Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

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rakader
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#51

Beitrag von rakader »

Dinkhopf hat geschrieben: Freitag 25. August 2017, 13:10 In fortgeschrittenem Alter von 32 Jahren habe ich mir in den Kopf gesetzt, mich um einen Ausbildungsplatz als Brauer und Mälzer zu bewerben. Dass dies ein ziemlich schwieriges Unterfangen ist, dessen bin ich mir bewusst. Auf Tipps/Anmerkungen wie "Lass es, keine Chance", "Bleib bei deiner Hendi", "Versuche es lieber mit Fachliteratur" bitte ich euch also zu verzichten. Ich werde es so oder so versuchen.
Warum nicht noch einmal studieren - und zwar in Weihenstephan-Triesdorf Brau- und Getränketechnologie? Hat Google das nicht ausgespuckt? Das ist zwar ein normaler Bachelor, ich kann Dir aber aus eigener Erfahrung sagen, dass mit direkter Ansprache des Studiengangleiters Beruf und Bachelor/Master/Doktor unter einen Hut zu bringen sind.
Es müssen dabei halt Beruf und Ausbildungsstätte mitspielen und das Zeitmanagement gut begründet sein. Ich bin auch aus der Medienbranche. Vielleicht neigen die Medialen diesem Zerrbild zu, mit bloßen Unterarmen dicke Paddel zu schwingen?

Ich hatte hier jüngst einen Beitrag gepostet, eine Mikrobrauerei in Rumänien zu gründen, dem leider keine Antwort beschieden war und ich somit nicht einmal weiß, ob das kompletter Unsinn ist - wäre ich aber so jung wie Du, würde ich ein Studium des Brauereiwesens angehen, vorausgesetzt die familiäre Situation lässt dies zu. Als Medienmensch erschließt man sich ohnehin ständig neues Wissensfelder und die Weiterbildung steht immer auf der Agenda, meistens der Doktor. Was spricht dagegen die Weiterbildung in einem völlig anderen Bereich zu wagen und beide Expertisen künftig synergetisch zu verknüpfen?

Von Berufsschule et al würde ich die Finger weg lassen, das willst Du Dir nicht antun.

Edit: Der wertvolle Beitrag von @seidlamacherei zeigt Dir die Schattenseiten. Es ist aber nur die dunkle Seite des Mondes. Ich kenne einige Braumeister in Neuseeland, die in einer größeren Garage ständig neue Sude brauen. Da stimmt die kreative Welt und sie können davon leben. Qualität setzt sich durch. Als Medienmensch hast Du zudem Ahnung von Marketing und PR, wo die Brauexperten qua Tunnelblick weniger gut aufgestellt sind.
Zuletzt geändert von rakader am Dienstag 29. August 2017, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#52

Beitrag von rakader »

…Forensoftware spinnt.

Edit 2: Die FH Weihenstephan bietet zudem einen dualen Studiengang an.
Zuletzt geändert von rakader am Dienstag 29. August 2017, 11:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#53

Beitrag von Seidlamacherei »

Vielen Dank für die Reaktionen auf den Beitrag.

Ich möchte aber auf keinen Fall als Witwenmacher in Sachen Brauerträume hier im Forum gelten.
Es sollte lediglich nur den Alltag darstellen und wie ich es empfunden habe.

Es kann natürlich sein, dass eine andere Brauerei den Spagat zwischen Automatisierung, körperlicher Arbeit und ausreichend Manpower besser schafft als mein damaliger Ausbildungsbetrieb.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#54

Beitrag von rakader »

Ich bin noch nicht so in der Szene drin, aber die Beschreibung Deiner Ausbildung ist wohl nur ein Teil der Wahrheit. Auf der einen Seite die Industrialisierung hin zum Maschinenführer, auf der anderen Seite aber die Gegenbewegung back to the roots. Dann halt mit neuen Konzepten, weg von der reinen Brauerei, hin zu Inhouse-Brewing, Erlebnisgastronomie, Seminarintegration, Spezialisierung, Trending, künstlicher Verknappung und und und.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#55

Beitrag von Blancblue »

Seidlamacherei hat geschrieben: Dienstag 29. August 2017, 10:22 Du fängst an mit Büchern von Hagen Rudolph oder Richard Lehrl, wühlst dich Stundenlang durchs Forum, deine Gedanken kreisen nur noch um deine zukünftige Brauanlage oder ein Rezept, dass du am liebsten sofort ausprobieren willst. Hast keine Ahnung wer dieser Tinseth ist und warum man auf „Maische Malz und Mehr“ den Hopfen nach ihm berechnet. Diacetyl ist dir völlig unbekannt, bis du deinen ersten untergärigen Sud probierst und das Wort „Popcorn“ in die Suchmaschine im „Hobbybrauerforum“ eingibst.
Du probierst aus, du willst mehr wissen. Wenn du deinen Browserverlauf studierst, springt er nur zwischen „Hobbybrauerforum“, „Hobbybrauerversand“, „Fabier“ und natürlich „Hobbybrauer-Kompendium“ sowie „Maische Malz und Mehr“ umher. Du willst es immer genauer wissen. Du bastelst, tüftelst, perfektionierst dein Arbeitsablauf, dein Wasser, dein Rezept, ja einfach alles. Du willst mehr wissen. Immer mehr. Bis du dich schließlich dem Narziss widmest. Irgendwann kommt der Tag, an dem du mit einem Braumeister fachsimpelst und der überhaupt nicht merkt, dass du „nur“ Hobbybrauer bist. Nun bist du im Olymp angekommen und du bist einfach nur verdammt stolz.
Ganz herrlich den Heimbrau-Virus beschrieben! :goodpost:
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#56

Beitrag von Malzmagen »

Ein Studium ist, soweit ich das herauslesen kann, nicht der gewünschte(!) Weg.
Ich sehe die "Hobby zum Beruf"-Kiste übrigens auch kritisch. Können ohne zu müssen ist Gold wert.

Möglichkeit:
Arbeitszeit reduzieren und im Nebenerwerb brauen.
Wenn du bereit bist harte Einschnitte (Geld/Zeit) durch eine neue Ausbildung in Kauf zu nehmen dann ist die Planung eines Nebenerwerbs vielleicht nicht so abwegig.
Unter Strich lernt man brauen nur durch so viele Sude/Lebenszeit wie möglich.
Für spezielle Fragen gibt es ja die einschlägigen Informationsquellen/Seminare.

Gruß
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#57

Beitrag von §11 »

Der spätest berufene den ich übrigens kenne ist der emeritierte Professor für Meeresbiologie (ich meine es war Kiel) der Mitte meines Studiums als Erstsemester in Weihenstephan angefangen hat :Bigsmile und er hat nichts anbrennen lassen :Pulpfiction

Gruß

Jan
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#58

Beitrag von Dinkhopf »

Malzmagen hat geschrieben: Dienstag 29. August 2017, 14:14 Ein Studium ist, soweit ich das herauslesen kann, nicht der gewünschte(!) Weg.
Ich sehe die "Hobby zum Beruf"-Kiste übrigens auch kritisch. Können ohne zu müssen ist Gold wert.

Möglichkeit:
Arbeitszeit reduzieren und im Nebenerwerb brauen.
Wenn du bereit bist harte Einschnitte (Geld/Zeit) durch eine neue Ausbildung in Kauf zu nehmen dann ist die Planung eines Nebenerwerbs vielleicht nicht so abwegig.
Unter Strich lernt man brauen nur durch so viele Sude/Lebenszeit wie möglich.
Für spezielle Fragen gibt es ja die einschlägigen Informationsquellen/Seminare.

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Genau, studiert - zumindest an der Uni - habe ich für dieses Leben wirklich genug. :Smile
Deinen zweiten Punkt (ich glaube, so ähnlich haben es hier auch andere schon formuliert) finde ich übrigens wirklich gut, da lohnt es sich wirklich drüber nachzudenken. Du triffst tatsächlich den Kern meines Anliegens.
§11 hat geschrieben: Dienstag 29. August 2017, 14:26 Der spätest berufene den ich übrigens kenne ist der emeritierte Professor für Meeresbiologie (ich meine es war Kiel) der Mitte meines Studiums als Erstsemester in Weihenstephan angefangen hat :Bigsmile und er hat nichts anbrennen lassen :Pulpfiction
:thumbsup

So einem bin ich während der Uni-Zeit auch begegnet. Promovierter Zahnmediziner mit vom Papa übernommener Praxis, der alles hingeschmissen hat, um Mittelalter-Geschichte zu studieren, Schwerpunkt Kirchenrecht. :Angel :thumbsup Nennt sich jetzt Dr. med. dent. Dr. phil. :Drink

Ich finde sowas super. Es ist nie zu spät für irgendetwas.
Beste Grüße
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#59

Beitrag von Scheibelhund »

So läufts bei uns:

Nachdem man sich mittags mal dazu entschlossen hat aufzustehen, geht einer von uns zweien in die Brauerei rüber. Spült die Kessel nochmal kurz aus und läßt dann das Wasser ein. In der gleichen Zeit wird im Malzraum nebenan das Malz geschrotet . Beim Einmaischen sind wir dann wieder zu zweit. Einer schöpft, einer rührt. Dann nach einer kleinen Pause der zweite Kessel. Wenn beide Anlagen laufen ist Zeit zum Abfüllen des Sudes aus der Vorwoche. Die 8 Stück 50er Fässer werden aus der Wirtschaft 50 Meter rübergefahren, desinfiziert und danach schön der Reihe nach aufgestellt. Dann wird das Jungbier aus den Tanks im Keller hochgepumpt und mittels eines Edelstahlstabs in die Fässer eingefüllt.

Zwischendurch wirft man mal einen Blick auf die Kessel, ob alles paßt. Ab und zu spritzt es etwas und man muß die Siebe wegmachen und nochmal rühren.

Die vollen Fässer werden dann mit Spundschrauben verschlossen und wieder zurück in die Wirtschaft in den Kühlraum gefahren. Nach einer Woche Hauptgärung hat man ca 4 % Restextrakt so daß die Fässer verschlossen gestapelt werden können. Sollte man aus irgendeinem Grund einen Tag früher abfüllen legt man die Fässer quer und lockert die Spundschrauben. Durch die Temperatur von 6° C im Kühlraum ist es dann nicht anz so entscheidend wann man wieder zuschraubt. Es bleibt genügend Kohlensäure für ein ungespundetes Bier übrig.

Inzischen sind die Rasten alle durchgefahren und man kann das Malzrohr rausziehen, 70 Liter nachguß drüber mit dem Kochen beginnen. Das dauert eine ganze Weile, in der man Zeit dafür hat, was aufzuwischen, in der Wirtschaft drüben auszuhelfen, sich eine Brotzeit zu holen oder einfach mal entspannt den Passanten im verkehrsberuhigten Bereich vor der Brauerei zuzuschauen.

Irgendwann schaufelt man dann den Treber aus den Malzrohren und gibt den Hopfen dazu. Am Schluß noch den Whirlpool in Gang setzen und alles in den Keller in die Gärtanks runterlassen.

Dann noch Putzen je nach persönlichen Erfordernissen.

Irgendwann nachts, wenn der letzte Gast weg ist, wird die beim Abfüllen in einem Eimer geerntete Hefe angestellt.

Das wars dann. Ich glaube entpannter kann man nicht brauen und näher am Bier kann man kaum sein. Dafür ist keine Ausbildung erforderlich. Ich sag immer, wir brauen so wie man daheim kocht. Dazu muß man auch keine Ausbildung als Koch haben.
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und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#60

Beitrag von §11 »

Genau, studiert - zumindest an der Uni - habe ich für dieses Leben wirklich genug. :Smile
Deinen zweiten Punkt (ich glaube, so ähnlich haben es hier auch andere schon formuliert) finde ich übrigens wirklich gut, da lohnt es sich wirklich drüber nachzudenken. Du triffst tatsächlich den Kern meines Anliegens.
Ich verstehe deinen Einwand der Uni gegenueber. Allerdings must du das mit Vorsicht geniessen. Brauer sind anders und zwar in jeder Hinsicht :Pulpfiction

Nein was ich sagen will, es gibt im Brauhandwerk praktisch die klassische Ausbildung zum Handwerksmeister nur sehr selten. Der "normale" Weg ist ist der sogenannte Diplombraumeister und der fuehr ueber die Uni bzw. FH (oder Doemens). Das war der Grund warum man (ich Weiss nicht ob dem immer noch so ist) die TUM in Weihenstephan die einzige Uni war an der man ohne Abitur studieren konnte. D.h sehr viel was du dir in deinem "Utopia" ausmalst ist unter anderem die Aufgabe eines Braumeisters und das sind nicht selten eben Diplombraumeister. Allerdings, ist hier Voraussetzung 1 Jahr Vorpraktikum. In der Zeit hast du aber als Abiturient auch schon fast die Lehre durch.

Gerade dein Wunsch in den USA zu arbeiten wird, lassen wir mal die rechtliche Seite ausser acht, zunehmend schwieriger. Es ist nach wie vor so das Brauer aus Deutschland einen extreme guten Ruf haben (wir sind aber auch ziemlich geil, muss man schon zugeben) aber mit derzeit fast 5,000 Brauereien hat der Marklt eine gewisse Saettigung erreicht. Konnte man noch vor 2 Jahren aus dem Nichts eine Brauerei aufmachen und praktisch damit keinen Fehler Machen, sieht man in den letzten Monaten vermehrt auch Pleiten und Klitschen die wieder zu Machen. Ohne Schwarz zu malen, denke ich das deine Eingebung dafuer etwas zu spaet kommt. Ich kann mich aber natuerlich auch taeuschen, denn auch ich kann nicht 2 Jahre (bis zum Ende deiner Ausbildung) in die Zukunft schauen.

Deine Ausbildung in den USA zu Machen, Davon rate ich dir ab. Der Grund ist sehr einfach. Die USA haben keine geregete Ausbildung und auch keine Regelung was ein "Brauer" koennen muss. D.h. du kannst dir hier einen Kochtopf in die Garage stellen und dich ab sofort Brauer nennen. Das Problem daran ist aber das eben niemand Weiss was du kannst. Deshalb ist die Chance ausserhalb der USA eine Anstellung zu finden praktisch gleich Null. Genau das ist uebrigens mit ein Grund warum deutsche Brauer so einen guten Ruf haben. Man kann sich darauf verlassen was sie koennen und wissen.

Ich denke wirklich das es fuer dich sinnvoll ist dein "Utopia" fuer dich selbst zu definieren. Du solltest fuer dich nicht den Wunsch nach einer Lehre als Ziel stecken, sondern weiter denken. Wo willst du letztendlich hin? Ist dein Ziel wirklich als Brauergeselle in Rente zu gehen ( hier findest du Infos zur Ausbildung und zum Verdienst https://www.ausbildung.de/berufe/brauer/gehalt/) oder liegt dein "Utopia" wirklich in der eigenen Brauerei? Dazwischen gibt es natuerlich noch viele "Grautoene". Ich denke aber das ist wichtig, denn damit lassen sich auch die ersten Schritte wesentlich besser definieren.

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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#61

Beitrag von Ulrich »

ich glaube für Deine Ziele könnte das hier vielleicht interessant sein.
https://www.doemens.org/lehre/englischs ... kurse.html
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#62

Beitrag von §11 »

Dinkhopf hat geschrieben: Montag 28. August 2017, 17:59 Vielen Dank für die vielen Antworten und Anmerkungen. Ich werde vieles in meiner Entscheidung berücksichtigen. Und ich merke, dass ich mit meiner Vermutung, über dieses Forum neue Einblicke zu bekommen, nicht falsch lag.
Noch was. Falls du vom 11.-15.9. Zeit hast, besuch die Drinktec in München. Hier hat zum Beispiel die TUM Weihenstephan auch einen Stand um sich über deren Angebot zu informieren.

Gleiches gilt für Doemens und die VLB. Außerdem gibt es natürlich auch einiges zu sehen und man kann gut 'Networken'

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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#63

Beitrag von Dinkhopf »

§11 hat geschrieben: Freitag 1. September 2017, 02:41 Noch was. Falls du vom 11.-15.9. Zeit hast, besuch die Drinktec in München. Hier hat zum Beispiel die TUM Weihenstephan auch einen Stand um sich über deren Angebot zu informieren.

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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#64

Beitrag von §11 »

Dinkhopf hat geschrieben: Freitag 1. September 2017, 09:07
§11 hat geschrieben: Freitag 1. September 2017, 02:41 Noch was. Falls du vom 11.-15.9. Zeit hast, besuch die Drinktec in München. Hier hat zum Beispiel die TUM Weihenstephan auch einen Stand um sich über deren Angebot zu informieren.

Gleiches gilt für Doemens und die VLB. Außerdem gibt es natürlich auch einiges zu sehen und man kann gut 'Networken'

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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#65

Beitrag von Fhagen-Oli »

Lass dir einen Rat geben, von jemandem, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Ich bin Grafikdesigner und habe, bevor ich damit meinen Lebensunterhalt verdient habe, jeden Tag stundenlang gezeichnet und mich mit der Materie beschäftigt. Leidenschaftlich - Tag ein, Tag aus, über Jahre. Ich dachte, es wäre doch perfekt, damit sein Geld zu verdienen. Jetzt, nach über 10 Jahren im Beruf zeichne ich nicht mehr und möchte in meiner Freizeit auch gar nichts mehr mit Design und Grafik zu tun haben. Früher habe ich mich hingesetzt und bin kreativ geworden, wann auch immer ich Lust dazu hatte. Heute muss ich, egal ob ich gerade Lust dazu habe, oder mich die kreative Muse heute mal nicht geküsst hat. Der Beruf hat mein Hobby zerstört. Es ist schade, aber sobald du etwas tun MUSST um damit deine Brötchen zu verdienen, bist du der Lakaie deines eigenen Geldes. Ich glaube viele Berufsbrauer träumen davon ihr Handwerk so zu betreiben wie die Leute hier im Forum.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#66

Beitrag von gulp »

Fhagen-Oli hat geschrieben: Montag 25. September 2017, 12:39 Lass dir einen Rat geben, von jemandem, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Ich bin Grafikdesigner und habe, bevor ich damit meinen Lebensunterhalt verdient habe, jeden Tag stundenlang gezeichnet und mich mit der Materie beschäftigt. Leidenschaftlich - Tag ein, Tag aus, über Jahre. Ich dachte, es wäre doch perfekt, damit sein Geld zu verdienen. Jetzt, nach über 10 Jahren im Beruf zeichne ich nicht mehr und möchte in meiner Freizeit auch gar nichts mehr mit Design und Grafik zu tun haben. Früher habe ich mich hingesetzt und bin kreativ geworden, wann auch immer ich Lust dazu hatte. Heute muss ich, egal ob ich gerade Lust dazu habe, oder mich die kreative Muse heute mal nicht geküsst hat. Der Beruf hat mein Hobby zerstört. Es ist schade, aber sobald du etwas tun MUSST um damit deine Brötchen zu verdienen, bist du der Lakaie deines eigenen Geldes. Ich glaube viele Berufsbrauer träumen davon ihr Handwerk so zu betreiben wie die Leute hier im Forum.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#67

Beitrag von Alt-Phex »

Das kann ich so unterschreiben. Geht mir nämlich gamz genau so, bin auch Grafikdesigner.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#68

Beitrag von NiCoSt »

Hm, das kann ich gut nachvollziehen. Auch wenn ich mich nicht mit meinem Hobby selbstständig gemacht habe, aber als jugendlicher war Computer und insb. Hardware in jeder Hinsicht mein Hobby, sodass ich etwas in die Richtung studiert habe. Nach fast 8 Jahren Berufserfahrung und täglich 8-9 Stunden vor dem PC bin ich froh, wenn ich zu Hause keinen Bildschirm sehen muss.
Genau deshalb ist Brauen genau das richtige für mich (als Hobby): kein PC (geht mir weg mit Automatisierung, bei mir wird noch per Hand gerührt! ;) ), keine flackernden Lichter, Arbeiten mit Naturrohstoffen und last but not least: man lernt sich Zeit zu lassen.
Darum möchte ich irgendwann auch gern mal mit Dekoktion bei offener Flamme arbeiten. Ohne jedes technische Hilfsmittel. Auch kein Thermometer.
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#69

Beitrag von Chrissi_Chris »

NiCoSt hat geschrieben: Mittwoch 27. September 2017, 18:04
Darum möchte ich irgendwann auch gern mal mit Dekoktion bei offener Flamme arbeiten. Ohne jedes technische Hilfsmittel. Auch kein Thermometer.
Das ist etwas zu wenig Technik, wenn du sagst manuelles Thermometer dann ist das ok aber was soll da Bitteschön für ne Suppe bei rauskommen wenn du deine Rasten ohne Thermometer fahren möchtest?

Das wird nichts...

LG Chris
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#70

Beitrag von Boludo »

Natürlich geht das.
Das Thermometer ist eine relativ neue Erfindung.
Der Witz an der Dekoktion ist ja, dass man Volumen und keine Temperaturen misst.

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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#71

Beitrag von Tozzi »

Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#72

Beitrag von Ladeberger »

Zudem sind Kochmaischverfahren etwas toleranter bzgl. der Rasttemperaturen, weil den Enzymen durch die zugebrühte Teilmaische jede Menge leicht zugängliches Substrat zur Verfügung gestellt wird.

Gruß
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#73

Beitrag von Chrissi_Chris »

Ich habe mich mit Dekotion bis jetzt so gut wie gar nicht beschäftig... war bis jetzt immer der Meinung das Brauen ohne Thermometer nicht vernünftig funktioniert...

Danke für den Braumagazin Artikel, sehr aufschußreich.

LG Chris
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#74

Beitrag von NiCoSt »

Das ist eben auch das schöne an diesem Hobby: Man lernt nie aus ;)
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#75

Beitrag von Barney Gumble »

Wie ging denn die Entscheidung jetzt aus?
Sehr interessant va die Beschreibung aus erster Hand.
Nachdem ich im Doemens Newsletter bin, liebäugele ich mit dem einen oder amderen Kurs (Hobbybrauerseminar) dort, aber das geht wohl auch nicht so ohne Weiteres oder?

Wäre für mich an Deiner Stelle die beste Alternative, aber klar für die Meisterschule braucht man ja erst den Gesellen.

Einfach selbständig machen geht ja hierzulande auch nicht so mir nix dirnix, verstehe also schon die Zwickmühle.

Vielleicht echt das beste einfach als unbezahlter oder sogar zahlender Praktikant bei gaanz kleinen Craftbrewern (wohl eher fern größerer teurer Städte..) anfragen und da einen Fuß in die Tür zu bekommen.

PS: Wie viel Sude hast Du denn eigentlich schon insgesamt hinter Dir? Ich könnte mir (mit meinen grad nicht ganz 50 noch weit davon entfernt zum Glück), dass selbst bei einem Hobbybrauer irgendwann mal eine gewisse Braumüdigkeit einsetzt..

Viel Glück und Erfolg bei Deiner Entscheidung

Vg
Shlomo
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#76

Beitrag von Dinkhopf »

Hi,

zunächst habe ich mir die vielen Kommentare hier schon sehr zu Herzen genommen. Zumindest jene, die von Leuten kommen, die aus Erfahrung sprechen (z. B. Alt-Phex). Trotzdem habe ich einfach mal Bewerbungen rausgehauen. Hatte ja nix zu verlieren als Festangestellter und habe das als Testballon gesehen.

Tatsächlich waren die Rückmeldungen erst mal positiv. Bei zwei Brauereien wurde ich zum Vorstellungsgespräch eingeladen, gegangen bin ich letztlich zu einem. Und dort hat man mir in sehr fairem Ton mein Anliegen "ausgeredet". :) Genommen hätte die mich sofort, das haben sie gleich zu Anfang gesagt. Aus den auch hier im Fred mehrfach benannten Gründen. Allerdings haben haben sie bestätigt und unterstrichen, was hier als "Bedenken" mehrmals angeführt wurde. Sie fanden meine Beweggründe gut und schlüssig, rieten mir aber, meinen geplanten Weg zu überdenken.

Im Prinzip war das Gespräch eine Art Gratis-Lebensberatung, das zu folgender Konsequenz geführt hat:
- Meinen Wunsch nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung erfülle ich, indem ich Existenzgründer werde, aber nicht als Brauer.
- Das Brauen behalte ich mir als intensives Hobby bei und verzichte so auf die Nachteile der industriellen Brauerei.
- Gleichzeitig hänge ich den Traum vom eigenen Bier mit Preisschild nicht an den Nagel, nehme ihm aber den Druck des "Müssens". Ich werde einfach weiter lernen, lernen, lernen und wenn es so weit ist, dass ich sage: Das kann/sollte nun auch mal jemand anders probieren, starte ich vielleicht aus Spaß mal einen kleinen Auftragssud, den ich dann im lokalen Kiosk verbimmeln lasse.
Beste Grüße
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#77

Beitrag von Schwarze Berge »

Hi,

das bedeutet du hast bei deinem Vorstellungsgespräch bereits aufgezeigt das dir die negativen Seiten des Berufs schon erläutert wurden?

Schön das du alles nochmal final zusammengefasst hast.


Gruß
Seb
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#78

Beitrag von murph »

Mahlzeit,
ich habe jetzt nicht jeden einzelnen Beitrag gelesen.
Aber aus dem, was ich hier gelesen habe, scheinst Du ein motivierter und genügsamer Mensch zu sein.
An Deiner Stelle würde ich aus genau diesen Aspekten etwas aufbauen. Und zwar was wirklich aus DEINEN Händen kommt.
Biersomelier, kleine Hofbrauerei mit einem Hofladen, Ausschank, usw. usw.
Ich beneide Menschen mit so einer ausgeprägten Motivation. Ich hingegen handle meistens aus der Not heraus und bin froh mit meinen 46 Jahren angekommen zu sein.
Träumen tu ich auch von vielen Dingen, es ist aber für mich völlig OK wenn manche Dinge ein Traum bleiben werden, und ich sowas nur als Hobby betreibe. ZEIT ist für mich seehr wichtig. Und die habe ich. Ich habe keinen Knochenjob und werde gut bezahlt. Und das zu halten ist auch anstrengend genug.
Wäre ich selbstständig, würde es mir wohl wesentlich schlechter gehen.

"Ein schweres Leben zu führen ist einfach, ein einfaches Leben zu führen ist schwer"
deralex
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#79

Beitrag von deralex »

Nachdem ich mir deinen und auch die Beiträge von Leuten aus der Braubranche durchgelesen habe muss ich sagen, du bist zu einer aus meiner Sicht richtigen Entscheidung gekommen.

Ich kann die Übersättigungen und das Hadern mit dem eigenen Job durchaus nachvollziehen. Vor allem für Kopfarbeiter kann es frustrierend und auch unbefriedigend sein was man Tag für Tag macht. Ich kenne mehr Leute aus dem studierten Bereich die unzufrieden sind und ausbrechen wollen als aus dem unstudierten.

Aus meiner Sicht wissen sie aber auch oft nicht, was sie zu verlieren haben. Selbst ein Knochenjob scheint verlockend um aus dem Hamsterrad auszubrechen. Unterm Strich sollte man aber auch mal gedanklich zurück gehen wie es im eigenen Job war. Am Anfang, so die ersten 2-3 Jahre, war ich sehr euphorisch, habe mich 100% reingehängt. Mit der Zeit wurde es aber Alltag, eintönig und das "Müssen" hat das "Dürfen" überwogen.

Ich habe für mich einen guten Mittelweg gefunden. Ich arbeite als Freelancer und habe somit mehr Verantwortung gegen mehr Freiheiten getauscht. Trotzdem bin ich meinem Berufsbild treu geblieben. Das scheint ja auch für dich ein Kompromiss zu sein. Wenn du genügsam bist und mit weniger zurecht kommt, ist vielleicht eine 2-3 Tage-Woche eine Option und den Rest der Woche gestaltest du frei. Wenn du brauen willst braust du, wenn nicht dann nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht dass mit der zeitweisen Reduktion der eigenen Arbeitszeit die Lust zum eigenen Job auch wieder zurückkehren kann. Denn zumindest ich hatte mich auch mal wegen ähnlichen Motiven wie du in meinen Job gestürzt nach dem Studium.
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Gasflasche
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Re: Frage an die Profis: Brauer als Spätberufener?

#80

Beitrag von Gasflasche »

Bin sehr froh diesen Thread gefunden zu haben, es hat einige schwammige Vermutungen und Ideeen sehr gut konkretisiert und auf den Punkt gebracht. :thumbup Es sollte für einige hier fast "Zwangslektüre" sein. :Drink
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