Nachguss nach Hopfenkochen
Nachguss nach Hopfenkochen
Hallo zusammen!
Bisher habe ich immer passiv im Board mitgelesen und konnte auch meist gute Antworten auf meine Fragen finden!
Nun finde ich leider keine und sage Euch deshalb mal hallo
Ich werde morgen meinen vierten Sud kochen mit diesem Rezept.
Dazu benutze ich einen 29L Einkocher und einen 30L, sowie einen 5L Gäreimer.
Nun würde ich (wie im Rezept ausgerechnet) gerne etwas mehr Bier brauen (die paar-und-zwanzig Liter sind doch immer recht schnell weg )
Ich stelle mir das so vor, dass ich die 26L Hauptguss zusammen mit dem Malz einmaische. Danach wird der Einkocher voll sein, sodass ich keine 25L Nachguss rein kriege.
Dafür würde ich gerne beim Läutern die 25L Nachguss einsetzen und separat in Töpfen auffangen.
Bis Ende des anschließenden Hopfenkochens werden bestimmt 15-20L verkochen, die ich stetig aus den Auffangtöpfen nachkippen werde.
Die in den Töpfen übrig gebliebenen ca. 5L werde ich durch abkippen/auffangen langsam vermischen und am Ende die 32L Ausschlagswürze in die 5L und 30L Gäreimer verteilen.
Meint Ihr der Plan geht so auf oder übersehe ich hier etwas?
Klappt das mit dem stärkeren Einmaischen und dem späten Nachguss?
Sind die Gärbehälter mit 91% überfüllt?
Edit: Mir ist eingefallen, dass 26L + 7kg Malz wahrscheinlich auch nicht in den Einkocher passt, sodass sich die Mengen von Haupt-/Nachguss auf irgendwas in der Gegend 22L/29L ändern..
Ich danke Euch!
Bisher habe ich immer passiv im Board mitgelesen und konnte auch meist gute Antworten auf meine Fragen finden!
Nun finde ich leider keine und sage Euch deshalb mal hallo
Ich werde morgen meinen vierten Sud kochen mit diesem Rezept.
Dazu benutze ich einen 29L Einkocher und einen 30L, sowie einen 5L Gäreimer.
Nun würde ich (wie im Rezept ausgerechnet) gerne etwas mehr Bier brauen (die paar-und-zwanzig Liter sind doch immer recht schnell weg )
Ich stelle mir das so vor, dass ich die 26L Hauptguss zusammen mit dem Malz einmaische. Danach wird der Einkocher voll sein, sodass ich keine 25L Nachguss rein kriege.
Dafür würde ich gerne beim Läutern die 25L Nachguss einsetzen und separat in Töpfen auffangen.
Bis Ende des anschließenden Hopfenkochens werden bestimmt 15-20L verkochen, die ich stetig aus den Auffangtöpfen nachkippen werde.
Die in den Töpfen übrig gebliebenen ca. 5L werde ich durch abkippen/auffangen langsam vermischen und am Ende die 32L Ausschlagswürze in die 5L und 30L Gäreimer verteilen.
Meint Ihr der Plan geht so auf oder übersehe ich hier etwas?
Klappt das mit dem stärkeren Einmaischen und dem späten Nachguss?
Sind die Gärbehälter mit 91% überfüllt?
Edit: Mir ist eingefallen, dass 26L + 7kg Malz wahrscheinlich auch nicht in den Einkocher passt, sodass sich die Mengen von Haupt-/Nachguss auf irgendwas in der Gegend 22L/29L ändern..
Ich danke Euch!
- DerDerDasBierBraut
- Posting Freak
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- Wohnort: Neustadt-Glewe
Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Das "dicker einmaischen" klappt in gewissen Grenzen. Das nennt sich auf "Neudeutsch" High Gravity. Dazu findest Du Beiträge über die Suche.
Wichtig ist, dass doppelt so viel Malz im Hauptguss nicht doppelt so viel Ausbeute ergibt, sondern nur etwa 1 1/2 mal. Daher macht Gigh Gravity aus "wirtschaftlicher Sicht" bis maximal 10-20% mehr Malz Sinn.
Den Nachguss machst Du erstmal, bis Dein Einkocher den maximalen Füllstand zum Kochen erreicht hat bzw. bis Du kurz unter der Zielstammwürze angekommen bist. Im 2. Fall macht weiter läutern keinen Sinn. Falls der Kocher voll wird und Du noch über der Zielstammwürze liegst, dann kannst Du Deine Töpfe voll läutern, bis der Extrakt zu dünn wird. Während des Kochens im Einkocher lässt Du die Töpfe auf dem Herd kochen und füllst die Verdampfung im Einkocher damit auf.
Nach dem Hopfenseihen wirst Du vermutlich etwas über der Zielstammwürze liegen und kannst mit Wasser verdünnen.
Bei 91% Füllstand im Gäreimer würde ich vermuten, dass die Kräusen aus dem Gärspund kommen. Probiere es aus oder hole Dir ein weiteres Gärgefäß.
Wichtig ist, dass doppelt so viel Malz im Hauptguss nicht doppelt so viel Ausbeute ergibt, sondern nur etwa 1 1/2 mal. Daher macht Gigh Gravity aus "wirtschaftlicher Sicht" bis maximal 10-20% mehr Malz Sinn.
Den Nachguss machst Du erstmal, bis Dein Einkocher den maximalen Füllstand zum Kochen erreicht hat bzw. bis Du kurz unter der Zielstammwürze angekommen bist. Im 2. Fall macht weiter läutern keinen Sinn. Falls der Kocher voll wird und Du noch über der Zielstammwürze liegst, dann kannst Du Deine Töpfe voll läutern, bis der Extrakt zu dünn wird. Während des Kochens im Einkocher lässt Du die Töpfe auf dem Herd kochen und füllst die Verdampfung im Einkocher damit auf.
Nach dem Hopfenseihen wirst Du vermutlich etwas über der Zielstammwürze liegen und kannst mit Wasser verdünnen.
Bei 91% Füllstand im Gäreimer würde ich vermuten, dass die Kräusen aus dem Gärspund kommen. Probiere es aus oder hole Dir ein weiteres Gärgefäß.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Viele Grüße
Jens
- Hopfen-Q
- Posting Klettermax
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Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Ich mach das so ähnlich. Wichtig ist aber, dass die gesamte Würze lange genug kocht, also auch das was du erst im Laufe des Kochens nachkippst. In den letzten 30 Minuten kippe ich darum entweder nichts mehr nach, oder ich koche vorher schon die Flüssigkeit im "Auffangtopf" seperat auf dem Herd.
Und ja, ich denke mit 91% ist der Gärbehälter zu voll. Man sieht hier manchmal Bilder von extrem heftigen Gärverläufen, ich würde 20% Platz nach oben lassen.
Micha
Und ja, ich denke mit 91% ist der Gärbehälter zu voll. Man sieht hier manchmal Bilder von extrem heftigen Gärverläufen, ich würde 20% Platz nach oben lassen.
Micha
Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Das habe ich bereits befürchtet. Ich werde es mal riskieren und schauen, was dabei heraus kommt. Die letzten Rezepte/Sude waren mMn sowieso alle etwas zu stark.DerDerDasBierBraut hat geschrieben:Wichtig ist, dass doppelt so viel Malz im Hauptguss nicht doppelt so viel Ausbeute ergibt, sondern nur etwa 1 1/2 mal.
Die Stammwürze für das Rezept ist mit 13% angegeben. Ich nehme an es sind 13 Grad Plato gemeint. Ich habe bisher noch nie Stammwürze gemessen, also korrigiert mich, wenn ich falsch liegeDerDerDasBierBraut hat geschrieben:Nach dem Hopfenseien wirst Du vermutlich etwas über der Zielstammwürze liegen und kannst mit Wasser verdünnen.
So werde ich es machen!Hopfen-Q hat geschrieben:Ich mach das so ähnlich. Wichtig ist aber, dass die gesamte Würze lange genug kocht, also auch das was du erst im Laufe des Kochens nachkippst. In den letzten 30 Minuten kippe ich darum entweder nichts mehr nach, oder ich koche vorher schon die Flüssigkeit im "Auffangtopf" seperat auf dem Herd.
Gut, ich werde meine beiden Gärbehälter nur zu 80% füllen. Der Rest wird dann in einem der Kochtöpfe mit aufgesetztem Deckel (inkl. kleinem Loch) vergoren. Ist also das nächste Experiment in diesem SudHopfen-Q hat geschrieben:Und ja, ich denke mit 91% ist der Gärbehälter zu voll. Man sieht hier manchmal Bilder von extrem heftigen Gärverläufen, ich würde 20% Platz nach oben lassen.
Ich danke Euch!
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- Posting Junior
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Re: Nachguss nach Hopfenkochen
13% Stammwürze = 13°Plato
Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Hast du zu der Aussage eine Quelle?DerDerDasBierBraut hat geschrieben:Wichtig ist, dass doppelt so viel Malz im Hauptguss nicht doppelt so viel Ausbeute ergibt, sondern nur etwa 1 1/2 mal. Daher macht Gigh Gravity aus "wirtschaftlicher Sicht" bis maximal 10-20% mehr Malz Sinn.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
- DerDerDasBierBraut
- Posting Freak
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- Registriert: Donnerstag 2. Juni 2016, 20:51
- Wohnort: Neustadt-Glewe
Re: Nachguss nach Hopfenkochen
https://www.brauingenieur.de/fileadmin/ ... ravity.pdf
Kapitel 2.1 + Erfahrungswerte
Kapitel 2.1 + Erfahrungswerte
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
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Viele Grüße
Jens
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Jens
Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Danke für den Link - aber in Kapitel 2.1 finde ich keinen Beleg für deine Aussage. Ich will deine Erfahrungswerte auch nicht anzweifeln, es interessiert mich nur einfach, weil ich andere Erfahrungen gemacht habe.DerDerDasBierBraut hat geschrieben:https://www.brauingenieur.de/fileadmin/ ... ravity.pdf
Kapitel 2.1 + Erfahrungswerte
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
- DerDerDasBierBraut
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Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Welche meiner Aussagen ist denn nun falsch?
Das zu hohe High Gravity Faktoren unwirtschaftlich sind? Ich schrieb "sinnvolles Maximum 10-20%". In dem PDF der Wissenden steht 15%.
Oder ist mein Hinweis, dass man bei doppelter Schüttung (bei gleichbleibender HG Menge) nie die doppelte Stammwürze erreicht, Deiner Erfahrung nach falsch. Dann schreibe doch einfach was Du für Erfahrungen gesammelt hast. Ist irgendwie unkomplizierter.
Das zu hohe High Gravity Faktoren unwirtschaftlich sind? Ich schrieb "sinnvolles Maximum 10-20%". In dem PDF der Wissenden steht 15%.
Oder ist mein Hinweis, dass man bei doppelter Schüttung (bei gleichbleibender HG Menge) nie die doppelte Stammwürze erreicht, Deiner Erfahrung nach falsch. Dann schreibe doch einfach was Du für Erfahrungen gesammelt hast. Ist irgendwie unkomplizierter.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
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Viele Grüße
Jens
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Re: Nachguss nach Hopfenkochen
Vielleicht stehe ich ja auch auf dem Schlauch, aber da steht doch gar nix über Ausbeute:
Die Fallstricke beim High-Gravity brauen sind hier sehr gut erklärt:
https://www.morebeer.com/articles/brewi ... vity_beers
Ich braue ab und zu gerne mal HG mit 20-30% und kann keine negativen Auswirkungen erkennen, ich verdünne allerdings in der Regel auch vor der Gärung.Geschmacklich macht sich High Gravity Brewing im fertigen Bier kaum bemerkbar, solange während des Verfahrens eine Stammwürze von etwa 15 % nicht überschritten wird. Erfolgt die Verdünnung nach der Gärung werden mehr Gärungsnebenprodukte gebildet, davon gehen vor allem die Ester in den Biergeschmack ein und sorgen für eine vollmundigere, blumigere Note. Der Schaum leidet im allgemeinen abhängig vom Verdünnungsgrad, die Bierstabilität verbessert sich etwas [10, 14].
Die Fallstricke beim High-Gravity brauen sind hier sehr gut erklärt:
https://www.morebeer.com/articles/brewi ... vity_beers
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.