Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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t3k
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Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#1

Beitrag von t3k »

Moin Moin,

Nachdem ich mir die kleine Leseprobe von Jan zu Gemüte geführt hab, bin ich etwas ins Grübeln gekommen und möchte hier mal nach euren Erfahrungen fragen:

viewtopic.php?f=3&t=13945&start=100#p239540

Nehmt ihr die Hopfenharze zum Zeitpunkt der Deckrnbildung ab ? (Im Artikel-Abschnitt: Deckenbildung)

Ich weiß noch das ich das anfangs gemacht habe, aber seid dem ich den Conical fermenter hab lasse ich ja eh den Trub unten ab.
Wie dem auch sei. Ich habe manchmal eine kratzige bittere in meinen Bieren und bin auf der Fehlersuche.
Was meint ihr bzw. Was sind hier eure Erfahrungen ?

Danke & Gruß
T3K
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chaos-black
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#2

Beitrag von chaos-black »

Bei kratziger Bittere denke ich zuerst ans Brauwasser und an zweiter Stelle an Hopfensorten. Wie ist denn dein Wasser und womit bitterst du?
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
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Johnny H
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#3

Beitrag von Johnny H »

Hier hatten wir mal ein Gespräch über die Wasserqualität in Stuttgart, zeitweise höherer Härte, Überlappungen in Bezug auf Bodensee- und Landeswasser etc. - vielleicht hat es ja (auch) damit zu tun?

viewtopic.php?f=56&t=11285

Ansonsten stellt sich natürlich auch die Frage, um welche Art Biere es sich handelt, wenn Du eine kratzige Bittere bemerkst. Ich hatte z.B. immer mal wieder leicht trübe Sude mit eher breiter Bittere - die waren gar nicht mal so stark gehopft und ich habe dann auch das Wasser bzw. höhere Gerbstoffauslaugung verdächtigt. Bei einem anderen Sud hatte ich dann den Magnum in Kombination mit dem Wasser in Verdacht...
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#4

Beitrag von Doemensianer »

t3k hat geschrieben: Dienstag 31. Oktober 2017, 13:25 Moin Moin,

Nachdem ich mir die kleine Leseprobe von Jan zu Gemüte geführt hab, bin ich etwas ins Grübeln gekommen und möchte hier mal nach euren Erfahrungen fragen:

viewtopic.php?f=3&t=13945&start=100#p239540

Nehmt ihr die Hopfenharze zum Zeitpunkt der Deckrnbildung ab ? (Im Artikel-Abschnitt: Deckenbildung)

Ich weiß noch das ich das anfangs gemacht habe, aber seid dem ich den Conical fermenter hab lasse ich ja eh den Trub unten ab.
Wie dem auch sei. Ich habe manchmal eine kratzige bittere in meinen Bieren und bin auf der Fehlersuche.
Was meint ihr bzw. Was sind hier eure Erfahrungen ?

Danke & Gruß
T3K
in einer Brauerei die Gärbottiche hat, da werden die Kräusen abgehoben, im ZKG geht das nicht mehr.
meine Erfahrung beim Umstellen von Gärbottich auf ZKG, der Aufwand für die Hefereinigung wurde viel grösser und schlussendlich mussten wir die Hopfengabe ändern.
Ich denke, dass du deine Hefe nicht 8 mal führst und du deshalb diese Probleme nicht hast.

Versuch es doch einfach mal, wenn es nichts bringt, hat es ja auch nichts gekostet. Ich weiss zwar nicht ob du in deinem Fermenter da gut ran kommst.

bei einer unangenehmen Bittere würde ich auch zuerst an die Magnesiumhärte denken, wie steht es den da ?

Raum Stuttgart ? Bodensee-Wasser ? :Bigsmile ich wohne und arbeite direkt am See aber Seewasser nehme ich nicht zum Brauen, ich nehme das Quellwasser vom Seerücken und entkarbonisiere es.
Grüessli Roli

Theorie ist, wenn man alles weiss aber nichts funktioniert
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bei mir ist Theorie und Praxis vereint :thumbsup
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t3k
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#5

Beitrag von t3k »

Moin Moin,

danke für die Fixe Rückmeldung.
Wir haben bei uns glücklicherweise Bodenseewasser. Ich bin kein Wasser-Experte, aber ich hab bis dato immer nur gutes über das Bodenseewasser gehört.
Meine Wasserwerte hab ich mal angehängt.

Gruß
T3K
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#6

Beitrag von t3k »

Zu den Biersorten.
Es fällt mir immer mal wieder bei leichten oder hellen Bieren auf.
Zuletzt bei ein "Kölsch-Style"-Bierchen und einem leichten singlehop ipa mit 3.3&vol.

An das Wasser hab ich bis dato nicht gedacht, da ich mit mit 4.3°dH Restalkalität auf der "sicheren Seite" gesehen hab. Fehleinschätzung ?

Cheers
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Johnny H
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#7

Beitrag von Johnny H »

Ist eigentlich nicht so hoch.

Ich habe hier zumindest nominal eine ähnliche Restalkalität und stelle trotzdem mittlerweile rechnerisch mit Sauermalz bzw. Milchsäure immer auf eine Restalkalität von Null ein. Dazu überprüfe ich auch den pH-Wert der Maische mittels Teststäbchen und justiere ggf. nach.

An die Schlaucherdecke traue ich mich nicht so recht ran. Da ist mir das Infektionsrisiko zu hoch. Aber probieren kannst Du das ja auf jeden Fall auch. Nach einem Experiment mit dem Verschnitt eines zu hoch gebitterten Wits weiß ich nun auch durch praktische Erfahrung, dass sich sehr viel Bitterstoffe in der Hefedecke verstecken.

Wenn ich es selber machen würde, dann würde ich beim Abziehen der Brandhefe darauf achten, dass noch genügend Gäraktivität vorhanden ist, so dass sich schnell wieder eine CO2-Schutzschicht bildet. Oder ich würde es erst direkt vor dem Umschlauchen machen. Bei nur noch minimaler Gäraktivität wäre es mir vermutlich zu riskant, das Jungbier quasi ungeschützt nochmal stehen zu lassen.
Zuletzt geändert von Johnny H am Mittwoch 1. November 2017, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#8

Beitrag von §11 »

Zum Thema Decke abheben kann ich nur immer wieder Michael Zepf zitieren:" Probier mal das Zeug und ueberlege ob du das im Bier haben willst."

Dem ist nichts hinzuzufuegen :Wink

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#9

Beitrag von hyper472 »

§11 hat geschrieben: Dienstag 31. Oktober 2017, 20:52 Zum Thema Decke abheben kann ich nur immer wieder Michael Zepf zitieren:" Probier mal das Zeug und ueberlege ob du das im Bier haben willst."

Dem ist nichts hinzuzufuegen :Wink

Jan
Löst sich das Zeug im Bier? Ich hatte immer gehofft, das sinkt zu Boden.
Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#10

Beitrag von afri »

hyper472 hat geschrieben: Dienstag 31. Oktober 2017, 21:52 Löst sich das Zeug im Bier? Ich hatte immer gehofft, das sinkt zu Boden.
Das ist genau der Punkt, das kann man abheben oder es bleiben lassen, im Bier landet davon hoffentlich nix, denn es klebt ja am Gärbehälter oder sinkt ab, im Bier sollte davon nix mehr zu sehen sein. Insofern kann man sich das Abschöpfen sparen.

Was nicht am Gärfass klebt, schwimmt nicht, denn es dürfte schwerer sein als Bier, sprich eine höhere Dichte haben. Also sinkt es ab, sobald keine Kohlensäure es auftreibt.
Achim
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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#11

Beitrag von Doemensianer »

habe ich doch indirekt gesagt, wenn du nur eine neue Hefe anstellst und hinterher wieder verwierfst, dann musst du nicht abheben
Grüessli Roli

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Re: Abnehmen der Hopfenharze zum Ende der Gärung ?

#12

Beitrag von t3k »

Hm ...
Vielleicht probiere Ich es einfach mal aus ...
Leider habe ich nicht die Muße einen Sud zu teilen und bei dem einen die Decke abzunehmen und bei dem andern nicht ...
Bei dem Ss-Brewtech, den ich mein Eigen nenne, komme ich eigentlich super an die Decke dran. Deckel auf abnehmen, Deckel wieder zu.
Da ich bis dato nicht unter die Hefe-Ernter gegangen bin und es auch nicht vorhabe ... werde ich es wohl mal probieren und subjektiv bewerten ob es für mich taugt oder nicht ... eines der genannten Problembierchen erneut brauen, die Decke abnehmen und sehen ob ich eine Veränderung zu meinen gemachten Geschmacksnotizen feststellen kann.

Danke euch.
Cheers
T3K
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