Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

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Schickermann
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Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#1

Beitrag von Schickermann »

Hallo Zusammen,

ich plane derzeit meinen zweiten Sud und ich möchte meine Fehler vom letzten Mal nicht wiederholen, ein paar Arbeitsschritte und das Ergebnis ein wenig optimieren. Ich denke, diese Fragen plagen jeden Neuling, welche Verbesserung sinnvoll ist.

Ich habe bislang folgendes erkannt:

- Der Einkocher sollte isoliert werden (Alu-beschichtete Iso-Matte)
- Sorgfältiger einmaischen (Klumpen vermeiden)
- langsamer Läutern
- Hefestarter statt "auf die Würze geben"
- Monofilamentfilter nach Whirlpool bis Whirlpool-Technik besser sitzt
- NICHT GUCKEN!!! (Hauptgärung)

Was mich ziemlich gestört hat und ich nicht weiß, wie ich das in den Griff bekommen soll:

- Von der im Rezept angegebenen Ausschlagmenge von 20 Litern hab ich gerade mal 17 Liter im Gäreimer
- schwankende Zimmertemperatur während der Hauptgärung (18,5 und 22,5°C)

Bei diesen Punkten überlege ich noch, bin mir aber unsicher, ob das schon Sinn macht:

- Würzekühlung durch Eintauchkühler
- Cold Crash
- IPA als nächstes Rezept (ohne Wasseraufbereitung)

Würde weitere Tipps wäre ich sehr dankbar!
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§11
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#2

Beitrag von §11 »

Vergiss am Anfang mal die Mengen die in Rezepten angegeben sind. Das sind gute Anhaltspunkte, mehr aber auch nicht.

Was du machst, du laeuterst einfach bis du den Zielwert fuer dein Extrakgehalt triffst. Dein Zielwert liegt um deine Eindampfrate unter der angestrebten Stammwuerze. Kennst du deine Verdampfungsrate noch nicht, rechne mit 10% je Stunde.

Beispiel:
Dein Bier soll 12 GG% StW (hier waere auch Grad P richtig). Du kochst 1Std. d.h. dein Zielwert liegt 10% unter den 12GG%,--> du gibst Nachguesse bis du 10,8 GG% in der Pfanne erreichst.
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Flothe
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#3

Beitrag von Flothe »

Schickermann hat geschrieben:- Der Einkocher sollte isoliert werden (Alu-beschichtete Iso-Matte)
- Sorgfältiger einmaischen (Klumpen vermeiden)
- langsamer Läutern
- Monofilamentfilter nach Whirlpool bis Whirlpool-Technik besser sitzt
Alles sinnvoll und sollte auch einfach umzusetzen sein.
Schickermann hat geschrieben:- Hefestarter statt "auf die Würze geben"
Denke hier liegt eine begriffliche Unschärfe vor. Vermutlich meinst du keinen Starter, sondern die vorherige Rehydratation der Hefe in Wasser.
Ein sog. "Starter" ist eine Vorkultur, um eine kleine Menge Hefe auf Anstellmenge zu bringen.
Schickermann hat geschrieben:- Von der im Rezept angegebenen Ausschlagmenge von 20 Litern hab ich gerade mal 17 Liter im Gäreimer
Um das in den Griff zu bekommen, musst du deine Sudhausaubeute kennen. Nach einem Sud ist das noch nicht möglich und bis du die so in etwa kennst, wird es auch noch etwas dauern. Wenn du Rezepte von MMuM nimmst, dann hat jeder Autor seine eigene SHA dem Rezept zugrunde gelegt. Hier ist es eventuell sinnvoll pauschal auf 60 % zu stellen, damit die Rezepte für dich vergleichbar sind und du ein Gefühl für die Bedeutung der SHA bekommst.
Schickermann hat geschrieben:- schwankende Zimmertemperatur während der Hauptgärung (18,5 und 22,5°C)
In den Griff bekommst du das nur durch einen Kühlschrank oder eine Truhe. Eine Schwankung der Raumtemperatur ist aber erstmal auch nicht so tragisch. Wichtig ist wie sehr die Temperatur der Würze schwankt. Das Flüssigkeitsvolumen bildet einen Puffer, d.h. die Würzetemperatur schwankt mit einer viel geringeren Amplitude als die Raumtemperatur. Zudem erzeugt die Gärung selbst auch Wärme.

Schickermann hat geschrieben:- Würzekühlung durch Eintauchkühler
Kannst du sicherlich machen. Würde dir aber (nach einem Sud) zunächst empfehlen andere Prozesse besser in den Griff zu bekommen, bevor du mit der nächsten Gerätschaft im Sud rumhampelst.
Schickermann hat geschrieben:- Cold Crash

Wenn du einen passenden Kühlschrank hast, dann nur zu.
Schickermann hat geschrieben:- IPA als nächstes Rezept (ohne Wasseraufbereitung)

Wenn deine Wasserwerte nicht völlig daneben liegen für ein IPA, dann steht dem doch nichts im Wege. Ein IPA ist kein Hexenwerk. Siehe hierzu auch den Artikel im Braumagazin.

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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#4

Beitrag von §11 »

§11 hat geschrieben:Vergiss am Anfang mal die Mengen die in Rezepten angegeben sind. Das sind gute Anhaltspunkte, mehr aber auch nicht.

Was du machst, du laeuterst einfach bis du den Zielwert fuer dein Extrakgehalt triffst. Dein Zielwert liegt um deine Eindampfrate unter der angestrebten Stammwuerze. Kennst du deine Verdampfungsrate noch nicht, rechne mit 10% je Stunde.

Beispiel:
Dein Bier soll 12 GG% StW (hier waere auch Grad P richtig). Du kochst 1Std. d.h. dein Zielwert liegt 10% unter den 12GG%,--> du gibst Nachguesse bis du 10,8 GG% in der Pfanne erreichst.
Ich she grad, ich hab hier etwas verwirrend geschrieben. Ich meine damit natuerlich man gibt Nachguesse bis man den Zielwert erreicht hat....
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#5

Beitrag von Schickermann »

Flothe hat geschrieben:
Schickermann hat geschrieben:- Hefestarter statt "auf die Würze geben"
Denke hier liegt eine begriffliche Unschärfe vor. Vermutlich meinst du keinen Starter, sondern die vorherige Rehydratation der Hefe in Wasser.
Ein sog. "Starter" ist eine Vorkultur, um eine kleine Menge Hefe auf Anstellmenge zu bringen.
Ja, das meinte ich. Begriffe vertauscht...
Flothe hat geschrieben:
Schickermann hat geschrieben:- Von der im Rezept angegebenen Ausschlagmenge von 20 Litern hab ich gerade mal 17 Liter im Gäreimer
Um das in den Griff zu bekommen, musst du deine Sudhausaubeute kennen. Nach einem Sud ist das noch nicht möglich und bis du die so in etwa kennst, wird es auch noch etwas dauern. Wenn du Rezepte von MMuM nimmst, dann hat jeder Autor seine eigene SHA dem Rezept zugrunde gelegt. Hier ist es eventuell sinnvoll pauschal auf 60 % zu stellen, damit die Rezepte für dich vergleichbar sind und du ein Gefühl für die Bedeutung der SHA bekommst.
Was genau meinst du mit "Gefühl dafür zu bekommen"?
Flothe hat geschrieben:
Schickermann hat geschrieben:- schwankende Zimmertemperatur während der Hauptgärung (18,5 und 22,5°C)
In den Griff bekommst du das nur durch einen Kühlschrank oder eine Truhe. Eine Schwankung der Raumtemperatur ist aber erstmal auch nicht so tragisch. Wichtig ist wie sehr die Temperatur der Würze schwankt. Das Flüssigkeitsvolumen bildet einen Puffer, d.h. die Würzetemperatur schwankt mit einer viel geringeren Amplitude als die Raumtemperatur. Zudem erzeugt die Gärung selbst auch Wärme.
Schickermann hat geschrieben:- Würzekühlung durch Eintauchkühler
Kannst du sicherlich machen. Würde dir aber (nach einem Sud) zunächst empfehlen andere Prozesse besser in den Griff zu bekommen, bevor du mit der nächsten Gerätschaft im Sud rumhampelst.
Schickermann hat geschrieben:- Cold Crash

Wenn du einen passenden Kühlschrank hast, dann nur zu.
Schickermann hat geschrieben:- IPA als nächstes Rezept (ohne Wasseraufbereitung)

Wenn deine Wasserwerte nicht völlig daneben liegen für ein IPA, dann steht dem doch nichts im Wege. Ein IPA ist kein Hexenwerk. Siehe hierzu auch den Artikel im Braumagazin.
Danke!
§11 hat geschrieben:Vergiss am Anfang mal die Mengen die in Rezepten angegeben sind. Das sind gute Anhaltspunkte, mehr aber auch nicht.

Was du machst, du laeuterst einfach bis du den Zielwert fuer dein Extrakgehalt triffst. Dein Zielwert liegt um deine Eindampfrate unter der angestrebten Stammwuerze. Kennst du deine Verdampfungsrate noch nicht, rechne mit 10% je Stunde.

Beispiel:
Dein Bier soll 12 GG% StW (hier waere auch Grad P richtig). Du kochst 1Std. d.h. dein Zielwert liegt 10% unter den 12GG%,--> du gibst Nachguesse bis du 10,8 GG% in der Pfanne erreichst
Hab ich schon verstanden. Aber wie bekomme ich den Teil der Würze zur Messung so schnell heruntergekühlt? Oder Einfach bei der Temperatur dpindeln und mit der Korrekturtabelle den Wert ablesen?
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#6

Beitrag von §11 »

Am sinnvollsten ist dafür eine Läuterspindel. Da es hier aber eh nicht so genau drauf ankommt. Kannst du sicherlich auch umrechnen. Ich persönlich heb noch ein paar Lite Glattwasser auf (ergibt sich bei mir eh, wenn das Malzrohr vom BM auf einem Eimer steht). Ich hör dann etwas früher mit den Nachgüssen auf und korrigiere mit Glattwasser kurz vor Kochende
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#7

Beitrag von Schickermann »

Ich denke, ein Läuterspindel macht sinn für mich. Dann kann ich mir auch noch ne Spindel im Bereich 0-7°P holen da ich die Restextraktmessung mehr als schwierig und ungensu empfinde mit der 0.5er-Skalierung
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#8

Beitrag von floflue »

Schickermann hat geschrieben: Was genau meinst du mit "Gefühl dafür zu bekommen"?
Noch ein, zwei, drei oder noch mehr Sude machen um so die Sudhausausbeute Deiner Anlage kennen zu lernen. Ich rechne lieber mit einer niedriegeren Sudhausausbeute und freue mich dann, wenn ein oder zwei Liter mehr im Gärfass landen.

Wo in etwa Deine Ausbeute landen kann und wird, wird nur die Erfahrung zeigen. Deswegen der Hinweis mit dem Gefühl. Am Anfang ist es wichtiger, die Abläufe zu verstehen und in den Griff zu bekommen, als sich darüber Gedanken zu machen, wieso es drei Liter weniger sind. Auch hier spielt die Routine eine Rolle.

Um jetzt konkret ne Frage zu stellen, was für eine Stammwürze wolltest Du mit 20 l haben, und was für eine Stammwürze hattest Du bei den 17l?
Bierbrauen ist ein perfektes Hobby um etwas wichtiges zu lernen: Geduld!
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#9

Beitrag von Schickermann »

floflue hat geschrieben:Um jetzt konkret ne Frage zu stellen, was für eine Stammwürze wolltest Du mit 20 l haben, und was für eine Stammwürze hattest Du bei den 17l?
Ziel war 13.1°P und ich hab 13.9°P. Nachdem Nachguss lag ich bei 10.7 und sollte bei 10.5 liegen.
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#10

Beitrag von Schickermann »

Hi nochmal,

Ich habe mich für den nächsten Sud zu einem Cascadian Dark Ale entschieden.

Zu folgenden Punkten hätte ich gerne eure Tipps oder Anregungen:

BRAUWASSER
Aufgrund dieser Analyse meines Wassers und der Schüttungsdaten habe ich mich entschieden das Thema nicht zu betrachten, da ich bei der Maische-pH bei 5.8 lande. Etwas hoch, aber im vertretbaren Bereich. Wenn empfohlen, würde ich 200 gr Sauermalz hinzugeben. Laut dem MMuM-Rechner komme ich dann auf 0°dH RA.

MALZ
Gibt es beim Röstmalz etwas zu beachten oder kann das so mit rein? Ich hatte mal gelesen, von wegen Dickmaische erstellen und später zur Maische geben...

NACHISOMERISIERUNG
Beim letzten Sud hat die Kühlung auf 80°C 40 Minuten gedauert. Die Zeit möchte ich reduzieren. 20 Minuten fände ich als Maxium. Entweder passe ich die Hopfengaben an oder ich muss aktiv kühlen. Für die aktive Kühlung liebäuge ich mit einem Silikonschlauch durch dem kaltes Wasser läuft - weil günstig und pragmatisch.

HEFE
Ich würde gerne die Nottingham Ale gegen die S04 austaschen. Weil die empfohlene Gärtemperatur höher ist. Ich bekomme im HWR derzeit kaum 20°C im Mittel.

HOPFENSTOPFEN
Ich würde mir aus noch vorhandener Feinfilter-Siebgaze vom Braupartner und einer Baumwollschnur (natürlich angekocht) Hopfensäckchen basteln. Allerdings ist die Gaze 6 Jahre alt. MÜSSEN die Säckchen beschwert werden?

Ich hab voll Bock auf das Bier und freue mich auf eure Antworten.

Gruss
Steffen
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#11

Beitrag von §11 »

Cascadian Dark Ale ist ein "Kunstprodukt". Der Bierstil ist also nicht irgendwie entstanden oder hat sich entwickelt, sondern ist 2006 von Shaun Hill Brewery entwickelt worden (urspruenglich als black IPA) und wurde dann von Mitch Steele fuer Stone uebernommen. Sinn des Stiles ist, wie der Name sagt, ein IPA, nur eben dunkel.

Das erzaehl ich jetzt nicht nur damit du siehst was fuer irrsinniges und belangloses Zeug ich mich merken kann, sondern vor allem weil es ein paar deiner Fragen beantwortet. :Bigsmile

Naemlich ob das Roestmalz mitgemaischt warden soll. Die Antwort ist nein! Di willst naemlich keine Roestmalzaromen in einem IPA haben. Wenn du (zufaellig) unser (Headless Brewing) Night Flight probiert hast, dann ist das Bier sehr nahe an der Grenze eines CDA, es hat naemlich Roestaromen und wurde folgerichtig von Oliver Wesseloh bei der Verkostung auf der Brau auch als Porter tituliert. Egal, den wichtig war ja das es ein super Bier war, oder? :Pulpfiction

Also Roestmalz erst ganz zum Schluss in die Maische, kurz vor dem Abmaischen

Aktive Kuehlung ist fuer mich das A und O beim IPA machen. Allerdings hat Silikon eine bescheidene Waermeubertragung. Besser ist du machst die aus flexiblen Kupferrohr (Baumarkt) eine Kuehlspirale.

Hefe: Kannst du machen. Allerdings willst du in einem IPA auch keine Hefearomen. 20C sind da schon ordentlich. Ich nimm eigentlich ausnahmslos die Nottingham, allerdings sehr kalt, also um die 12C. Da ist die absolut neutral, bzw. die paar Ester passen sehr gut zu einem fruchtigen IPA.

Nimm keine Hopfensaeckchen. Ich Weiss, das ist eine Glaubensfrage. Freiheit dem Hopfen! Ich bin da eher textilfreier Brauhippie. Schlauch kurz vor Ende der HG um. Leg in das neue Fass den Hopfen vor. Nach Ende der NG, ziehst du das Bier mit einem Schlauch von oben ab. Der Hopfen bleibt unten als dicke gruene Schicht ueber.

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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#12

Beitrag von Schickermann »

§11 hat geschrieben:Cascadian Dark Ale ist ein "Kunstprodukt". Der Bierstil ist also nicht irgendwie entstanden oder hat sich entwickelt, sondern ist 2006 von Shaun Hill Brewery entwickelt worden (urspruenglich als black IPA) und wurde dann von Mitch Steele fuer Stone uebernommen. Sinn des Stiles ist, wie der Name sagt, ein IPA, nur eben dunkel.

Das erzaehl ich jetzt nicht nur damit du siehst was fuer irrsinniges und belangloses Zeug ich mich merken kann, sondern vor allem weil es ein paar deiner Fragen beantwortet. :Bigsmile
Neee schon okay. Ich find so belangloses Zeugs toll :thumbup
§11 hat geschrieben:Naemlich ob das Roestmalz mitgemaischt warden soll. Die Antwort ist nein! Di willst naemlich keine Roestmalzaromen in einem IPA haben. Wenn du (zufaellig) unser (Headless Brewing) Night Flight probiert hast, dann ist das Bier sehr nahe an der Grenze eines CDA, es hat naemlich Roestaromen und wurde folgerichtig von Oliver Wesseloh bei der Verkostung auf der Brau auch als Porter tituliert. Egal, den wichtig war ja das es ein super Bier war, oder? :Pulpfiction

Also Roestmalz erst ganz zum Schluss in die Maische, kurz vor dem Abmaischen
Ehrlich? Hab ich mir gedacht. Daher die Frage. Ich hatte bislang ein BIPA von Buddelship und eins von Beavertown. An Röstaromen hat mich da nicht viel erinnert.

Werde es so umsetzen, sodass das Röstmalz 10 min. Vor Rastende eingemaischt wird.
§11 hat geschrieben:Aktive Kuehlung ist fuer mich das A und O beim IPA machen. Allerdings hat Silikon eine bescheidene Waermeubertragung. Besser ist du machst die aus flexiblen Kupferrohr (Baumarkt) eine Kuehlspirale.
Danke für den Tipp. Bin zwar handwerklich nicht unbegabt, aber schau mal ob ich mir dann nicht direkt die Edelstahlvariante leiste. Bei 10m Kupferrohr bin ich auch schon bei 40 Ocken.
§11 hat geschrieben:Hefe: Kannst du machen. Allerdings willst du in einem IPA auch keine Hefearomen. 20C sind da schon ordentlich. Ich nimm eigentlich ausnahmslos die Nottingham, allerdings sehr kalt, also um die 12C. Da ist die absolut neutral, bzw. die paar Ester passen sehr gut zu einem fruchtigen IPA.
Urgs. Im o.g. Rezept steht sogar 24 Grad Gärtemperatur sehe ich gerade. Dann wird die Nottingham auch für meine Umgebungstempertur gehen..
§11 hat geschrieben:Nimm keine Hopfensaeckchen. Ich Weiss, das ist eine Glaubensfrage. Freiheit dem Hopfen! Ich bin da eher textilfreier Brauhippie. Schlauch kurz vor Ende der HG um. Leg in das neue Fass den Hopfen vor. Nach Ende der NG, ziehst du das Bier mit einem Schlauch von oben ab. Der Hopfen bleibt unten als dicke gruene Schicht ueber.
Bekomme ich hin.

Danke für deine ausführliche Antwort.
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#13

Beitrag von der_dennis »

Schickermann hat geschrieben:Danke für den Tipp. Bin zwar handwerklich nicht unbegabt, aber schau mal ob ich mir dann nicht direkt die Edelstahlvariante leiste. Bei 10m Kupferrohr bin ich auch schon bei 40 Ocken.
Ich hab an meiner Anlage auch viel, viel selbst gemacht. Beim Kühler denke ich allerdings wie du. Für nen 37l Topf wollte ich einfach keinen Kühler selbst bauen, für den Einkocher auch nicht. Beim Einkocher hab ich mir immer einen fertigen geliehen, jetzt hab ich mir für den großen Topf einen mit 16m Edelstahlrohr und Gardena Anschlüssen für ~80€ gekauft. Daher: Wenn du nicht gerade 10m Kupferrohr rumliegen hast, spar dir die Mühe und kauf nen Fertigen :thumbup Ich hab den hier in der 50l Variante hier, top Verarbeitung
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Sura
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#14

Beitrag von Sura »

Um deinen Frust aus dem anderen Thread mal ein wenig beizukommen, poste ich mal ein wenig quer. Passt hier ja eigentlich besser hin.....

- Das Wasser von der Kühlspirale in die Würze kommt..... ärgerlich. Mehr aber auch nicht. Das ist jetzt nicht so schlimm.
- Schimmel auf dem Hahn schon eher. Aber auch hier ist das egal, solange das nur aussen ist. Dann schlauchst du eben von oben ab: Silikonschlauch mit Wasser füllen, ein Ende tiefer halten wie den Gäreimer, das andere Ende in das Jungbier, laufen lassen. Achte nur darauf, daß das Jungbier nicht zu kalt ist, sonst entbindet sich Co2 im Schlauch und du kannst das alle 10l von vorne starten :)
- Handgriff abgebrochen ist Mist. Die Schwerkraft und kleine Hocker sind dein Freund. Ich hebe nichts was ich nicht von unten festhalten kann, und nichts was heiss ist. Muss man auch nicht. Ist mir zu gefährlich.
- Thermometer... ja... kauf einfach von verschiedenen Firmen 2-3 und vergleiche, oder einmal ein vernünftiges. Ich kontrolliere auch regelmässig meine Thermometer und meine Spindeln/Refraktometer ob sie alle gleich anzeigen. Und zum abmaischen reichen auch 75°C oder einfach die Temperatur der letzten Rast.
- Und zur Qualität: Naja, bei deinen Hobbykochkünsten wirst du auch nich beim erstenmal grosartiges vollbracht haben. Und alles für andere ist man sich selbst die Messlatte. Lass dir mal von verschiedenen Köchen Ketchup servieren. Keiner wird wie Hela oder Heinz schmecken. Manche vielleicht besser, manche schlechter. Hauptsache es schmeckt einem selbst :)
- Kochen im Einkocher..... kauf dir einen 500-1000W Tauchsieder und häng ihn mittig rein. Das ist wohl das sinnigste. Bis der Würzebruch vorbei ist kannst du übrigens auch den Deckel drauf lassen. Da spart auch etwas Zeit.

Wenn man bis zum Hals in der Scheisse steckt, darf man den Kopf nicht hängen lassen :)

Gruß,
Kai
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#15

Beitrag von Wombat-Brewing »

Danke für den Tipp. Bin zwar handwerklich nicht unbegabt, aber schau mal ob ich mir dann nicht direkt die Edelstahlvariante leiste. Bei 10m Kupferrohr bin ich auch schon bei 40 Ocken.
Vergiss nicht, dass Kupfer eine deutlich (3-4x) höhere Wärmeleitfähigkeit hat als Eisen!

Lg
Michael
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#16

Beitrag von Kobi »

Schickermann hat geschrieben:
floflue hat geschrieben:Um jetzt konkret ne Frage zu stellen, was für eine Stammwürze wolltest Du mit 20 l haben, und was für eine Stammwürze hattest Du bei den 17l?
Ziel war 13.1°P und ich hab 13.9°P. Nachdem Nachguss lag ich bei 10.7 und sollte bei 10.5 liegen.
Auch auf die Gefahr, jetzt eine quasi-religiöse Diskussion loszutreten, juckt es mich doch gerade in den Fingern zu schreiben...
Das erscheint mir jetzt doch als ein Luxusproblemchen. So genau streben wir das nie an; wenn wir oberhalb der Zielstammwürze liegen, ist es doch gut - anschließend wird mit Wasser verdünnt, bis wir die Zielstammwürze haben. Vor dem Kochen mache ich mir die Gedanken allerdings noch nicht; 0,2 Abweichung finde ich nicht erwähnenswert.
Nun muss ich dazu sagen, dass wir vor längerer Zeit ohnehin schon dazu übergegangen sind, stärker einzumaischen ("high gravity") und generell vor der Hefezugabe rückzuverdünnen, weil wir die Verdünnung als bequem empfinden und Nachteile noch nicht festgestellt haben. High Gravity hat natürlich nicht nur Vorteile, aber es kommt eben immer auf den persönlichen Anspruch an. Eindeutig angenehm ist aber neben der entspannteren Haltung zur Zielstammwürze, dass wir damit unsere 2 Einkocher (á 29 l) deutlich besser auslasten (bis zu 62 Litern letztes Mal bei 13,2° P nach dem Rückverdünnen) und mit dem kalten Wasser (ja, ich weiß: Kontaminationsgefahr... aber Leitungswasser ist - eigentlich - ganz OK, bisher seit 15 Jahren keine Probleme...) auch das Kühlen beschleunigen.

Prost
Andreas
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#17

Beitrag von Schickermann »

Hey danke. Interessante Antwort. Das mit dem rückverdünnen werde ich mal im Auge behalten, weil ich auch beim letzten mal zu hoch war und auch noch Nachgusswasser überhatte.

Interessant auch wegen dem Leitungswasser: Ich hab in einem anderen Thread geflucht, weil mir 200 ml aus der Kühlschlange da rein gelaufen ist.
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Re: Anfänger: Wie sinnvoll verbessern?

#18

Beitrag von Alt-Phex »

Die Zielstammwürze exakt zu treffen ist nicht wichtig, rückverdünnen geht immer.
Wenn man seine Anlage kennt und den Prozess verinnerlicht hat geht das besser.

Letztendlich hängt das ja auch von der Schüttung, der Läuterarbeit und der Verdampfung ab.
Wenn man immer was anderes braut variieren diese Parameter halt, dann reagiert man halt
darauf - z.b. mit Verdünnung. Gerade bei kleinen Mengen verdampft halt mehr, bei Minisuden
oder High Gravity muss ich auch immer etwas ausgleichen. Das kommt bei mir einfach aus dem
Wasserhahn. Da ist während des brauens und kühlens genug frisches Wasser durchgelaufen.

Und ob das fertige Bier dann 11,8 oder 12,3°P hat ist erstmal nicht relevant.
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