Braumeister und Nachgüsse

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Dietmar
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Braumeister und Nachgüsse

#1

Beitrag von Dietmar »

Guten Morgen,
habe mal eine kurze Verständnisfrage zum Thema Nachgüsse im Braumeister. Speidel schreibt ja, dass ihr Malzrohrverfahren eine sehr effiziente Auswaschung des Malzes gewährleistet. Nun habe ich hier im Forum schon ein paar mal gelesen, dass mehr Nachguss die SHA verbessern soll. Ist das beim Braumeister ebenfalls der Fall? Bisher hatte ich die Güsse immer 55 Liter HG, Nachguss: KG der Schüttung + 3 Liter. Dann das Thema Läuterruhe. 20 Minuten soll man den Treber ja Zeit geben und dann den Nachguss drauf geben. Lasst Ihr auch den Vorlauf nochmals über den Treber laufen? Ich stelle die Fragen nur, weil in Speidels Betriebsanleitung nur steht, dass diese Schritte nicht zwingend notwendig sind.
Zuletzt geändert von Dietmar am Donnerstag 27. Juli 2017, 08:08, insgesamt 1-mal geändert.
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schloemi
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Re: Braumeister und Nachgüsse

#2

Beitrag von schloemi »

Beim Speidel muss / sollte der Treber genauso ausgewaschen werden, wie in einem anderen System. Problem beim BM ist jedoch, dass konstruktionsbedingt bereits der Hauptguss sehr groß im Verhältnis zur Schüttung ist, so dass die NG-Menge limitiert ist, wenn man noch eine ausreichende Konzentration anpeilt. Das Verhältnis von HG zuNG (im 20er von Speidel angegeben 23 : 3-5 L) ist mMn ein Hauptgrund für die meist dokumentierte schlechte SHA - normal hat man eher ein Verhältnis von 60:40% oder 50:50% je nachdem wie weit man persönlich mit dem Glattwasser runtergehen möchte. Die Messung des Glattwassers ist beim BM eh nicht ganz einfach, da man da relativ schlecht rankommt - außerdem dauert das Läutern bei höherer NG-Menge natürlich entsprechend länger. Abhilfe schafft da oft nur das Abläutern in einem externen Behälter, so dass man auch schon mal parallel mit dem Aufheizen der Würze im BM beginnen kann.

Den Vorlauf kann man auch nochmals über den Treber laufen lassen, wobei sich meist unter dem Hahn eh ne ganze Menge "Schmodder" gesammelt hat, den du damit auch nicht rausbekommst - eine klare Würze erreichst du somit nur bedingt, es sei den du läuterst erst komplett in einen externen Container, machst anschließend den BM kurz sauber und füllst wieder um. Kann man alles machen, wenn man möchte, ist jedoch kontaproduktiv zum Konzept eines "Vollautomaten" und ob es sich am Ende geschmacklich auswirkt steht auf einem ganz anderem Blatt.

cu schloemi

2006 Hobbybrauer
2016 Biersommelier (Doemens)
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