Iodophor

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Sura
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Iodophor

#1

Beitrag von Sura »

Moin,

Brewjacket empfiehlt sehr deutlich Iodophor als Desinfektionsmittel für die Kühlstange. Da diese aus eloxiertem Aluminium ist, ist StarSan und anderes mit extremen pH-Werten natürlich nicht möglich. Iodophor ist allerdings nur zu unanständigen Preisen zu bekommen. Ich frage mich, ob nicht verdünntes Betaisodona (wird ja auch als antiseptisches Vollbad 1:100 beschrieben) genutzt werden kann? (wird natürlich nachgespült, logisch.....)

Alternativ sollte sonst ja 70%-Alkohol aus der Sprühflasche funktionieren.....

Gruß,
Kai
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Mjoelnir
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Re: Iodophor

#2

Beitrag von Mjoelnir »

Also Alkohol würde ich dir nicht empfehlen. Aluminiumoxid wirkt bei Alkoholen als Katalysator und würde Ethanol zu Acetaldehyd dehyrieren und Isopropanol zu Acetat. Wie stark diese Reaktion bei Raumtemperatur ist kann ich dir nicht sagen. Ich persönlich würde das nicht machen. Vielleicht ist das aber auch nicht so schlimm.
Im Prinzip könnte Betaisadonna schon gehen. Weiß nur nicht wie das lebensmitteltechnisch aussieht. Bei anständiger Reinigung hinterher...warum nicht?
https://www.fk-soehnchen.de/tierhaltung ... bGEALw_wcB
Da ist im Prinzip das selbe drin wie in Betaisadonna und wird auch indirekt für Lebensmittel eingesetzt.
Kannst du die Kühlstange nicht auskochen? Das wirkt sehr sehr gut und ist sehr einfach.

Grüße
Daniel
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Grüße
Daniel
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Sura
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Re: Iodophor

#3

Beitrag von Sura »

Hm, ok, wenn das direkt so geschiet, ist Alkohol natürlich raus....
Klar, auskochen würde schon gehen. Aber ich desinfiziere gerne unmittelbar vor dem einfüllen der Würze....
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katzlbt
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Re: Iodophor

#4

Beitrag von katzlbt »

Versuche es mit Schwefeln ... wiki/doku.php/reinigen:schwefeldioxid ... das ist nur eine schwache Säure und ein Lebensmittelzusatzstoff und ziemlich billig.

LG,
Thomas.
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glassart
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Re: Iodophor

#5

Beitrag von glassart »

Hi Kai,

ich verwende vor dem Anstellen den Dampfgenerator und beschicke damit das ganze System (ZKG, Schläuche). Damit hast du auch beim Alu keine Probleme und es ist extrem einfach. Dampfgenerator vom Imkerfachhandel oder anderen Onlineshops.

VG Herbert
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Sura
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Re: Iodophor

#6

Beitrag von Sura »

Thomas, ist natürlich ne Idee, problematisch ist nur, das ich im Keller braue. Ich denke das stinkt sicherlich "ein wenig" oder?

Herbert, meinst du sowas in der Art?
Hab das schon ein paarmal gelesen. Wie lange muss ich da denn "draufhalten"?
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glassart
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Re: Iodophor

#7

Beitrag von glassart »

Kai ich habe so was in der Art nur etwas kleiner und lasse das Gerät ca. 30 min laufen.

https://www.amazon.de/POWX340-Dampf-Tap ... eister+5.0 (ich schaffe es nicht diesen Shop zu verbergen obwohl ich es gerne möchte! :Grübel )

An den Schlauch kann man einen Adapter schrauben um wie bei mir auf 1/2" zu kommen.
Ich lasse alle Ventile des ZKG geöffnet und dort fließt dann das noch sehr heiße Kondensat ab.
Zumindest mit meinem Setup funktioniert dies bestens und auch der Preis ist verträglich.
Verwendung von destiliertem Wasser ist zu empfehlen (zumindest bei unserer Wasserhärte von 21°dH. :Pulpfiction.

VG Herbert
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karlm
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Re: Iodophor

#8

Beitrag von karlm »

Hm, geht die Reaktion dann so schnell? Ein bisschen Isopropanol aufs Al2O3 und schon gibt es Acetat bei Raumtemperatur? Ich habe jetzt im Netz nur Infos gefunden, dass man mit Al2O3 Isopropanol trocknen kann.
Eigentlich hatte ich vor die Kühlstange vom Immersion mit Isopropanol zu benetzen.
Ansonsten nutze ich meinen Nachgussbereiter nach dem Nachgussbereiten gerne dazu um Sachen in heißem Wasser etwas Keimärmer zu machen.
Vielleicht werfe ich die Stange also einfach ein Weilchen ins heiße Wasser vor dem Anstellen. Dann müsste die ja auch relativ Keimarm sein. Und die Oxidschicht ist auch gleich aufgebessert. Oder einfach kurz in den Backofen werfen. Beides wird auch vom Hersteller empfohlen.

Man könnte das Teil auch nach dem Brauen reinigen und dann einfrieren bis zum nächsten brauen...
Gruß, Philipp
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schollsedigger
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Re: Iodophor

#9

Beitrag von schollsedigger »

Hi,

ich (Chemiker) wage zu bezweifeln, dass die katalytische Oxidation von Alkohol zu Carbonylen (Acetaldehyd, Aceton, nicht Acetat!) bei Raumtemperatur in messbarem Rahmen abläuft. Selbst wenn, Isoprop und Aceton sind beide flüchtig und wenn Du kein Isoprop mehr riechst, ist auch mit Sicherheit die Minimenge Aceton weg. Weiterhin gehe ich davon aus, dass beides bei der Gärung in geringem Maße sowieso gebildet wird.

Sprüh die Stange mit Isoprop ein, lass es eine Minute einwirken und wisch es ab oder lass es verfliegen.

Betaisodona dürfte auch gehen, aber es gibt bessere Kominationen als Metalle und Halogene. Außerdem erzeugen Iodreste Fehlaromen.

Prinzipiell ist die Al-oxidschicht (Korund) chemisch ein ziemlich toter Hund.

Grüße

Matze
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Sura
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Re: Iodophor

#10

Beitrag von Sura »

Herbert, ne halbe Stunde hält mein Eimer oder Carboy leider nicht aus. :) ... Aber die Idee ist prinzipiell gut, aber da muss ich mal in Ruhe testen.

Matze, ich wäre mir da auch nicht sicher, aber im Prinzip hast du Recht: Die Kontaktzeit ist ja kurz und die Temperatur ist relativ gering. Davon abgesehen spüle ich alles was mit Reinigungsmitteln in Kontakt kam direkt von Benutzung auch noch einmal ab...

Karl, ich werde das wohl auch mit Isoprop machen. Davon abgesehen wird es hinterher sowieso ordentlich gereinigt und für den nächsten Einsatz entsprechend sauber weggeräumt.
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Re: Iodophor

#11

Beitrag von katzlbt »

Sura hat geschrieben: Mittwoch 9. August 2017, 15:45 Thomas, ist natürlich ne Idee, problematisch ist nur, das ich im Keller braue. Ich denke das stinkt sicherlich "ein wenig" oder?
Hallo Kai,
wikipedia hat geschrieben:Schwefeldioxid ist ein farbloses, schleimhautreizendes, stechend riechendes und sauer schmeckendes, Gas.
Da kommt stinken nicht vor. Du wirst staunen wie wenig Kaliumdisulfit "stinkt".
Ich arbeite mit 5g/l destilliertem/entsalztem Wasser und Zitronensäure zum Aktivieren in einer Sprühflasche.
Im Gegensatz zu StarSan ist die so hergestellte schwefelige Säure verschlossen fast unbegrenzt haltbar.
Man kann sich die Hände darin waschen und desinfizieren und stinkt trotzdem nicht nach Schwefel.
Im Gegensatz zu anderen Braugerüchen ist der Schwefelgeruch sofort verflogen.
Ich vergleiche den Geruch mit dem Stechen in der Nase wie vom CO2 im Gärfass mit leichter Schwefelnote.

Probier es aus.
Drauf gebracht hat mich die Bedienungsanleitung von Speidels Braumeister.

LG,
Thomas.
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Sura
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Re: Iodophor

#12

Beitrag von Sura »

katzlbt hat geschrieben: Freitag 11. August 2017, 10:17 Probier es aus.
Das werde ich mal machen! Wie ist das mit der Zitronensäure zu verstehen?
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Re: Iodophor

#13

Beitrag von katzlbt »

Sura hat geschrieben: Freitag 11. August 2017, 15:14
katzlbt hat geschrieben: Freitag 11. August 2017, 10:17 Probier es aus.
Das werde ich mal machen! Wie ist das mit der Zitronensäure zu verstehen?
Die Zitronensäure (ca. 10g/l) braucht man um das Kaliumdisulfit K2S2O5 zu aktivieren (vermutlich bildet sich Kaliumcitrat und SO2), damit es SO2 (die Wirksubstanz) ans Wasser frei gibt und schwefelige Säure bildet. Im Wein/Cider ist genug Säure vorhanden und man braucht nix extra zugeben.

Im Wiki habe ich die Dosierungen gesammelt (wiki/doku.php/reinigen:schwefeldioxid#d ... umdisulfit):
Desinfizieren von Behältern und Werkzeug: 5g/1l Wasser und 3g(?) Zitronensäure (man darf Zitronensäure aber sicher überdosieren)
Gärspund (das finde ich aber hoch dosiert): 1 Liter Wasser 40g Kaliumdisulfit und 15g Zitronensäure nach Richard Lerl
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420
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Re: Iodophor

#14

Beitrag von 420 »

So nehme ich immer 40 g Kaliumpyrosulfit und 4g Citronensäure auf 2 Liter Wasser. Das reicht, so meine Meinung.

VG

Franz
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