumes zu überwachen und entsprechend zu regeln. Die Temperatur des Wärme abgebenden Biers passt sich dann (träge) an, so jedenfalls verstehe ich das.

Kurzum: ich habe eine rudimentär isolierte Holzkiste mit Umluftkühlung, in der ich coldcrash mache. Den Temperaturfühler hänge ich zwischen die zu crashenden Flaschen, er misst also die Lufttemperatur. Meiner Meinung nach (es wird andere Meinungen geben) ist das so das richtige setup. Würde ich den Sensor irgendwie isolieren oder in eine Flasche mit Wasser hängen, gäbe es ein krasses Überschwingen zwischen Luft- und Biertemperatur, schätze ich.
Achim
Wo bekommst du denn die kalte Luft her für den Coldcrash? Und wie kalt ist die? Wenn die Flaschen auf 0-1°C runter sollen, dann muss die Luft schonmal unter 0°C haben.....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
schollsedigger
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 270
Registriert: Donnerstag 29. Januar 2015, 21:20

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#20

Beitrag von schollsedigger »

Hallo Achim,

ich stimme Dir teilweise zu.
afri hat geschrieben:Nur mal so nebenbei als Überlegung: wenn man einen geschlossenen Raum hat, in welchem Bier lagert, gärt oder was auch immer tut, dann wäre es doch am besten, die Lufttemperatur besagten Raumes zu überwachen und entsprechend zu regeln. Die Temperatur des Wärme abgebenden Biers passt sich dann (träge) an, so jedenfalls verstehe ich das.
Stimmt, wenn der Inhalt auf die gewünschte Temperatur gkommen ist, dann ist die Lufttemperatur identisch mit der Temperatur Deiner Flüssigkeit. Jetzt erwärmt sich das Ganze langsam, die Luft schneller als der Rest, und die TK springt an, obwohl die Flüssigkeit noch lange auf der Soltemp. liegt. Jetzt kühlt die Luft wieder sehr schnell ab, die Kühlung geht aus oder - falls eine Heizung eingebaut ist - die Heizung springt an, die Luft wird sehr schnell aufgeheizt und wir beginnen wieder oben. Das ganze System schwingt. Insgesamt wird man nur geringe Abweichungen bei der Lufttemperatur haben, aber ist wird ununterbrochen geheizt und gekühlt.

Vergleich zum Autofahren: Vollgas und Vollbremsung im Wechsel. Im Gegensatz zu vorausschauendem Fahren braucht man für die gleiche Strecke und gleichen mittleren Geschwindigkeit die gleiche Zeit, aber Unmengen mehr Sprit.
afri hat geschrieben:Würde ich den Sensor irgendwie isolieren oder in eine Flasche mit Wasser hängen, gäbe es ein krasses Überschwingen zwischen Luft- und Biertemperatur, schätze ich.
Stimmt, Luft und Flüssigkeit würden durch das ununterbrochene Heizen und Kühlen andauernd massiv voneinander abweichen. Das gleiche passiert bei einem schlecht isolierten System oder bei großen Unterschieden zwischen Keller und TK. Wenn man isoliert oder ein Referenzgefäß nutzt, dann wird das Ganze träge und reagiert nicht auf jeden Pups, sprich Heizung und Kühlung springen durch diese Dämpfung insgesamt wesentlich seltener an. Letzendlich kann man das Ganze auch durch einstellen von HD und CD bewerkstelligen, aber ich nutze lieber eine wassergefüllte Referenzflasche, die meinem Gärbehälter bzw. den Flaschen zum Cold Crash sehr viel ähnlicher ist als die umgebende Luft.

Vergleichmessungen haben gezeigt, dass die Abweichungen dadurch minimal werden, ich liege jeweils max. 0,5° über/unter der Solltemp. und je nach Umgebungstempratur der TK springt diese oft nur 1 bis 2x am Tag an.

Grüße

Matze
Brauknecht96
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 490
Registriert: Samstag 18. Oktober 2014, 22:47
Wohnort: Kaff der guten Hopfung

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#21

Beitrag von Brauknecht96 »

afri hat geschrieben:Nur mal so nebenbei als Überlegung: wenn man einen geschlossenen Raum hat, in welchem Bier lagert, gärt oder was auch immer tut, dann wäre es doch am besten, die Lufttemperatur besagten Raumes zu überwachen und entsprechend zu regeln. Die Temperatur des Wärme abgebenden Biers passt sich dann (träge) an, so jedenfalls verstehe ich das.
Hallo afri,

das genau geht eben nicht. Das ist ein Denkfehler, der sich hier vehement durch das Forum zieht.

Wenn du einen Eimer Wasser in einen Raum mit konstanter Temperatur stellst, dann gleicht sich die Temperatur des Wasser der Raumtemperatur an. Der Zeitraum hierfür ist abhängig von der Trägheit. Großer Eimer braucht mehr, kleiner Eimer weniger Zeit. Soweit klar.

Eine gärende Würze aber "produziert" Wärme. Wenn du statt dem Wassereimer eine Würze in Gärung in einen Raum mit konstanter Temperatur stellst, steigt die Temperatur im Fass an (über die Raumtemperatur). Auch klar.

Genau das aber soll eben nicht sein. Ziel der Gärführung ist im Wesentlichen, die Temperatur der gärenden Würze nach oben zu begrenzen (oder die Temperatur der Würze eben in engen Grenzen zu "führen"). Es interessiert einzig die Temperatur der Würze. Die Umgebungstemperatur, hier die Raumtemperatur, spielt (fast) keine Rolle.

Anders ist es wieder bei deinem Cold Crash. Zu diesem Zeitpunkt ist die Gäraktivität beendet. Es wird vom Jungbier keine Wärme mehr freigesetzt. Jetzt kannst du verfahren wie mit dem Eimer Wasser. Stell ihn einfach in eine Umgebung mit deiner gewünschten Temperatur (Kühlschrank auf 0 bis 2 °C) und irgendwann hat das Jungbier die Umgebungstemperatur erreicht ("Cold Crash Temperatur"). Funktioniert.

Wenn du Gefriertruhenvergärer bist, würde ich die Jungbiertemperatur als Regelparameter heranziehen. Die Gefriertruhe kühlt bei -20 °C (und niedriger) so lange, bis die Temperatur des Jungbiers die 2 °C erreicht hat. Geht schneller.

Off-Topic - Wenn die Möglichkeit nicht besteht den Gärakt im Kühlschrank zu vollziehen:
Wenn ein Kellerraum mit relativ konstanter Temperatur (für Ales idealler Weise im Bereich von 17 bis 19 °C) vorhanden ist, kann man den Temperaturanstieg der gärenden Würze in den Griff bekommen, wenn man ein Edelstahlfass verwendet (relativ hohe Wärmeleitfähigkeit) und das Fass während der Gärung mit einen Lüfter anbläst (senkt den Wärmeübergangswiderstand erheblich).
Benutzeravatar
Sura
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3489
Registriert: Montag 2. November 2015, 22:37

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#22

Beitrag von Sura »

Ich messe im Kühlschrank, der Fühler liegt frei. Ich gehe davon aus, das die "heisse Phase" der Gärung ca. 1-2°C über der Kühlschranktemperatur abläuft. Im weiteren Gärverlauf passe ich die Temperatur des Kühlschranks dann an. Ansonsten finde ich das viel zu hibbelig.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
Zara
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 3. Mai 2016, 20:15

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#23

Beitrag von Zara »

Sura hat geschrieben:Im weiteren Gärverlauf passe ich die Temperatur des Kühlschranks dann an.
Der Sinn einer automatischen Steuerung ist doch, daß man sich darum keine Gedanken mehr machen muss. Probier doch mal die oben genannten Vorschläge zur Fühlerplatzierung aus. Da ist dann auch nix mehr sonderlich hibbelig.

Cheers!
Zara
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19399
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#24

Beitrag von Boludo »

Den Temperaturfühler hänge ich zwischen die zu crashenden Flaschen,
Einen Cold Crash macht man doch bevor das Bier abgefüllt wird und nicht, wenn es bereits in der Flasche ist. Sonst hat man doch immer noch den ganzen Schmodder als Bodensatz in der Flasche :Waa

Wenn man die Gärtemperatur über die Raumtemperatur regeln will, braucht man im Prinzip ein zweites Thermometer im Gärbehälter für die Innentemperatur und muss ständig die Raumtemperatur anpassen. Man kann das also nie länger unbeobachtet lassen was nicht Sinn der Sache ist.
Beim Inkbird funktioniert die Styropormethode erstaunlich gut.

Stefan
Benutzeravatar
Sura
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3489
Registriert: Montag 2. November 2015, 22:37

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#25

Beitrag von Sura »

Zara hat geschrieben:
Sura hat geschrieben:Im weiteren Gärverlauf passe ich die Temperatur des Kühlschranks dann an.
Der Sinn einer automatischen Steuerung ist doch, daß man sich darum keine Gedanken mehr machen muss. Probier doch mal die oben genannten Vorschläge zur Fühlerplatzierung aus. Da ist dann auch nix mehr sonderlich hibbelig.

Cheers!
Zara
Neee... wenn der Aufwand einer Automatisierung mehr Zeit kostet als es spart, dann ist das nur noch Selbstzweck und Spass am rumfummeln. Und das rumgeklebe und gefummel am Gäreimer kostet mich sicherlich mehr Zeit als auf dem Weg zum Feierabendbier mal eben für 10 Sekunden das Teil zu bedienen. :)

Gruß,
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
Benutzeravatar
Boludo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 19399
Registriert: Mittwoch 12. November 2008, 20:55

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#26

Beitrag von Boludo »

Sura hat geschrieben:Ich messe im Kühlschrank, der Fühler liegt frei. Ich gehe davon aus, das die "heisse Phase" der Gärung ca. 1-2°C über der Kühlschranktemperatur abläuft. Im weiteren Gärverlauf passe ich die Temperatur des Kühlschranks dann an. Ansonsten finde ich das viel zu hibbelig.
Dann weißt Du nie, bei welcher Temperatur das Bier vergoren wurde.
Steck mal ein Thermometer rein Du wirst erstaunt sein wie stark das abweichen kann.
Gerade untergärig solte man schon ziemlich genau wissen, wo man gerade genau ist.
10 Grad sind was anderes als 14 Grad.
Freiwillig würde ich auf so eine wichtige Information nicht verzichten wollen.
Einmal Styroporklotz schnitzen und Klebeband draufkleben macht die Sache exakter und kst weniger Stress als jeden Abend eine Kontrolle

Stefan
Zara
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 17
Registriert: Dienstag 3. Mai 2016, 20:15

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#27

Beitrag von Zara »

Sura hat geschrieben:Neee... wenn der Aufwand einer Automatisierung mehr Zeit kostet als es spart, dann ist das nur noch Selbstzweck und Spass am rumfummeln. Und das rumgeklebe und gefummel am Gäreimer kostet mich sicherlich mehr Zeit als auf dem Weg zum Feierabendbier mal eben für 10 Sekunden das Teil zu bedienen. :)

Gruß,
Kai
Hallo Kai,

Es geht doch in erster Linie nicht um Zeitersparnis, sondern um verbesserte Genauigkeit und evtl. auch um die Wiederholbarkeit. Für mich war die Anschaffung der Inkbird um kontrolliert bei definierter Temperatur vergären zu können. Nebenbei ist jetzt auch ein UG in Reichweite...

Für die 40 Euro Anschaffungskosten kann man doch auch mal 'ne Stunde mit einlesen und ausprobieren verbringen - ansonsten tut's doch auch der Drehregler am Kühlschrank / Kühltruhe. Ganz nebenbei, das "gefummel" am Gäreimer um den Fühler mit etwas Styropor dran zu kleben kostet doch auch keine 30 Sekunden. Das ausprobieren was gut funktioniert hat das Forum Dir doch schon abgenommen... :Greets

Cheers!
Zara
Benutzeravatar
Sura
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3489
Registriert: Montag 2. November 2015, 22:37

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#28

Beitrag von Sura »

Ich werd heute abend auf dem Weg zum Bierregal mal kurz zur Werkbank und zur gelben Tonne abbiegen und den Fühler mit Styropor gedämpft (wie oben beschrieben) an den Eimer kleben. Im Moment ist da zwar nur ein obergäriges drin. (Ich hab im Sommer 21°C im Keller) ...... will ja nicht beratungsresistent erscheinen :)

Da die HG so heute Nacht losgehen müsste, sollte dann ja morgen früh der Kühlschrank die Temperatur durch den Regler runterfahren haben. Ich werde berichten.

Gruß,
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
Benutzeravatar
der_dennis
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 889
Registriert: Freitag 12. Dezember 2014, 12:59
Wohnort: Bamberg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#29

Beitrag von der_dennis »

Hm ich würde gerne mal herausfinden in welchen Abständen und wie lange gekühlt wird. Es kommt mir so vor, als würde mein Kühlschrank alle 2 Stunden laufen. Hat jemand ne Idee wie man das herausfinden kann? Möchte ungern den Abend vorm Kühlschrank verbringen :D
We have joy, we have fun
we have Bratwurscht in the Pfann!
Brikettfabrikant
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 25
Registriert: Dienstag 14. Juni 2016, 00:57

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#30

Beitrag von Brikettfabrikant »

Würde dann auch noch mal kurz meine Erfahrungen beisteuern:
Habe derzeit ein Obergäriges in der Hauptgärung in einer alten Kühltruhe und einen Inkbird 310. Ich habe den Fühler außen an den Gäreimer geklebt und da drüber mit einem vierlagigen Stück Luftpolsterfolie isoliert.

Zuerst hatte ich die noch warme Würze (30 °C) in die Kühltruhe gestellt. Solltemperatur auf 20° eingestellt und abgewartet. Was natürlich passiert ist, der Fühler misst die warme Würze, Kühltruhe läuft erst mal für eine ganze Weile (Stunden) auf voller Leistung. Dadurch kühlt sich natürlich die gesamte Masse und auch die Luft sehr weit runter, Truhe hatte innen Eis angesetzt und die Luft war wirklich kalt. Durch die große kalte Masse kam es dann auch zu einem erheblichen Durchschwingen der Temperatur nach Erreichen der eingestellten 20° bis auf circa 17,5°. Da hat meine 60 W Glühlampe dann für etwa 2 Stunden gegengeheizt, dann hatte ich die eingestellten 20° erreicht.

Jetzt habe ich folgende Einstellungen, die perfekt funktionieren, um eine angepeilte Temperatur der Würze von 20° zu erreichen: Zieltemperatur 20,2°, Differenzial Temperatur kühlen 0,3°, Differenzial Temperatur Heizen 1,5°. Damit hab ich Konstant Temperaturen zwischen 19,5 und 20,5°

Überlegt hatte ich mir dazu folgendes: Differenzial Temperatur Kühlen auf minimalen Wert, damit die Kühlung möglichst früh anspringt und ihre Zieltemperatur bereits nach kurzer Zeit wieder erreicht (tut sie auch. Kompressor läuft maximal wenige Minuten). Andererseits wollte ich nicht, dass sofort die Heizung gegenläuft, wenn die Temperatur mal etwas nach unten rutschen sollte. Passiert aber praktisch nicht, bei den kleinen Temperaturdifferenzen und den kurzen Kompressorlaufzeiten habe ich maximal ein durch schwingen von 0,8-1°. Ich glaube, eine gewisse Isolierung des Fühlers ist definitiv wichtig, damit man auch die Temperatur des Biers misst, glaube aber, eine maximale Isolierung ist nicht hilfreich, da sie zu Größerem Durchschwingen führt, weil es lange dauert, bis der Fühler mitkriegt, dass es schon saukalt in der Truhe ist.

Da der Inkbird keine PID Steuerung hat, läuft die Kühlung natürlich bis zum Erreichen der Zieltemperatur mit voller Leistung. Dies führt bei großen Temperaturdifferenzen zum Durchschwingen. Dem werde ich künftig begegnen, indem ich die Zieltemperatur 3° über Ziel einstelle und dann abwarte, bis sich das System einmal ausgeglichen hat, und die verbleibene Temperaturdifferenz dann im 2. Schritt auszugleichen.

Ingesamt: cooles Teil. Bin begeistert, daß es so gut funktioniert. Werde den aktuellen Sud einem Cold Crash unterziehen (1. Zieltemperatur +3°, dann 0° im 2. Schritt... :thumbup ) und mich demnächst an ein Untergäriges machen.
marinali29
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 161
Registriert: Freitag 11. Dezember 2015, 10:20
Kontaktdaten:

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#31

Beitrag von marinali29 »

pleerbräu hat geschrieben:Ich habe mir den Inkbird ITC-308 letzte Woche neu gekauft und er ist jetzt zum ersten Mal im Einsatz. Ich bin absolut zufrieden damit.

Die Temperatur habe ich auf 19 Grad eingestellt und HD/CD auf 0.5. Die Kühltruhe ist auf der zweitniedrigsten Stufe eingestellt und kühlt bis auf 18.6 Grad runter. Dann wärmt sich die Truhe bislang ohne Heizung (alleine durch Raumtemperatur) wieder bis auf 19.5 Grad auf. Als Heizung habe ich ein Heizkabel für Terrarien mit 50 Watt Leistung gekauft.

Ein kleiner Ventilator mischt die Luft jede Stunde mal kurz durch.

Hi,

We suggest to set the HD/CD value greater than 1. ITC-308 is an ON/OFF thermostat,not a PID temperature controller,please kindly note.
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#32

Beitrag von Mystic-G »

Na dann wolln wir doch das Thema hier mal wieder aufleben lassen...
Danke schon mal im voraus für die hier bereits geposteten Erfahrungen, die haben mir schon einen guten Grundstein gelegt.
Gestern hab ich meinen Kühlschrank für die kontrollierte Gärung fit gemacht, und einen ersten Dummy-Versuch gefahren.
So möchte ich nun auch meine Erfahrungen zum besten geben.

Mein Setting:
30L Standard Kunststoffgäreimer
ca. 100L Kühlschrank ohne Gefrierfach
Inkbird ITC 308
2x Testo 175 Temperaturlogger mit ComSoft Basic 5 (Danke meiner Firma für die Leihgabe :Smile )
--> für die Aufzeichnung der Würzetemperatur und der Lufttemperatur (im 20 Sekunden Takt)
Keine Heizung, da mein Bürozimmer auch im Winter wohl nie unter 20°C sein wird, und die Gärung ja auch noch etwas Wärme rein bringt.

Die Temperaturfühler am Eimer wurden vor dem Test natürlich noch mit einer dicken Schicht Verpackungspolsterung überdeckt, damit sie die Würze und nicht die Lufttemperatur messen (ist halt auf dem Bild noch nicht drauf)
Setting
Setting
Da im Moment in unserem Bürozimmer angenehme 21-22°C herrschen (bei welchen ich üblicherweise obervergoren habe) wäre ein Versuch mit 19°C Gärtemperatur für das Versuchssetting wohl etwas zu "lasch"
Darum habe ich entschieden für den Versuch einen Temperaturunterschied von 5°K zwischen Gär- und Umgebungstemperatur einzustellen, welcher eine Gärung von 19°C bei sommerlichen 24°C Raumtemperatur simulieren soll.
Die Starttemperatur der Dummy-Würze habe ich auf 25°C gesetzt, da ich mit dem Spiralwürzekühler dann nur sehr langsam weiter runter komme.

Dabei sollen die bereits im Thread besprochenen Punkte beobachtet werden:
- Schwingungsverhalten zwischen Aktivität und Passivität der Kühlung (Hauptthema hier im Thread)
- anfängliches unterschreiten der Gärtemperatur durch den längeren "Vollastbetrieb" des Kühlschrankes bis zum erreichen der Zieltemperatur und dem dadurch auftretenden "Nachkühleffekt" (erwähnt von Brikettfabrikant zwei Posts vorher)

Hier die Auswertung der Aufzeichnungen:
(blau: Luft / rot: Würze)
Totalansicht
Totalansicht
Nach rund 6h waren die 20L "Würze" von 25°C auf 16°C runtergekühlt
Zoom
Zoom
Wie auf dem Zoom erkennbar, ist die Unterkühlung mit rund 0.4°K sehr marginal und kann wohl vernachlässigt werden.

Was ich auf dieser Messung bis heute morgen 06:00 Uhr noch nicht ganz sehe ist, ob der Inkbird schon in die "Regelung" gekommen ist, oder ob er noch knapp in der Ruhephase nach der ersten grossen Kühlphase stand.
Aber das werde ich heute Abend wenn ich zuhause eine neue Auswertung vornehme dann wohl sofort sehen.

Dann werde ich das System noch auf Untergärig Testen und die Temperatur auf 10°C reduzieren und durch die Nacht laufen lassen.
Weiterführende Resultate gibt's dann morgen.

P.S. ich habe die CD/HD Werte auf 0.5°C gestellt und finde das laut meinen Resultaten und entgegen der zuletzt gemachten Aussage von marinali29 gar nicht so abwegig.
Aber Vielleicht galt die Aussage ja auch nur für den Doppelbetrieb mit Kühlung und Heizung.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
Lenzbaer
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 5. Dezember 2012, 13:13
Wohnort: Klein-Winternheim

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#33

Beitrag von Lenzbaer »

:goodpost:

Super Analyse! Da ich ein ähnliches Setup fahre (anderer Kühlschrank) und den Fühler genau wie du am Gäreimer mit Isolierung hatte, hat mich insbesondere das initiale Überschwingverhalten interessiert. Dass es nur so wenig ist, hätte ich nicht gedacht. Bin auf das Regelungsschwingen gespannt :Smile

Frage: Verwendest du einen Umlüfter? Das war bei mir ein kritischer Punkt, denn ich hatte erst keinen und dann ist mir die Gärung eingeschlafen weil ich eine krasse Temperaturschichtenbildung bekam! unten waren es ~7 Grad und oben deutlich mehr. Alten 12 V Lüfter rein und die Sache war erledigt. Zusätzlich war die Kühlung dann deutlich schneller in der Flüssigkeit angekommen.
Mystic-G hat geschrieben:P.S. ich habe die CD/HD Werte auf 0.5°C gestellt und finde das laut meinen Resultaten und entgegen der zuletzt gemachten Aussage von marinali29 gar nicht so abwegig.
Aber Vielleicht galt die Aussage ja auch nur für den Doppelbetrieb mit Kühlung und Heizung.
Das bezieht sich sicher auf einen in der Luft freihängenden Fühler im Kühlschrankinnenraum. Da treten viel schnellere Temperaturänderungen auf und dann sind 0,5 Grad wirklich nicht viel und würden einen häufigen Kühl-/Heizbetrieb bringen. Und du hast auch Recht und durch Doppelbetrieb kann man sich ein fies schwingendes System basteln. :puzz Durch die Anbringung am Eimer ist die Temperaturänderung ja deutlich träger, da er hauptsächlich die Flüssigkeit misst. Je nachdem was das Schwingverhalten zeigt, müsste man mit den CD/HD Werten dann drüberbleiben um ein Heiz-/Kühlschwingen zu vermeiden, richtig?

Gruß
Carsten
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#34

Beitrag von Mystic-G »

So, da wär ich wieder mit weiterführenden Resultaten.

Tatsächlich war das Kühlsystem bei der letzten Auswertung noch nicht in die Regelung gelangt.
Kurz nach 07:00 Uhr setzte dann der Kühlschrank zum ersten Stoss an, und dieser kühlte die Luft innert 20min um 3.5°K ab.
Dies reichte aus, die Dummy-Würze um die nötigen 0.5°K zu senken damit wieder die Zieltemperatur von 16° erreicht war.
Während den folgenden 12h wurde der Kühlschrank dreimal alle 4h während den gleichen 20min angeworfen.
Mit der Regelung bei 5°K Temperaturdifferenz zum Raum bin ich also sehr zufrieden:
OG-Regelung
OG-Regelung
Aber wie sieht das ganze auf niedriger Gärstufe für untergärig aus?
zu diesem Zweck habe ich danach den Inkbird auf 10° eingestellt.
Das Resultat war sehr erfreulich:
Da sich der Kühlschrank nun aufgrund des höheren Temperaturunterschiedes schneller wieder aufwärmte, musste er natürlich auch öfters einen Kühlzyklus starten um die Zieltemperatur zu halten.
Nachdem sich das System nach dem ersten Runterkühlen beruhigt hat, zähle ich in den 12h zwischen 04:00-16:00 Uhr neun Kühlzyklen alle 1-2h die jeweils ca 30min dauerten und die Luft zwischen 2-3°K senkten.
In der Würzetemperatur resultierte dies in einer leichten Schwankung um den im Parameter CD eingestellten 0.5°-Wert.
UG-Regelung
UG-Regelung
Daraus schliesse ich, dass es beim vorliegenden Setting durchaus machbar und empfehlenswert ist, den CD-Wert unter 1 einzustellen.
Ich ging sogar soweit, dass ich bei der gestern Abend gestarteten realen Gärung einer Würze bei 19° in der aktuellen Umgebungstemperatur von ca. 21° den CD Wert auf 0.3 gestellt habe, da die Kühlphasen bei solch minimem Temperaturunterschied sowieso praktisch nur ein paar mal am Tag einsetzen.

Bei UG empfehle ich den CD-Wert nicht unter 0.5 einzustellen, im Sommer wenn die Umgebung sogar noch wärmer wird, vielleicht sogar eher 0.7-0.8 weil sonst der Kühlschrank viel zu oft starten muss.
--> gutes Stichwort... weiss jemand für wie oft starten am Tag so ein Kompressor ausgelegt ist? Nicht dass man den guten Kühli noch verheizt, weil er alle 1-2h für nur ganz kurz starten muss?

@Lenzbaer:
Danke für deinen Wertvollen Input betreffend der Luftumwälzung innerhalb des Kühlschrankes.
Ich habe mir das auch schon überlegt, irgendwas zu installieren, jedoch mangels vorhandenem Material und Anschluss Möglichkeiten noch nicht umgesetzt.
Ich hoffe nun, dass die gestern gebraute Würze nicht gleich dasselbe Schicksal ereilt wie es bei dir passiert ist... hattest du da ober oder unter gegärt?
Woran würde man das erkennen? Wenn die Gärung stoppt, aber noch nicht ein akzeptabler Endvergärungsgrad erreicht ist?
Und wie würde man allenfalls eine gestockte Gärung wieder anwerfen?
Umrühren und warmstellen? oder muss man neue Hefe ansetzen?

Gerne würde mich auch noch interessieren, wie du den 12V Lüfter angeschlossen hast. Was hast du für Material verwendet?
Läuft der Lüfter die ganze Zeit durch, oder hast du noch eine Schaltuhr dazwischen gemacht?

Zum Schluss noch die komplette Übersicht über die ganze Messung:
Übersicht
Übersicht
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
flensdorfer
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 694
Registriert: Freitag 5. Februar 2016, 09:26
Wohnort: Flensburg

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#35

Beitrag von flensdorfer »

:goodpost: Sehr interessant!
Hast Du einen Offset am Inkbird eingestellt oder liegt der bei Dir auf 0.0°C?
Bei meiner letzten Gärung hatte ich die iSpindel schwimmen lassen und Unterschiede zwischen gemessener Temperatur der iSpindel und dem aussen mit einem kleinen Styroporklotz geschützten Sensor des Inkbirds festgestellt.
Gruß, Arne

Anfänger in der 20l-Klasse
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#36

Beitrag von Mystic-G »

Nein, ich hab keinen Offset eingestellt.
Der Inkbird hatte im Vergleich mit dem Testo Temperaturlogger eine Differenz von 0.3°K
Das erschien mir zuwenig um daran rumzuschrauben, zumal ich auch nicht nachgeforscht habe, wie genau der Testo die Absolute Temperatur misst.

Weisst du denn, wie genau deine iSpindel ist?

Bei Differenzen unter 1°K ist es mir eigentlich auch egal, was ich mit meinem Test nur sicherstellen wollte ist, dass der Kühlschrank nicht unbemerkt die Würze um 2-3° Schwanken lässt.
Mit dem Inkbird bin ich nun gewappnet auf die Sommersaison, wenn es dann im Bürozimmer auch mal über 22° Warm wird.
Zudem eröffnet einem das ganz leicht die Möglichkeit auch mal Untergärig zu brauen, werde ich sicher bei Zeiten auch mal ausprobieren.
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
Benutzeravatar
Lenzbaer
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 47
Registriert: Mittwoch 5. Dezember 2012, 13:13
Wohnort: Klein-Winternheim

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#37

Beitrag von Lenzbaer »

Danke. :thumbup
Wirklich interessant.
Mystic-G hat geschrieben:Ich hoffe nun, dass die gestern gebraute Würze nicht gleich dasselbe Schicksal ereilt wie es bei dir passiert ist... hattest du da ober oder unter gegärt?
Woran würde man das erkennen? Wenn die Gärung stoppt, aber noch nicht ein akzeptabler Endvergärungsgrad erreicht ist?
Und wie würde man allenfalls eine gestockte Gärung wieder anwerfen?
Umrühren und warmstellen? oder muss man neue Hefe ansetzen?
Das war ein UG Helles Lager - mein erster UG Versuch, sonst hätte ich nicht die ganzen Kinderkrankheiten gehabt :puzz
Erkennen war relativ simpel - das Bier war ungefähr den dritten Tag in der HG und morgens hat es noch munter geblubbert aus dem Gärröhrchen (wenn man von munter sprechen kann bei ca alle 5 Sek) und Nachmittags dann totenstille. :Shocked
Das es UG jetzt schon fertig oder zumindest so weit sein konnte, dass über das Gärröhrchen kein CO2 mehr entweicht, konnte ich mir nicht vorstellen. Restextrakt war auch noch viel zu hoch (Refraktometermessung). Speziell bei der W34/70 nicht, die ja als "Schnarchnase" gilt.
Der Inkbird zeige die eingestellten ungefähr 11 Grad an und der Kühlschrankthermometer, der auf Bodenebene des Gäreimers stand, zeigte mir ungefähr 7 Grad an (und die Kühlung sprang selten an -> Kellerraum). Ich hab dann einfach den Schluss gezogen, dass es evtl eine ähnliche Schichtung innerhalb der Flüssigkeit gibt.

Ich bin dann erstmal nicht in Panik verfallen, sondern hab mich an irgendeinen Post hier erinnert, wo auch jemand mit einem 12 V PC Lüfter umgelüftet hat. Hab dann flugs meinen Elektronikbastelkarton durchsucht, unglaubliches Glück in Form eines tatsächlich darin rumfliegenden Gehäuselüfters gehabt und den dann mit vier Schrauben als Abstandshalter auf den Boden des Kühlis gestellt. Ein verstellbares 12 V Netzteil hatte ich auch noch, das hab ich dann mit dem Lüfterstecker verbunden. Mit einer mechanischen Zeitschaltuhr schaltet sich der Lüfter alle Viertelstunde für eine Viertelstunde an. wahrscheinlich langt auch ein längeres Ruheintervall.

Ich habe dann einmal vorsichtig umgerührt und alles wieder zu. Das hat gelangt, denn Abends hat es wieder geblubbert und das tat es dann auch bis Gärende (natürlich abnehmend). Mit dem Umlüfter meine ich auch, dass die Temperatur der Umluft deutlich schneller in der Flüssigkeit ankommt. Insbesondere lag die Kühlschrankinnentemperatur (auch bei aktiver Kühlung) deutlich näher an der Flüssigkeitstemperatur.

Gruß
Carsten
HubertBräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1458
Registriert: Montag 27. März 2017, 11:56
Wohnort: Berlin

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#38

Beitrag von HubertBräu »

Mein Inkbird ITC-308 ist gestern auch angekommen. Hier im Thread ist ja eigentlich schon fast alles beschrieben :thumbup

Ich habe jetzt vor, in meinem Kühlschrank zwei Sude im Standard 30 Liter Kunststoffgäreimer gleichzeitig zu vergären. Dazu werde ich heute Abend die beiden Behälter mit Wasser füllen und eine kleine Messreihe starten. Der eine Eimer steht dann auf dem untersten Einschub. An dem werde ich auch den Temperatursensor vom Inkbird, wie weiter oben beschrieben in Styropor gepackt, anbringen. Der zweite Behälter steht dann mittig. Da ich keinen Lüfter im Kühlschrank habe, wird sich vermutlich ein Temperaturunterschied von 2-3°C ergeben. Sollte aber bei obergärig nicht das Problem sein, wenn der unten stehende Sud bei 16-17° gärt und der obere bei ~20°. Falls die Unterschiede höher sind, muss doch ein Lüfter rein.

Ich bin gespannt und werde in ein paar Tagen nochmal berichten :Drink
HubertBräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1458
Registriert: Montag 27. März 2017, 11:56
Wohnort: Berlin

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#39

Beitrag von HubertBräu »

Soo .. es hat zwar etwas länger gedauert als geplant. Aber was lange gärt, wird ja bekanntlich gut :Smile
Kühlschrank.jpg
Ich habe den InkBird auch auf CD/HD 0,5°C, ohne Offset eingestellt. Heizung war keine angeschlossen, das es in meiner Küche immer über 20°C hatte. Gemessen habe ich bei der jeweilig eingestellen Temperatur ca. alle 12h, 3 Messungen.
InkBird_308_Messreihe.jpg
Mystic-G hat geschrieben: Donnerstag 4. Mai 2017, 10:18 Nein, ich hab keinen Offset eingestellt.
Der Inkbird hatte im Vergleich mit dem Testo Temperaturlogger eine Differenz von 0.3°K
Finde ich interessant, daß ich am unteren Behälter genau diese Differenz von 0,3°K festgestellt habe :Bigsmile
Und auch so bin ich mit meinen Ergebnissen voll zufrieden. Der Temperatur Unterschied zwischen den beiden Behältern ist im Kühlschrank ohne Lüfter geringer als befürchtet. Für obergärig eigentlich fast zu vernachlässigen, für untergärig kann ich glaube ich mit dem 1°C leben.
Am kommenden Wochenende werde ich dann die ersten beiden Sude obergärig brauen und vergären. Die nächsten beiden dann endlich untergärig, Juhu :thumbsup

Gruß
Hubert :Drink
Benutzeravatar
Mystic-G
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 358
Registriert: Mittwoch 4. Januar 2017, 08:06

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#40

Beitrag von Mystic-G »

Hallo Hubert
Obwohl ich ja auch einen "Versuch" mit Wasser gemacht habe, muss ich mittlerweile das ganze etwas kritischer anschauen.
Mit Wasser, also ohne Gärungswärme, wird der Kessel ja praktisch nur durch die unterschiedlichen Temperaturbereiche innerhalb wie ausserhalb des Kühlschrankes beeinflusst, und das geht je nach Isolation des Kühlschranks mehr oder weniger schnell.
Wenn aber in beiden Kesseln noch unterschiedliche Gärungswärme erzeugt wird, dann kann sich das ganze bereits wieder ganz anders verhalten.
Ich hab mir mittlerweile einen alten PC-Lüfter mit LED-Trafo verknüpft und unten in den Kühlschrank gelegt, zum die Luft etwas umzuwälzen während der Kühlschrank arbeitet.
Von anderen Lüftern kann ich nur abraten (habe ich bereits verwendet) deren Motoren erzeugen viel zu viel Eigenwärme, welche der Kühlschrank dann auch noch runterkühlen muss, dann ist er praktisch durchgehend am arbeiten, selbst bei einem OG-Bier auf 20°C

Ich hab das dann nicht mehr gemessen, aber der Inkbird zeigt, egal wann ich das Display betrachte, nie etwas anderes an als Gärtemperatur +/-0.3°K
Dann wird's sicher im Gärkessel auch nicht mehr als +/-0.5°K schwanken. Aber ich vergäre ja auch nur einen Kessel in meinem 90cm hohen Kühlschrank.
Und so genau kann ich ja nicht einmal maischen mit dem Weck ;-)

Gruss
Mystic-G(abriel)
Zuletzt geändert von Mystic-G am Sonntag 30. Februar 2019, 08:15, insgesamt 3,14-mal geändert.
HubertBräu
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1458
Registriert: Montag 27. März 2017, 11:56
Wohnort: Berlin

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#41

Beitrag von HubertBräu »

Ich habe mir zum InkBird auch den NTC Edelstahl Temperaturfühler bestellt. Um den anzuschliessen, muss ich aber er noch ne Buchse für den Klinkenstecker löten. Den werde ich dann mit nem Gummistopfen im Behälterdeckel platzieren und auch nochmal ein paar Messwerte aufnehmen.
Angelner
Neuling
Neuling
Beiträge: 9
Registriert: Freitag 4. Januar 2019, 20:10
Wohnort: Zwischen Schlei und Ostsee

Re: Erfahrungswerte Inkbird ITC-308/308S

#42

Beitrag von Angelner »

Moin,

ich grabe diesen Thread mal wieder aus, weil ich gerade dabei auf kontrollierte Gärung umzurüsten.

@ Hubertbräu
Kannst Du uns die Ergebnisse Deines Versuchs mitteilen?

Meine Idee ist, in meinen Gäreimer seitlich eine Tauchhülse für den Temperaturfühler des Inkbird zu verbauen. Meine Annahme ist, dass so die Temperatur des Bieres genauer an den Fühler weitergegeben wird.

Oder habe ich da einen Denkfehler?
Beste Grüße,
Marcel
------------------------------------------------
Anfänger aus Überzeugung
Antworten