Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Moin,
schon bei Camba hatte ich ungläubig in dem Raum mit den Holzfässern ein wahre Fruchtfliegen-Invasion bewundert. Gestern waren wir auf einer Weinprobe in Rheinhessen und ich konnte folgende Bilder machen. Auf die Frage an den Winzermeister, ob er nicht Angst vor den Fruchtfliegen hätte, fragte er nur zurück "Warum denn?". Machen wir uns evtl. zu viele Gedanken über das Thema? Teilweise wird ja empfohlen einen Starter oder sogar ganze Sude wegen einer oder ein paar von den Viechern zu verwerfen.
VG, Markus
schon bei Camba hatte ich ungläubig in dem Raum mit den Holzfässern ein wahre Fruchtfliegen-Invasion bewundert. Gestern waren wir auf einer Weinprobe in Rheinhessen und ich konnte folgende Bilder machen. Auf die Frage an den Winzermeister, ob er nicht Angst vor den Fruchtfliegen hätte, fragte er nur zurück "Warum denn?". Machen wir uns evtl. zu viele Gedanken über das Thema? Teilweise wird ja empfohlen einen Starter oder sogar ganze Sude wegen einer oder ein paar von den Viechern zu verwerfen.
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>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<
"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Ich wollte schon mal ein Thema "Haben Hobbybrauer Angst? " eröffnen. Angstgesteuerten Anfragen und Diskussionen erscheinen mir hier doch recht häufig. Etwas mehr Gelassenheit, auch wenn mal ein Sud misslingt, würden manch ein Hobbybrauerleben deutlich verlängern.
Gruß Matthias
Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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- Wintermuffel
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Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Ich glaube Angst bzw Panik ist nicht das richtige Wort. Aber mir ist nicht wohl bei dem Gedanken etwas wochenlang gären zu lassen in dem etwas schwimmt, daß sich vermutlich nicht ordentlich die Füße gewaschen hat, bevor es baden ging.
Man ist nie zweimal durch den selben Wind.
Gruß
Heiner
Gruß
Heiner
- Ladeberger
- Moderator
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Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Erstmal müssen die Viecher oder ihr höchstgradig kontaminierter Mageninhalt an das Produkt kommen. Aber sobald das der Fall ist, kann das nichts Gutes bedeuten. Wenn sich im Sommer auf der Terrasse eine Fruchtfliege in den Rotwein verirrt und dort auskotzt, rieche ich das sofort. Ohne sie vorher gesehen zu haben. Da kann mir niemand erzählen, dass derartige Invasionen nicht zu einer Beeinträchtigung der Produktqualität führen können.
Ich erkenne da keine Angst, wenn man sein Arbeitsumfeld und Produkt insektenfrei halten will.
Gruß
Andy
Ich erkenne da keine Angst, wenn man sein Arbeitsumfeld und Produkt insektenfrei halten will.
Gruß
Andy
Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Krasse Bilder
Ich denke aber, Brauerei und Weinküferei sind nicht in jeder Hinsicht vergleichbar.
Die Viecher sitzen beim Wein ja bereits auf den Trauben. Und ein paar der Dinge, vor denen wir den allergrößten Horror haben (Wildhefen und Milchsäurebakterien) gehören beim Wein somit unvermeidbarerweise mit dazu und führen, sofern sie nicht Überhand gewinnen, zu durchaus erwünschter Komplexität.
Lustigerweise führen Milchsäurebakterien bei uns zu Sauerbier, beim Wein hingegen durch Abbau der Äpfel- zur weniger sauren Milchsäure zu weniger Säure im Wein...
Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass es nicht auch einem Küfer gut zu Gesicht stünde, seinen Keller sauber und schädlingsfrei zu halten.
Moritz
Ich denke aber, Brauerei und Weinküferei sind nicht in jeder Hinsicht vergleichbar.
Die Viecher sitzen beim Wein ja bereits auf den Trauben. Und ein paar der Dinge, vor denen wir den allergrößten Horror haben (Wildhefen und Milchsäurebakterien) gehören beim Wein somit unvermeidbarerweise mit dazu und führen, sofern sie nicht Überhand gewinnen, zu durchaus erwünschter Komplexität.
Lustigerweise führen Milchsäurebakterien bei uns zu Sauerbier, beim Wein hingegen durch Abbau der Äpfel- zur weniger sauren Milchsäure zu weniger Säure im Wein...
Das soll jetzt natürlich nicht heißen, dass es nicht auch einem Küfer gut zu Gesicht stünde, seinen Keller sauber und schädlingsfrei zu halten.
Moritz
Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Nun ja, die Weine dieses Winzers werden hochgelobt, und ich denke ein Weinsommelier, sollte schon mindestens derart gut ausgebildete Sinne wie unser lieber Andy haben.
Klar, ist der Titel dieses Beitrag etwas plakativ gewählt, aber in diversen Anfragen und Antworten zu diesem Thema meint man wirklich die nackte Panik zu spüren.
Im übrigen bin ich mir ziemlich sicher, dass so gut wie keine der Biester den Weg in das Produkt findet. Es wird aber hier auch meistens darüber diskutiert, welchen Einfluss tote Fruchtfliegen im Wasser des Gärverschlusses haben.
Ich wusste bis gestern übrigens nicht, dass gerade bei den hochpreisigeren Weinen Spontanvergärung auf der Tagesordnung steht, während die Massenware eher mit Reinzuchthefen vergoren wird.
Im übrigen scheint auch beim Winzer die Temperaturführung während der Gärung der Schlüssel eines gelungenen Weins zu sein. Es war in allen Belangen ein sehr interessantes Wochenende
VG, Markus
BTW. Das Thema "Craft" ist auch schon bei den Winzern angekommen. Der Junior ist gerade eingestiegen und wird hochgelobt. Er hat wohl einen lange verdrängten Stil wieder aufgelegt. Den sog. "Orange Wine", ein Weißwein mit Maischegärung. Dazu auch die im Craftbierbereich so gerne verwendete Kreativität bei Preisen, Etiketten, Beschreibungen, etc. (We love Orange). Aber ein sehr leckerer Tropfen.
Klar, ist der Titel dieses Beitrag etwas plakativ gewählt, aber in diversen Anfragen und Antworten zu diesem Thema meint man wirklich die nackte Panik zu spüren.
Im übrigen bin ich mir ziemlich sicher, dass so gut wie keine der Biester den Weg in das Produkt findet. Es wird aber hier auch meistens darüber diskutiert, welchen Einfluss tote Fruchtfliegen im Wasser des Gärverschlusses haben.
Ich wusste bis gestern übrigens nicht, dass gerade bei den hochpreisigeren Weinen Spontanvergärung auf der Tagesordnung steht, während die Massenware eher mit Reinzuchthefen vergoren wird.
Im übrigen scheint auch beim Winzer die Temperaturführung während der Gärung der Schlüssel eines gelungenen Weins zu sein. Es war in allen Belangen ein sehr interessantes Wochenende
VG, Markus
BTW. Das Thema "Craft" ist auch schon bei den Winzern angekommen. Der Junior ist gerade eingestiegen und wird hochgelobt. Er hat wohl einen lange verdrängten Stil wieder aufgelegt. Den sog. "Orange Wine", ein Weißwein mit Maischegärung. Dazu auch die im Craftbierbereich so gerne verwendete Kreativität bei Preisen, Etiketten, Beschreibungen, etc. (We love Orange). Aber ein sehr leckerer Tropfen.
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"Durst ist schlimmer als Heimweh"
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
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Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Benutzers
Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Ich stehe folgendermaßen zu diesem Thema:
Warum sollte ich irgendwas (egal ob Jungbier oder Most, etc.) wegschütten, wenn ich mir nicht sicher bin, dass es wirklich verdorben ist - es sei denn, ich brauche den Behälter unbedingt? Also wartet doch erstmal ab, ob sich nicht doch alles ganz normal entwickelt, obowohl da irgend ein Tierchen seinen Rüssel reingesteckt hat, bevor ihr alles wegschüttet. Wäre doch Schade um die ganze Arbeit!
Warum sollte ich irgendwas (egal ob Jungbier oder Most, etc.) wegschütten, wenn ich mir nicht sicher bin, dass es wirklich verdorben ist - es sei denn, ich brauche den Behälter unbedingt? Also wartet doch erstmal ab, ob sich nicht doch alles ganz normal entwickelt, obowohl da irgend ein Tierchen seinen Rüssel reingesteckt hat, bevor ihr alles wegschüttet. Wäre doch Schade um die ganze Arbeit!
Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist!
Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Man darf auch nicht vergessen, dass Wein ganz andere Alkohol Prozente zu Tage bringt, welcher eben auch viel abwehrt.
Als mir die nette Dame vom Veterinäramt das letzte Mal einen Besuch abstattete, hatte ich auch einige Fruchtfliegen (Wein) im Produktionsraum. Sie hat nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, da könne man nichts machen.
Beim Bier wäre ich aber trotzdem lieber vorsichtig.
Als mir die nette Dame vom Veterinäramt das letzte Mal einen Besuch abstattete, hatte ich auch einige Fruchtfliegen (Wein) im Produktionsraum. Sie hat nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, da könne man nichts machen.
Beim Bier wäre ich aber trotzdem lieber vorsichtig.
Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Man sollte sicher versuchen zu vermeiden, was an Gefährdungen für den Sud möglich ist, aber Panik wäre sicher fehl am Platze.
Bei Cantillon in Brüssel zumindest scheint man das alles sehr entspannt zu sehen...
Viele Grüße
Andreas
Bei Cantillon in Brüssel zumindest scheint man das alles sehr entspannt zu sehen...
Viele Grüße
Andreas
Das Leben ist zu kurz, um schlechtes Bier zu trinken!
>> double dry hopped and triple vaccinated <<
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Re: Hobbybrauer und Fruchtfliegenpanik
Markus, das mit der Spontanvergärung bei Wein ist ein hochspannendes und sehr komplexes Thema. Manche Bioweinbauern dürfen keine Reinzuchthefen verwenden (ich hab da mal ein Wochenende auf einem Gut verbracht) Sie beiienflussen aber bereits am Weinberg die Mikroflora auf den Trauben und damit eben auch die Hefen. Das war total abgefahren.
Zum Thema Fruchtliegen sag ich nur das die halt nicht den Weg in die Würze finden sollten. Wein und Bier sind halt doch unterschiedliche Getränke
Jan
Zum Thema Fruchtliegen sag ich nur das die halt nicht den Weg in die Würze finden sollten. Wein und Bier sind halt doch unterschiedliche Getränke
Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
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