Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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mavro
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Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen?

#1

Beitrag von mavro »

Hallo liebe Braugemeinde,

ich bin ja nun noch Anfänger und habe mich von Bierkits über Weyermann-Hopfenkochen zum Einkocher "hochgearbeitet".

Ich habe ja eine Einfachstausstattung und komme ein paar Sude schon super damit zurecht:

viewtopic.php?p=184267#p184267

Ergebnis aus meiner bescheidenen Erfahrung:
+ Bier schmeckt
+ Brautag dauert keine 3 Stunden
+ Kosten sind minimal
+ Ablauf ist super einfach
- Sudausbeute ist halt nur 50% und ich brauche 0,5-1 kg mehr Malz

Die Frage, die ich mir stelle: Warum bräuchte ich denn überhaupt in der Einkocherklasse so Dinge wie Läutern mit Läuterruhe, Läuterhexe o.ä., 2. Einkocher, Umschöpfen, usw. und sofort?

(Ich spreche jetzt nicht von der Liga darüber "Hendi und goßem Topf".)

Es werden hier ja die dollsten Konstruktionen beschrieben und zusammengebaut. Das ganze finde ich ziemlich kompliziert und variantenreich.

Also was, außer dem einen Kilo Malz mehr pro Sud, sollte mich von meiner bisherigen Konstruktion abbringen?

Grüße, Andreas

Edit: Rechtschreibfehler
Zuletzt geändert von mavro am Dienstag 10. Januar 2017, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße, Andreas
fg100
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#2

Beitrag von fg100 »

Als was, außer dem einen Kilo Malz mehr pro Sud, sollte mich von meiner bisherigen Konstruktion abbringen?
Der Spaß am Basteln.
Und einen Wäschesack mag jetzt auch nicht jeder in der Maische haben.
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Sura
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#3

Beitrag von Sura »

Irgendjemand hat das mal so beschrieben: Hobbybrauer sind wie Modellbahner. Es gibt die einen, die möchten einfach nur nett ein Bier brauen. Und es gibt die anderen, die bauen einfach immer weiter an der Anlage rum.... und brauen das Bier eigentlich nur um zu testen, ob die Anlage funktioniert.

Ich für meinen Teil bin froh das ich frühzeitig die Kurve in Richtung "Bier brauen" bekommen habe, freue mich aber trotzdem wenn ich eine schöne Anlage sehe. (Leider sehe ich auch viele echt hässliche....)

Gruß,
Kai

(Wasserkocher, Thermoport+Spirale, Hendi, Kochtopf, Gäreimer und fertig.)
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#4

Beitrag von Chrissi_Chris »

Wenn du irgendwann einmal mit größeren Mengen braust brauchst du auch größere Gerätschaften, das alles kann schnell viel Arbeit werden bis hin zum unmöglichen( 100Kg Topf hoch heben) daher basteln sich viele Arbeitserleichterungen oder Technische Gadgets. Es ist halt ein Hobby was absolut in alle Richtungen erweiterbar ist.

LG

befinde mich selber noch frisch am Anfang und darf einen Klarstein Beerfest, Läutereimer mit Läuterhexe, Wasserkocher und 30 L Gäreimer mein eigen nennen.
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Frissnix
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#5

Beitrag von Frissnix »

mavro hat geschrieben: + Brautag dauert keine 3 Stunden

Wow !! Wie um alles in der Welt geht das denn :Shocked ? Den Tip wie Du in unter 3 Stunden einen Sud fährst würde ich aber jetzt doch gerne erfahren. Das würde mir dann für meinen nächsten Sud doch gewaltig viel Zeit einsparen :thumbsup
"Das kannst Du schon so machen, aber dann isses halt KACKE"
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Boludo
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#6

Beitrag von Boludo »

Natürlich kann man sagen, ein Kilo Malz mehr kostet nicht viel.
Andererseits passt nur eine begrenzte Menge Malz in den Topf.
Das heißt, schlechte Ausbeute, weniger Bier für die selbe Arbeit.
50% Ausbeute ist unterhalb meiner Schmerzgrenze. Da lohnt sich die Arbeit nicht mehr wirklich.
Muss aber jeder selber wissen.

Stefan
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#7

Beitrag von Hopfen-Q »

Hi Andreas,
Wenn deine Einfachstausrüstung für dich passt, dann ist doch alles gut. Ich würde dich nie davon abbringen wollen. Ob dein Bier mit einer anderen Anlage noch besser schmecken würde weiß ich nicht, du aber auch nicht. Jedenfalls wäre es teuerer und aufwändiger, das lässt sich nicht bestreiten.

Mir macht Brauen Spaß. Ich hab kein Problem damit wenn es etwas teuerer ist (will ich sparen kauf ich mein Bier) oder ich Zeit investieren muss (ist ja mein Hobby).
Zwei Elemente meiner Anlage (Einkocher, Läutereimer, Gärfass) habe ich bereits von Plastik auf Edelstahl upgegraded. Das war keinesfalls notwendig, aber die Teile sind schick und ich habe Freude dran.

Und das mit der SHA ist nochmal ein spezieller Anreiz für mich, da will ich einfach besser werden. Ich werf nicht gern Lebensmittel weg (aber das soll jetzt auch kein erhobener Zeigefinger sein).
Micha
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Alt-Phex
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#8

Beitrag von Alt-Phex »

Ich habe das ganz ähnlich wie du auch schon ein paar mal mit dem BIAB Verfahren gemacht.
Weil ich das mal ausprobieren wollte und es mir als eine einfache Alternative für einen kleinen
Testsud erschien. Ist es Grundsätzlich auch.

In der Größenordnung von 10-20L spielt das extra Kilo Malz auch keine Rolle, da hast du Recht.
Generell sollte man nicht zuviel Zeit auf seine Sudhausausbeute verschwenden, anderes Thema.

Was mir beim BIAB nicht gefällt ist die sehr, sehr trübe Brühe. Man kocht dann viel Trub mit.
Die Biere wurden auch nie so richtig klar, im Gegensatz zu den "normal geläuterten" Suden.

Klassische Rasten sind mit BIAB sehr umständlich, da bleibt eigentlich nur Kombirast.
Ich persönlich bin nach wie vor kein Freund der Kombirast, geht anderen evt. auch so.

Trotz allem muss ich doch wieder mit mehreren Behältern rumhantieren, denn der Sack
muss ja auch irgendwo hin und abtropfen können. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

Es ist aber für den Einstieg ein sehr gutes und günstiges Verfahren. Viele verlieren sich
im monatelangen Brauanlagen-Bau, anstatt z.b. so schonmal zu brauen.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
mcl
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#9

Beitrag von mcl »

Also ich finde die aktuell übliche Empfehlung (Hendi + Topf) nicht komplizierter als den Einkocher.
Ein Rührwerk dazu finde ich praktisch und sinnvoll, ausser man mag das "meditative Rühren" besonders gerne, ich selbst kann z.B. gut drauf verzichten.

Dass dein Brautag nur 3h dauert ist gut, bei mir dauert (mit dem 2000w Einkocher) alleine das Hopfenkochen schon > 2h.

Am Anfang war ich total heiß darauf eine möglichst tolle Anlage zu bauen. Durch mehr lesen kam ich aber darauf, dass mir das Wissen rund um den Brauvorgang viel wichtiger ist und deshalb bleibt die Anlage jetzt recht einfach, wobei das Rührwerk sein muss ;-)

Prost
Matthias
captainkirk
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#10

Beitrag von captainkirk »

Alles kann nicht muss :Bigsmile
Je nach Menge und Spaß am Basteln. Mit einem Herd und einem großen Topf, vielleicht noch ein Läutereimer kommst du für kleine Mengen schon ziemlich weit. Der Aufwand für die Anlage lässt sich dann beliebig skalieren. Blöd ist nur wenn du nach kurzer Zeit ein Upgrade machst und die alten Sachen nicht mehr verwendet werden
Viele Grüße
Peter
exil_westfale
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#11

Beitrag von exil_westfale »

Hallo Andreas,

im Moment bist du mit deinem Set-up zufrieden. Genies die Zeit. Teil des Hobbies ist es sich immer weiter zu verbessern und zu experimentieren. Nur mit einem Einkocher ist man da doch sehr begrenzt. Aber leckeres Bier haben fast alle damit am Anfang gemacht.

So habe ich auch ein paar mal gebraut. Dabei ist mir aufgefallen, das Einkocher doch sehr leistungsschwach und manchmal unzuverlässig sind. Mein innerer Tim Tailor sagte dazu nur eins: mehr Power :thumbsup . Die Hendi musste her. Die Aufheizraten bei 3500 Watt sind schon was ganz anderes. Spart gut Zeit.

Beim Lautern ist das Ziel, möglichst viel von dem Zucker und den leckeren Geschmacksstoffen vom Treber zu trennen. Nebenbedingungen sind dabei nicht allzuviele nicht erwünschte Geschmacksstoffe zu lösen und denn Zeitbedarf im Rahmen zu halten. Dazu kommt dass man sich bei einigen verfahren auch noch technische Probleme einfangen kann (Treber macht zu - Würze fliess nicht mehr ab).

Deine Entscheidung, da den einfachsten Weg zu gehen, hat dir wahrscheinlich eine Menge Frust erspart. Einfach anfangen, komplizierter geht immer.

Nebenbei: was du da machst ist auch läutern. Halt nur sehr einfaches läutern. :P

Naja, wenn es dich packt und du dann doch mehr Ausbeute oder höhere erreichbare Stammwürze willst. Dann ist es an der Zeit über Lautertechnik wieder nachzudenken.

Ein anderes Hobby im Hobby ist das Selberbauen. Viele hier erfüllt es mit stolz etwas selbst gebastelt zu haben. Andere haben einfach Spass beim basteln. Andere wollen oder können das Geld nicht ausgeben.

Diese Bastelanleitungen sind für die, die basteln wollen und können. Also nicht für mich :Angel und vielleicht auch nicht für dich.

Solange du zufrieden bis solltest du nichts ändern. Wenn du dann was ändern willst schau dir die Beiträge zu dem was du ändern wisst an.

Bis dahin wünsche ich viel Spaß beim brauen und allzeit gut Sud.

Bernd
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Ruthard
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#12

Beitrag von Ruthard »

Jedem Tierchen sein Plaisierchen und jeder soll nach seiner Facon selig werden.

Ich verstehe nicht, was es an der BIAB Methode auszusetzen gibt. Das ist eines von vielen Verfahren und es hat seine Vor- wie auch seine Nachteile.

1kg Malz mehr pro Sud sind bei 20 Suden im Jahr 20€, ein klassisches Läutersystem braucht da mindestens zwei Jahre um sich zu amortisieren.
3 Stunden statt 4,5 Stunden sind 1,5 Stunden Zeit für was anderes - in Euro gar nicht auszudrücken.

Ich kenne jemand, der braut im 155-Liter Topf mit BIAB-Sack, beheizt mit einer Dachdeckerfackel und ist zufrieden damit.

Wenn es schmeckt ist es doch gut.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
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Malzwein
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#13

Beitrag von Malzwein »

Nur mal nebenbei: Meine ersten Maischesude haben mir auch großartig geschmeckt. Nur weiß ich heute, dass das noch keine wirklich guten Biere waren.

Ansonsten bin ich von Biab über Automatisierungswahn mit Computer über Kombirast wieder zum traditionellen Verfahren mit Rasten und Handmessung gekommen. Ich bilde mir ein, so mehr Einfluss auf das Ergebnis zu haben. Und finde die Ergebnisse bisher auch am Besten.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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mavro
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#14

Beitrag von mavro »

Frissnix hat geschrieben:
mavro hat geschrieben: + Brautag dauert keine 3 Stunden
Wow !! Wie um alles in der Welt geht das denn :Shocked ? Den Tip wie Du in unter 3 Stunden einen Sud fährst würde ich aber jetzt doch gerne erfahren. Das würde mir dann für meinen nächsten Sud doch gewaltig viel Zeit einsparen :thumbsup
Der Ablauf stellt sich in etwa wie folgt dar:

1. 15 L Brauwasser Aufheizen auf 73 Grad mit Einkocher und Tauchsieder: 15 min.
- Parallel dazu bringe ich Wasser auf dem Herd zum kochen, damit ich später die Utensilien (Silikonschlauch, Monofiliamentfilter, usw.) damit abspüle, um die bösen, bösen Keime etwas zu reduzieren.
- Parallel erhitze ich Brauwasser auf dem Herd auf 73 Grad für das spätere Temperaturkorrigieren der Maische

2. Maischesack mit Malz in Einkocher geben und 60 min. Kombirast.
- Während der Kombirast alle anderen Utensilien schön mit Heißwasser abspülen und noch ein bisschen Starsan drüber
- Während der Kombirats optional etwas 73-Grad-Brauwasser nachkippen, damit die Temp. gehalten wird und alle 15 min. ein paar Minuten umrühren.

3. wenn Jodnormal, dann Maischesack rausheben auf Sieb legen oberhalb des Einkochers, 10 L Brauwsser drüber rieseln und abtropfen lassen: 5 min.

4. Parallel zu 3. bereits den Sud in selbigem Einkocher hochheizen auf 100 Grad (dann auch mit Tauchsieder): 10 min.

5. Mit geschl. Deckel kochen bis zum Würzebruch: 10 min.

6. Hopfenkochen: 60 min.

7. Über Monofiliamentfilter in Gäreimer abfüllen: 10 min.

8. Hinsetzen, Gäreimer anschauen, Bierchen aufmachen, sich freuen wie ein Keks: 5 min.

9. Nächster Tag, wenn Würze auf Anstelltemperatur ist, die Hefe mit abgekochtem Wasser rehydrieren und mit Schnebesen kräftig unterrühren: 5 min.

Viele Grüße, Andreas
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Boludo
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#15

Beitrag von Boludo »

Brauwolf hat geschrieben:
1kg Malz mehr pro Sud sind bei 20 Suden im Jahr 20€, ein klassisches Läutersystem braucht da mindestens zwei Jahre um sich zu amortisieren.
3 Stunden statt 4,5 Stunden sind 1,5 Stunden Zeit für was anderes - in Euro gar nicht auszudrücken.
Das bedeutet aber auch ca 100 Liter Bier im Jahr, die man bei selber Arbeit weniger trinken kann.
Aber klar, wer will, der soll. Kommt nicht jeder aus Oberschwaben :Drink

Stefan
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butascratch
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#16

Beitrag von butascratch »

Ich habe eigentlich auch recht minimalistisch angefangen, mit einem billigen Einkocher und den nötigsten gebrauchten Utensilien.
Mittlerweile habe ich mir noch einige Teile dazugekauft und manches gebastelt, einerseits, weil es Spaß macht die eigene Anlage zu optimieren, andererseits weil manche zusätzlichen "Spielereien" auch echt Sinn machen. Darunter Eintauchkühler, Kühlschrank, etc. denn seitdem hat sich auch die Qualität meines Bieres verbessert.
Es ist wesentlich klarer, reproduzierbarer und lagerstabiler geworden, während mein erstes Bier recht bald seine Hopfenblume verloren hat und ausgeflockt ist, sind die letzten Sude auch nach Monaten lecker wie am ersten Tag.
Und Zeitersparnis spielt bei mir persönlich keine Rolle, für mich ist das als würde man sagen, "Ich spiele jetzt Handball statt Fußball, da geht ein Spiel nämlich nur 60 statt 90 Minuten" :Wink (Vorsicht: Vergleich nicht ganz ernst gemeint)
Mir macht das Bierbrauen so Spaß, da verbringe ich gerne mal einen Tag lang vor meinem Kessel.
Der Reiche, der Gold besitzt, der Mann, dem Lapislazuli gehört, [...] sie alle warten am Tor auf den, der Gerste hat.
- babyl. Sprichwort
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#17

Beitrag von Braueule89 »

Ich freue mich immer, wenn ich mir was neues angeschafft habe und mir das am Brautag an irgendeiner Stelle hilft. Es muss damit nicht einmal schneller funktionieren, super aber wenn bestimmte Schritte wiederholbarer und stabiler werden. Glaube da ist aber jeder anders drauf....Muss schon sagen, manche Brauanlagen-Bauten beeindrucken mich doch schon ganz schön, da geht es auch nicht immer um das Bier an sich...
Zuletzt geändert von Braueule89 am Dienstag 10. Januar 2017, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#18

Beitrag von cyme »

Bei einigen ist das Basteln an der Brauanlage das Hobby im Hobby. Ich hatte mal große Pläne für Automatisierung, bin jetzt aus Bequemlichkeit bei der Kombirast über Nacht gelandet und überlege, ob ich nicht noch auf BIAB umschwenken soll. Den Aufwand stecke ich lieber in eine Hefebank, da schmecke ich wenigstens einen Unterschied raus.
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Malzwein
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#19

Beitrag von Malzwein »

Ich finde das richtig schön, dass es so viele Möglichkeiten zu brauen gibt und diese auch genutzt werden. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die Diskussionen im Forum ein anderes Bild bezüglich der genutzten Braumethode wiedergeben, als in der Realität praktiziert. Wer viel bastelt und tüftelt, tauscht sich auch viel aus. Wer aber seine Technik gefunden hat, muss darüber nicht mehr unbedingt diskutieren. Mich würde die aktuelle Verteilung bei den Forennutzern interessieren, also mit welcher Methode und in welche Klasse gebraut wird.

Hatten wir nicht schon mal so eine Umfrage? Dann bin ich zu blöd, diese zu finden.
Gruß Matthias

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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#20

Beitrag von gulp »

Mal wieder ein Schwarz/Weiß Thread, dazwischen scheint es nichts mehr zu geben. :Grübel

Auf meiner Anlage kann ich von 10l bis 75l brauen was ich will. Mit oder ohne Dekoktion, Kombirast, klassische Rasten, echtes BIAB.
Ob ich bei einer der Methoden eine bessere, oder schlechtere Ausbeute habe, interessiert mich nicht. Was zählt ist der Geschmack.
Ein 3 Stunden Brautag wäre mir zu wenig. Da möchte ich schon mehr davon haben. Selbst die 5 Stunden bei BIAB waren mir letzten
Endes zu wenig. Philosophieren braucht eben seine Zeit. :Bigsmile

Gruß
Peter
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Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#21

Beitrag von braukumpel »

Ich denke es ist eine Frage der Auffassung bzw. Philosophie.
Der eine mag´s (und kann´s räumlich und finanziell) groß angelegt und stationär. Der nächste eher kompakt und mobil.
Ich braue in der Küche unserer Dachgeschoßwohnung und muß aus dem Grunde schon alles so einfach wie möglich halten, zumindest was die Ausstattung angeht.
Daraus habe ich aber ein Philosophie gezogen, die ich mal mit "Back to the roots" umschreiben würde. Was nicht heißen soll, keine Ansprüche an das hergestellte Bier zu stellen.
"Bier entsteht nicht einfach so von alleine. Dazu gehören auch ein Quäntchen Zauberei und gewisse Dinge, die niemand so recht versteht."
F. L. Maytag
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#22

Beitrag von grüner Drache »

Hallo!

Also, irgendwie fängt man ja an und will dann seine Abläufe und sein Equipment verbessern . Ich meine, so ging mir zumindest... und dann dann wägt man verschiedene Lösungen miteinander ab, wobei jeder seine eigenen Prioritäten setzt.
Ich z.B. Habe mit nem Läutertuch angefangen, meine Erfahrungen dazu hier veröffentlicht und wurde von meinen geschätzten Forumskollegen von ner Läuterhexe überzeugt.
Von BIAB wollte ich da nix mehr wissen, ich wollte es sauber und ohne irgendwas Tropfendes, meine Küche hat immer so geklebt nach dem Läutern durchs Tuch, das hatte ich noch allzugut in Erinnerung.
Ich hab mir dann lieber einen Brau-Schrank mit Maischebottisch mit Rührwerk, Läuterthermoportbottisch mit Läuterhexe und ner 50l-Sudpfanne auf ihrem "Treppchen" gebaut.
Kann also schön von einem Pott in den nächsten laufen lassen.
Hab dadurch ein Jahr lang nicht gebraut, bin aber zufrieden.
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex !
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
Scheibelhund
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Re: Warum eigentlich so komlizierte Brauanlagen-Empfehlungen

#23

Beitrag von Scheibelhund »

Der Weg ist das Ziel. Ich bin dagegen froh, mit der Anschaffung von drei weiteren Gärtanks am Ende der Fahnenstange angekommen zu sein.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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