Trinkwasseranalyse nennt nur Wertebereiche

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derOecher
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Trinkwasseranalyse nennt nur Wertebereiche

#1

Beitrag von derOecher »

Hallo Zusammen,

nun habe ich mich nach Monaten des stillen (unregistrierten) Mitlesens und während der erste Sud sich in der Reifephase befindet doch angemeldet, weil ich als gefühlt dreimillionster Brauer glaube, ein Problem mit meinem Wasser zu haben:
Die Aachener Stadtwerke geben bei der Trinkwasseranalyse keine genauen Werte, sondern nur Wertebereiche an (hier). Laut dem technischen Leiter der Wasseraufbereitung, mit dem ich eben telefoniert habe, liegt das daran, dass das Talsperrenwasser je nach pH-Wert mit Grundwasser gemischt wird. Da das Mischen automatisiert passiert und sich die Mischungsverhältnisse wohl stündlich ändern können, hat selbst eben dieser technische Leiter wohl keine besseren Daten.

Die Wertebereiche sind so groß, dass ich mit der Formel RA = Karbonathärte - Kalziumhärte/3,5 - Magnesiumhärte/7 auf eine Restalkalität von 0,9°dH bis 5,1°dH komme. Das ist schon eine recht große Spannbreite, oder?

Wie könnte ich mit diesen mangelhaften Daten umgehen? Hilft mir ein pH-Messgerät? Lässt sich aus einem bekannten ph-Wert zumindest qualitativ auf die entscheidenden anderen Werte schliessen?

(Zu diesem Thema habe ich nur diesen Thread gefunden, der das Problem nur kurz berührt. Der Artikel im Brau-Magazin ist mir bekannt, hat mir allerdings nicht weiter geholfen.)

Beste Grüße und schonmal Danke!
Moritz
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Ladeberger
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Re: Trinkwasseranalyse nennt nur Wertebereiche

#2

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Moritz,

finde ich nicht so schlimm. Wenn du mit durchschnittlichen 2,5 °dH Restalkalität rechnest, hast du nur +- 2,5 °dH Fehler. Das wirkt sich beim pH mit weniger als +- 0,1 Einheiten aus.

Gruß
Andy
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Malzwein
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Re: Trinkwasseranalyse nennt nur Wertebereiche

#3

Beitrag von Malzwein »

Ich denke, dass dein Wasserwerk seriöser, als andere sein wird. Dass immer genau 8,3 mg/l von irgendwas im Wasser am Hahn sind, ist doch eher Wunschdenken. Auch lassen wir uns immer wieder von den Digitalanzeigen mit X-Kommastellen blenden. Das echte Leben ist nun mal analog und ungenau. Wenn gutes Bier von exakten Wasserwerten abhängt, dann können wir alle das Brauen an den Nagel hängen, so wie viele kleine und mittlere Brauereien auch.

Ich würde mit dem Mittelwert rechnen und ggfls mit mehr Erfahrung anpassen. Ich nutze bei mir nur noch UO-Wasser und Leitungswasser 50:50 gemischt ohne weitere Messungen und fahre dabei mit den von mir bevorzugten Biersorten gut. So kann m.E. jeder seinen Weg finden.
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
derOecher
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Re: Trinkwasseranalyse nennt nur Wertebereiche

#4

Beitrag von derOecher »

Herzlichen Dank für die Einschätzung!

Ich sehe das mit der Seriösität genau so, es spricht für den Versorger, wenn er nur Wertebereiche angibt. Andererseits sind diese wie oben besprochen, so gross, dass ich nicht mehr weiss, wie ich verfahren soll.

Ich werde mich wohl an die 2.5°dH halten und alle weiteren Diskussion wie aufsalzen etc auf nach nach einem potentiellen Umzug in andere Gefilde vertagen.
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