England

Hier kommen Infos hin, wenn es darum geht, Reisen zum Thema Bier zu unternehmen.
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ThomasWi
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England

#1

Beitrag von ThomasWi »

Hi,

in DE wird ja viel über das britische Bier gelästert, zumindest vom gemeinen Industriepilstrinker.
"Plörre ohne Kohlensäure" ist zwar nicht ganz falsch, aber ich finde es immer wieder schön anzuschauen, wie diese "Plörre" unter Atmosphärendruck ins Glas gepumpt wird.
Und schmecken tun mir die britischen Ales wirklich gut.
Mein Favorit gestern Abend: Sharp's Atlantic Pale Ale

Was mir aber jetzt ganz besonders aufgefallen ist:
Wir sind jeden Abend in einem anderen Pub zum essen und natürlich auch zum trinken.
Kein einziges Pub hatte bisher weniger als 8 verschiedene Sorten am Hahn, einige bis zu 15 Sorten.
Einige Sorten werden dabei regelmäßig gewechselt, so dass es nie langweilig wird.
Ich spreche hier nicht von exklusiven Bier-Bars, sondern von ganz normalen Pubs.
Davon kann sich die "Biernation" Deutschland ruhig mal eine Scheibe abschneiden!

Auch sehenswert sind die Pubs oft selbst:
Schöne alte Backsteingebäude, windschief gebaut und gestützt durch alte Schiffsbalken.
Beheizt nur durch offene Kaminfeuer, urgemütlich.

Wollte ich nur mal eben los werden.

Gruß,
Thomas
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Johnny H
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Re: England

#2

Beitrag von Johnny H »

Wo genau in England bist Du denn?

Ich weiß nicht genau, wie es jetzt ist (habe bis Mitte 2010 viele Jahre in England gelebt), aber zumindest damals herrschte grassierendes Pubsterben. Es gibt dort leider auch viele schlechte Lagerbiere, und viele traditionelle Pubs sind mangels Anpassungsfähigkeit eingegangen oder zu lauten und ungemütlichen Fernsehhallen bzw. "Sportsbars" mit schlechten Bieren und Publikum mutiert.

CAMRA (die es damals schon gab) und die Craftbierwelle sind aber trotzdem konservierende bzw. wiederbelebende Faktoren, und ich vermisse meine Lieblingspubs immer noch. In einem Fall wurde aus einer völlig runtergekommenen Kaschemme am Stadtrand von Nottingham innerhalb von zwei, drei Jahren ein fantastischer preisgekrönter Real Ale-Pub.

Und ja, handgepumpte "schale" Real Ales haben echt was!

Viel Spaß noch!
Zuletzt geändert von Johnny H am Donnerstag 21. Januar 2016, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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herbie01
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Re: England

#3

Beitrag von herbie01 »

Oh ja, jedes mal wenn ich England höre/lese bekomme ich Fernweh. Ich schaffe es leider nicht, eine ordentliche Rezension zu schreiben. Aber für alle Freunde britischer Biere/Pubs empfehle ich wärmstens die Bücher von Pete Brown.
Für mich geht es hoffentlich zum 1. Mai wieder nach Oxford. Oder mal nach Burton-on-Trent, mal auf den Spuren des IPA. Oder nach Yorkshire, um mal echte Yorkshire Squares zu sehen...

Christian
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Re: England

#4

Beitrag von Fricky »

Johnny H hat geschrieben:Und ja, handgepumpte "schale" Real Ales haben echt was!
irgendwie schon :thumbup , hier würde ich das nicht wollen, in England gehört das dazu und dort mag ich das auch sehr gerne.

So wie mir der tollste Wein aus dem Urlaub zuhause auch nie schmeckt.

Gruß, Peter.
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Sura
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Re: England

#5

Beitrag von Sura »

Den positiven Eindruck kann ich bestätigen! Ich war vor ein paar Jahren in London, und hatte natürlich keine Ahnung was es da für Bier gab. Die Barkeeper in verschiedenen Pubs haben darauf hin in das Glas eine kleine Pfitze reingezapft, mir zu dem Bier was erzählt, und nach 2-3 mal probieren und meinen Rückmeldungen mir eines gezapft von dem sie meinten das es mir schmecken würde.

In Deutschland kannst du ja froh sein, wenn es neben dem Standardbier aus dem Hahn noch was halbwegs ordentliches aus der Flasche gibt.....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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DevilsHole82
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Re: England

#6

Beitrag von DevilsHole82 »

Sura hat geschrieben:In Deutschland kannst du ja froh sein, wenn es neben dem Standardbier aus dem Hahn noch was halbwegs ordentliches aus der Flasche gibt.....
Das Problem kenne ich hier im Siegerland zu gut. Die Gaststätten die überhaupt noch existieren haben einen Schankvertrag mit den örtlichen Pilsbrauereien (90% Krombacher und Erzquell) und dürfen auch nur deren Angebot anbieten. Selbst die Pseudo-Pubs haben Verträge mit Großbrauereien und nie mehr als drei Zapfhähne. Und da kommt auch nur Pils, Weizen und Guinness raus. Ein Drama.
Vermutlich liegts aber daran, dass der Siegerländer einfach zu konservativ ist. Da kommt entweder Krombacher oder Erzquell ins Glas :puzz .
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: England

#7

Beitrag von Wonderwoman »

Ich wohne auch in England und finde, dass es kaum noch independent pubs gibt. In meinem Ort gibt es in unmittelbarer Nähe 4 Pubs und mindestens zwei davon gehören dem gleichen Konzern an. Der Pub bei mir 5 Häuser weiter zwar nicht, aber da kostet das billigste Pint 3.80 (Pfund!). Um ehrlich zu sein, kann ich mir das nicht leisten (es ist nicht kein Bier, das ich mag). Das traurige Resultat: Ich kenne mich mit UK Bieren gar nicht aus. Mir wurde immer nur gesagt, Ales seien bitter und das hat mich abgeschreckt. Erst jetzt, auch durchs Brauen, setze ich mich mit dem Thema mehr auseinander, aber die Preise sind trotzdem noch gesalzen (müsste mir dann 1/2 Pint bestellen, vielleicht dann im Sommer im Biergarten).

Leider ist auch das Klientel in meinem "local" alles andere als mein Geschmack. Nein, sie sind nicht "rough", aber unfreundlich und von sich eingenommen; Frauen mittleren Alters fallen stockbesoffen umher und machen Selfies und ihre Fellas unterhalten sich löautstark während einer Open Mic Night und keiner schenkt dem Künstler Aufmersamkeit.

So schade, weil ich zu dem Pub nicht mal fahren müsste.
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Re: England

#8

Beitrag von Wonderwoman »

Ich muss hinzufügen, dass ich tolle Abende in Pubs erlebt habe zu meinen Unizeiten (aber Unizeiten sind ja immer genial, oder?!). Der Pub dort hatte das beste Open Mic, das ich je erlebt hatte und die Musiker konnten echt was. Die Stimmung war toll und die Leute cool drauf. Aber na ja, damals waren wir alle halt noch jünger... :D
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Re: England

#9

Beitrag von Fossy »

Hi Thomas,

ich hab jetzt echt schon mehrmals einen Text angefangen und dann wieder gelöscht, denn eigentlich kann ich es nicht besser als du ausdrücken und geb dir jetzt nun einfach mal in allen Punkten recht!

Da meine Schwester bereits seit mehreren Jahren in England lebt und arbeitet, hatte ich in der Vergangenheit bereits häufiger das Vergnügen verschiedene Orte auf der Insel kennen lernen zu dürfen. Im
Endeffekt spiegelt deine Erfahrung die meine wider. Aber auch was Wonderwoman (hast du auch einen Vornamen? :) ) gesagt ist, ist nicht von der Hand zu weisen: Viele Pubs gehören "den Großen" -wobei
man das nun nicht unbedingt direkt merkt - und auch die Preise sind teils astronomisch (für meine fränkischen Verhältnisse wo ich für ne Maß am Keller unter 4 Euro bezahle sowieso).

Aber die Auswahl ist teils erschreckend. Hier könnten sich einige Kneipen bei uns wirklich ne Scheibe abschneiden. Wobei viele wahrscheinlich einfach aufgrund ihrerer Verträge das nicht dürfen.
Jedoch sind auch die meisten in Deutschland beheimateten "irish" oder "english" Pubs bei weitem nicht mit so einer Auswahl gesegnet.

Über Neujahr war ich mit einem Freund drüber ... er vorher (war noch nie in England): Ach da gibt´s doch eh kein gescheites Bier ... blablablub. Kaum waren wir da, hab ich ihn fast nicht mehr aus den Pubs
bekommen so begeistert war er.
MfG Flo
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Re: England

#10

Beitrag von herbie01 »

Fossy hat geschrieben:Über Neujahr war ich mit einem Freund drüber ... er vorher (war noch nie in England): Ach da gibt´s doch eh kein gescheites Bier ... blablablub. Kaum waren wir da, hab ich ihn fast nicht mehr aus den Pubs
bekommen so begeistert war er.
Ja, das passiert anscheinend öfter. Ich war mit meiner Frau, bevor sie meine Frau war, als ersten gemeinsamen Urlaub in Liverpool. Sie hielt Bier bis dahin für etwas völlig überflüssiges. Ich dachte: "Naja, trinkste halt mal nicht so viel Bier, wenn Du mit einer Frau unterwegs bist". Von wegen. Sie hat mich nächtelang von Pub zu Pub geschleift und mehr tollste Fruchtnoten in den Bieren geschmeckt als ich.

Liverpool - immer eine Reise wert!!

Christian
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Re: England

#11

Beitrag von Wonderwoman »

Klar, mein Name ist eigentlich Julia ;-) Was ich immer wieder lustig (oder auch traurig) finde ist, dass die meisten Lagerbiere hier, trotz der englischen Braukunst, trotzdem aus Belgien etc kommen. Wenn man also gerade kein Ale trinken will, dann braucht man auch nicht in den Pub, man kriegt das gleiche Lager ja viel billiger im Laden um die Ecke.

Bei den großen Konzernen schweben mit "Greene King" und "Vintage Pubs" vor; zumindest Greene King hat auch seine eigenen Biere - ich weiß es nicht genau, aber ich gehe davon aus dass dies eine Brauerei ist/war, die sich nach und nach mehr Pubs kauft. Das Bier dazu findet man auch immer öfter im Supermarkt.

Ich habe es mir als Mission für dieses Jahr gemacht, mehr britische Biere zu probieren. Ich finde es total spannend, Neues zu entdecken und freue mich jetzt schon wie ein Schnitzel auf den Wochenendeinkauf lol! :D
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Re: England

#12

Beitrag von Fossy »

herbie01 hat geschrieben:[Sie hat mich nächtelang von Pub zu Pub geschleift und mehr tollste Fruchtnoten in den Bieren geschmeckt als ich.
Witzig: Meine Frau hat dafür den Begriff "Fruchtebier" erfunden ...
MfG Flo
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Re: England

#13

Beitrag von herbie01 »

hb9cjs hat geschrieben:Es gibt sogar spezielle Pubführer wie dieser hier http://www.thegoodpubguide.co.uk/
oder http://whatpub.com, das ist von der CAMRA. Da sind schöne Filtermöglichkeiten. Nach Real Ale sowieso, aber auch nach "Quiet Pub", also ohne Musik-Berieselung...
Und natürlich die offline-Variante: Good Beer Guide. Mein unverzichtbarer Reiseführer für jede UK-Reise.

Christian
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flying
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Re: England

#14

Beitrag von flying »

Na ja die alte Pub-Kultur ist das jetzt nicht. Im Sinne des Pubs als das zweite Wohnzimmer des kleinen Mannes. Man bedient nur alte, romantische Vorstellung. Kein traditioneller Pub vor 50 Jahren hatte besonders viele Biere am Tap. Ein, zwei Ales und Stouts von der lokalen Brauerei.
Heute bekommt alles Eventcharakter. Mit großem logistischen Aufwand beschafft man jede Menge Biere für die Zapfhahnbatterien. Das lässt man sich natürlich gut bezahlen und setzt auf eine unpersönliche Durchlaufkundschaft die sich mal ziemlich teuer die Kante geben will. Oder auf ein paar Enthusiasten, die für ein paar Pints mal gefakte Good old Tradition erleben will..
Auch in England kann man gegen die billige Konkurrenz aus den Stores nichts machen. Das betrifft die Kneipenkultur weltweit.
Held im Schaumgelock

"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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Re: England

#15

Beitrag von emjay2812 »

Ich war ehrlich gesagt noch nie in England, Irland steht jedoch auf meiner Urlaubswunschliste ganz oben.
Die Möglichkeit an englische Biere heranzukommen, ist relativ einfach, da ich in der Nähe zu Luxemburg wohne.
Dort gibt es in jedem gut sortierten Supermarkt eine große Auswahl verschiedenster ausländischer Biere.

Bei Preisen von bis zu 5,00€ für die Pint Flasche zucke ich jedoch jedesmal zusammen. Und blind
soviel Geld für ein Bier, dass mir nicht schmeckt ausgeben möchte ich auch nicht.

Vielleicht ein paar Tipps, wonach ich Ausschau halten kann?

Zum Thema Bierkultur in Deutschland. Ich war meinen Bruder im Münsterland besuchen, wir gingen
in einen Landgasthof. Dort wollte ich gerne ein regionales Bier trinken, leider gab es nur Krombacher vom Fass.
Auf der vorletzten Seite der Speisekarte entdeckte ich, dass es auch ein Landbier gab. Wie sich später
herausstellte, wurde das sogar vor Ort gebraut!!!

Da hat man anscheinend auch noch einen Kredit der Großbrauerei abzuzahlen!
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Bilbobreu
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Re: England

#16

Beitrag von Bilbobreu »

Hallo,

so pessimistisch würde ich das mit der Kneipenkultur in England gar nicht sehen. Ich war letzten Sommer in Wales und Cornwall in ziemlich ländlichen Gegenden wandern und habe dabei eine ganze Reihe Pubs besucht. Die allermeisten hatten zwei bis drei Standardbiere (Guinness, Heineken und Co.) und zwei bis vier lokale Real Ales, die zudem alle paar Tage wechselten, am Hahn und viele waren meist gut besucht bis rappelvoll mit offenkundig einheimischem Publikum (die kannten sich alle quer über die Tische). Zudem gab es ganz überwiegend auch gutes Essen mit einem auch vegetarischen oder gar veganen Angebot, von dem man in den meisten deutschen Dorfkneipen nur träumen kann.
Also mir hats sehr gut gefallen. Jederzeit wieder.

Das witzigste Erlebnis war ein einigermaßen alkoholisierter Engländer, der trotz aller Real Ales eisern das Warsteiner aus der Flasche trank und mir einen Vortrag über die ungeheuren Vorzüge des RHG zu halten versuchte.

... hat er "RHG" gesagt? Steinigt Ihn! :Wink

Gruß
Stefan
Zuletzt geändert von Bilbobreu am Donnerstag 21. Januar 2016, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: England

#17

Beitrag von Schlupfer »

Ich hatte 2014 eine 4-wöchige Rundreise (Bierreise :Smile ) durch England-Schottland und Wales gemacht. Die positiven Eindrücke kann ich bestätigen.
Viel Auswahl in den Shops / Pubs und -bis auf sehr wenige Ausnahmen - qualitativ gutes Bier auch von den kleinen Handwerksbrauern. Die allgemein hohe Qualität hatte ich gar nicht erwartet und war positiv überrascht. Wir haben unterwegs an allen möglichen Brauereien an die Tür geklopft, immer den Betrieb besichtigen dürfen und Bier verkostet. Natürlich haben wir dann auch immer was mitgenommen (gekauft). England als Bierland ist eine Reise wert :thumbup

Michael
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Sura
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Re: England

#18

Beitrag von Sura »

Ich weiss garnicht was an 5€ für ein Pint viel ist..... ich zahle hier in nahezu jeder Kneipe 4€+ für ein halbes.....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Re: England

#19

Beitrag von Seed7 »

Schlupfer hat geschrieben:England als Bierland ist eine Reise wert :thumbup
Besonders wenn Mann einer der CAMRA Festivals einbauen kann.

Auch sehr interessant finde ich die Micro Pubs die es immer mehr gibt (vergleichbar mit Stehcafe ?)
http://www.condottiero.com/butchers/butchers.html

Ingo
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Re: England

#20

Beitrag von gulp »

Sura hat geschrieben:Ich weiss garnicht was an 5€ für ein Pint viel ist..... ich zahle hier in nahezu jeder Kneipe 4€+ für ein halbes.....
Da muss ich nicht hin, ganz ehrlich. Hier (Speisen und Getränke) ist es auch nicht schlecht. :Bigsmile

Gruß
Peter
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Re: England

#21

Beitrag von Cluve »

Hallo,

was mich bezogen auf England echt begeistert hat war diese kleine Serie zu "Yorkshire's Perfect Pint". Vielleicht hat ja jmd. seine Freude daran.
Danach musste ich jedenfalls ein Kelham Island Pale Rider Clone brauen.

http://youtu.be/lRn_2OT5_tU

Ralf
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diapolo
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Re: England

#22

Beitrag von diapolo »

Hi,
ich fahr fast jedes Jahr nach Südengland in den Urlaub.
Leider gehören viele Pubs zu JD Weatherspoon Kette.
Aber mir ist in den letzen Jahren auch aufgefallen, dass Ales und Bitters wieder im kommen sind.
Vor 10 Jahren konnte man beobachten wie die Beerpumps immer weniger werden, jetzt werden sie wieder mehr!
Und ich finde es gut, dass sie oft wechselnde Biere am Hahn haben so ähnlich wie im Landbierparadies

mfg

Bernd

Ich mag die Pub Kultur in England :Drink
"Ich mag Bier, du magst Bier"
Quaterback 40 "Ich mag Bier"
http://www.raitersaicher.de
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Re: England

#23

Beitrag von DzoDzo »

Ich habe 6 Jahre in England gelebt, und ich muss sagen ich vermisse die dortige Pubkultur sehr. Es war durchaus üblich nach der Arbeit mit den Kollegen noch ein paar pint zu trinken, besonders Freitags. Das ist hier nicht so, und das finde ich schade.

Alleine die Vielzahl von Pubs war grandios, von tradionellen Boozern mit pork scratch und pickled eggs bis hin zu Gastropubs mit gehobener Küche. Vormittags war ein anderes Ale am Hahn als Abends.
Nicht alle Ketten dort sind böse. Samuel Smith Pubs fand ich immer ganz gut und das Bitter dort ist auch in Ordnung.

Auf jeden Fall war die Eckneipe mit den Locals weiter verbreitet als hier und Organisationen wie die Camra oder auch Casque Marque sind auch sehr zu begrüßen.

cheers

Sebastian
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Johnny H
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Re: England

#24

Beitrag von Johnny H »

Cluve hat geschrieben:Hallo,

was mich bezogen auf England echt begeistert hat war diese kleine Serie zu "Yorkshire's Perfect Pint". Vielleicht hat ja jmd. seine Freude daran.
Danach musste ich jedenfalls ein Kelham Island Pale Rider Clone brauen.

http://youtu.be/lRn_2OT5_tU

Ralf
Danke für den Link, das muss ich gleich mal anschauen.

Die Kelham Island Brewery bzw. deren Biere kenne ich aufgrund von vier Jahren in Sheffield sehr gut! Ich mochte immer sowohl das Pale Rider als auch das Easy Rider und das Sheffield Pride. Woher hast Du das Klonrezept für das Pale Rider?
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Re: England

#25

Beitrag von Johnny H »

Cluve hat geschrieben: "Yorkshire's Perfect Pint". [...]
... Kelham Island Pale Rider [...]
http://youtu.be/lRn_2OT5_tU

Ralf
Das ist ja echt toll, vielen Dank! Bin gerade bei Teil 2. Die Überschwemmungen in Sheffield 2007 hab ich damals hautnah mitgekriegt, und den "Fat Cat"-Pub kenne ich natürlich auch.

Und bei dem schönen Yorkshire-Akzent krieg ich richtig Heimweh.
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Re: England

#26

Beitrag von DzoDzo »

super Filme....
Johnny H hat geschrieben:Und bei dem schönen Yorkshire-Akzent krieg ich richtig Heimweh.
...Überhaupt finde ich diese ganzen Akzente richtig klasse. Es ärgert mich immer sehr wenn bei Filmen durch die Übersetzung alles verloren geht, daher versuche ich so weit es geht in Originalsprache zu gucken. Letzte Woche habe ich noch "Little Britain" im Orignal wieder rausgeholt und mich schlapp gelacht,.... aber auf Deutsch ist es einfach nur unerträglich.

Sebastian
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Re: England

#27

Beitrag von Cluve »

Hallo Jonny H,
freut mich, das es Dich freut :Greets
Was die da veranstalten ist einfach grundsympathisch, finde ich auch. Was die Orts- und Bierkenntnisse betrifft, hast Du mir alles voraus. Könnte aber ein Anlass für eine Vor-Ort-Recherche sein.
Meine Rezeptfindung kann ich nicht mehr im Detail nachvollziehen. Ich habe das www befragt und versucht, mir einen Reim darauf zu machen. Ich erinnere mich noch, dass ich auf eine epische Hefediskussion gestoßen bin. Optimal wäre demnach wohl ein örtlich selektierter Stamm. Diskutiert wurde aber auch die US-05, welche ich schließlich verwendet habe. Ansonsten PaleAle (90%), MüMa und CaraHell, bei 13 Brix und 33,5 IBU. Magnum für Bittere und deutschen Cascade (Gabe u.a. bei 80* C) Wie gesagt, ich habe mir das aus den verschiedenen Quellen erschlossen, "Clone" ist sicher ein zu großes Wort dafür. Der Sud befindet sich kurz vor Abfüllung.

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Re: England

#28

Beitrag von Johnny H »

Danke! Ich will mich eigentlich schon lange mal ausgiebig den englischen Hefen widmen - das ist wieder ein Grund mehr, sich näher damit zu beschäftigen.

Meine England-Zeit (bis 2010) war vor meiner Zeit als Hobbybrauer (Start 2013), und seither hat sich natürlich mein Geschmacksempfinden sehr verändert, von daher weiß ich auch nicht mehr richtig, wie die Biere damals geschmeckt haben, aber gemocht habe ich eigentlich alles von Kelham Island.
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Re: England

#29

Beitrag von Johnny H »

Minuscule detail spotted: Harvest Pale (Castle Rock Brewery Nottingham) on tap!

Zufällig eines meiner Favoriten!
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: England

#30

Beitrag von riegelbrau »

Endlich mal einige, die wie ich begeistert sind von den englischen und/oder irischen Ales.

Ich habe hier meine Eindrücke von einer Reise nach Cheshire (Nantwich, Crewe usw.) angedeutet: A Thousand Years of Social Networking. Mein Sohn war für 7 Monate dort. Wir haben ihn besucht und damals diverse Pubs aufgesucht. Natürlich sind viele an Brauereien gebunden, trotzdem hatten sie eine große Vielfalt an Bieren, wie ich es in Deutschland noch nirgends gesehen habe. Besonders die unabhängigen Freehouses sind stolz darauf, über ihr Bierangebot selbst zu entscheiden. Das Beste finde ich, sind die Gastbiere, die es auch im Lieblingspub unseres Sohnes Hops in Crewe gibt (war schnell auch meiner!). Die haben mehr als 12 Biere und posten wöchentlich auf FB ihre neuesten Guest Ales. Das ist einfach klasse!

In 2014 war ich in Dublin, auch das hat mir sehr gefallen. Im alten Forum hatte ich einen Bericht eingestellt: Dublin 2014.

Ich bewege die Idee in meinem Kopf, mir eine englische Beer Engine (Cask Ale Pump) anzuschaffen. Das Herstellungsverfahren des Cask Ale geht ja durchaus in die Richtung unserer ohne Zwangskarbonisierung im Fass gereiften und damit nachvergorenen Biere. Also könnte ich doch erstmal aus einem Pittermännchen pumpen. Ob ich mir dann wirklich ein Firkin oder Pin anschaffe mit Shive und Key Stone bleibt dann noch offen. Da geht natürlich über dieses Thread-Thema hinaus. Wenn zu dem Thema auch andere Interesse haben, würde ich einen separaten Thread aufmachen.

Gruß Christoph
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Re: England

#31

Beitrag von DzoDzo »

Ich habe damals einige Zeit gebraucht um mich in die Welt der Real Ales einzufinden, aber dann war ich begeistert.

Meine Favoriten sind
Butcombe Bitter http://butcombe.com/beers.shtml,
Dark Star Hophead http://darkstarbrewing.co.uk/beer und
Landlord von Timothy Taylor http://timothytaylor.co.uk/landlord

Das Hophead habe ich auch schon versucht nachzubrauen. Ist nicht schlecht geworden, aber zum Original fehlt noch ein bischen was.

Sebastian
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Re: England

#32

Beitrag von Johnny H »

DzoDzo hat geschrieben:Ich habe damals einige Zeit gebraucht um mich in die Welt der Real Ales einzufinden, aber dann war ich begeistert.

Meine Favoriten sind
Butcombe Bitter http://butcombe.com/beers.shtml,
Dark Star Hophead http://darkstarbrewing.co.uk/beer und
Landlord von Timothy Taylor http://timothytaylor.co.uk/landlord
Das hat bei mir auch einige Zeit gebraucht, meines Erachtens eine reine Kopfsache ("ein Bier muss spritzig und kalt sein").

Das Timothy Taylor Landlord ist ein echter Klassiker, ein Superbier. Die anderen beiden kenne ich leider nicht.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: England

#33

Beitrag von Seed7 »

diapolo hat geschrieben:Hi,
ich fahr fast jedes Jahr nach Südengland in den Urlaub.
Na, dann bisst du sicher schon mal ueber das Harveys Sussex Best Bitter gestolpert. Das, im Biergarten vom White Dog Inn, mit Aussicht auf Bodiam Castle,

meiner unbescheidenen Meinung nach einer der allerbesten Biere der Welt,

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
DzoDzo
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Re: England

#34

Beitrag von DzoDzo »

Johnny H hat geschrieben:meines Erachtens eine reine Kopfsache ("ein Bier muss spritzig und kalt sein").
Das sehe ich auch so. Allerdings hat bei mir die Qualität der Lagerbiere in den Pubs (Carling, Fosters o.ä.) dann doch wesentlich dazu beigetragen mich an die Ales zu wagen. Nur Stouts mag ich bis heute nicht.
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Neubierig
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Re: England

#35

Beitrag von Neubierig »

diapolo hat geschrieben:Leider gehören viele Pubs zu JD Weatherspoon Kette.
Ja Wetherspoons haben leider keine guter Ruf - da ihre Biere billig sind, locken die die sauffreudige jungere Menge an, und die sind nicht für ihre Atmosphäre bekannt. Es gibt einen Witz diesbezüglich:

Q: How do you kill the atmosphere in a pub?
A: With a spoon

Nichtsdestotrotz, haben die viel anzubieten. Es ist ja eine Kneipekette, gehört aber keiner Brauerei, und dürfen ihrer Biere deshalb frei wählen (eine sogannante "Freehouse"). Die Bierauswahl ist sehr spannend, oft mit guest ales und American Ales im Sortiment. Auch deutsche Biere, die dort interessanter sind als hier, natürlich. Die sind oft in renovierten historischen Gebäude - bei uns in Folkestone ist es eine ehemalige Kirche.

Das größte Problem ist ja das Atmosphäre. Die junge Leute gehen dahin weil es billig ist. Ich gehe aber dahin weil die Biere immer interessant sind, und da es kein Musik gibt, kann man gut unterhalten.

Cheers,

Keith :-)

Edit: Oh ja, die machen auch gelegentlich (jährlich?) ein Beerfest, wo es dann viele Guest Ales gibt
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Johnny H
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Re: England

#36

Beitrag von Johnny H »

DzoDzo hat geschrieben:Das sehe ich auch so. Allerdings hat bei mir die Qualität der Lagerbiere in den Pubs (Carling, Fosters o.ä.) dann doch wesentlich dazu beigetragen mich an die Ales zu wagen. [...]
Das stimmt natürlich auch! Die lausigen Lagerbiere dort hatte ich glatt vergessen.

Neubierig hat geschrieben:Ja Wetherspoons haben leider keine guter Ruf - da ihre Biere billig sind, locken die die sauffreudige jungere Menge an, und die sind nicht für ihre Atmosphäre bekannt.
[...]
Oh ja, die machen auch gelegentlich (jährlich?) ein Beerfest, wo es dann viele Guest Ales gibt
Weatherspoons (bei allen Nachteilen) hatte eigentlich immer Real Ales am Hahn (zumindest schon so ums Jahr 2000), und bei meinem letzten Besuch in England 2013 hatte ich ein fantastisches Pale Ale von den Orkney-Inseln im Glas. Auch da hat sich m.E. das Bierangebot eher verbessert als verschlechtert, wobei die laute und etwas billige Atmosphäre leider bleibt. Von dem jährlichen Bierfest habe ich auch schon gehört, bin mir aber sicher, dass es das zu meiner Zeit (wie sich das anhört ;) ) noch nicht gab. Also scheint es auch hier besser geworden zu sein.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: England

#37

Beitrag von diapolo »

Hi,
ich hab bis jetzt ein Cider--Festival und ein Ale-Festival bei Weatherspoon mitgemacht. War sehr interessant.
Es stimmt das Bier ist dort am billigsten...deswegen gehen meine Frau und ich da meistens rein :redhead

Ich habe das Harveys noch nicht bewusst getrunken, ich werde aber diesen Sommer drauf achten!

Ich freu mich schon wieder und würde am liebsten morgen los fahren!


mfg

Bernd
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Re: England

#38

Beitrag von Fichtenknicker »

DevilsHole82 hat geschrieben:
Sura hat geschrieben:In Deutschland kannst du ja froh sein, wenn es neben dem Standardbier aus dem Hahn noch was halbwegs ordentliches aus der Flasche gibt.....
Das Problem kenne ich hier im Siegerland zu gut. Die Gaststätten die überhaupt noch existieren haben einen Schankvertrag mit den örtlichen Pilsbrauereien (90% Krombacher und Erzquell) und dürfen auch nur deren Angebot anbieten. Selbst die Pseudo-Pubs haben Verträge mit Großbrauereien und nie mehr als drei Zapfhähne. Und da kommt auch nur Pils, Weizen und Guinness raus. Ein Drama.
Vermutlich liegts aber daran, dass der Siegerländer einfach zu konservativ ist. Da kommt entweder Krombacher oder Erzquell ins Glas :puzz .
Nun, das liegt an mehreren Faktoren:
1) Neue Pächter scheuen die Investitionen in eine unabhängige Brauanlage
2) Wenn Krommi nur 2 Sorten hat, ist das halt so
3) In England, ich kenne es aus Kent, gibt es auch Pubs in denen nur eine Brauerei ausschenkt. Nur hat in diesem Fall Sherperd Neame halt mehr Sorten im Anstich.
4) Der deusche Biergeschmack ist in vielen Fällen halt sehr einseitig und
5) durch das JEHOVA wird diese diese Eindimensionalität noch gefördert.
Captain Brewley hat geschrieben:Craft Beer ist Hipsterscheiße.
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Re: England

#39

Beitrag von Trooper »

ThomasWi hat geschrieben:in DE wird ja viel über das britische Bier gelästert, zumindest vom gemeinen Industriepilstrinker.
Du sagst es! Mein bester Kumpel war auch immer so ein Kandidat. Nur Beck's Gold, San Miguel und diese ganze Plörre getrunken, hauptsache schön langweilig. Bis wir dann eine gemeinsame Rundreise durch Schottland gemacht habe. Er war im Vorfeld mega skeptisch bzgl. der Bierkultur dort, auf der Reise konnte ich ihn dann aber von der Welt der Ales überzeugen, seitdem ist er auch begeistert und probiert gerne allerlei Real Ales, IPAs usw. aus.

England steht bei mir ganz oben auf der Wunschliste. USA, Schottland, Irland und vor allem Dublin habe ich schon teils mehrfach besucht und mich jedes Mal wie wild durch die Pubs und deren Ale-Angebot probiert. Gibt einfach nirgendwo ein solch geniales Pub- und Bierangebot wie in diesen Ländern. Deutschland ist dagegen einfach die totale Ödnis.

Wünsche dir weiterhin eine schöne Reise, ThomasWi! Lass dir das Real Ale schmecken :Smile
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flying
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Re: England

#40

Beitrag von flying »

Das Timothy Taylor Landlord ist ein echter Klassiker, ein Superbier.
Hab ich schon lange als Clonbrew auf dem Radar. Die Hefe ist ja schon mal bekannt. Die West Yorkshire Ale.


https://www.wyeastlab.com/hb_yeaststrai ... cfm?ID=189
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Re: England

#41

Beitrag von Johnny H »

flying hat geschrieben:
Das Timothy Taylor Landlord ist ein echter Klassiker, ein Superbier.
Hab ich schon lange als Clonbrew auf dem Radar. Die Hefe ist ja schon mal bekannt. Die West Yorkshire Ale.
Da kursieren ja einige Klonrezepte, zumindest eines davon (Mad Fermentationist) basiert auf 100% Golden Promise Pale Ale Malt.

Hier ist ein anderes mit etwas Black Malt, und in einem Buch von Graham Wheeler scheint auch ein Rezept enthalten zu sein.

Edit: man kann sogar eine fertige Mischung kaufen, allerdings mit der Notti
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Re: England

#42

Beitrag von flying »

Ich habe mich 2014 schon mal damit beschäftig. Wasser auf 200 ppm Sulfat aufgesalzen, Pilsner Malz von der hiesigen Malzfabrik und Karamellmalze, EKG, Brewers Gold, Fuggles und die Wyeast 1469.
Das Ergebnis war ein leckeres Bier aber noch optimierungsbedürftig. Die 1469 ist bei warmer Gärung anfangs immer mörderfruchtig. Das baut sich jedoch ab. Ich würde daher zukünftig etwas kühler gären aber mit mehr Anstellhefe arbeiten. Das Wasser werde ich nicht mehr mit den Gips aus dem Shop aufbereiten sondern mit einem natürlichen Mineralwasser wie Extaler (900 ppm Sulfat) verschneiden. Vielleicht gibt es den Savjinki SG ja auch mal im Hobbyshop, ansonsten eher pur Fuggles. Dann noch etwas Irish Moos...Ach ja, mein Grundmalz bleibt das Landsberger PiMa. Gibt es eigentlich englische Karamellmalze aus Maris Otter und co.??
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Re: England

#43

Beitrag von Seed7 »

flying hat geschrieben: Gibt es eigentlich englische Karamellmalze aus Maris Otter und co.??
Selber machen.

Ingo ;)
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flying
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Re: England

#44

Beitrag von flying »

ich dachte eigentlich an so eine Art Carahell oder Carapils aus Maris Otter, damit ich mein überreich vorhandenes, einheimisches Basismalz verwenden kann aber dennoch einen "englischen Touch" reinkriege...?
Ein englisches Basismalz trägt vermutlich zum "nussigen" Charakter bei aber auch die Hefe bei der "stone fruit- ester" angegeben und auch dabei sind.
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Re: England

#45

Beitrag von Sura »

gulp hat geschrieben:
Sura hat geschrieben:Ich weiss garnicht was an 5€ für ein Pint viel ist..... ich zahle hier in nahezu jeder Kneipe 4€+ für ein halbes.....
Da muss ich nicht hin, ganz ehrlich. Hier (Speisen und Getränke) ist es auch nicht schlecht. :Bigsmile

Gruß
Peter
Da kann ich dich nur beneiden. Die Preise habe ich hier schon seit ca. 25 Jahren nicht mehr für ein Bier bezahlt.....
Warum auch immer, im Norden kostet das Bier halt unverhältnismässig mehr als im Süden....
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
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Re: England

#46

Beitrag von Seed7 »

flying hat geschrieben:ich dachte eigentlich an so eine Art Carahell oder Carapils aus Maris Otter, damit ich mein überreich vorhandenes, einheimisches Basismalz verwenden kann aber dennoch einen "englischen Touch" reinkriege...?
Ich kenne nur das "normale" MO und das helle "MO" das wie Pilsnermalz gemacht ist. Die nuessigkeit kannst du vielleicht mit einer mindestmenge an Muenchner kombiniert mit Biscuit Malz hin bekommen. Vielleicht sogar mit ein ganz leicht angerostetes Meunchner. Wichtiger als das Basismalz ist natuerlich die Hefe, aber auch Englisches Crystal malz. Das bringt doch deutlich einen andere geschmack als die kontinentalen Cara's. (Invertzucker II & III nicht vergessen)

Gaerung, ansetzten bei 2-3°C unter der gewuenschten Temperatur und dan frei hoch gehen lassen biss die richtige erreicht ist, dann kontroliert weiter gaeren lassten. Zu viel fruechtigkeit und der schoene Goldings schneit unter.
Die Balanze ist so wichtig bei diesen Bieren und haben fuer mich alles. Wo "das Deutsche Bier" malzbetont ist und Hefeprofile (bis auf das Weizen) verpoent ist, die Amerikaner fuer alles viel zu viel vom falschen Hopfen benuetzen und die Belgier den hopfen fast vergessen haben und sich nur um die Hefe kuemmern ist das Englische Bier das "totale Bier" (Gesamtkunstwerk?).

Ingo
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Micha Ale
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Re: England

#47

Beitrag von Micha Ale »

Die Balanze ist so wichtig bei diesen Bieren und haben fuer mich alles. Wo "das Deutsche Bier" malzbetont ist und Hefeprofile (bis auf das Weizen) verpoent ist, die Amerikaner fuer alles viel zu viel vom falschen Hopfen benuetzen und die Belgier den hopfen fast vergessen haben und sich nur um die Hefe kuemmern ist das Englische Bier das "totale Bier" (Gesamtkunstwerk?).
:Smile
Das hast du jetzt aber schön gesagt...
Wir fahren seit vier Jahren nach England im Sommer,
und die Ales machen mich echt fertig, unfassbar gut.
Wenn die so ein bisschen fruchtig sind, nicht ZU bitter (zb Doom Bar oder Old Thumper)... da geht nichts drüber.

Und, was noch nicht erwähnt wurde, was an den Pubs grossartig ist:
Man bekommt das Pint so voll gemacht, das sich die Bieroberfläche Konvex über den Glasrand wölbt,
man trinkt eher schneller eins mehr um der Sperrstunde vorzubeugen, mann muss sein Pint selbst zu seinem Platz tragen...
und für all die halbbetrunkenen, die da ihr übervollen Gläser durchs Pub balancieren, liegt da dann ein schöner, dicker... Teppichboden :Shocked
Der so sehr lebt, das er einem sein leid zu klagen scheint...
Einfach cool!
LG,
Micha
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Re: England

#48

Beitrag von riegelbrau »

Micha Ale hat geschrieben:Und, was noch nicht erwähnt wurde, was an den Pubs grossartig ist:
Man bekommt das Pint so voll gemacht, das sich die Bieroberfläche Konvex über den Glasrand wölbt,
man trinkt eher schneller eins mehr um der Sperrstunde vorzubeugen, mann muss sein Pint selbst zu seinem Platz tragen...
und für all die halbbetrunkenen, die da ihr übervollen Gläser durchs Pub balancieren, liegt da dann ein schöner, dicker... Teppichboden :Shocked
Der so sehr lebt, das er einem sein leid zu klagen scheint...
Einfach cool!
Auf den Punkt gebracht! Ich war noch nicht sehr oft in England, aber ganu das habe ich auch erlebt und finde es klasse!
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Re: England

#49

Beitrag von Johnny H »

Seed7 hat geschrieben:Die Balanze ist so wichtig bei diesen Bieren und haben fuer mich alles. Wo "das Deutsche Bier" malzbetont ist und Hefeprofile (bis auf das Weizen) verpoent ist, die Amerikaner fuer alles viel zu viel vom falschen Hopfen benuetzen und die Belgier den hopfen fast vergessen haben und sich nur um die Hefe kuemmern ist das Englische Bier das "totale Bier" (Gesamtkunstwerk?).
Das ist wirklich ein schöner Satz, Ingo!
Micha Ale hat geschrieben:Man bekommt das Pint so voll gemacht, das sich die Bieroberfläche Konvex über den Glasrand wölbt,
man trinkt eher schneller eins mehr um der Sperrstunde vorzubeugen, mann muss sein Pint selbst zu seinem Platz tragen...
und für all die halbbetrunkenen, die da ihr übervollen Gläser durchs Pub balancieren, liegt da dann ein schöner, dicker... Teppichboden
Der so sehr lebt, das er einem sein leid zu klagen scheint...
Und das gefällt mir natürlich auch - entweder "lebender" Teppichboden oder Holzboden mit Patina. Letzteres ist ja durchaus auch verbreitet. Weiterhin stützt man sich beim Bestellen am besten nicht auf der Theke ab :)
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Re: England

#50

Beitrag von Neubierig »

Micha Ale hat geschrieben: Und, was noch nicht erwähnt wurde, was an den Pubs grossartig ist:
Man bekommt das Pint so voll gemacht, das sich die Bieroberfläche Konvex über den Glasrand wölbt,
Ich lernte vor 25 Jahre ein deutsches Mädel kennen, die in Folkestone (Kent) war, um Englisch zu lernen. Sie arbeitete Abends im Pizza Hut, und am ersten Tag musste ein Lagerbier servieren. Sie hat das natürlich in der deutsche Art gemacht, mit viel Schaum usw. Sie lernte dann ziemlich schnell, wie die Kunden auf so was reagieren ...

Als ich erst nach Deutschland kam, in 1995, ging ich mal mit einem Arbeitskollege in einer Kneipe (wie hier schon erwähnt, ist es üblich mit den Kollegen nach der Arbeit ein paar Biere trinken zu gehen, für die Deutschen war meine Frage "Wer will jetzt ins pub?" eher seltsam vorgekommen), und er hat es mir erzählt: Ein gutes Bier sollte 7 Minuten benötigen, um richtig ins Glas zu kommen. Wenn der Schaum nicht besonders gut ist, kann man, als Scherz, fragen "Hat dieses Bier wirklich 7 Minuten gebraucht, um ausgeschenkt zu werden?"

Meine Antwort lautete: "In England, if the beer comes with any head at all, you are allowed to ask - how much do you charge for a full pint?"

Oder wenn das Glas sonstwie nicht randvoll ist:

Customer: Do you think you could fit a whisky in that?
Landlord: Yes of course sir!
Customer: Why don't you fill it with beer then?


Ein Kumpel von mir hat das einmal versucht, nur als Scherz, der Landlord aber, nachdem er "Of course" gesagt hatte, nahm schnell das Glas, und kippte doch ein Whisky 'rein! Ich denke er hat den Scherz schonmal gehört ...


Cheers,

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