Frage zu pH-Messung des Nachgusses in Kombination mit Brauanalagen

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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gamsbräu
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Frage zu pH-Messung des Nachgusses in Kombination mit Brauanalagen

#1

Beitrag von gamsbräu »

Hi *,

nachdem ich lange im Forum mitgelesen habe und auch schon den einen oder anderen Sud gebraut habe, überlege ich, mir eine Braunalage statt meines Einkochtopfes zu erwerben. Hierbei habe ich folgende alagen in die engere Auswahl genommen:
  • Braumeister 50
Sicher die hochwertigste und teuerste Variante
  • Grainfather
Fast zu klein für meine Bedürfnisse, aber rel. günstig
  • Polsinelli Easy 50 oder 100
am wenigsten automatisiert und braucht am meisten Platz, ausserdem mit Gas

Jetzt habe ich gerade die Bücher Water, Malt, Hops und Yeast der BrewersAssocitaion durchgelesen (BTW: kann ich jedem mit langem Atem sehr empfehlen) und da schreiben J.Palmer und C. Kaminski in Water, dass es Sinn macht, beim Nachguss sowohl die Plato als auch pH zu messen und den Nachguss spätestens beim Erreichen gewisser Grenzen zu stoppen ( 5,8pH und 2°P), da sonst der Geschmack sehr darunter leiden würde.

Aus diesem Grund möchte ich mir eine Anlage zulegen, bei der dies auch so messbar ist und dies ist (soweit ich das beurteilen kann) nur beim "offenen" System von Polsinelli möglich...

Nun meine Frage: Wer hat Erfahrungen mit diesem System, bzw. Wer misst diese Parameter? Ist die max Nachgussmenge (die die Anlagen fassen können) vor Erreichen der o.g. Parameter sowieso erreicht? Habe bis jetzt den Nachguss noch nie gemessen, sondern immer nur die ges. Vorderwürze...

Vielen Dank für Eure Tipps!
Viele Grüße, Florian
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Tozzi
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Re: Frage zu pH-Messung des Nachgusses in Kombination mit Brauanalagen

#2

Beitrag von Tozzi »

Hallo Florian,

ganz unabhängig von der Anlage: Stell den pH Deines Nachgusswassers einfach auf 5.8 (oder besser 5.6) ein, z.B. mit Milchsäure.
Der Grund ist, dass bei höherem pH (und hohen Temperaturen) zu viel Gerbstoffe aus den Spelzen gelöst werden, was zu unangenehmer, adstringierender Bittere führt.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
gamsbräu
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Re: Frage zu pH-Messung des Nachgusses in Kombination mit Brauanalagen

#3

Beitrag von gamsbräu »

Hey,

Danke für die schnelle Antwort. In dem.o.g. Buch wird beschrieben, dass bei Nachgüssen mit RO -Wasser keine Azidifierung nötig ist. Ich gebe je nach Stil aber z.B. Calciumsulfat oder -chlorid zu dem RO-Brauwasser hinzu..

Viele Grüße, Florian


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Sura
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Re: Frage zu pH-Messung des Nachgusses in Kombination mit Brauanalagen

#4

Beitrag von Sura »

Du brauchst da keine Anlage. Der pH ändert sich auch nicht stetig mit der Nachgussmenge. Der ist erstaunlich stabil bis du unter eine gewisse Stammwürze kommst. Ich habe eine Zeit lang (3-4 Sude) stichprobenartig Messungen gemacht wie der pH Wert sich beim Nachguss ändert. (Ich mache ausschliesslich fly-sparge.) Das Ergebnis war, das der pH es grade mal von ca 5,4 auf ca.5,7 geschafft hatte. HG/NG Verhältnis war ca. 1,3:1 Ich hatte gegen Ende immer über 3°P. Mein Nachgusswasser wurde allerdings exakt so behandelt, wie ich das Wasser für meine HG auch behandle. Allerdings ohne Milchsäure.

Nachdem ich über 25 Sude den pH kontrolliert habe und die Berechnungen immer in dem Rahmen blieben der angepeilt war, messe ich den pH seit einiger Zeit garnicht nicht mehr, bzw. nur noch dann wenn ich Braubesuch habe.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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