Berliner Weiße Export

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
Antworten
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Berliner Weiße Export

#1

Beitrag von Bierwisch »

Hallo Hobbybrauer,
habe grad auf dem Flohmarkt eine uralte Flasche BW Export vom VEB Getränkekombinat gefunden.
Fotos kommen später - vielleicht erkennt ja ein Etikettensammler den Jahrgang.

Im Moment überlege ich, ob ich ein Labor suche, das versucht, mir die Mikroorganismen zu isolieren.

An der Uni in Jena gibt es ja auch Mikrobiologen...
Habt ihr noch Ideen?

Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Berliner Weiße Export

#2

Beitrag von Tozzi »

Das wäre ja mal ein geiles Projekt. Ulrich kann doch sicher helfen?
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
okris
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 218
Registriert: Mittwoch 7. August 2013, 20:15

Re: Berliner Weiße Export

#3

Beitrag von okris »

Ich glaube die Hälfte der potentiellen Bewohner hat bei Ulrich Hausverbot.

War da nicht schon mal sowas? Bogk Bier?
Ich glaube ja nicht, dass Du da neue Kreaturen entdecken kannst. Aber da die Berliner Weisse ja schon tot war und gerade neu interpretiert wird, gäbe es evtl. Erkenntnisse zur Authentizität, wenn so eine mittel alte Quelle mal untersucht würde.

Ansonsten vielleicht die Archäologischen Prinzipien beachten: wenn heute sinnvolle Verwertung nicht möglich ist, dann dafür sorgen, dass es in 100..1000 Jahren nochmal gefunden wird.

Bin gespannt.

Gruß okris
Benutzeravatar
Berliner
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 8566
Registriert: Freitag 7. April 2006, 18:02

Re: Berliner Weiße Export

#4

Beitrag von Berliner »

Wenn nicht Ulrich, dann Ulrike (Schneeeule). Kommt auch von Fach, experimentiert mit den wildesten Mikroben und macht auch noch tolles Bier draus. Begonnen hat das Ganze auch mit Ost-Schultheiß-Weiße-Flaschen aus den 80ern. Andi Bogk und Prof. Methner waren an der Forschung beteiligt.
Gruß vom Berliner
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Berliner Weiße Export

#5

Beitrag von Bierwisch »

Ich versuche mal, an der Jenaer Uni einen Kontakt zu finden. An Ende möchte ich ja auch noch kosten...
Berlin wäre dann Plan B.
Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
Ernie
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 443
Registriert: Donnerstag 24. März 2016, 15:04

Re: Berliner Weiße Export

#6

Beitrag von Ernie »

Moin,

ich glaube, das kommt mir bekannt vor:

https://www.hopfenhelden.de/andreas-bog ... er-weisse/

LG
Ernie
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Blancblue
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2039
Registriert: Dienstag 6. Januar 2015, 23:09

Re: Berliner Weiße Export

#7

Beitrag von Blancblue »

Berliner hat geschrieben: Montag 2. Oktober 2017, 07:53 Wenn nicht Ulrich, dann Ulrike (Schneeeule). Kommt auch von Fach, experimentiert mit den wildesten Mikroben und macht auch noch tolles Bier draus. Begonnen hat das Ganze auch mit Ost-Schultheiß-Weiße-Flaschen aus den 80ern. Andi Bogk und Prof. Methner waren an der Forschung beteiligt.
Das wäre auch meine Empfehlung gewesen.
Brauen ist zu 50% Kunst und zu 50% Handwerk. Dazu kommen noch mal 100% Erfahrung.
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Berliner Weiße Export

#8

Beitrag von Bierwisch »

Kennt jemand einen Etikettensammler, der eventuell erkennen kann, aus welcher Zeit die Flasche stammt?
BW.JPG
BW.JPG (58.8 KiB) 2544 mal betrachtet
Leider hat das Etikett arg gelitten...

Danke & Gruß,
Bierwisch
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
hyper472
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3139
Registriert: Freitag 2. Oktober 2015, 22:33
Wohnort: Nürnberg

Re: Berliner Weiße Export

#9

Beitrag von hyper472 »

Frag doch mal die VLB in Berlin. Die haben einige alte Weiße—Flaschen untersucht auf der Suche nach den ursprünglichen Hefe—Stämmen. Möglicherweise sind sie auch auf Deine Flasche scharf, falls die noch nicht gereinigt wurde.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Berliner Weiße Export

#10

Beitrag von Bierwisch »

Danke für den Tip mit der VLB. Ich habe sie mal angeschrieben.
Der Klügere kippt nach!
Benutzeravatar
SaBe
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 295
Registriert: Donnerstag 4. Juni 2015, 17:55
Wohnort: Weßling

Re: Berliner Weiße Export

#11

Beitrag von SaBe »

okris hat geschrieben: Montag 2. Oktober 2017, 01:22 Ansonsten vielleicht die Archäologischen Prinzipien beachten: wenn heute sinnvolle Verwertung nicht möglich ist, dann dafür sorgen, dass es in 100..1000 Jahren nochmal gefunden wird.
Da lacht mein Archäologenherz vor Freude... :Greets

Spannende Geschichte, ich finde Deine Berliner Weisse eh klasse, Bierwisch (schon mehrmals beim Camba-Wettbewerb getrunken) und bin gespannt, was sich bei Dir tut!
"Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken!" (Martin Luther)
Benutzeravatar
Bierwisch
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3493
Registriert: Dienstag 15. Mai 2012, 18:02
Wohnort: Thüringen

Re: Berliner Weiße Export

#12

Beitrag von Bierwisch »

Update:

Hallo Sauerbierfreunde,
das fachmännische Isolieren der Originalkulturen habe ich mir geschenkt. Das war mir ein bisschen zu teuer und außerdem hätte ich nichts davon kosten können.

Also haben wir die Flasche unter viel Trara und gut gekühlt beim 10. MHBT geöffnet. Unglaublich aber wahr - es zischte leise und beim Einschenken sah man CO2-Bläschen sprudeln.
Das Bier war glasklar und ein bisschen dunkler als ich erwartet hatte, trotzdem war die Farbe stiltypisch. Der Geruch war fruchtig, säuerlich ohne irgendwelche unangenehmen Nebengeräusche und der Geschmack hat mich umgehauen! Nach dreißig Jahren (plus / minus ein paar Jahre) schmeckte das Bier immer noch hervorragend. Die Säure war deutlich stärker, als bei meinen Versuchen, die bei einem Restextrakt von 0,2 endeten. Ich schätze mal daß der pH-Wert unter 3 lag.

Insgesamt haben sich die 5 Euro wirklich gelohnt.
Der Klügere kippt nach!
Antworten