Phenol Infektion... woher kommts?
- JuggerNaut84
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Phenol Infektion... woher kommts?
Ich hatte ja am Mitwoch mein Lager beim Vereinstreffen der Braufreunde Berlin dabei, welches leider eine Chlorphenol-Infektion hatte.
In einem Sud im August hatte ich mir diese scheisse bei einer Kollegin eingefangen als ich dort gebraut hatte. Daraufhin hatte ich alle Flaschen mit ChemiOxi gereinigt und im Einkocher bei 80°C sterilisiert. folgende Sachen aus dem Kaltbereich waren beim ersten Sud im Einsatz:
Kunststoffeimer 30L / Abfüllpistole Metall
Weinballon 30L
Flaschen/ Bierheber.
Alles habe ich mit ISO- desinfiziert und auch vorher gereinigt.
Ich hatte vor dem Lager-Sud das Kellerbier/Beerchenbier mit Hagebutten gebraut (Kellerbier im Ballon und Beerchenbier im Eimer vergoren) beide habe ich über den Eimer und die Abfüllpistole abgefüllt in die sterilisierten Flaschen mit dem Bierheber. Beide hatten also Kontakt mit den Gerätschaften aus dem Chaossud in Potsdam (die Ur-Infektion) Nun das Komische Beide sind sauber!
Das Lager hatte ich UG in einem neuen Fermenter vergoren und dann über der Hefe in den sauberen Eimer (vorher mit Iso desinfiziert) dann die Hefe geerntet und zurück in den Fermenter und gestopft. Nach dem Stopfen durch einen Monofilamentfilter (ausgekocht bei 98°C) in den Eimer um den Hopfen raus zu bekommen und genauso Abgefüllt in die strilisierten Flaschen.
Meine Vermutung: Ich habe heute nen Starter mit der Erntehefe angesetzt, die ist definitiv nicht infiziert (Chlorphenol ist ja gut identifizierbar) Das Kellerbier ist nicht infiziert, das Lager ist auch in anderen Flaschen die Vorher nicht dabei waren infiziert.
Daher denke ich, dass die Krux beim Abfüllen liegt. Ich habe heute mal den Hahn vom Eimer abgeschraubt und ein paar Drecknester gefunden zw. Dichtung und Eimer... kann es sein, dass, weil das Bier länger Kontakt mit dem Eimer hatte (beim Hefeernten) sich die Infektion hier reingeschlichen hat? - dagegen spricht aber dass ich vorher das Beerchenbier komplett dort drin hatte und nichts war.
Die Abfüllpistole hab ich evtl. auch noch im Verdacht, kann man die aufschrauben oder so?
Mein dritter Verdachtsmoment ist, dass ich einfach durch das zweimalige Umfüllen wilde Hefen in den Sud bekommen habe die in meiner Bude rumfliegen.
Was meint ihr wie kann ich das vermeiden. ich werd jetzt alles noch einmal gründlich mit Base und Säure reinigen und abkochen und desinfizieren. Die Flaschen schließe ich mal als Keimherd aus und koche die Betroffenen einfach nochmal in Chemioxi bei 90°C aus.
In einem Sud im August hatte ich mir diese scheisse bei einer Kollegin eingefangen als ich dort gebraut hatte. Daraufhin hatte ich alle Flaschen mit ChemiOxi gereinigt und im Einkocher bei 80°C sterilisiert. folgende Sachen aus dem Kaltbereich waren beim ersten Sud im Einsatz:
Kunststoffeimer 30L / Abfüllpistole Metall
Weinballon 30L
Flaschen/ Bierheber.
Alles habe ich mit ISO- desinfiziert und auch vorher gereinigt.
Ich hatte vor dem Lager-Sud das Kellerbier/Beerchenbier mit Hagebutten gebraut (Kellerbier im Ballon und Beerchenbier im Eimer vergoren) beide habe ich über den Eimer und die Abfüllpistole abgefüllt in die sterilisierten Flaschen mit dem Bierheber. Beide hatten also Kontakt mit den Gerätschaften aus dem Chaossud in Potsdam (die Ur-Infektion) Nun das Komische Beide sind sauber!
Das Lager hatte ich UG in einem neuen Fermenter vergoren und dann über der Hefe in den sauberen Eimer (vorher mit Iso desinfiziert) dann die Hefe geerntet und zurück in den Fermenter und gestopft. Nach dem Stopfen durch einen Monofilamentfilter (ausgekocht bei 98°C) in den Eimer um den Hopfen raus zu bekommen und genauso Abgefüllt in die strilisierten Flaschen.
Meine Vermutung: Ich habe heute nen Starter mit der Erntehefe angesetzt, die ist definitiv nicht infiziert (Chlorphenol ist ja gut identifizierbar) Das Kellerbier ist nicht infiziert, das Lager ist auch in anderen Flaschen die Vorher nicht dabei waren infiziert.
Daher denke ich, dass die Krux beim Abfüllen liegt. Ich habe heute mal den Hahn vom Eimer abgeschraubt und ein paar Drecknester gefunden zw. Dichtung und Eimer... kann es sein, dass, weil das Bier länger Kontakt mit dem Eimer hatte (beim Hefeernten) sich die Infektion hier reingeschlichen hat? - dagegen spricht aber dass ich vorher das Beerchenbier komplett dort drin hatte und nichts war.
Die Abfüllpistole hab ich evtl. auch noch im Verdacht, kann man die aufschrauben oder so?
Mein dritter Verdachtsmoment ist, dass ich einfach durch das zweimalige Umfüllen wilde Hefen in den Sud bekommen habe die in meiner Bude rumfliegen.
Was meint ihr wie kann ich das vermeiden. ich werd jetzt alles noch einmal gründlich mit Base und Säure reinigen und abkochen und desinfizieren. Die Flaschen schließe ich mal als Keimherd aus und koche die Betroffenen einfach nochmal in Chemioxi bei 90°C aus.
Zuletzt geändert von JuggerNaut84 am Montag 28. November 2016, 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Chlorphenol Infektion... woher kommts?
Also durch Infektionen kann man sich unschöne Phenolverbindungen einfangen. Das Chlor muss aber von woanders herkommen. Ich kenne keinen Mikroorganismus der Chlor synthetisiert..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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- Ladeberger
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Re: Chlorphenol Infektion... woher kommts?
Unabhängig von der mikrobiologischen Frage brauchst du für Chlorphenole zunächst mal irgendwoher freies Chlor. Verwendest du chlorhaltige Reinigungsmittel oder wird das Leitungswasser gelegentlich gechlort? Wenn nicht, dann ist Chlorphenol als Diagnose unzutreffend. Es gibt jedoch andere Phenole, die ähnlich riechen, hier ist ein Kontamination durch wilde Hefen als Ursache gut möglich.
Was den hygienischen Teil angeht: Wenn du die Flaschen einer Sterilisierung unterziehst, aber beim Eimer den Ablaufhahn übergehst, war das ganz klar eine unglückliche Schwerpunktsetzung. Der Hahn muss jedesmal abgeschraubt, zerlegt und desinfiziert werden. Abfüllpistole ebenso.
Gruß
Andy
Was den hygienischen Teil angeht: Wenn du die Flaschen einer Sterilisierung unterziehst, aber beim Eimer den Ablaufhahn übergehst, war das ganz klar eine unglückliche Schwerpunktsetzung. Der Hahn muss jedesmal abgeschraubt, zerlegt und desinfiziert werden. Abfüllpistole ebenso.
Gruß
Andy
- JuggerNaut84
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Re: Chlorphenol Infektion... woher kommts?
Ja, es riecht phenolisch, chlor im Wasser schließ ich mal aus, da der Sud davor (zwischen den beiden Infektionen (im Eimer vergoren) nicht betroffen ist... wie kann ich denn die Pistole auseinander nehmen?
Formelsammlung: viewtopic.php?f=54&t=5376&view=unread#unread
- JuggerNaut84
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Re: Chlorphenol Infektion... woher kommts?
Danke wird ich mal probieren.. :)
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- Posting Senior
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Re: Phenol Infektion... woher kommts?
Bezüglich der Abfüllpistole vielleicht noch die Info das ich diese unmittelbar nach gebrauch mit heissem wasser aus dem wasserkocher gut durchspüle um restinhalte des Jungbieres wirkungsvoll zu entfernen.
ein auseinandernehmen mache ich einmal pro jahr wo ich dann mit 70% alkohol die sache gut einsprühe und das ganze dann verdundsten lasse.
hab mir da keine infektion eingeholt, alles sauber und rein.
Thomas
ein auseinandernehmen mache ich einmal pro jahr wo ich dann mit 70% alkohol die sache gut einsprühe und das ganze dann verdundsten lasse.
hab mir da keine infektion eingeholt, alles sauber und rein.
Thomas
Gruss Thomas
Re: Phenol Infektion... woher kommts?
Frag mal bei deinem Wasserversorger nach, ob der zu der Zeit als du gebraut hast, gechlort hat. Ein Bekannter von mir, der sonst über sehr gutes Wasser aus dem Hahn verfügt, kann schon seit mehreren Wochen nicht brauen, da das Wasser gechlort wird.
- freeflyer201
- Posting Senior
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Re: Phenol Infektion... woher kommts?
Außerdem finde ich es nicht gut das Jungbier nach dem stopfen zu filtern. Der Sauerstoffeintrag ist dabei zu groß. Lieber Säckchen verwenden oder den Eimer nach dem stopfen kühlen, dann setzt sich der Hopfen sehr schön am Boden ab.
LG
Yannick
LG
Yannick
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Hobbybrauer Hannover e.V.: Stammtisch und noch viel mehr www.hobbybrauerhannover.de
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Re: Phenol Infektion... woher kommts?
Wenn man nach dem Stopfen an den Schlauch zum Umschlauchen ein Hopfensäckchen befestigt und das zusammen in den Boden des Zielbehälters legt, dann läuft das Jungbier da durch ohne Sauerstoffkontakt. Man filtriert dann unterhalb der Oberfläche ohne dass es plätschert.freeflyer201 hat geschrieben:Außerdem finde ich es nicht gut das Jungbier nach dem stopfen zu filtern. Der Sauerstoffeintrag ist dabei zu groß. Lieber Säckchen verwenden oder den Eimer nach dem stopfen kühlen, dann setzt sich der Hopfen sehr schön am Boden ab.
Stopfen im Säckchen mach ich nicht mehr. Da ist die Aromaausbeute meiner Meinung nach deutlich geringer.
Stefan